Was verbirgt sich wirklich in den Tiefen unserer Seele? Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Psychoanalyse und entdecken Sie die revolutionären Theorien Sigmund Freuds, die unser Verständnis vom menschlichen Geist für immer verändert haben. Dieses Buch enthüllt die komplexen Schichten des Bewusstseins, vom hellen Schein des Bewussten bis zu den dunklen, unergründlichen Tiefen des Unbewussten, und erkundet dabei Schlüsselkonzepte wie das Es, Ich und Über-Ich. Erfahren Sie, wie diese Instanzen unsere Persönlichkeit formen und unser Verhalten beeinflussen, oft auf Weisen, die uns selbst verborgen bleiben. Die Reise führt uns durch die verschiedenen Phasen der Triebentwicklung, von der oralen bis zur genitalen Phase, und beleuchtet, wie frühkindliche Erfahrungen unsere spätere psychische Gesundheit prägen können. Doch was geschieht, wenn diese Entwicklung ins Stocken gerät? Entdecken Sie die vielfältigen Abwehrmechanismen, die unsere Psyche einsetzt, um mit inneren Konflikten und äußeren Bedrohungen umzugehen, von der Sublimierung bis zur Verdrängung, und wie diese Mechanismen uns entweder helfen können, uns anzupassen, oder uns in die Fänge von Neurosen treiben. Aber die Psychoanalyse bietet mehr als nur Einblicke in psychische Störungen; sie eröffnet uns auch einen einzigartigen Zugang zu unseren Träumen, den nächtlichen Bühnen unseres Unbewussten. Lernen Sie, die verborgenen Botschaften Ihrer Träume zu entschlüsseln, die Symbole zu deuten und die Wünsche zu erkennen, die sich hinter der Zensur verbergen. Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für die menschliche Psyche interessieren, sei es aus persönlichem Interesse oder im Rahmen eines Studiums der Psychologie, Psychotherapie oder verwandter Gebiete. Es bietet einen umfassenden Überblick über die Grundlagen der Tiefenpsychologie und regt dazu an, die eigenen inneren Welten mit neuen Augen zu betrachten. Wagen Sie den Schritt in die Tiefen Ihres Selbst und entdecken Sie die verborgenen Kräfte, die Ihr Leben lenken. Ein Schlüssel zum Verständnis von Verdrängung, Neurosen, Persönlichkeitsentwicklung, Traumanalyse und den unbewussten Kräften, die uns alle prägen.
Magda El-Batawy
Tiefenpsychologie
Die Psychoanalyse Sigmund Freuds:
Freud wurde 1865 in Mähren geboren und studierte Medizin. Freud beschreibt die Spannungen zwischen Trieb und Kultur. Die herrschende Kultur ist triebfeindlich und verantwortlich für die Entstehung von Krankheiten, die mit den normalen medizinischen Mitteln nicht heilbar sind. Ein Tabu bricht Freud, indem er offen über Sexualität spricht, und das auch noch auf deutsch. Tatsache ist, dass er mit dem Glauben an die ,,Unschuld" des Kindes bricht, indem er auch über die kindliche Sexualität spricht.
1. Das Bewusstsein und der Begriff des Unbewussten
Das Bewusste und das Mitbewusste
Durch aufmerksame Beobachtung kann man klar und scharf wahrnehmen. Durch die Konzentration auf einen Gegenstand kommt es gleichzeitig zu einer anderen Erscheinung, nämlich der, dass der Bereich der Wahrnehmung dadurch enger wird, die man als ,,ENGE DES BEWUSSTSEINS" bezeichnet. Es kann nur ein Gegenstand in vollster Klarheit bewusst sein, und je aufmerksam man sich dem Gegenstand zuwendet, um so weniger klar bewusst wird alles andere. Inhalte, die immer ,,nebenher" bewusst sind, an die man sich nicht erinnern muss, bezeichnet man als ,,mitbewusst". Mitbewusst ist das, was einem jederzeit willkürlich, nach Belieben, zur Verfügung steht.
Das Vorbewusste
Es umfasst das, was nicht willkürlich, aber leicht und ohne Anstrengung ins Bewusstsein treten kann. Man hat z.B. einen Menschen ,,unterschwellig", bemerkt; erst später kann einem dies ,,so richtig ins Bewusstsein kommen."
Tatsache ist, dass man Bilder und Namen auch unterschwellig aufnehmen und behalten kann, spielt in der wirtschaftlichen Werbung, der Reklame, eine rolle.
Das Unbewusste
Der Begriff des Unbewussten unterscheidet sich dadurch, dass seine Inhalte nicht sofort, sondern nur mit sehr erheblichem aufwand an Mühe ins Bewusstes umgewandelt werden können. Es gibt aber auch Inhalte, die nie bewusst werden. Unbewusst bleiben auch die Körperfunktionen. Neben diesen Inhalten, die nie bewusst werden, gehören zum Unbewussten Dinge, die schon einmal bewusst gewesen sind und dann entweder vergessen oder aber der Verdrängung anheimgefallen sind. Zum ,,VERGESSENEN UNBEWUSSTEN" gehören Inhalte, die wir vor langer Zeit einmal gelernt und seither nicht mehr gebraucht haben.
Das Persönliche Unbewusste und das Kollektive Unbewusste Über das Persönliche Bewusste, beschreibt C.G. Jung noch ,,ARCHETYPISCHE", unbewusste Inhalte, die niemals bewusst waren, sondern ein Erbteil aus der Entwicklungsgeschichte der Menschheit darstellen. Er bezeichnet diese Inhalte, welche aus Märchen, Mythen, Sagen, sowie manchen Erscheinungen bei Geisteskranken erschlossen werden können, als KOLLEKTIVES UNBEWUSSTES!
2. Die psychoanalytische Auffassung über den Aufbau der Persönlichkeit Freud entwickelte ein Persönlichkeitsmodell, das folgende ,,Instanzen" der menschlichen Persönlichkeit umfasst:
Das ES, das ICH (EGO) und das Ü BER- ICH (SUPEREGO).
Das Es ist die älteste der psychischen Instanzen und beinhaltet alles, was ererbt und festgelegt ist, v.a. die TRIEBE. Das Es stellt den Urgrund dar, aus dem sich die beiden anderen Instanzen entwickeln und liefert diesen die Seelische Energie (Triebenergie). Das Es wird als Bedürfnis- oder Triebspannung erlebt. Darunter versteht man jenen psychischen Spannungszustand, der dann entsteht, wenn ein Bedürfnis unbefriedigt bleibt. Das Ich hat die Aufgabe, die aus dem Es kommenden Bedürfnisse, die dem ,,Lustprinzip" dienen, zu prüfen und sie auf die Bedingungen der Umwelt abzustimmen, d.h. einige in der Realität durchzusetzen, andere aufzuschieben oder zu unterdrücken. Außerdem hat das Ich noch zu sorgen, dass zwischen den Trieben der Außenwelt und den Anforderungen des Über- Ich ein Gleichgewicht (HOMöOSTASE) hergestellt wird. Es lebt in Abhängigkeit von Es. Das Über- Ich vereinigt das ,,Ich- Ideal" - das Bild von dem, was ,,ich gerne sein möchte". Das Kind übernimmt die Ideale seiner Leitbilder; es identifiziert sich mit diesen Vorbildern. Die Struktur des Über-Ich hängt daher wesentlich von der Erziehung ab, durch die das Kind die Normen und Ideale seiner Vorbilder übernimmt.
3. Das Triebmodell
Freud ging von der Annahme aus, dass der Mensch danach strebt, sein inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, indem er seine Bedürfnisse zu befriedigen trachtet. Kräfte, die hinter den Bedürfnisspannungen angenommen werden können, nennt die Psychoanalyse TRIEBE. Die Energie des Eros (Lebenstrieb) nennt Freud ,,LIBIDO".
4. Die Stufen der Triebentwicklung
Freuds These, dass aus Störungen der Entwicklung der Sexualität einerseits die NEUROSEN, andererseits die PERVERSION erwachsen, hat er Sexualtheorie genannt. Die Sexualität des reifen Menschen entsteht nicht spontan, sondern muss sich beim Menschen von klein auf entwickeln. Der Sexualtrieb durchläuft Vorstufen, sogenannte ,,Libidinöse Phasen", bei denen verschiedene Körperzonen als Lustquelle dienen. Wenn diese Vorstufen störungsfrei bewältigt werden, mündet die Entwicklung in die ,,reife Sexualität", d.h. dem Menschen ist die Fähigkeit gegeben, in reifer Weise glücklich lieben zu können. Deshalb ist die Entfaltung der Prägenitalen Sexualität wichtig für eine seelisch gesunde Entwicklung des Menschen.
Orale Phase
Während des ersten Lebensjahres konzentriert sich der Säugling auf die Nahrungsaufnahme-> Saugen ist der erste Lustgewinn. In der ,,spätoralen Phase" geht die Betätigung des Säuglings in die aktive Form des Beißens über und erhält damit einen aggressiven Charakter. Das Saugen an der Zigarette oder das Lutschen am Bonbon werden als lustvoll erlebt-> ,,orale Ersatzbefriedigung"
Anale Phase
Ist die zweite Entwicklungsstufe, weil die Analregion zur erogenen Zone wird. Die
Ausscheidungsorgane ziehen das Interesse des Kindes an. Diese Phase wird von kulturellen Normen beeinflusst. -> Zurückhalten - Geben
Phallische Phase
Zwischen dem 3. Und 5. Lebensjahr entwickelt das Kind eine Neugier für seine Genitale. ,,Phallisch" bezeichnet genaugenommen, nur die männliche Sexualausstattung. Der Geschlechtsunterschied erlangt Bedeutung.
Knabe- Penisstolz ; Mädchen- Penisneid.
Ödipuskonflikt und Kastrationskomplex
Beim Ödipalen Konflikt, kommt es beim Kind zur zärtlichen Bindung an den gegengeschlechtlichen Elternteil, und es tritt der Wunsch auf, den gleichgeschlechtlichen von seiner Seite zu verdrängen. Beim männlichen Geschlecht wird der Ödipus- Konflikt durch den KASTRATIONSKOMPLEX abgelöst; die auf die Mutter als Ziel gerichtete ,,Verliebtheit" wird aufgegeben.
Latenzperiode
Es folgt die Latenzzeit (6- 14 Lebensjahr). Eigentliche Lernzeit, in der das Kind die infantilen Triebe sublimiert.
Genitale Phase
Mit der Pubertät beginnt die genitale Phase, in der das vollendet werden soll, was schon in der phallischen Phase begonnen hat. Dabei müssen alle sinnlichen und zärtlichen Strebungen gemeinsam jeweils auf ein Liebesobjekt gerichtet sein. In diesem fall ist die ideale Norm der REIFEN SEXUALITÄT erreicht.
5. Fehlleistungen
Unter Fehlleistungen versteht man die alltäglich vorkommenden Irrtümer, wie das Vergessen, Versprechen und Vergreifen, das Verlieren und Verlegen usw. In den Fehlleistungen erscheint oft das, was aus dem Bewusstsein verdrängt war.
Sprachliche Fehlleistungen
In solchen Fehlleistungen sind unterdrückte seelische Regionen wieder zum Durchbruch gekommen. Wenn sich ein Redner verspricht, aber die zum Ausdruck kommende Redeabsicht als eine vertraute erkennt und selbst genau weiß, dass er sich nun sozusagen ,,verraten" hat, dann handelt es sich um einen aus dem Vorbewussten unfreiwillig ins Bewusstsein gedrungenen Inhalt.
Das Vergessen als Fehlleistung
Freud weist darauf hin, dass das Vergessen durch ein Unlustgefühl begründet ist. Beim Vergessen wird etwas Unerwünschtes aus dem Bewusstsein ausgelöscht, verdrängt; das ,,Vergessen" ist in Wirklichkeit eine Verdrängung.
Symptomhandlungen
Beim Versprechen und Vergessen kann sich auch im Vergreifen, im Verwechseln von Gegenständen eine uneingestandene seelische Regung in indirekter Form zeigen. Die Tiefenpsychologie spricht von ,,Symptomhandlungen". Die Fehlleistungen und Symptomhandlungen sind Erscheinungen, die bei jedem Menschen vorkommen können.
6. Abwehrmechanismen
Die Anpassung an die Realität, die Bewältigung der aufgaben des täglichen Lebens gehen zu einem bedeutenden Teil unbewusst oder mit Hilfe unbewusster Mechanismen vor sich. Der Mensch erlernt im Laufe seiner Entwicklung früh, Gefahren zu vermeiden. Er reagiert in konkreten Situationen unbewusst oder ,,instinktiv" so, dass er Gefahren ausweicht. Gefahren und Ängste begleiten die Entwicklung des Kindes von früh an:
+) Angst vor Objektverlust (Trennungsangst)
+) Angst vor Liebesverlust
+) Kastrationsangst
+) Gewissensangst
+) Angst vor realen Gefahren
Abwehrmechanismen dienen der Vermeidung von Gefahren, die von innen kommen. Mit ihrer Hilfe wird eine Anpassung an die Umwelt erzielt, allerdings unter Umständen - auf Kosten der seelischen Gesundheit: der Mensch wird zwar angepasst aber NEUROTISCH krank.
Die Sublimierung
Von Sublimierung spricht man, wenn primäre, primitive Antriebe in kulturelle, sozial höherstehende Strebungen umgewandelt werden -> Triebe werden nicht auf der Triebebene ausgelebt, sondern das Ziel wird auf eine andere Ebene verlagert. Sublimierung darf nicht mit KOMPENSATION verwechselt werden: kompensieren bedeutet, angeborene oder erworbene Mängel durch Fleiß wettzumachen oder durch andere Vorzüge zu verdecken.
Die Verdrängung
Der grundlegende Abwehrmechanismus ist die Verdrängung unerwünschter Inhalte aus dem Bewusstsein. Die Unterdrückung von unannehmbaren Gefühlen beansprucht seelische Energie, die Verdrängungsenergie.
Bis zu einem gewissen Ausmaß ist Verdrängen normal, und der Mensch beleibt seelisch
gesund -> Gelungene Verdrängung. Wird aber der bedarf an Verdrängungsenergie zu groß, weil mehrere Wünsche aus dem Bewusstsein verdrängt werden müssen, kommt es zu seelischen Störungen -> Misslungene Verdrängung
Wird seelische Bewegungsfreiheit durch zunehmenden Einsatz von Abwehrmechanismen so stark eingeschränkt, dass das Ich seine Handlungsfähigkeit verliert, so sprechen wir von NEUROSEN oder PSYCHOSEN.
Die Konversion
Konversion setzt seelische Energie eines unterdrückten Gefühls in körperliche Erscheinungen um. So entsteht aus einem verdrängten psychischen Konflikt anstatt einer seelischen Störung eine körperliche Störung. Bei HYSTERIE z.B., kommt es zu Lähmungen und Sehstörungen.
Die Verschiebung
Bei der Verschiebung wird ein peinlicher und ein verdrängter Inhalt durch einen anderen, nicht so peinlichen ersetzt -> ANGSTNEUROSEN (PHOBIEN).
Die (Aussen)Projektion
Ist ein unbewusster Vorgang, durch welchen Inhalte des eigenen Seelenerlebens, v.a. negative, böse, unerlaubte und unterdrückte Regungen und Wünsche ,,nach außen", auf andere Menschen ,,projiziert" werden.
Die Regression
Das Zurückweichen auf eine frühere stufe der psychischen Entwicklung. Regressionen äußern sich v.a. beim Nägelbeißen, Sucht (Alkohol), bei der Sprache und beim kauen und Saugen an Bleistiften.
7. Der Traum und die Traumdeutung Quellen des Trauminhalts
Es ist bekannt, dass von außen kommenden Reize, die auf den Schlafenden einwirken, im Traum umgedeutet werden. Sinnesreize werden illusionär verkannt. Neben äußeren Sinnesreizen können auch INNERE REIZE, Körpergefühle, den Trauminhalt beeinflussen.
Theorien über Ursachen des Traumes
Der Traum ist ein ,,partieller Wachzustand des Gehirns". Nach einer anderen Theorie haben Träume die Aufgabe, die Dinge, die während des Wachseins nicht ganz erledigt wurden, die unfertig geblieben sind oder unterdrückt wurden, zum Vorschein zu bringen. Ein ungelöstes Problem, das einen tage- oder wochenlang beschäftigt, kann plötzlich in der Nacht erledigt werden, in der Früh ist auf einmal die ersehnte Lösung da.
Psychoanalytische Traumtheorie
Nach der psychonalytischen Theorie von Freud sind alle Träume im Grunde Wunschträume. Latenter und Manifester Trauminhalt
Wunscherfüllungen zeigen sich im Traum jedoch nur selten unverhüllt. Die Psychoanalyse unterscheidet den latenten (verborgenen) vom manifesten (offenen) Trauminhalt. Beim Träumenden besteht die Tendenz, im Traum einen Wunsch und seine Erfüllung zum Ausdruck zu bringen. Eine unverhüllte Wunscherfüllung wird im Traum unterdrückt, weil sie sich auf Wünsche bezieht, die das eigene moralische Empfinden verletzen. Der ursprüngliche Traum Inhalt des Traumes wird ,,zensuriert", er wird entstellt und verändert. Erst der durch TRAUMZENSUR entstellte Trauminhalt darf- als manifester Trauminhalt - zum Bewusstsein vordringen.
Traumarbeit
Traumzensur macht Traumarbeit notwendig, die aus dem Ursprünglichen, latenten Trauminhalt den manifesten formt. Sie bedient sich dabei verschiedener Mittel:
+) Verdichtung (Verschied. Gestalten zu einer Figur ,,verdichtet")
Häufig gestellte Fragen
Was ist Tiefenpsychologie nach Magda El-Batawy?
Tiefenpsychologie, insbesondere die Psychoanalyse Sigmund Freuds, befasst sich mit den Spannungen zwischen Trieb und Kultur. Freud argumentierte, dass die Kultur triebfeindlich sei und Krankheiten verursachen könne, die mit herkömmlichen medizinischen Mitteln nicht heilbar sind. Ein wichtiger Aspekt ist seine Beschäftigung mit Sexualität, einschließlich der kindlichen Sexualität.
Was sind die verschiedenen Ebenen des Bewusstseins laut Freud?
Freud unterscheidet zwischen dem Bewussten, dem Mitbewussten und dem Unbewussten. Das Bewusste ist, was man klar und scharf wahrnimmt. Das Mitbewusste umfasst Inhalte, die immer "nebenher" bewusst sind und jederzeit willkürlich verfügbar sind. Das Unbewusste enthält Inhalte, die nur mit erheblichem Aufwand bewusst gemacht werden können oder niemals bewusst werden, einschließlich vergessener oder verdrängter Erinnerungen.
Was ist das Vorbewusste?
Das Vorbewusste umfasst Inhalte, die nicht willkürlich, aber leicht und ohne Anstrengung ins Bewusstsein treten können. Man nimmt Dinge unterschwellig wahr und erst später kommen diese "so richtig ins Bewusstsein".
Was sind das Persönliche und Kollektive Unbewusste nach C.G. Jung?
C.G. Jung erweiterte das Konzept des Unbewussten um das "kollektive Unbewusste", das archetypische Inhalte enthält, die aus der Entwicklungsgeschichte der Menschheit stammen. Diese Inhalte manifestieren sich in Märchen, Mythen, Sagen und Erscheinungen bei Geisteskranken.
Wie ist die Persönlichkeit laut Freud aufgebaut?
Freud entwickelte ein Persönlichkeitsmodell mit den Instanzen Es, Ich (Ego) und Über-Ich (Superego). Das Es beinhaltet Triebe und ererbtes Verhalten. Das Ich vermittelt zwischen den Bedürfnissen des Es und den Anforderungen der Realität. Das Über-Ich repräsentiert internalisierte Normen und Ideale und beinhaltet das "Ich-Ideal".
Was sind Triebe und Libido nach Freud?
Freud definierte Triebe als Kräfte, die hinter Bedürfnissen stehen. Er nannte die Energie des Eros (Lebenstrieb) "Libido".
Welche Phasen der Triebentwicklung gibt es nach Freud?
Freud beschrieb verschiedene libidinöse Phasen: die orale Phase (Saugen als Lustgewinn), die anale Phase (Interesse an Ausscheidungsorganen), die phallische Phase (Neugier auf Genitale) und die genitale Phase (reife Sexualität). Störungen in diesen Phasen können zu Neurosen oder Perversionen führen.
Was sind der Ödipuskomplex und der Kastrationskomplex?
Im Ödipuskomplex entwickelt das Kind eine zärtliche Bindung zum gegengeschlechtlichen Elternteil und möchte den gleichgeschlechtlichen Elternteil verdrängen. Beim männlichen Geschlecht wird der Ödipuskomplex durch den Kastrationskomplex abgelöst, wodurch die auf die Mutter gerichtete Verliebtheit aufgegeben wird.
Was versteht man unter Fehlleistungen?
Fehlleistungen sind alltägliche Irrtümer wie Vergessen, Versprechen und Vergreifen. Freud sah darin einen Durchbruch unterdrückter Inhalte aus dem Unbewussten.
Was sind Abwehrmechanismen und welche gibt es?
Abwehrmechanismen dienen der Vermeidung von Gefahren, die von innen kommen, und der Anpassung an die Umwelt. Beispiele sind Sublimierung (Umwandlung primitiver Antriebe in kulturelle Strebungen), Verdrängung (Ausschluss unerwünschter Inhalte aus dem Bewusstsein), Konversion (Umwandlung seelischer Energie in körperliche Symptome), Verschiebung (Ersetzung eines peinlichen Inhalts durch einen weniger peinlichen), Projektion (Übertragung eigener unerwünschter Eigenschaften auf andere) und Regression (Zurückfallen auf eine frühere Entwicklungsstufe).
Welche Rolle spielt der Traum in der Psychoanalyse?
Nach Freud sind Träume im Grunde Wünsche. Er unterscheidet zwischen dem latenten (verborgenen) und dem manifesten (offenen) Trauminhalt. Die "Traumarbeit" dient dazu, den latenten Trauminhalt durch Verdichtung, Verschiebung und Symbolisierung in den manifesten Trauminhalt zu formen.
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- Magda El-Batawy (Author), 2000, Tiefenpsychologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97995