Wie es zu der Einwanderung sowjetischer Juden gekommen ist, wie diese verlaufen ist und die Situation der jüdischen Migranten in der deutschen Gesellschaft heute wird in dieser Arbeit behandelt. Neben einschlägiger Sekundärliteratur wurden auch Beiträge in sozialen Medien, öffentlichen Medien und persönlichen Befragungen benutzt. Letztere sind im Anhang aufgeführt. In der deutschen Gesellschaft wurden die sowjetischen Juden zunächst vor allem als Russen wahrgenommen. Viele von ihnen hatten kaum Bezug zur jüdischen Kultur und Religion, was sich bei einem Teil aber in Deutschland änderte.
"Deutschland ist kein Einwanderungsland. Es sind daher alle humanitär vertretbaren Maßnahmen zu ergreifen, um den Zuzug von Ausländern zu unterbinden." Ungeachtet dieses Vorsatzes der Regierungsparteien CDU/CSU und FDP mit dem neuen Bundeskanzler Helmut Kohl an der Spitze verringerte sich der Ausländeranteil in der BRD seitdem nicht, sondern stieg ab 1990 sogar sprunghaft an. Heute hat ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands einen Migrationshintergrund (Statistisches Bundesamt 2020}, wobei nur diejenigen mitzählen, die entweder selbst oder deren Eltern eingewandert sind, während aber vielfach auch Nachkommen dritter und vierter Generation noch als Nicht-Deutsche wahrgenommen werden.
Einen recht hohen Migrantenanteil stellen die russlanddeutschen Aussiedler, die nach der Öffnung des Ostblocks 1988 in großer Zahl eintrafen. Gleichzeitig mit ihnen kam ab 1990 eine weitere Migrantengruppe aus der Ex-Sowjetunion, die von der Bundesregierung explizit eingeladen wurde: Juden, welche die überalterten jüdischen Gemeinden füllten und damit das Judentum in Deutschland wieder zum Aufleben brachten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion
- 1.1 Juden im Zarenreich
- 1.2 Juden in der Sowjetunion
- 2. Die Einwanderung nach Deutschland
- 2.1 Das deutsche Judentum um 1990
- 3. Die Situation der Juden in Deutschland 2020
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion nach Deutschland ab 1990. Die Arbeit beleuchtet die historische Situation der Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion, um den Kontext ihrer Einwanderung nach Deutschland zu verstehen. Weiterhin wird der Prozess der Einwanderung selbst sowie die aktuelle Situation der jüdischen Migranten in Deutschland analysiert.
- Die Geschichte der Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion
- Die Gründe für die Einwanderung nach Deutschland
- Der Integrationsprozess der jüdischen Migranten
- Die Situation der jüdischen Gemeinden in Deutschland
- Der Vergleich der damaligen und heutigen Situation der jüdischen Bevölkerung in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung setzt den Kontext der Arbeit, indem sie den geringen Ausländeranteil in Deutschland in den 1980er Jahren und den sprunghaften Anstieg ab 1990 hervorhebt. Sie stellt die russlanddeutschen Aussiedler und die explizit von der Bundesregierung eingeladenen jüdischen Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion als bedeutende Migrantengruppen vor und kündigt die Themen der Arbeit an: den Ablauf der Einwanderung, deren Verlauf und die aktuelle Situation der jüdischen Migranten in der deutschen Gesellschaft. Die Methodik, die neben Sekundärliteratur auch Beiträge aus sozialen und öffentlichen Medien sowie persönliche Befragungen umfasst, wird ebenfalls erwähnt.
1. Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden historischen Überblick über die Situation der jüdischen Bevölkerung im Zarenreich und der Sowjetunion. Es beschreibt die geografische Verteilung der Juden, die Einschränkungen, denen sie unterworfen waren, und die Folgen der antijüdischen Politik, einschließlich Pogrome und Auswanderungswellen. Das Kapitel analysiert die Veränderungen nach der russischen Revolution von 1917, den ambivalenten Umgang der Sowjetregierung mit dem Judentum, den anhaltenden Antisemitismus und die Auswanderungswellen, die durch den Holocaust, die Anti-Kosmopoliten-Kampagne und die Gründung Israels ausgelöst wurden. Der Abschnitt vermittelt ein detailliertes Bild der Herausforderungen und des schwierigen Lebens der Juden in diesen historischen Kontexten und legt die Grundlage für das Verständnis ihrer späteren Einwanderung nach Deutschland.
2. Die Einwanderung nach Deutschland: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion nach Deutschland. Es beleuchtet die Situation des deutschen Judentums um 1990, gekennzeichnet durch eine kleine und alternde Gemeinde, und kontrastiert dies mit der Ankunft der neuen Migrantengruppe. Der Abschnitt analysiert die Gründe für die Einwanderung der Sowjetjuden, die oft durch politische und wirtschaftliche Faktoren sowie die Hoffnung auf ein besseres Leben in Deutschland motiviert waren. Eine ausführliche Beschreibung des Einwanderungsprozesses selbst, einschließlich der Herausforderungen und Schwierigkeiten, ist hier zu erwarten. Das Kapitel beinhaltet eine detaillierte Untersuchung der Einwanderungspolitik Deutschlands und ihres Einflusses auf diese spezifische Gruppe von Migranten.
Schlüsselwörter
Jüdische Kontingentflüchtlinge, Sowjetunion, Deutschland, Einwanderung, Integration, Antisemitismus, Judentum, Migrationshintergrund, russlanddeutsche Aussiedler, Holocaust, Geschichte der Juden in Russland, Jüdische Gemeinden in Deutschland.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Jüdische Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion nach Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion nach Deutschland ab 1990. Sie beleuchtet die historische Situation der Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion, analysiert den Einwanderungsprozess und die aktuelle Situation der jüdischen Migranten in Deutschland.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte der Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion, die Gründe für ihre Einwanderung nach Deutschland, den Integrationsprozess der jüdischen Migranten, die Situation der jüdischen Gemeinden in Deutschland und einen Vergleich der damaligen und heutigen Situation der jüdischen Bevölkerung in Deutschland.
Welche Quellen wurden für die Seminararbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Sekundärliteratur, Beiträge aus sozialen und öffentlichen Medien sowie persönliche Befragungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, drei Hauptkapitel (Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion, Die Einwanderung nach Deutschland, Die Situation der Juden in Deutschland 2020) und ein Fazit. Jedes Kapitel wird durch eine Zusammenfassung erläutert.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung beschreibt den geringen Ausländeranteil in Deutschland in den 1980er Jahren und den sprunghaften Anstieg ab 1990. Sie stellt russlanddeutsche Aussiedler und jüdische Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion als bedeutende Migrantengruppen vor und kündigt die Themen der Arbeit an: den Ablauf der Einwanderung, deren Verlauf und die aktuelle Situation der jüdischen Migranten in der deutschen Gesellschaft. Die verwendete Methodik wird ebenfalls erwähnt.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Juden im Zarenreich und in der Sowjetunion"?
Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Situation der jüdischen Bevölkerung im Zarenreich und in der Sowjetunion. Es beschreibt die geografische Verteilung, Einschränkungen, antijüdische Politik (Pogrome), die Veränderungen nach der russischen Revolution, den ambivalenten Umgang der Sowjetregierung, anhaltenden Antisemitismus und Auswanderungswellen (Holocaust, Anti-Kosmopoliten-Kampagne, Gründung Israels). Es legt die Grundlage für das Verständnis der Einwanderung nach Deutschland.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Die Einwanderung nach Deutschland"?
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion. Es beleuchtet die Situation des deutschen Judentums um 1990 und kontrastiert dies mit der Ankunft der neuen Migrantengruppe. Es analysiert die Gründe für die Einwanderung (politische und wirtschaftliche Faktoren, Hoffnung auf ein besseres Leben), den Einwanderungsprozess und die Einwanderungspolitik Deutschlands.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Jüdische Kontingentflüchtlinge, Sowjetunion, Deutschland, Einwanderung, Integration, Antisemitismus, Judentum, Migrationshintergrund, russlanddeutsche Aussiedler, Holocaust, Geschichte der Juden in Russland, Jüdische Gemeinden in Deutschland.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Der Inhalt des Fazits wird im gegebenen Text nicht explizit zusammengefasst. Es ist anzunehmen, dass das Fazit die Ergebnisse der Analyse der Einwanderung und Integration jüdischer Kontingentflüchtlinge zusammenfasst und ggf. Ausblicke gibt.)
- Quote paper
- Naemi Fast (Author), 2020, Jüdische Kontingentflüchtlinge in Deutschland ab 1990. "Privilegierte Einwanderer" aus der Sowjetunion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/980024