Was, wenn die Wurzeln einer der grössten Weltreligionen anders sind, als Sie dachten? Diese aufschlussreiche Untersuchung enthüllt die faszinierende Entstehungsgeschichte des Christentums, von seinen bescheidenen Anfängen im jüdischen Monotheismus bis zu seiner globalen Verbreitung. Entdecken Sie, wie das Wirken Jesus Christus, der eigentlich das Judentum reformieren wollte, den Grundstein für eine neue Glaubensrichtung legte. Verfolgen Sie den entscheidenden Einfluss des Apostels Paulus, der die christliche Botschaft über Judäa hinaus trug und sie im gesamten Römischen Reich verbreitete. Erfahren Sie, wie das Christentum unter Kaiser Theodosius I. zur Staatsreligion avancierte und die germanischen Stämme sowie weite Teile Europas christianisiert wurden. Doch die Geschichte ist nicht ohne dunkle Kapitel: Die Blütezeit des Mittelalters wird überschattet von Inquisition, Kreuzzügen und Hexenverbrennungen, die Millionen das Leben kosteten. Die Reformation durch Martin Luther spaltete die Christenheit und führte zu blutigen Konflikten, deren Höhepunkt der Dreißigjährige Krieg war. Die Entdeckung Amerikas ermöglichte eine weitere Ausbreitung des Christentums, doch die Missionierung der indigenen Bevölkerung war von Gewalt und Unterdrückung geprägt. Heute, mit 1,8 Milliarden Anhängern weltweit, steht das Christentum vor neuen Herausforderungen, insbesondere in den Industrieländern, wo die traditionellen Kirchen an Bedeutung verlieren. Dieses Buch beleuchtet nicht nur die historische Entwicklung, sondern auch die Glaubensgrundsätze, von Gottesverständnis und der Rolle Jesus Christus bis hin zum Glaubensbekenntnis und den zentralen Symbolen wie Kreuz, Fisch und Taube. Es werden Bräuche und Riten wie Gebet, Abendmahl und Predigt erklärt, sowie die Bedeutung christlicher Feiertage wie Ostern, Fastenzeit und Karwoche. Eine umfassende Darstellung, die zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven auf eine der einflussreichsten Religionen der Welt eröffnet. Tauchen Sie ein in eine Geschichte von Glauben, Macht, Konflikt und Transformation.
Entstehungsgeschichte des Christentums
- die Wurzeln des Christentums liegen im jüdischen Monotheismus
- das Alte Testament und die darin überlieferten Glaubensgrundsätze bilden einen Teil des heiligen Buches der Christen (die Bibel)
- die Entstehung des Christentums geht auf das Wirken Jesus Christus zurück
- es ist sicher, dass Jesus keine neue Religion gründen wollte, sondern eher bestrebt war das Judentum zu reformieren
- die ersten Christen glaubten an die Naherwartung der Apokalypse und die anschließende Gottesherrschaft
- durch diese endzeitliche Stimmung gewann Jesus viele Anhänger, die seine frohe Botschaft in die W elt trugen
- da die Botschaft Jesu als gefährlich eingestuft wurde, richtete man ihn durch Kreuzigung hin
- sein Tod wird zeitlich um 30.n.Chr.eingestuft
- als eigentlicher Religionsgründer muss der Apostel Paulus gesehen werden, ihm ist es zu verdanken, dass das Christentum rasch verbreitet wurde
- Paulus führte von Judäa ausgehend eine konsequente Missionierung von Juden und Heiden durch, begünstigt durch die Bedingungen im römischen Reich breitete sich das Christentum sogar bis nach England aus
- um 300 n.Chr. waren rund 15% der römischen Bevölkerung Christen, angezogen wurden durch das Christentum in erster Linie die unteren Bevölkerungsschichten
- unter Kaiser Theodosius I wurde das Christentum zur Staatsreligion erklärt
- die Germanenstämme nahmen nach der Eroberung die christliche Religion weitgehend
an
- unter Karl dem Großen kam es zu einer erneuten Missionierungswelle durch die Christen
- die Christianisierung breitete sich auch im Norden und in Zentraleuropa aus
- im Mittelalter erlebte das Christentum seine Blütezeit; Inquisition, Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und unzählige Tote im Namen Gottes sprechen für sich
- durch die Grausamkeiten der christliche Ritter auf den Kreuzzügen starben im Jahre 1099 bei der Eroberung Jerusalems etwa 60.000 Menschen
- insgesamt dürften die christliche Kreuzzüge etwa 20 Millionen Menschen das Leben gekostet haben
- der spanische Inquisitor Tomas de Torquemada hat 10 220 Menschen zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt
- 1517 kam es durch den Reformator Martin Luther zum Bruch des Christentums
- es folgte eine Teilung der Christen in die reformierten Protestanten und Katholiken
- unzählige Tote folgten auf die Auseinandersetzungen der beiden christlichen Glaubensrichtungen
- der Höhepunkt der Auseinandersetzungen war der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648; ganze Landstriche in Europa wurden ausgerottet; die deutsche Bevölkerung wurde um etwa 40% dezimiert
- mit der Entdeckung von Amerika durch Columbus 1492 konnte sich das Christentum nun auch in Amerika ausbreiten, die Eingeborenen wurden von den spanischen Eroberern sofort missioniert
- wer sich nicht zum Christentum konvertierte, wurde abgeschlachtet
- 1519 betrug die Bevölkerung Mittelamerikas noch 11 Millionen Menschen, 1597 waren es noch 2,5 Millionen
- eine ähnliche Missionierung fand auch in Australien statt; auch dort wurde die Bevölkerung massiv dezimiert
- das Christentum ist heute mit 1,8 Mrd. Anhängern die größte Weltreligion 1996 sind 60% der Christen römisch-katholisch, 25% sind Protestanten, 15% sind orthodoxe Christen
- die übrigen Christen gehören Freikirchen oder Sekten an
- heutzutage leben etwa 50% der Christen in der so genannten Dritten Welt
- in den Industrieländern verlieren die christlichen Großkirchen immer mehr an Bedeutung
Daten zur Geschichte des Christentums
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gottesverständnis:
Aufbauend auf dem jüdischen Glauben, geht das Christentum von einem personalen Schöpfergott als Ursprung der Welt aus. Die Christen glauben, dass Gott ihr Leben entscheidend bestimmt und lenkt. Das Christentum glaubt an die Existenz des Jenseits und einem Leben nach dem Tod. Als Belohnung für ein christliches Leben winkt den Gläubigen nach dem Tod ein Leben im Paradies. Das Erlangen dieses Lebens im Paradies ist allein von der Gnade Gottes abhängig. Andersgläubige und sündige Menschen werden zu ewiger Strafe in die Hölle verbannt.
Die zentrale Person der christlichen Heilslehre ist Jesus Christus. Jesus Christus war ein angeblicher Wunderheiler, der nach seinem Geburtsjahr ausgerichteten Zeitrechnung in Palästina wirkte.
Nach christlicher Auffassung war Jesu der in der Bibel verhießene Messias - der Erlöser. Jesu gilt in der christlichen Theologie als Sohn Gottes, dies zeigt sich in der Dreifaltigkeitslehre. Nach dieser Lehre hat Gott drei Erscheinungsformen, der Sohn, der Heilige Geist und der Vater.
Ein weiterer zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens ist die Erbsündenlehre. Der Kreuzestod Jesu wird als Bezahlung und Lösepreis für die Sünden der Menschen gewertet.
Das Glaubensbekenntnis der Christen
Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Ich glaube an Gott...
Das christliche Bekenntnis zu Gott, dem Vater, ist lobpreisende Antwort auf dessen Anrede. Er, der Schöpfer, ist der Grund, der alles trägt, ihm kann man vertrauen. Das Wort „Vater" umfasst all das, was Christus über Gottes Liebe, seine Fürsorge und Treue, seine Güte und Barmherzigkeit gesagt hat.
Allmächtig ist Gott, weil er die Welt erschaffen hat, sie trägt und zur Vollendung führen wird. Seine Allmacht ist nicht Willkür oder Beliebigkeit, sondern Schöpfermacht.
Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, hat alles nach seinem freien Willen durch sein Wort geschaffen. Weil Gott der Schöpfer ist, dem die sichtbare und unsichtbare Welt gehört, ist die Botschaft von Jesus Christus, dem fleischgewordenen Wort (loh 1,14), die Heilsbotschaft für die gesamte Welt. In der Person Jesu Christi hat Gottes schöpferische Allmacht die Gestalt der rettenden Liebe angenommen.
An Gott glauben heißt, ja zu sagen zu seiner erlösenden Liebe, ihm zu vertrauen und ihn dankend zu preisen, dass er den Menschen und die Welt neu machen will und wird.
In seinem Glaubenslied von 1524 fasst Martin Luther den ersten Artikel des Glaubensbekenntnisses so zusammen: „Wir glauben all an einen Gott, Schöpfer Himmels und der Erden, der sich zum Vater gegeben hat, dass wir seine Kinder werden. Er will uns allzeit ernähren, Leib und Seele auch wohl bewahren; allem Unfall will er wehren, kein Leid soll uns widerfahren; er sorget für uns, hüt' und wacht, es steht alles in seiner Macht."
Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn...
Mit dem zweiten Glaubensartikel bekennt die christliche Gemeinde, dass in Jesus Christus Gottes ewiger Sohn Mensch geworden ist. Sein menschlicher Name „Jesus" bewahrt uns davor, einen abstrakten Begriff vom Menschen zum Gegenstand des Glaubens zu machen. Das Fundament des christlichen Glaubens ist in der Geschichte gelegt, in der Geschichte des Jesus von Nazareth und nicht in irgendwelchen Erfahrungen, Visionen oder Empfindungen. Der biblische Titel „Christus" (= Messias = der Gesalbte) bezeugt Jesus als den seinem Volk verheißenen endzeitlichen König, in dem sich die Hoffnung Israels erfüllt. Aber diese Erfüllung sah anders aus, als es viele erwartet hatten. Der Gesalbte musste den von Gott bestimmten Weg des Leidens und des Todes gehen. Er, der Knecht Gottes, trug unsere Schwachheit und unsere Krankheit und erkaufte uns teuer mit seinem Blut. Jesus ist der eingeborene Sohn Gottes von Ewigkeit her. In ihm gibt sich Gott zu erkennen als der, dessen wahres Wesen die Liebe ist und der deshalb sich selbst in göttlicher Liebe entäußerte. Das biblische Zeugnis von der Gottessohnschaft Jesu Christi ist aber untrennbar mit dem Zeugnis von seinem Menschsein verbunden. Er ist wahrhaftiger Gott und wahrhaftiger Mensch. Deshalb sagte Martin Luther: „Auf diesen Menschen sollst du zeigen und sprechen: Das ist Gott!". Durch seine Auferstehung ist Jesus nicht nur unser Herr, sondern der Herr über alle Menschen und Mächte, auch über Tod und Sünde. An Jesus Christus glauben heißt, sich einzig und allein auf ihn als den Retter zu verlassen und ihm als dem Herrn in Dankbarkeit und Gehorsam nachzufolgen.
Schriften und Symbole
Schriften:
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Die Bibel ist für die Christen die Schrift des Glaubens.
Es ist für die Christen das Wort Gottes und sollte als solches eigentlich unfehlbar sein. Die Bibel wird von den Christlichen Kirchen in verschiedenem Umfang als göttliche Offenbarung anerkannt. Sie ist die Grundlage der christlichen Religion und deren Lehre.
Der erste Teil der Bibel das Alte Testament entstand seit dem 11.Jh. vor Christus und wurde etwa 90 n.Chr. abgeschlossen. Das Alte Testament enthält die fünf Bücher des Moses, die Bücher der Geschichte des Volkes Gottes, die Bücher der Lehrweisheiten und die Psalmen, sowie die Bücher der Propheten. Inhaltlich ist gerade das Alte Testament geprägt von einem unbarmherzigen Gott, der seine Freude an brutalen und blutrünstigen Massakern hat.
Das Neue Testament beinhaltet die vier Evangelien, Markus (70-80 n.Chr.), Matthäus, Lukas (80-100), und Johannes (ab 100). Es ist die Quelle für das Leben Jesu, der Apostelgeschichte und der frühen Ausbreitung des Christentums. Außerdem beinhaltet das Neue Testament noch die Offenbarung des Johannes.
Entgegen der allgemeinen Meinung ist Jesu Wirken allerdings nicht nur friedlicher Natur. Andersgläubigen und Nichtgläubigen wird mit ewiger Verdammnis in der Hölle gedroht. Diese oft wiederholten Drohungen sind unvereinbar mit dem Liebesgebot, das Jesu sonst vertritt. Die Offenbarung des Johannes ist übrigens die gewalttätigste Vision des Endes der Welt, die man sich überhaupt nur vorstellen kann. Ein derart gewalttätiger Gott kann keine Basis für eine moderne und humane Ethik sein.
Symbole:
das Kreuz
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Das Kreuz erinnert an den Tod Jesus, bei dieser Kreuzigung ist Jesus gestorben.
Zur damaligen Zeit war die Kreuzigung eine gebräuchliche Todesart.
Das Kreuz ist ein wichtiges Erkennungszeichen der Christen, dieses findet man immer in Kirchen (oft ist auch die Bauform einer Kirche kreuzähnlich), auf Altardecken oder als Kettenanhänger bei vielen Menschen.
der Fisch
Die Christliche Gemeinde war vor ca. 2000 Jahren verboten, es war strengsten untersagt sich, öffentlich zu versammeln. Deshalb hatten die Christen untereinander ein Geheimzeichen, den Fisch. Durch dieses Zeichen konnten sie sich untereinander erkennen. > das Griechische Wort für Fisch war „Ichthys“ - die einzelnen Buchstaben ergeben die Anfangsbuchstaben der griechischen Wörter:
Iesous Christos Theou hyios Soter = Jesus Christus Gottes Sohn der Retter
die Taube
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ist das Symbol des heiligen Geistes.
Mit den Worten „Empfangen durch den heiligen Geist“
wird gesagt, das Jesus seine Existenz von Gott und nicht von den Menschen hat.
die Kerze
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Das Licht gilt als Zeichen des Lebens.
Bräuche und Riten
das Gebet
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Jesus hatte den Jüngeren gesagt - „Ihr könnt jeder Zeit und über alle Dinge zu Gott sprechen“. Im Gebet kann man ihm danken für all das Gute, was er uns schenkt.
Auch bitten kann man ihm, für sich selbst und für andere Menschen. Dieses nennt man Führbitten.
Brot und Wein
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Kurz vor dem Tod nahm Jesu eine letzte Mahlzeit mit seinen Jüngeren ein.
Als er ihnen das Brot und den Wein reichte sagte er:
„So wie dieses Brot gebrochen und der Wein vergossen wird, so gebe ich mein Leben für euch“.
In allen Gemeinden wird dieses Mahl regelmäßig wiederholt, man bezeichnet es als Abendmahl.
die Predigt
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ist ein wichtiger Teil eines Gottesdienstes und wird von einem Pastor oder Prister gehalten. Es wird ein Bibeltext vorgelesen und erklärt was dieser bedeutet.
Die Predigt soll den Christen helfen, ihren Glauben besser kennenzulernen und im Alltag als Nachfolger Jesu zu leben.
Das Christliche Osterfest
Ostern leitet sich von dem Begriff "Ostara" (Osten), "Eoastrae" oder "Eostre" ab, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte.
Für die Christen ist die Auferstehung Jesu ein zentrales Ereignis ihres Glaubens. Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Neubeginn eines neuen Lebens gesehen. Damit soll im christlichen Osterfest bekundet werden, daß das Leben über Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Haß siegen wird.
Die Karwoche ist die Woche unmittelbar vor Ostern. Sie ist die Kernzeit der österlichen Passionszeit und für Christen die wichtigste Woche des Kirchenjahres.
Die Osterfeiertage werden am Ostersonntag und Ostermontag in der Kirchengemeinde und in der Familie gefeiert.
Der Ostersonntag ist der Auferstehungstag von Jesus. Kreuzigung und Auferstehung sind Fundamente christlichen Glaubens.
Im Christentum dauert die Osterzeit 50 Tage bis Pfingsten. Vor dieser Osterzeit liegt die Fastenzeit auch Passionszeit genannt, die 40 Tage andauert und am Aschermittwoch beginnt.
Weitere christliche Feiertage in dieser Zeit sind in der Karwoche der Palmsonntag und Gründonnerstag.
Der Karfreitag und der Ostersonntag sind bedeutende Tage im christlichen Feiertagskalender. Der Karsamstag ist der Tag der Trauer.
Der Ostermontag schließt das Osterfest ab.
In der Osterzeit wird die Farbe Weiß getragen, es ist die Farbe des Lichtes und der Reinheit.
Fastenzeit - Passionszeit
Die Bezeichnung Fastenzeit ist mit dem kirchlichen Begriff Passionszeit gleichzusetzen. Mit der Passionszeit wird die religiöse Verbundenheit dieser Zeit deutlicher, denn mit der Passionszeit ist die Leidenszeit von Jesus Christus gemeint und dabei soll auf das Wirken Jesu und die Ausrichtung des menschlichen Lebens nach dem Handeln Jesu hingewiesen werden.
Die Fastenzeit ist eine Zeit der Rückbesinnung.
Die Vorbereitungswochen während der Fastenzeit vor dem höchsten christlichen Fest Ostern haben eine lange Tradition und sind bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts bekannt. Die Gläubigen verzichteten in der alten Kirche während der Fastenzeit auf Fleischspeisen und Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier und begnügten sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als Fasttag ausgenommen. In der Fastenzeit muß heute nicht auf Essen und Trinken verzichtet werden, sondern sie soll auf einen sinnvollen Umgang mit den Gaben Gottes und der Schöpfung hinweisen und uns aufzeigen, wie wir verantwortungsvoll unser Leben gestalten können.
Aschermittwoch
Der Aschermittwoch ist die Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung Jesu.
An diesem Tag beginnt die Fastenzeit, sie soll die Christen wieder zu sich selbst führen.
In christlichen Gegenden wird als Symbol der Buße und Reinigung am Aschermittwoch das Aschenkreuz vom Priester auf die Stirn der Gläubigen gezeichnet oder auf den Kopf gestreut. Die Asche für das Aschenkreuz wird aus den verbrannten Palmen- oder Buchsbaumzweigen gewonnen, die am vorjährigen Palmsonntag gesegnet wurden.
Asche ist das Symbol der Vergänglichkeit. Durch das Aschekreuz, das sich die Christen im Gottesdienst auf die Stirn zeichnen lassen, bekunden sie die Bereitschaft zur Umkehr und zu einem Neubeginn.
Karwoche
Kar stammt vom althochdeutschem Wort "chara" oder "kara"und bedeutet Kummer, klagen oder trauern. Schon aus dieser Übersetzung wird die Bedeutung dieser Woche verständlich. Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. An diesem Tag werden, im Gedenken an Jesus Einzug in Jerusalem feierliche Prozessionen veranstaltet und Palmen- oder Buchsbaumzweige der Christen gesegnet.
In der Karwoche liegen noch der Gründonnerstag, der Karfreitag und der Karsamstag, auch Ostersamstag genannt.
Nach christlichem Glauben gehören der Karfreitag und der Karsamstag schon zum österlichen Fest. Jedoch beginnt das Osterfest erst mit dem Gottesdienst am Karsamstag abend. Der Gründonnerstag erinnert an das Abendmahl vor der Kreuzigung Jesu. Die Bezeichnung Gründonnerstag kann auf verschiedene Erklärungen zurückgeführt werden. Der Karfreitag ist der Überlieferung nach der Todestag Jesu. An diesem Tag werden verschiedene Brauchtümer gepflegt. Für die evangelischen Christen ist es der höchste Feiertag im Jahr.
Gründonnerstag in Deutschland
Der Gründonnerstag erinnert an den Tag des Abendmahls vor dem Todestag Jesu. Dieses Abendmahl am Vorabend des Karfreitag nahm Jesu mit seinen engsten Vertrauten, den zwölf Jüngern ein.
Das Abendmahl bedeutet Abschied von Jesu nehmen, gleichzeitig aber auch ein Anfang für den christlichen Glauben, denn in Form von Brot und Wein wurde Jesu selbst angenommen und um Vergebung der Schuld gebeten.
Gleichzeitig wird schon auf die Auferstehung und das Weiterleben Jesu hingedeutet. Trotz des Verates durch Judas und das Leugnen der Jünger, nimmt Jesus die Schuld allein auf sich und gibt Hoffnung für ein neues besseres Leben nach seinem Tod.
Jesus forderte seine Jünger auf fortan gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Wohl deshalb ist der Ursprung aller Abendmahlsfeiern der Gründonnerstag.
Für die Herkunft des Begriffes Gründonnerstag gibt es heute verschiedene Erlärungsmöglichkeiten. Es ist möglich, daß durch die an diesem Tag üblichen grünen Meßgewänder, denn die kirchliche Farbe diese Tages ist grün, dieser Name entstanden ist.
Karfreitag
Das Wort Karfreitag (Kummer-Freitag) leitet sich vom althochdeutschem Begriff "chara" ab, was Klage, Elend oder Trauer bedeutet.
Die frühen Christen beklagten das Sterben und den Tod von Jesus, weil sie glaubten, daß alles verloren sei. Für sie war es ein Tag der Trauer und nicht der Festesfreude. Der Karfreitag (ein "stiller" Feiertag) galt früher für die evangelischen Christen als strenger Bußtag und ist heute höchster kirchlicher Feiertag. Vor allem im Tod Jesu sahen die Reformatoren die Erlösung aus Sünde und Schuld.
Ostersonntag
Der Ostersonntag ist der wichtigste Tag an den Osterfeiertagen. Am Ostersonntag freut sich die christliche Gemeinschaft über die Auferstehung von Jesus. Damit wird in die Hoffnungslosigkeit des Lebens plötzlich wieder ein Ziel oder Sinn gegeben, daß das Wirken von Jesus nicht ohne Wirkung bleibt, sondern den Menschen wieder Hoffnung gibt. Die Feier beginnt in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag mit einem Gottesdienst. In diesem Gottesdienst wird an die Auferstehung Jesu erinnert.
Ostermontag
Die christliche Gemeinde besucht auch am Ostermontag den Gottesdienst. Wie das gesamte Osterfest steht der Montag auch im Zeichen der Familie.
Die ganze Familie ist versammelt und nimmt gemeinsam das Essen zu sich.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Ursprünge des Christentums laut dem Text "Entstehungsgeschichte des Christentums"?
Laut dem Text liegen die Wurzeln des Christentums im jüdischen Monotheismus. Das Alte Testament und die darin überlieferten Glaubensgrundsätze bilden einen Teil der Bibel. Die Entstehung des Christentums geht auf das Wirken Jesu Christi zurück. Es wird betont, dass Jesus keine neue Religion gründen, sondern das Judentum reformieren wollte. Der Apostel Paulus wird als eigentlicher Religionsgründer angesehen.
Wie breitete sich das Christentum aus, und welche Rolle spielte Paulus dabei?
Paulus führte von Judäa ausgehend eine konsequente Missionierung von Juden und Heiden durch. Begünstigt durch die Bedingungen im römischen Reich breitete sich das Christentum bis nach England aus. Paulus wird die rasche Verbreitung des Christentums zugeschrieben.
Welche Rolle spielte Kaiser Theodosius I. für das Christentum?
Unter Kaiser Theodosius I. wurde das Christentum zur Staatsreligion erklärt.
Welche Ereignisse im Mittelalter werden im Zusammenhang mit dem Christentum erwähnt?
Der Text erwähnt die Blütezeit des Christentums im Mittelalter, aber auch negative Aspekte wie Inquisition, Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und viele Tote im Namen Gottes. Die Eroberung Jerusalems im Jahr 1099 und die Kreuzzüge werden als Beispiele für Grausamkeiten genannt.
Was geschah im Jahr 1517 im Christentum?
Im Jahr 1517 kam es durch den Reformator Martin Luther zum Bruch des Christentums. Dies führte zu einer Teilung der Christen in reformierte Protestanten und Katholiken.
Welche Auswirkungen hatte die Entdeckung Amerikas auf das Christentum?
Mit der Entdeckung Amerikas durch Columbus 1492 konnte sich das Christentum auch dort ausbreiten. Die Eingeborenen wurden von den spanischen Eroberern missioniert, und wer sich nicht zum Christentum bekehrte, wurde getötet. Die Bevölkerung Mittelamerikas wurde massiv dezimiert.
Wie ist die heutige Verteilung der Christen weltweit?
Das Christentum ist heute mit 1,8 Mrd. Anhängern die größte Weltreligion. 60% der Christen sind römisch-katholisch, 25% sind Protestanten, 15% sind orthodoxe Christen. Heutzutage leben etwa 50% der Christen in der so genannten Dritten Welt. In den Industrieländern verlieren die christlichen Großkirchen an Bedeutung.
Was sind die zentralen Elemente des christlichen Gottesverständnisses?
Das Christentum geht von einem personalen Schöpfergott als Ursprung der Welt aus und glaubt, dass Gott das Leben der Christen entscheidend bestimmt und lenkt. Es wird an die Existenz des Jenseits und ein Leben nach dem Tod geglaubt. Die christliche Heilslehre dreht sich um Jesus Christus, der als Sohn Gottes gilt. Die Erbsündenlehre und der Kreuzestod Jesu werden als Bezahlung für die Sünden der Menschen gesehen.
Was beinhaltet das Glaubensbekenntnis der Christen?
Das Glaubensbekenntnis bekennt sich zu Gott als dem Vater, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und zu Jesus Christus als seinem eingeborenen Sohn. Es bekräftigt die Empfängnis durch den Heiligen Geist, die Geburt von der Jungfrau Maria, das Leiden unter Pontius Pilatus, die Kreuzigung, den Tod und die Auferstehung Jesu. Es bekennt sich auch zum Heiligen Geist, zur heiligen christlichen Kirche, zur Vergebung der Sünden, zur Auferstehung der Toten und zum ewigen Leben.
Welche Schriften sind für das Christentum von Bedeutung?
Die Bibel ist für die Christen die Schrift des Glaubens. Sie wird als das Wort Gottes betrachtet und besteht aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament.
Welche Symbole sind im Christentum wichtig?
Wichtige Symbole im Christentum sind das Kreuz, der Fisch und die Taube.
Welche Bräuche und Riten werden im Christentum praktiziert?
Zu den Bräuchen und Riten gehören das Gebet, Brot und Wein (Abendmahl) und die Predigt.
Was ist das Christliche Osterfest?
Ostern ist ein christlicher Feiertag, der die Auferstehung Jesu feiert. Die Karwoche ist die Woche vor Ostern. Ostern wird am Ostersonntag und Ostermontag in der Gemeinde und in der Familie gefeiert. Die Osterzeit dauert 50 Tage bis Pfingsten. Die Fastenzeit (Passionszeit) dauert 40 Tage und beginnt am Aschermittwoch.
Was sind die wichtigsten Ereignisse der Karwoche?
Die Karwoche umfasst Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Karfreitag ist der Todestag Jesu, und Ostern wird in der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag gefeiert.
Was ist der Aschermittwoch?
Der Aschermittwoch markiert den Beginn der Fastenzeit. An diesem Tag wird oft ein Aschenkreuz auf die Stirn der Gläubigen gezeichnet, als Symbol der Buße und Reinigung.
Was ist die Bedeutung des Gründonnerstags?
Der Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung.
Was wird am Karfreitag gefeiert?
Am Karfreitag wird der Tod Jesu gefeiert.
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- Ralf Sygo (Author), 2000, Entstehungsgeschichte des Christentums, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97814