Die Arbeit beschäftigt sich sowohl mit Friedrich Schillers Drama "Kabale und Liebe", der Theaterinszenierung sowie der Verfilmung. Dabei liegt der Schwerpunkt in der Darstellung, Interpretation und Deutung der berühmten Diktatszene in der sechsten Szene des dritten Akts. Insbesondere sollen die Wirkungen und Möglichkeiten einer Dramenadaption in Film und Theater thematisiert und herausgestellt werden. Bevor es zu einer konkreten Analyse kommt, werden die diesbezüglichen Werkzeuge gattungsspezifisch dargestellt. Diese bilden die Grundlage für den daran angeschlossenen Hauptteil.
Wie bedeutend das Diktat in seiner vielfältigen Erscheinungsform ist, wird sichtbar, wenn man sich die Anzahl unterschiedlichster Diktatszenen in der Literatur ansieht. Als Beispiel soll im weiteren Verlauf Friedrich Schillers Drama "Kabale und Liebe" dienen, dessen Uraufführung am 13. April 1784 in Frankfurt am Main stattfand. Seitdem hat das Thema des Dramas nicht an Faszination verloren. Bis heute finden sich auf deutschen Theaterbühnen Inszenierungen des bekannten bürgerlichen Trauerspiels. Die Bandbreite der Inszenierungen ist dabei mannigfaltig und pendelt zwischen den Polen absoluter Texttreue und freier Interpretation.
Gleichzeitig hat das Stück den Sprung auf die große Leinwand schon vor über einhundert Jahren vollzogen. Bereits 1913 wurde Schillers, "Luise Millerin" – so der Originaltitel – erstmalig auf Celluloid gebannt. Weitere bekannte Verfilmungen sind unter anderem die DEFA-Inszenierung von 1959 sowie die ZDF-Verfilmung von Leander Haussmann aus dem Jahr 2005.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Analyse
- Die literarische Diktatszene
- Das Diktat
- Mündlichkeit und Schriftlichkeit von Diktaten
- Genrespezifika von Drameninszenierung und Verfilmung
- Die Theaterinszenierung
- Die Literaturverfilmung
- Methodisches Vorgehen und theoretische Grundlage der Analyse
- Figurenanalyse / Figurenkonstellation
- Besonderheiten bei Aufzeichnungen / Verfilmungen
- Die literarische Diktatszene
- Analyse der Diktatdarstellung in Kabale und Liebe
- Die Diktatszene im Drama
- Die Diktatszene in der Bühneninszenierung von 1976
- Die Diktatszene in der Verfilmung von 2005
- Die Diktatszene in der Verfilmung von 2009
- Vergleich der Analyseergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung, Interpretation und Deutung der Diktatszene in Friedrich Schillers Drama „Kabale und Liebe“, sowie ihrer Adaption in Theaterinszenierungen und Verfilmungen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Wirkungen und Möglichkeiten der Dramenadaption im Film und Theater. Die Arbeit untersucht gattungsspezifische Werkzeuge der Analyse, die als Grundlage für den Hauptteil dienen. Abschließend werden die relevanten Ergebnisse des Vergleichs zusammengefasst.
- Die Bedeutung des Diktats in der literarischen Produktion
- Die Analyse der Diktatszene in „Kabale und Liebe“ im Drama, in einer Bühneninszenierung und in zwei Verfilmungen
- Die Auswirkungen der Dramenadaption auf die Darstellung und Interpretation der Diktatszene
- Der Vergleich der Analyseergebnisse und die Ableitung von Schlussfolgerungen
- Die Rolle der Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der Diktatszene
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und zeigt die Relevanz des Diktats im literarischen Schaffensprozess auf. Sie führt das Drama „Kabale und Liebe“ als Beispiel für die Vielfältigkeit der Diktatszenen in der Literatur ein. Im Kapitel „Grundlagen der Analyse“ werden die literarische Diktatszene und die Genrespezifika von Drameninszenierung und Verfilmung beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen Fremddiktat und Eigendiktat, sowie auf den unterschiedlichen Aufschreib-, Einschreib- und Vorschreibsystemen. Es werden die besonderen Merkmale der Figurenanalyse und die Besonderheiten bei Aufzeichnungen und Verfilmungen behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Diktat, literarisches Schaffen, Dramenadaption, Theaterinszenierung, Verfilmung, „Kabale und Liebe“, Mündlichkeit, Schriftlichkeit, Figurenanalyse, Figurenkonstellation, Aufschreiben, Einschreiben, Vorschreiben.
- Quote paper
- Julia Ziegert (Author), 2020, Kabale und Liebe. Die Inszenierung der literarischen Diktatszene, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974682