In dieser Arbeit soll die Geschichte des Baus und damit auch der politische Aspekt der Propylées de Paris dargestellt werden. Hierbei sind besonders die schwierige Zeit, in der die barrières entstanden, und die problematischen Umstände zu nennen. Darauf folgend wird ihre Wirkung und der Symbolcharakter, den sie verkörperten, dargestellt. Hier ist vor allem entscheidend, dass die Kosten sehr hoch waren und die Zollmauern in einem sehr monumentalen und auffälligen Stil erbaut wurden. Auch die Tatsache, dass sie als Machtdemonstration des Staates gesehen wurden, stimmte die Bevölkerung negativ gegenüber diesen Bauten. Im nächsten Punkt soll versucht werden, den Stil der unterschiedlichen barrières zu kategorisieren und Vorbilder für die Formen und Elemente der Bauten zu finden. Dabei liegt das Augenmerk besonders auf der Antike sowie der Villa Rotonda von Andrea Palladio. Es werden Vergleiche hergestellt und von Ledoux übernommene Elemente dargelegt. Daraufhin werden die vier noch bestehenden Gebäude näher betrachtet, beginnend mit der Barrière d’Enfer. Es folgen die Rotonde de la Villette und die Barrière de Chartres.
Als letzter noch existierender Bau wird die Barrière du Trône dargestellt. Nach dieser Betrachtung soll noch ein weiterer Aspekt der Stadtplanung Ledouxs berücksichtigt werden, nämlich die sogenannten guiguettes, die auch zu seinen Entwürfen zählen und als Tavernen für die Bevölkerung fungieren sollten. Schließlich stellt sich noch die Frage nach der Bedeutung der barrières für Ledoux und sein Schaffen. Dabei soll vor allem darauf eingegangen werden, welcher Formensprache er sich bediente und welchen Zweck er damit verfolgte, so dass eine Einordnung seiner Arbeit versucht werden kann.
Der Architekt Claude-Nicolas Ledoux wird häufig mit der Revolution und dem Klassizismus in Verbindung gebracht. Er gilt als Revolutionsarchitekt und war den politischen Umwälzungen seiner Zeit ausgesetzt und musste sich damit auseinandersetzen. Zu seinen bekanntesten Projekten zählen seine Ideen und Entwürfe für die Stadt Chaux sowie die Arbeiten zu den Propylées de Paris. Die zu einem geringen Teil heute noch bestehenden Propyläen werden auch barrières oder Zollmauern von Paris genannt. Sie wurden zur Zeit ihrer Entstehung stark kritisiert und stießen auf Protest in der Bevölkerung. Ihre Errichtung vollzog sich sehr schnell in den letzten Jahren des Ancien Régime.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Zollmauer in Paris von Claude-Nicolas Ledoux
- 2.1 Die Baugeschichte
- 2.2 Die architektonische Umsetzung
- 2.3 Exemplarische Darstellung der Zollmauern an den noch bestehenden Bauten
- 2.3.1 Die Barrière d’Enfer
- 2.3.2 Die Barrière de Chartres
- 2.3.3 Die Barrière Saint-Martin
- 2.3.4 Die Barrière du Trône
- 3. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Pariser Zollmauern (barrières) von Claude-Nicolas Ledoux, mit dem Fokus auf deren Baugeschichte, architektonische Umsetzung und Bedeutung im Kontext des französischen Klassizismus und der Revolution. Es wird die komplexe Interaktion zwischen politischen, sozialen und ästhetischen Faktoren analysiert, die die Entstehung und den späteren Verfall dieser Bauwerke prägten.
- Die politische und soziale Dimension des Baus der barrières im Kontext des Ancien Régime.
- Die architektonische Gestaltung der barrières und deren stilistische Bezüge zur Antike und Renaissance.
- Die exemplarische Analyse ausgewählter erhaltener Barrières.
- Die Rolle der barrières in Ledoux' Gesamtwerk und seiner städtebaulichen Philosophie.
- Die Bedeutung der "guinguettes" im Kontext der städtebaulichen Planung Ledoux's.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt Claude-Nicolas Ledoux als Revolutionsarchitekten vor und führt seine bekanntesten Projekte, darunter die Stadt Chaux und die Propylées de Paris (auch barrières oder Zollmauern genannt), ein. Sie skizziert die zentralen Themen der Arbeit: die Baugeschichte der barrières, ihre architektonische Gestaltung, ihre symbolische Bedeutung und ihre Einordnung in Ledoux' Gesamtwerk. Die Einleitung betont die kontroverse Rezeption der Zollmauern und kündigt die Analyse der politischen und ästhetischen Aspekte an.
2. Die Zollmauer in Paris von Claude-Nicolas Ledoux: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Betrachtung der Pariser Zollmauer. Es untersucht detailliert die Baugeschichte, beginnend mit den frühen Plänen bis zu ihrer Fertigstellung und späteren Zerstörung. Der politische Kontext, insbesondere die finanziellen und sozialen Spannungen im Vorfeld der Französischen Revolution, wird hervorgehoben. Es werden die Schwierigkeiten und Widerstände gegen den Bau beleuchtet, sowie die Rolle von wichtigen Persönlichkeiten wie Ledoux, Calonne und Lavoisier. Die Darstellung zeigt die prekären politischen Verhältnisse und den damit verbundenen Einfluss auf das Projekt.
2.1 Die Baugeschichte: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die chronologische Entwicklung des Projekts, die verschiedenen Planungsstadien und die damit verbundenen politischen und finanziellen Schwierigkeiten. Die Rolle der Generalpacht und die Reaktionen der Bevölkerung auf den monumentalen Charakter der Bauwerke werden beleuchtet. Die ständigen politischen Wirren und der drohende Staatsbankrott bilden den problematischen Hintergrund für die Realisierung der Zollmauern.
2.2 Die architektonische Umsetzung: Hier wird der architektonische Stil der barrières im Detail analysiert. Es werden die verwendeten Formen und Elemente aus der Renaissance und der Antike beschrieben, und ihre Kombination durch Ledoux hervorgehoben. Der Bezug zu Andrea Palladios Villa Rotonda als wichtiges Vorbild wird dargelegt, sowie die Verwendung von verschiedenen Grundrissen, wie Tempelformen, griechischen Kreuzen und Rotunden. Die Eigenart Ledoux' die Objekte zu überhöhen, wird diskutiert.
2.3 Exemplarische Darstellung der Zollmauern an den noch bestehenden Bauten: Dieser Abschnitt präsentiert eine detaillierte Analyse der vier noch erhaltenen Zollhäuser: die Barrière d’Enfer, die Barrière de Chartres, die Barrière Saint-Martin (Rotonde de la Villette) und die Barrière du Trône. Für jedes Gebäude werden seine architektonischen Besonderheiten, seine Baugeschichte und seine heutige Nutzung beschrieben. Die Beschreibungen veranschaulichen die Vielfalt und Einheitlichkeit der Entwürfe Ledoux' im Gesamtkontext der barrières. Es wird betont, wie die individuellen Charakteristika der Bauten dennoch innerhalb der Gesamtoptik von Ledoux' Konzept harmonieren.
Schlüsselwörter
Claude-Nicolas Ledoux, barrières, Zollmauern, Paris, Klassizismus, Revolution, Architektur, Stadtplanung, Andrea Palladio, Villa Rotonda, guinguettes, Baugeschichte, Symbolismus, Machtdemonstration.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Die Pariser Zollmauern von Claude-Nicolas Ledoux"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend die Pariser Zollmauern (Barrières) von Claude-Nicolas Ledoux. Sie behandelt die Baugeschichte, die architektonische Umsetzung und die Bedeutung der Barrières im Kontext des französischen Klassizismus und der Revolution. Der Fokus liegt auf der komplexen Interaktion zwischen politischen, sozialen und ästhetischen Faktoren, die die Entstehung und den späteren Verfall dieser Bauwerke prägten.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit analysiert die politische und soziale Dimension des Baus der Barrières im Ancien Régime, die architektonische Gestaltung und deren stilistische Bezüge zur Antike und Renaissance, ausgewählte erhaltene Barrières exemplarisch, die Rolle der Barrières in Ledoux' Gesamtwerk und städtebaulicher Philosophie und die Bedeutung der "Guinguettes" im Kontext der städtebaulichen Planung Ledoux's.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel über die Pariser Zollmauern von Claude-Nicolas Ledoux (unterteilt in die Baugeschichte, die architektonische Umsetzung und eine exemplarische Darstellung erhaltener Bauten), und eine Schlussbemerkung. Das Hauptkapitel analysiert detailliert die Baugeschichte, die architektonischen Stilelemente und ausgewählte erhaltene Barrières wie die Barrière d’Enfer, die Barrière de Chartres, die Barrière Saint-Martin (Rotonde de la Villette) und die Barrière du Trône.
Wer war Claude-Nicolas Ledoux?
Die Arbeit stellt Claude-Nicolas Ledoux als Revolutionsarchitekten vor und präsentiert seine bekanntesten Projekte, darunter die Stadt Chaux und die Propylées de Paris (Barrières). Seine kontroverse Rezeption und der Einfluss politischer und ästhetischer Aspekte auf seine Arbeit werden ebenfalls thematisiert.
Welche architektonischen Stilelemente werden behandelt?
Die Analyse der architektonischen Umsetzung der Barrières beschreibt die verwendeten Formen und Elemente aus der Renaissance und der Antike, ihre Kombination durch Ledoux und den Bezug zu Andrea Palladios Villa Rotonda als wichtiges Vorbild. Die Verwendung von Tempelformen, griechischen Kreuzen und Rotunden sowie Ledoux' Tendenz zur Überhöhung der Objekte werden diskutiert.
Welche Bedeutung haben die "Guinguettes" im Kontext der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle der "Guinguettes" (kleinen Restaurants und Vergnügungsstätten) im Kontext von Ledoux' städtebaulicher Planung und deren Bedeutung für das Gesamtkonzept der Barrières.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Claude-Nicolas Ledoux, Barrières, Zollmauern, Paris, Klassizismus, Revolution, Architektur, Stadtplanung, Andrea Palladio, Villa Rotonda, Guinguettes, Baugeschichte, Symbolismus, Machtdemonstration.
- Quote paper
- Alexandra Roszkowski (Author), 2015, Claude-Nicolas Ledoux' "Les Propylées de Paris". Eine Baugeschichte im Hinblick auf politische Aspekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/976743