In dieser Masterarbeit werden Aufgaben vorgestellt, die in der Grundschule zur Förderung des funktionalen Verständnisses des Verbs eingesetzt werden können. Ein syntaktisch-relationales bzw. funktionales (Verb-) Verständnis unterstützt die Schülerinnen und Schüler beim Leseverständnis, beim Formulieren eigener Sätze sowie bei der Kommasetzung. Die Aufgaben wurden im Rahmen einer Studie mit einer Zweitklässlerin erprobt. Auf Grundlage der Ergebnisse der Studie wurde die Anwendbarkeit der Aufgaben im Unterricht reflektiert.
In Grundschulen ist die Bezeichnung von Verben als Tun-Wörter weit verbreitet, dabei machen die Handlungsverben lediglich einen Teil aller Verben aus. Ebenso kaum thematisiert wird in der Praxis, dass das Verb – syntaktisch-relational gesehen – besondere Funktionen im Satz einnimmt: Es bestimmt beispielsweise, welche Satzglieder in welcher Form in einem Satz vorkommen. Diese funktionale Sichtweise auf unsere Sprache eröffnet den Schülerinnen und Schülern den Sinn von Grammatik und kann sie zu einer Auseinandersetzung mit dieser motivieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problematik der Praxis und Zielsetzung der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Theoretische Grundlagen zum Verb
- 2.2. Der Funktionale Grammatikunterricht
- 2.3. Einbettung der Grundgedanken des Funktionalen Grammatikunterrichts in eine geeignete Konzeption für den Grammatikunterricht
- 2.4. Methodisch-didaktische Hinweise für den Grammatikunterricht aus der Literatur
- 2.5. Theoretische Grundlagen der Kompetenzanalyse
- 2.5.1. Überlegungen von Klafki zur Formulierung von Kompetenzen
- 2.5.2. Kompetenzmodell nach Bloom (Lern-Taxonomie)
- 3. Methodisches Vorgehen der Studie
- 3.1. Zielsetzung der Studie und Fragestellungen zur Auswertung der Studienergebnisse
- 3.2. Kompetenzanalyse anhand der Überlegungen von Klafki
- 3.3. Kompetenzen der Unterrichtseinheit mit Bezug zum Bildungsplan
- 3.4. Ableitung von Lernzielen
- 3.5. Zuordnung der Lernziele zu den Lernebenen der Bloom’schen Taxonomie
- 3.6. Lerninhalte und methodisch-didaktische Analyse der Aufgaben sowie Anwendungshinweise
- 3.7. Datenerhebung und -auswertung
- 3.7.1. Methodisches Vorgehen zur Erhebung des Lernzuwachses (Vor- und Nachtest)
- 3.7.2. Analysemethode der qualitativen Inhaltsanalyse/ Ablauf der Studie
- 3.7.2.1. Festlegung des Materials
- 3.7.2.2. Analyse der Entstehungssituation
- 3.7.2.3. Formale Charakteristika des Materials
- 3.7.2.4. Umgang mit dem Datenmaterial
- 3.7.2.5. Richtung der Analyse
- 3.7.2.6. Theoretische Differenzierung der Fragestellung
- 3.7.2.7. Bestimmung der dazu passenden Analysetechnik oder einer Kombination/ Festlegung des konkreten Ablaufmodells/ Festlegung und Definition der Kategorien/ des Kategoriensystems
- 3.7.2.8. Definition der Analyseeinheiten (Kodier-, Kontext-, Auswertungseinheit)
- 3.7.2.9. Analyseschritte gemäß Ablaufmodell mittels Kategoriensystem/ Rücküberprüfung des Kategoriensystems an Theorie und Material/ bei Veränderungen erneuter Materialdurchlauf
- 3.7.2.9.1. Vorgehensschritte bei der skalierenden Strukturierung
- 3.7.2.9.2. Vorgehensschritte bei der zusammenfassenden Inhaltsanalyse
- 3.7.2.10. Interpretation
- 3.7.2.11. Gütekriterien
- 4. Darstellung, Auswertung und Interpretation der Ergebnisse
- 4.1. Beobachtungsprotokolle der Unterrichtsstunden
- 4.2. Ergebnisse der Studie
- 4.2.1. Vor- und Nachtest
- 4.2.2. Verständnis von Satzgliedern (K1)
- 4.2.3. Verständnis der Feldgliederung von Sätzen (K2)
- 4.2.4. Verständnis der Verb-Subjekt-Kongruenz (K3)
- 4.2.5. Verständnis der Verbvalenz (K4)
- 4.2.6. Verständnis des Verbs als Satzkern (K5)
- 5. Zusammenfassung und Diskussion
- 5.1. Zusammenfassung der Studienergebnisse
- 5.2. Reflexion der Konzeption der Aufgaben
- 5.3. Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz der Aufgaben in einer Schulklasse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Förderung des funktional-grammatischen Verständnisses des Verbs in der Grundschule. Ziel ist die Entwicklung und Erprobung von Unterrichtsvorschlägen, die ein tieferes Verständnis des Verbs über die bloße Benennung hinaus ermöglichen. Die Arbeit basiert auf dem Funktionalen Grammatikunterricht und analysiert den Lernerfolg anhand einer Studie mit einer Zweitklässlerin.
- Analyse der bestehenden Probleme im Grammatikunterricht zum Thema Verb
- Entwicklung von Unterrichtsmaterialien basierend auf dem Funktionalen Grammatikunterricht
- Empirische Erprobung der Unterrichtsmaterialien und Auswertung der Ergebnisse
- Reflexion der methodischen Vorgehensweise und der Ergebnisse
- Ableitung von Handlungsempfehlungen für den Grammatikunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problematik der Praxis und Zielsetzung der Arbeit: Die Einleitung beschreibt eine bestehende Lücke im Grammatikunterricht der Grundschule bezüglich des Verbverständnisses. Studien zeigen, dass der Fokus oft auf Handlungsverben liegt, während andere Verbarten vernachlässigt werden. Ein rein semantischer Zugang wird kritisiert, und die fehlende Unterscheidung zwischen Verb und Prädikat wird als gravierendes Problem identifiziert. Die Arbeit zielt darauf ab, durch die Entwicklung und Erprobung funktionaler Unterrichtsvorschläge dieses Defizit zu beheben.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es werden verschiedene Theorien zum Verb, zum Funktionalen Grammatikunterricht nach Hoffmann, und zur Kompetenzanalyse (Klafki, Bloom) erläutert. Der Fokus liegt auf der Zusammenführung der verschiedenen Aspekte des Verbs, um ein ganzheitliches Verständnis zu fördern und den Sinn des Grammatikunterrichts für die Schüler*innen zu verdeutlichen. Es werden methodisch-didaktische Hinweise aus der Literatur vorgestellt.
3. Methodisches Vorgehen der Studie: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methodik der durchgeführten Studie. Die Zielsetzung, die Forschungsfragen, die Kompetenzanalyse nach Klafki und die Lernziele werden präzise formuliert. Die Lernziele werden den Lernebenen der Bloom’schen Taxonomie zugeordnet. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der qualitativen Inhaltsanalyse als gewählte Auswertungsmethode, inkl. der Definition von Analyseeinheiten und -schritten. Das methodische Vorgehen zur Erhebung des Lernzuwachses mittels Vor- und Nachtest wird ebenfalls detailliert dargestellt.
4. Darstellung, Auswertung und Interpretation der Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie, inklusive der Auswertung der Vor- und Nachtests und der Beobachtungsprotokolle der einzelnen Unterrichtsstunden. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf das Verständnis von Satzgliedern, Feldgliederung, Verb-Subjekt-Kongruenz, Verbvalenz und des Verbs als Satzkern analysiert und interpretiert. Es werden detaillierte Ergebnisse zu jedem der fünf Lerninhalte präsentiert.
Schlüsselwörter
Funktionaler Grammatikunterricht, Verbverständnis, Grundschule, Kompetenzanalyse, Qualitative Inhaltsanalyse, Lernziele, Unterrichtsmaterialien, Verb-Subjekt-Kongruenz, Verbvalenz, Satzglied.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Förderung des funktional-grammatischen Verständnisses des Verbs in der Grundschule
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Förderung des funktional-grammatischen Verständnisses des Verbs in der Grundschule. Ziel ist die Entwicklung und Erprobung von Unterrichtsvorschlägen, die ein tieferes Verständnis des Verbs über die bloße Benennung hinaus ermöglichen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der bestehenden Probleme im Grammatikunterricht zum Thema Verb und die Entwicklung sowie empirische Erprobung von funktionalen Unterrichtsmaterialien.
Welche theoretischen Grundlagen liegen der Arbeit zugrunde?
Die Arbeit basiert auf dem Funktionalen Grammatikunterricht nach Hoffmann und bezieht Theorien zum Verb, zur Kompetenzanalyse (Klafki, Bloom) und methodisch-didaktische Hinweise aus der Literatur mit ein. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Förderung des Verbverständnisses und der Vermittlung des Sinns des Grammatikunterrichts für die Schüler*innen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Problematik der Praxis und Zielsetzung der Arbeit; 2. Theoretische Grundlagen; 3. Methodisches Vorgehen der Studie; 4. Darstellung, Auswertung und Interpretation der Ergebnisse; 5. Zusammenfassung und Diskussion. Der Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
Welche Methodik wurde in der Studie angewendet?
Die Studie verwendet eine qualitative Inhaltsanalyse zur Auswertung der Daten. Es wurden Vor- und Nachtests zur Erhebung des Lernzuwachses eingesetzt. Die Analyse umfasst die detaillierte Beschreibung des methodischen Vorgehens, die Definition von Analyseeinheiten und -schritten sowie die Berücksichtigung von Gütekriterien. Die Lernziele wurden den Lernebenen der Bloom’schen Taxonomie zugeordnet.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Studie, inklusive der Auswertung von Vor- und Nachtests und Beobachtungsprotokollen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf das Verständnis von Satzgliedern, Feldgliederung, Verb-Subjekt-Kongruenz, Verbvalenz und des Verbs als Satzkern analysiert und interpretiert. Detaillierte Ergebnisse zu jedem der fünf Lerninhalte (Verständnis von Satzgliedern (K1), Verständnis der Feldgliederung von Sätzen (K2), Verständnis der Verb-Subjekt-Kongruenz (K3), Verständnis der Verbvalenz (K4), Verständnis des Verbs als Satzkern (K5)) werden präsentiert.
Welche Handlungsempfehlungen werden abgeleitet?
Die Arbeit leitet Handlungsempfehlungen für den Grammatikunterricht ab, basierend auf den Ergebnissen der Studie und der Reflexion der methodischen Vorgehensweise. Diese beziehen sich auf die Entwicklung und den Einsatz von funktionalen Unterrichtsmaterialien zur Förderung des Verbverständnisses in der Grundschule.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Funktionaler Grammatikunterricht, Verbverständnis, Grundschule, Kompetenzanalyse, Qualitative Inhaltsanalyse, Lernziele, Unterrichtsmaterialien, Verb-Subjekt-Kongruenz, Verbvalenz, Satzglied.
An wen richtet sich die Arbeit?
Die Arbeit richtet sich an Lehramtsstudierende, Lehrkräfte der Grundschule und an alle, die sich für die didaktische Gestaltung des Grammatikunterrichts interessieren.
Welche Probleme im Grammatikunterricht werden adressiert?
Die Arbeit adressiert die bestehenden Probleme im Grammatikunterricht bezüglich des Verbverständnisses, insbesondere den Fokus auf Handlungsverben, die Vernachlässigung anderer Verbarten, den rein semantischen Zugang und die fehlende Unterscheidung zwischen Verb und Prädikat.
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- Judith Jastrow (Author), 2020, Unterrichtsvorschläge für die Grundschule zur Förderung des funktional-grammatischen Verständnisses des Verbs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/979359