In der vorliegenden Hausarbeit soll es um das Münchhausen-by-Proxy-Syndrom gehen, welches auch als Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom bezeichnet wird. Zum ersten Mal stieß ich auf den Begriff, als ich einen Einsatz in einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie hatte und ein Buch sah, welches die Thematik behandelte. Ich fing an, mich immer mehr mit psychiatrischen Krankheitsbildern auseinanderzusetzen und fand es dabei sehr interessant tiefer in die Thematik einzusteigen, da sich die Literaturrecherche auch nach ausgiebiger Suche als recht schwierig erwies und die meisten vorliegenden empirischen Daten nicht mehr ganz aktuell waren. Meiner Meinung nach ist eine Auseinandersetzung mit der Thematik gut, wenn man eine Ausbildung als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin macht. Deswegen ist das Ziel der vorliegenden Hausarbeit einen tiefen Einblick in das Krankheitsbild zu gewinnen und sich somit im pflegerischen Alltag für Patientinnen, Patienten und mögliche Situationen zu sensibilisieren, in denen einem das Krankheitsbild im realen Leben begegnen kann. Rückblickend fiel mir tatsächlich auch die Behandlung einer Patientin ein, bei der einige, der im Folgenden genannten, Kriterien und Symptome zutrafen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Münchhausen-by-Proxy-Syndrom - Begriffserklärung
- Definition, Epidemiologie & Ätiologie
- Merkmale und Warnhinweise der Erkrankung
- Diagnostik
- Die Initiatoren
- Die Triebkräfte der Mütter
- Vorgehensweisen und Manipulationstechniken
- Warnsignale im mütterlichen Verhalten
- Die Opfer
- Warnsignale der betroffenen Kinder
- Folgen für die kindliche Entwicklung
- Strategien für eine erleichterte Diagnosestellung in stationären Einrichtungen
- Möglichkeiten eines adäquaten pflegerischen Umgangs mit dem MbPS
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Münchhausen-by-Proxy-Syndrom (MbPS) und zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis des Krankheitsbildes zu vermitteln und die Sensibilität für mögliche Situationen im pflegerischen Alltag zu schärfen. Die Arbeit untersucht die Definition, Epidemiologie und Ätiologie des MbPS, analysiert Merkmale und Warnsignale, beleuchtet die Rolle der Mütter und ihrer Vorgehensweisen sowie die Folgen für die betroffenen Kinder. Praktische Aspekte wie Diagnosestellung und adäquater Umgang mit dem MbPS in der Pflege werden ebenfalls behandelt.
- Definition und Charakteristika des Münchhausen-by-Proxy-Syndroms
- Epidemiologie und Ätiologie des MbPS, inklusive möglicher Ursachen
- Die Rolle der Mütter und ihre Vorgehensweisen bei der Kindesmisshandlung
- Auswirkungen auf die betroffenen Kinder und deren Entwicklung
- Diagnostische Herausforderungen und Strategien für den Umgang mit MbPS in der Pflege
Zusammenfassung der Kapitel
Das Münchhausen-by-Proxy-Syndrom - Begriffserklärung: Dieser Abschnitt definiert das Münchhausen-by-Proxy-Syndrom (MbPS) als eine komplexe und potenziell tödliche Form von Kindesmisshandlung, bei der die Bezugsperson (meist die Mutter) absichtlich Symptome bei ihrem Kind verursacht oder vortäuscht, um medizinische Aufmerksamkeit zu erlangen. Es wird auf die gravierenden Auswirkungen und Erscheinungen des Krankheitsbildes hingewiesen, und die Schwierigkeit, verlässliche empirische Daten zu finden, wird hervorgehoben. Die Definition wird im Kontext des Münchhausen-Syndroms und artifizieller Störungen eingeordnet.
Definition, Epidemiologie & Ätiologie: Das Kapitel beschreibt das MbPS als eine artifizielle Störung, bei der im Gegensatz zum Münchhausen-Syndrom die Schädigung nicht an der Person selbst, sondern an einem Stellvertreter (meist das Kind) vorgenommen wird. Es werden verschiedene Schätzungen zur Prävalenz des MbPS diskutiert, wobei auf die hohe Dunkelziffer hingewiesen wird. Die Ätiologie des MbPS wird erörtert, wobei die Rolle von Kindheitstraumata der Mütter (konstitutionell-neurobiologische Ebene, frühe Bindungserfahrungen, Traumaerfahrungen) im Zusammenhang mit einem "High-Tension-State" hervorgehoben wird. Das "Second-Hand-Münchhausen-by-Proxy-Syndrom" wird als eine besondere Form erwähnt, die auf die Traumatisierung der Mutter durch die eigene Mutter zurückgeht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Münchhausen-by-Proxy-Syndrom
Was ist der Inhalt dieser Arbeit zum Münchhausen-by-Proxy-Syndrom (MbPS)?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über das Münchhausen-by-Proxy-Syndrom (MbPS). Sie beinhaltet eine Begriffserklärung, die Definition, Epidemiologie und Ätiologie des MbPS, Merkmale und Warnsignale, die Rolle der Mütter und ihrer Vorgehensweisen, die Folgen für betroffene Kinder, diagnostische Herausforderungen und Strategien für den adäquaten Umgang mit MbPS in der Pflege. Es werden Kapitelzusammenfassungen und wichtige Themenschwerpunkte aufgelistet.
Was sind die wichtigsten Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Definition und Charakteristika des MbPS, die Epidemiologie und Ätiologie (einschließlich möglicher Ursachen), die Rolle der Mütter und ihrer Vorgehensweisen bei der Kindesmisshandlung, die Auswirkungen auf die betroffenen Kinder und deren Entwicklung sowie diagnostische Herausforderungen und Strategien für den Umgang mit MbPS in der Pflege.
Welche Aspekte der Diagnostik und des Umgangs mit MbPS in der Pflege werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Strategien für eine erleichterte Diagnosestellung in stationären Einrichtungen und Möglichkeiten eines adäquaten pflegerischen Umgangs mit dem MbPS. Es werden spezifische Warnsignale im mütterlichen Verhalten und bei betroffenen Kindern erörtert, um die Diagnosestellung zu unterstützen.
Wie wird die Ätiologie des MbPS in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit diskutiert die Ätiologie des MbPS unter Berücksichtigung der Rolle von Kindheitstraumata der Mütter (konstitutionell-neurobiologische Ebene, frühe Bindungserfahrungen, Traumaerfahrungen) im Zusammenhang mit einem "High-Tension-State". Das "Second-Hand-Münchhausen-by-Proxy-Syndrom" als besondere Form wird ebenfalls erwähnt.
Welche Folgen hat das MbPS für die kindliche Entwicklung?
Die Arbeit beleuchtet die gravierenden Folgen des MbPS für die kindliche Entwicklung. Dies ist ein wichtiger Aspekt, der im Kontext der Kindesmisshandlung betrachtet wird.
Wie ist der Aufbau der Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist strukturiert mit einem Inhaltsverzeichnis, einer Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und einer Zusammenfassung der Schlüsselbegriffe. Der Aufbau folgt einer logischen Progression von der Begriffserklärung bis hin zu praktischen Aspekten des Umgangs mit dem MbPS in der Pflege.
- Quote paper
- Klara Dittmar (Author), 2020, Das Münchhausen-by-Proxy-Syndrom. Wenn Mutterliebe krank macht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/978249