Stichpunktartiger Ablauf des Stauffenberg-Attentats am 20. Juli 1944.
Steffi Grunow
Ablauf des 20. Juli 1944
06:00 Uhr |
Fährt Oberst i. G. Claus Schenk von Stauffenberg zum Flugplatz Rangsdorf |
07:00 Uhr |
Fliegt er zusammen mit Werner ven Haeften nach Ostpreußen |
fahren direkt zum Führerhauptquartier ,,Wolfschanze" und passieren somit die westliche Wache | |
Zw. 10:30 und 12:30 Uhr |
unterhielten sich mit einigen Offizieren, frühstückten jeder machte ,normalen` Arbeitsgang |
12:30 Uhr |
von Stauffenberg und von Haeften begeben sich,unter dem Vorwand, sich für die Lagebesprechung frisch zu machen, in das Schlafzimmer von Keitels Adjuntanten, Major Ernst John von Freyend |
in dieser Zeit drückt von Stauffenberg die Säureampulle des Zeitzünders ein und verstaut diese in der Aktentasche | |
Oberfeldwebel Werner Vogel störte sie, rief beide zur Lagebesprechung · es konnte nur ein Päckchen scharf gemacht werden | |
Stauffenberg legte die 400 Meter zur Lagebaracke zu Fuß zurück, um Zeit zu schinden | |
12:37 Uhr |
Hitler wird angekünfigt, dass Stauffenberg eingetroffen ist und über die Ersatzformationen berichten würde |
unter Vorwand mal telefonieren zu müssen wendet sich Stauffenberg von Lagebesprächung ab, nachdem er die Aktentasche mit dem Sprengstoff in die Nähe Hitlers rechts neben den rechten Tischsockel abgestellt hatte (in unmittelbarer neben Hitler links vom rechten Tischsockel abzustellen war ihm wegen des Gedrängels in dem kleinen Besprechungsraum unmöglich) | |
verläßt Lagebaracke | |
begibt sich zum Wehrmachtsnachrichtenoffizier Oberstleutnant Ludolf Gerhard Sander und trifft Haeften | |
zw. 12.40 und 12.50 Uhr explodiert Bombe · vier Menschen erleiden tödliche Verletztungen · zwanzig Personen verletzt | |
Hitler trägt nur leichte Verletzungen davon (Grund: Hitler beugte sich bei der Explosion über den schweren Eichentisch wurde geschützt) | |
Stauffenberg beobachtet die Explosion aus sicherer Entfernung | |
12:44 Uhr |
von Stauffenberg und von Haeften verlassen den Sperrkreis 1 |
12:45 Uhr |
als der Wagen mit von Stauffenberg und von Haeften die Außenwache Süd erreicht, wird Alarm gegeben und Wolfschanze abgeriegelt |
13:00 Uhr |
die Außenwache verweigert die Durchfahrt · von Stauffenberg telefoniert mit Rittmeister von Möllendorff, welcher die Durchfahrt genehmigt |
sie fahren zum Zielflughafen Berlin Rangsdorf | |
von Stauffenberg glaubt an das Gelingen des Attentats | |
Nach 13:00 Uhr |
Goebbels erhält die Nachricht über das Attentat |
14:00 Uhr |
Heinrich Himmler (Reichsführer der SS)fordert Festnahme des verdächtigen Stauffenberg |
14:30 Uhr |
in Paris erfährt Oberst Finckh das Stichwort ` ABGELAUFEN ′, bestätigt Durchführung des Attentates |
in Berlin überbringt der Chef der Wehrmachtsnachrichtenverbindung die Nachricht über Attentat · keine 100%-ige Bestätigung über Tot Hitlers | |
15:15 Uhr |
Hoepner und Olbricht warten mit Auslösung der Operation ,,Walküre" |
Zw. 14:45 und 15:15 Uhr |
Attentäter kommen in Rangsdorf an · geben Nachricht über Tod Hitlers |
15:30 Uhr |
Paris: der Oberst Finckh meldet Generalleutnant Blumentritt Tod Hitlers und Bildung einer neuen Regierung Beck und Goerdeler |
15:50 16:00 Uhr |
erst jetzt löst General Olbricht (Stichwort `DEUTSCHLAND′) den ,,Walküre" Plan aus |
Friedrich Fromm meldet Nachricht über Tod Hitlers und die Auslösung von ,,Walküre" | |
16:05 Uhr |
Fromm meldet sich in Wolfschanze |
will Attentat bestätigen lassen und erfährt das Hitler nur leicht verletzt ist | |
16:20 Uhr |
befiehlt "Walküre" nicht einzuleiten |
zw. 16:30 und 17:00 Uhr |
von Stauffenberg und von Haeften treffen in der Bendlerstraße ein und bei einer Meldung bei Fromm erklärt Stauffenberg sich zum Attentäter und verkündet Hitlers Tod |
Fromm erfährt von Olbricht, dass "Walküre schon ausgelöst ist ==> weigerte sich den Verschwörern anzuschließen ==> Verschwörer setzten ihn fest | |
Beck fordert Fromm auf sozutun als ob Hitler tot sei | |
Gegen 17:00 Uhr |
Himmler ruft dazu auf, von Stauffenberg unauffällig festzunehmen · Regierungviertel wird abgeriegelt |
17:00 Uhr |
General der Infanterie Joachim von Kortzfleisch erscheint in der Bendlerstraße |
weigert sich den neuen Befehlen folge zu leisten · Beck läßt ihn festnehmen | |
Generalleutnant Karl Freiherr von Thüngen übernimmt Generalkommando | |
Nach 17:00 Uhr |
Beck bestimmt Hoepner zum Befehlshaber des Ersatzheeres |
SS-Oberführer Humbert Achamer-Pifrader, der den Auftrag hatte, von Stauffenberg zu verhaften, wird von den Verschwörern festgenommen | |
bis 17:30 Uhr |
außerhalb Berlins liegende Truppen werden alarmiert |
17:20 Uhr |
Hitler meldet Goebbels, daß er eine Rundfunkinformation durchgeben soll, in der das Mißlingen des Attentates bekanntgegeben werden soll |
18:00 Uhr |
von Haeften übergibt Röhring die Nachricht, dass die 2. Stufe des ,,Walküre" Plans ausgelöst werden soll |
Nachricht wird zw. 20.45 und 23.00 Uhr abgesetzt | |
Nach 18:00 Uhr |
Himmler wird von Hitler als Befehlshaber des Ersatzheeres mit allen Vollmachten ernannt |
18:30 Uhr |
das gesamte Regierungsviertel wird abgeriegelt |
18:45 Uhr |
Oberst Fritz Jäger meldet sich bei Generalleutnant von Hase mit Auftrag Goebbels festzunehmen |
ebenfalls wird Kommandant der Panzertruppenschule II in Krampnitz, Generalmajor Wolfgang Glaesemer, festgesetzt | |
er hat Glück und kann gegen 22:00 Uhr fliehen | |
19:00 Uhr |
Major Remer(Hitler persönlich unterstellt) meldet sich gegen 19.00 Uhr bei Goebbels · wird mit Hitler verbunden |
fordert Goebbels auf Militärputsch niederzuwerfen | |
Panzergrenadier-Ersatzbrigade versucht den Deutschlandsender, in Königs Wusterhausen, zu besetzen | |
Vorfall wird sofort telefonisch dem Major Wackernagel (Cottbus) übermittelt | |
19:00 Uhr |
Panzergeneral Ferdinand Schaal findet Befehlsschreiben von Erwin von Witzleben vor und läßt sich von Stauffenberg Richtigkeit der Befehle bestätigen (19:15 Uhr) |
in Befehlen wird erwähnt, daß mit allen Mitteln vollziehende Gewalt in Hand zu nehmen ist ·Ruhe und Ordnung zu gewährleisten | |
Befehle gegen Sicherheitsdienst müssen schnell und zügig durchgeführt werden | |
Nach 19:00 Uhr |
aus Rastenburg wird `Organisationsabteilung mitgeteilt, dass Attentat gescheitert ist |
die kommandierenden Generäle fragen bei Stauffenberg an ·Stauffenberg bestätigt Tod Hitlers teilt Generälen mit, dass die vollziehende Gewalt vom Heer übernommen worden ist | |
20:00Uhr |
in Wien treffen die zu verhaftenden Parteifunktionäre und SSFührer ahnungslos ein · werden sofort verhaftet |
Panzertruppen die in Berlin am Fehrbelliner Platz eingetroffen sind sollen den Putsch niederschlagen | |
20:15 Uhr |
General von Witzleben verläßt die Bendlerstraße, er hält Unternehmen für gescheitert |
20:20 Uhr |
durch Fernschreiben von Keitel wird bekannt gemacht, dass nur dem neuen Befehlshaber Himmler Folge zu leisten ist |
20:30 Uhr |
Verschwörer nehmen Kontakt zu Außenstellen in Wien und Stettin auf |
diese haben schon Gegenbefehle bekommen | |
20:35 Uhr |
General Olbricht untersagt die Wieterleitung des Fernschreibens von Keitel |
Zw. 20:30 und 22:00 Uhr |
in Wien treten viele Widersprüche über das Gesehen in Berlin auf |
General von Esebeck ruft Generaloberst Hoepner an, um Widersprüche zu klären | |
Gegen 21:00 Uhr |
Bendlerblock (Berlin) wird von Teilen des Wachbataillons besetzt |
21:25 bis 22:01 Uhr |
Fernschreiben Keitels wird vom Leiter der Nachrichtenzentrale in der Bendlerstraße weitergeleitet die bis dahin abgesetzten Schreiben werden jetzt gesperrt und für ungültig erklärt |
21:40 Uhr |
Großadmiral Dönitz gibt Befehl zur Verhaftung von Berthold Schenk von Stauffenberg, Bruder des Attentäters |
21:45 Uhr |
General Schaal telefoniert mit Generaloberst Hoepner und dadurch folgt Freilassung von SS-Standartenführer Grei |
Nach 22:00 Uhr |
Oberst von Linstow erfährt von von Stauffenberg, dass in Berlin alles verloren ist |
22:40 Uhr |
alle angelaufenen Maßnahmen in Wien werden gestoppt |
23:00 Uhr |
SSund SD-Quartiere in Paris werden besetzt und Gruppenführer Oberg, der Höhere SSund Polizeiführer Frankreichs, wird verhaftet es werden 1200 entwaffnete SS und Polizeiverbände in Gewahrsam des Heeres gebracht |
23:15 Uhr |
Schlees Kampfgruppe (4. Kompanie des Wachbataillons ,,Großdeutschland") besetzt den Bendlerblock · Fromm wird befreit und dieser erklärt Stauffenberg, Olbricht, Mertz von Quirnheim und Haeften als Hoch und Landesverräter |
Zw. 23:15 und 23:45 Uhr |
Beck erhält im Bendlerblock in Berlin Gelegenheit zur Selbsttötung, wird nach Mißlingen von einem Feldwebel ,,erlöst" |
21. Juli 1944 | |
Zw. 00:15 und 00:30 Uhr: |
Stauffenberg, Olbricht, Mertz von Quirnheim und Haeften werden von zehn Unteroffizieren auf dem Hof des Bendlerblockes exekutiert |
Ermordung wird als ,,standrechtlich" erklärt | |
00:10 Uhr bis 00:21 Uhr |
Fromm sendet Fernschreiben: ,,Putschversuch blutig niedergeschlagen!" |
Gefangene der Verschwörer werden freigelassen | |
weiterhin werden noch viele mitwirkenden des Militärs, die dem inneren Kreis von Beck, Goerdeler, Moltke und Hassel angehören, verhaftet | |
Gerichtsverhandlungen gegen die Verschörer und ihre Helfer beginnen Ende August und enden wenige Tage vor der Kapitulation Deutschlands (08.Mai 1945) |
Häufig gestellte Fragen zum Ablauf des 20. Juli 1944
Was geschah am Morgen des 20. Juli 1944?
Um 06:00 Uhr fuhr Oberst i. G. Claus Schenk von Stauffenberg zum Flugplatz Rangsdorf. Um 07:00 Uhr flog er zusammen mit Werner von Haeften nach Ostpreußen und fuhr direkt zum Führerhauptquartier ,,Wolfschanze", wobei sie die westliche Wache passierten.
Was taten Stauffenberg und von Haeften zwischen 10:30 und 12:30 Uhr?
Sie unterhielten sich mit einigen Offizieren, frühstückten und gingen ihrem normalen Arbeitsgang nach.
Was geschah um 12:30 Uhr?
Von Stauffenberg und von Haeften begaben sich unter dem Vorwand, sich für die Lagebesprechung frisch zu machen, in das Schlafzimmer von Keitels Adjutanten, Major Ernst John von Freyend. Stauffenberg drückte die Säureampulle des Zeitzünders ein und verstaute diese in der Aktentasche. Oberfeldwebel Werner Vogel störte sie und rief beide zur Lagebesprechung. Es konnte nur ein Päckchen scharf gemacht werden.
Was geschah kurz vor der Explosion um 12:37 Uhr?
Hitler wurde angekündigt, dass Stauffenberg eingetroffen sei und über die Ersatzformationen berichten würde. Stauffenberg wandte sich unter dem Vorwand, telefonieren zu müssen, von der Lagebesprechung ab, nachdem er die Aktentasche mit dem Sprengstoff in die Nähe Hitlers rechts neben den rechten Tischsockel abgestellt hatte. Er verließ die Lagebaracke und begab sich zum Wehrmachtsnachrichtenoffizier Oberstleutnant Ludolf Gerhard Sander und traf Haeften.
Wann explodierte die Bombe und welche Folgen hatte sie?
Zwischen 12:40 und 12:50 Uhr explodierte die Bombe. Vier Menschen erlitten tödliche Verletzungen, zwanzig Personen wurden verletzt. Hitler trug nur leichte Verletzungen davon, da er sich bei der Explosion über den schweren Eichentisch beugte und geschützt wurde.
Was geschah nach der Explosion?
Stauffenberg beobachtete die Explosion aus sicherer Entfernung. Um 12:44 Uhr verließen von Stauffenberg und von Haeften den Sperrkreis 1. Als der Wagen mit von Stauffenberg und von Haeften die Außenwache Süd erreichte, wurde Alarm gegeben und die Wolfschanze abgeriegelt. Um 13:00 Uhr verweigerte die Außenwache die Durchfahrt; von Stauffenberg telefonierte mit Rittmeister von Möllendorff, welcher die Durchfahrt genehmigte. Sie fuhren zum Zielflughafen Berlin Rangsdorf. Von Stauffenberg glaubte an das Gelingen des Attentats.
Welche Ereignisse folgten nach 13:00 Uhr?
Goebbels erhielt die Nachricht über das Attentat. Um 14:00 Uhr forderte Heinrich Himmler (Reichsführer der SS) die Festnahme des verdächtigen Stauffenberg. Um 14:30 Uhr erfuhr Oberst Finckh in Paris das Stichwort `ABGELAUFEN ′ und bestätigte die Durchführung des Attentates. In Berlin überbrachte der Chef der Wehrmachtsnachrichtenverbindung die Nachricht über das Attentat; es gab keine 100%-ige Bestätigung über den Tod Hitlers. Um 15:15 Uhr warteten Hoepner und Olbricht mit der Auslösung der Operation ,,Walküre".
Wie entwickelte sich die Situation am Nachmittag weiter?
Zwischen 14:45 und 15:15 Uhr kamen die Attentäter in Rangsdorf an und gaben die Nachricht über den Tod Hitlers. Um 15:30 Uhr meldete Oberst Finckh in Paris Generalleutnant Blumentritt den Tod Hitlers und die Bildung einer neuen Regierung Beck und Goerdeler. Erst zwischen 15:50 und 16:00 Uhr löste General Olbricht (Stichwort `DEUTSCHLAND′) den ,,Walküre"-Plan aus. Friedrich Fromm meldete die Nachricht über den Tod Hitlers und die Auslösung von ,,Walküre".
Was passierte, als sich Fromm in der Wolfschanze meldete?
Um 16:05 Uhr meldete sich Fromm in der Wolfschanze, um das Attentat bestätigen zu lassen, und erfuhr, dass Hitler nur leicht verletzt war. Um 16:20 Uhr befahl er, "Walküre" nicht einzuleiten.
Was geschah in der Bendlerstraße zwischen 16:30 und 17:00 Uhr?
Von Stauffenberg und von Haeften trafen in der Bendlerstraße ein, und bei einer Meldung bei Fromm erklärte Stauffenberg sich zum Attentäter und verkündete Hitlers Tod. Fromm erfuhr von Olbricht, dass "Walküre" schon ausgelöst war und weigerte sich, den Verschwörern anzuschließen, woraufhin die Verschwörer ihn festsetzten. Beck forderte Fromm auf, so zu tun, als ob Hitler tot sei.
Wie reagierte Himmler auf die Ereignisse?
Gegen 17:00 Uhr rief Himmler dazu auf, von Stauffenberg unauffällig festzunehmen; das Regierungsviertel wurde abgeriegelt. Um 17:00 Uhr erschien General der Infanterie Joachim von Kortzfleisch in der Bendlerstraße, weigerte sich, den neuen Befehlen Folge zu leisten, woraufhin Beck ihn festnehmen ließ. Generalleutnant Karl Freiherr von Thüngen übernahm das Generalkommando.
Welche weiteren Maßnahmen wurden nach 17:00 Uhr ergriffen?
Beck bestimmte Hoepner zum Befehlshaber des Ersatzheeres. SS-Oberführer Humbert Achamer-Pifrader, der den Auftrag hatte, von Stauffenberg zu verhaften, wurde von den Verschwörern festgenommen. Bis 17:30 Uhr wurden außerhalb Berlins liegende Truppen alarmiert. Um 17:20 Uhr meldete Hitler Goebbels, dass er eine Rundfunkinformation durchgeben solle, in der das Misslingen des Attentates bekanntgegeben werden solle.
Wie entwickelte sich die Lage am Abend des 20. Juli 1944?
Um 18:00 Uhr übergab von Haeften Röhring die Nachricht, dass die 2. Stufe des ,,Walküre"-Plans ausgelöst werden solle; die Nachricht wurde zwischen 20:45 und 23:00 Uhr abgesetzt. Nach 18:00 Uhr wurde Himmler von Hitler als Befehlshaber des Ersatzheeres mit allen Vollmachten ernannt. Um 18:30 Uhr wurde das gesamte Regierungsviertel abgeriegelt. Um 18:45 Uhr meldete sich Oberst Fritz Jäger bei Generalleutnant von Hase mit dem Auftrag, Goebbels festzunehmen; ebenfalls wurde der Kommandant der Panzertruppenschule II in Krampnitz, Generalmajor Wolfgang Glaesemer, festgesetzt, konnte aber gegen 22:00 Uhr fliehen.
Was geschah um 19:00 Uhr?
Major Remer (Hitler persönlich unterstellt) meldete sich gegen 19:00 Uhr bei Goebbels und wurde mit Hitler verbunden; dieser forderte Goebbels auf, den Militärputsch niederzuwerfen. Die Panzergrenadier-Ersatzbrigade versuchte den Deutschlandsender in Königs Wusterhausen zu besetzen; der Vorfall wurde sofort telefonisch dem Major Wackernagel (Cottbus) übermittelt. Panzergeneral Ferdinand Schaal fand Befehlsschreiben von Erwin von Witzleben vor und ließ sich von Stauffenberg die Richtigkeit der Befehle bestätigen (19:15 Uhr).
Wie wurde der Putsch in Wien durchgeführt?
Um 20:00 Uhr trafen die zu verhaftenden Parteifunktionäre und SS-Führer ahnungslos in Wien ein und wurden sofort verhaftet. Panzertruppen, die in Berlin am Fehrbelliner Platz eingetroffen waren, sollten den Putsch niederschlagen.
Wie scheiterte der Putschversuch in Berlin?
Um 20:15 Uhr verließ General von Witzleben die Bendlerstraße, da er das Unternehmen für gescheitert hielt. Um 20:20 Uhr wurde durch ein Fernschreiben von Keitel bekannt gemacht, dass nur dem neuen Befehlshaber Himmler Folge zu leisten sei. Um 20:30 Uhr nahmen die Verschwörer Kontakt zu Außenstellen in Wien und Stettin auf, die aber schon Gegenbefehle bekommen hatten. Um 20:35 Uhr untersagte General Olbricht die Weiterleitung des Fernschreibens von Keitel.
Welche Ereignisse fanden zwischen 20:30 und 22:00 Uhr statt?
In Wien traten viele Widersprüche über das Geschehen in Berlin auf. General von Esebeck rief Generaloberst Hoepner an, um die Widersprüche zu klären.
Wie wurde der Bendlerblock besetzt?
Gegen 21:00 Uhr wurde der Bendlerblock (Berlin) von Teilen des Wachbataillons besetzt.
Wie wurde die Kommunikation unterbunden?
Zwischen 21:25 und 22:01 Uhr wurde das Fernschreiben Keitels vom Leiter der Nachrichtenzentrale in der Bendlerstraße weitergeleitet; die bis dahin abgesetzten Schreiben wurden jetzt gesperrt und für ungültig erklärt.
Welche weiteren Verhaftungen wurden angeordnet?
Um 21:40 Uhr gab Großadmiral Dönitz Befehl zur Verhaftung von Berthold Schenk von Stauffenberg, dem Bruder des Attentäters. Um 21:45 Uhr telefonierte General Schaal mit Generaloberst Hoepner, wodurch die Freilassung von SS-Standartenführer Grei erfolgte.
Was geschah nach 22:00 Uhr?
Oberst von Linstow erfuhr von von Stauffenberg, dass in Berlin alles verloren ist. Um 22:40 Uhr wurden alle angelaufenen Maßnahmen in Wien gestoppt. Um 23:00 Uhr wurden SS- und SD-Quartiere in Paris besetzt, Gruppenführer Oberg, der Höhere SS- und Polizeiführer Frankreichs, wurde verhaftet, und 1200 entwaffnete SS- und Polizeiverbände wurden in Gewahrsam des Heeres gebracht.
Wie endete der Putschversuch im Bendlerblock?
Um 23:15 Uhr besetzte Schlees Kampfgruppe (4. Kompanie des Wachbataillons ,,Großdeutschland") den Bendlerblock. Fromm wurde befreit und erklärte Stauffenberg, Olbricht, Mertz von Quirnheim und Haeften als Hoch- und Landesverräter. Zwischen 23:15 und 23:45 Uhr erhielt Beck im Bendlerblock in Berlin Gelegenheit zur Selbsttötung, wurde nach dem Misslingen von einem Feldwebel ,,erlöst".
Was geschah in den frühen Morgenstunden des 21. Juli 1944?
Zwischen 00:15 und 00:30 Uhr wurden Stauffenberg, Olbricht, Mertz von Quirnheim und Haeften von zehn Unteroffizieren auf dem Hof des Bendlerblockes exekutiert. Die Ermordung wurde als ,,standrechtlich" erklärt. Zwischen 00:10 Uhr und 00:21 Uhr sendete Fromm ein Fernschreiben: ,,Putschversuch blutig niedergeschlagen!". Gefangene der Verschwörer wurden freigelassen. Weiterhin wurden noch viele Mitwirkende des Militärs, die dem inneren Kreis von Beck, Goerdeler, Moltke und Hassel angehörten, verhaftet.
Wann begannen die Gerichtsverhandlungen gegen die Verschwörer?
Die Gerichtsverhandlungen gegen die Verschwörer und ihre Helfer begannen Ende August und endeten wenige Tage vor der Kapitulation Deutschlands (08. Mai 1945).
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- Stefanie Grunow (Author), 2000, Ablauf des 20. Juli 1944, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97872