In der Arbeit soll die Art und Weise der Darstellung der Großstadt in den Epochen des Naturalismus (ca. 1880 bis 1900) und des Expressionismus (ca. 1905 bis 1925) am Beispiel zweier Gedichte: „Großstadtmorgen“ (1886) von Arno Holz (Naturalismus) und „Städter“ (1914) von Alfred Wolfenstein (Expressionismus) verglichen werden. Leitend soll dabei die folgende Forschungsfrage sein: Auf welche Weise wird die Großstadt im Naturalismus, auf welche Weise im Expressionismus dargestellt - und worin unterscheiden sich diese beiden Darstellungsformen?
Hierfür bedarf es zunächst einer kurzen und überblicksartigen Einführung die Geschichte der Großstadt als Motiv der Literatur (Kap. 2). Danach sollen schlaglichtartig die wesentlichen Merkmale der Epochen des Naturalismus (Kap. 3) und des Expressionismus (Kap. 4) beleuchtet werden. Im Zentrum der Auseinandersetzung mit dem Naturalismus steht die Lyriktheorie von Arno Holz; der Expressionismus wird im Sinne von Anz (2010) als eine Reaktion auf eine epochenspezifische Krisenerfahrung verstanden. Das fünfte Kapitel widmet sich schließlich der vergleichenden Gedichtanalyse unter gegebener Fragestellung. Ein Fazit fasst zuletzt die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt Ausblick auf weiterführende Fragestellungen.
Die Großstadt inspirierte Literaten schon seit der Entstehung dieser neuen Lebensräume im Zuge der Industrialisierung. Die Großstadt wurde im Zuge der Literaturgeschichte sowohl als Raum für Möglichkeiten, Entfaltung und Abenteuer wahrgenommen, wie auch als bedrohlicher, lebensfeindlicher Moloch, in dem die Massen im Elend leben. Und so vielseitig wie die Großstadt selbst ist auch ihre Darstellung in der Literatur. Dem will die vorliegende Arbeit am Beispiel der Darstellung der Großstadt in der Gattung der Lyrik um 1900 nachspüren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Großstadt als literarisches Motiv
- 3. Die Lyrik des Naturalismus
- 4. Der Expressionismus als Krisenreaktion
- 5. Vergleichende Gedichtanalyse
- 5.1. Großstadtmorgen (Holz)
- 5.2. Städter (Wolfenstein)
- 5.3. Vergleich
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der Großstadt in der Lyrik um 1900, insbesondere im Naturalismus und Expressionismus. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wird die Großstadt in diesen Epochen dargestellt und worin unterscheiden sich diese Darstellungsweisen? Die Arbeit vergleicht hierfür Arno Holzs "Großstadtmorgen" und Alfred Wolfensteins "Städter".
- Die Großstadt als literarisches Motiv im Wandel
- Charakteristika des Naturalismus in der Lyrik
- Der Expressionismus als Reaktion auf gesellschaftliche Krisen
- Vergleichende Analyse der gewählten Gedichte
- Unterschiede in der Darstellung der Großstadt zwischen Naturalismus und Expressionismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den unterschiedlichen Darstellungsweisen der Großstadt in der Lyrik des Naturalismus und Expressionismus vor. Sie skizziert den Forschungsansatz, der die Großstadt als soziokulturelles Phänomen betrachtet und zwei Gedichte – "Großstadtmorgen" von Arno Holz und "Städter" von Alfred Wolfenstein – vergleichend analysiert. Die Arbeit gliedert sich in Kapitel, die die Großstadt als literarisches Motiv, den Naturalismus, den Expressionismus und schließlich die vergleichende Gedichtanalyse behandeln.
2. Die Großstadt als literarisches Motiv: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Großstadt als literarisches Motiv, beginnend mit der Klassischen Moderne. Es betont die Großstadt nicht nur als physischen Raum, sondern als soziokulturelles Phänomen, das sich von vorindustriellen Metropolen unterscheidet. Die enge Verbindung zwischen der modernen Großstadt und der modernen Literatur wird hervorgehoben, wobei die Autonomisierung der Literatur und die sozialen Emanzipationsbewegungen als wichtige Kontextfaktoren genannt werden. Das Kapitel endet mit einer Diskussion der frühen literarischen Auseinandersetzungen mit der Großstadt, insbesondere in der Lyrik, und betont den Wandel von romantischen Naturlyrik-Ansätzen hin zu einer Darstellung des städtischen Elends.
3. Die Lyrik des Naturalismus: Dieses Kapitel beschreibt den Naturalismus als Gegenposition zum Realismus, der die sozialen Themen der Großstadt ungeschminkt darstellt. Es zeigt, wie der Naturalismus, in kämpferischer Opposition gegen den schönen Schein, soziale Schichten wie Fabrikarbeiter und Prostituierte in den Fokus rückte. Als Beispiel wird Arno Holzs Gedicht "An die oberen Zehntausend" analysiert, welches die kommende Revolution des Proletariats und die Kritik am Bürgertum thematisiert. Der Naturalismus sucht seine Sujets primär im Lebensraum Großstadt, im Gegensatz zur Selbstrepräsentation des Bürgertums in vorhergehenden Epochen.
Schlüsselwörter
Großstadtlyrik, Naturalismus, Expressionismus, Arno Holz, Alfred Wolfenstein, Gedichtanalyse, soziale Kritik, Moderne, Industrialisierung, Krisenerfahrung, Vergleichende Literaturwissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Darstellung der Großstadt in der Lyrik um 1900
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit untersucht die Darstellung der Großstadt in der Lyrik des Naturalismus und Expressionismus um 1900. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich der Darstellungsweisen dieser beiden Epochen anhand der Gedichte "Großstadtmorgen" von Arno Holz und "Städter" von Alfred Wolfenstein.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wird die Großstadt in diesen Epochen dargestellt und worin unterscheiden sich diese Darstellungsweisen?
Welche Gedichte werden analysiert?
Die Arbeit analysiert und vergleicht die Gedichte "Großstadtmorgen" von Arno Holz und "Städter" von Alfred Wolfenstein.
Welche Epochen werden betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Naturalismus und den Expressionismus als literarische Epochen, die die Großstadt auf unterschiedliche Weise thematisieren.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Einleitung, zur Großstadt als literarisches Motiv, zur Lyrik des Naturalismus, zum Expressionismus als Krisenreaktion, einer vergleichenden Gedichtanalyse der ausgewählten Gedichte und einem Fazit.
Was wird im Kapitel zur Großstadt als literarischem Motiv behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Großstadt als literarisches Motiv, beginnend mit der Klassischen Moderne. Es betrachtet die Großstadt als soziokulturelles Phänomen und die Verbindung zwischen moderner Großstadt und moderner Literatur, inklusive des Wandels von romantischen Naturlyrik-Ansätzen hin zur Darstellung des städtischen Elends.
Was wird im Kapitel zum Naturalismus behandelt?
Das Kapitel beschreibt den Naturalismus als Gegenposition zum Realismus, der die sozialen Probleme der Großstadt ungeschminkt darstellt. Es analysiert Arno Holzs Gedicht "An die oberen Zehntausend" als Beispiel für die naturalistische Kritik am Bürgertum und die Fokussierung auf soziale Schichten wie Fabrikarbeiter und Prostituierte.
Was wird im Kapitel zum Expressionismus behandelt?
Dieses Kapitel behandelt den Expressionismus als Reaktion auf gesellschaftliche Krisen und seine spezifische Darstellung der Großstadt. (Der genaue Inhalt dieses Kapitels ist in der Zusammenfassung nicht detailliert beschrieben.)
Wie wird die vergleichende Gedichtanalyse durchgeführt?
Die vergleichende Gedichtanalyse untersucht die Unterschiede in der Darstellung der Großstadt zwischen Arno Holzs "Großstadtmorgen" und Alfred Wolfensteins "Städter", um die unterschiedlichen Perspektiven des Naturalismus und des Expressionismus hervorzuheben. (Weitere Details zur Methodik der Analyse sind nicht in der Zusammenfassung enthalten.)
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Großstadtlyrik, Naturalismus, Expressionismus, Arno Holz, Alfred Wolfenstein, Gedichtanalyse, soziale Kritik, Moderne, Industrialisierung, Krisenerfahrung, Vergleichende Literaturwissenschaft.
- Quote paper
- Lana Karim (Author), 2019, Großstadtlyrik in Naturalismus und Expressionismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/977579