In dieser Hausarbeit möchte ich untersuchen, ob und wie stark die soziale Herkunft einen Effekt auf die Bildungschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat und ob in Deutschland von einem „gerechten Bildungssystem“ die Rede sein kann. Dafür werde ich in einem ersten Schritt definieren, was das Bildungswesen im Allgemeinen und ein „gerechtes Bildungswesen“ im Speziellen ausmacht. Danach werde ich das Prinzip primärer und sekundärer Herkunftseffekte von Raymond Boudon vorstellen, mit dessen Hilfe wir nach konkreten Auswirkungen der sozialen Herkunft innerhalb des Bildungsweges für Jugendliche suchen können. Anschließend daran möchte ich einige empirische Daten aus dem von Bund und Ländern gemeinsam in Auftrag gegeben Bericht „Bildung in Deutschland 2018“ beschreiben und interpretieren, um zu überprüfen, ob die von Boudon formulierten Auswirkungen von sozialer Herkunft auch heute noch Effekte entfalten. Abschließend werde ich meine Ergebnisse noch einmal zusammenfassen und ein kurzes Fazit ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was macht ein „gerechtes Bildungssystem“ aus?
- Kriterien für die Bewertung von Chancengleichheit
- Empirische Daten zur Überprüfung der Chancengleichheit
- Vorstellung der Daten des Berichts „Bildung in Deutschland 2018“
- Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht, inwieweit das deutsche Bildungssystem hinsichtlich der Auswirkungen der sozialen Herkunft für Jugendliche und junge Erwachsene als gerecht betrachtet werden kann. Dazu wird zunächst definiert, was ein „gerechtes Bildungssystem“ ausmacht und welche Kriterien zur Bewertung von Chancengleichheit herangezogen werden können. Anschließend werden empirische Daten aus dem Bericht „Bildung in Deutschland 2018“ analysiert, um die Auswirkungen der sozialen Herkunft auf Bildungschancen zu beleuchten.
- Definition eines „gerechten Bildungssystems“
- Kriterien für die Bewertung von Chancengleichheit
- Empirische Analyse der Auswirkungen der sozialen Herkunft
- Bewertung der Gerechtigkeitsfrage im deutschen Bildungssystem
- Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Bildungsgerechtigkeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit: Ist das Bildungssystem in Deutschland gerecht im Hinblick auf die Auswirkungen der sozialen Herkunft? Es wird die Notwendigkeit einer Definition des Begriffs „gerechtes Bildungssystem“ sowie die Verwendung des Prinzips der primären und sekundären Herkunftseffekte von Raymond Boudon zur Untersuchung der Bildungschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen betont. Die Arbeit konzentriert sich auf die Sekundarstufe und den Studienbeginn, wobei eine umfassendere Untersuchung der Bildungsgerechtigkeit in der Grundschulzeit und Erwachsenenbildung als wünschenswert, aber im Rahmen des Textes nicht möglich ist.
Was macht ein „gerechtes Bildungssystem“ aus?
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Bildungssystem“ und skizziert die vier Ebenen des Bildungssystems in Deutschland: Elementarbereich, Schulbereich, tertiärer Sektor und quartiärer Sektor. Es werden die vier Funktionen des Bildungssystems - Qualifikation und Ausbildung, Zertifizierung, Selektion und Platzierung sowie Legitimation - erläutert. Der Zusammenhang zwischen Bildung und sozialer Ungleichheit wird aufgezeigt und die Bedeutung von Bildung als Voraussetzung für den Zugang zum Arbeitsmarkt und die Verteilung von Lebenschancen betont.
Kriterien für die Bewertung von Chancengleichheit
Dieses Kapitel diskutiert den Begriff der Chancengleichheit im Bildungssystem und untersucht die Rolle des Leistungsprinzips und meritokratischen Gerechtigkeitsgedankens in der Gesellschaft. Es wird deutlich, dass eine als ungerecht wahrgenommene soziale Ungleichheit den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden kann. Es wird betont, dass Chancengleichheit nicht gleiche Erfolge, sondern gleiche Möglichkeiten bedeutet.
Empirische Daten zur Überprüfung der Chancengleichheit
In diesem Kapitel werden empirische Daten aus dem Bericht „Bildung in Deutschland 2018“ vorgestellt. Diese Daten dienen dazu, die Auswirkungen der sozialen Herkunft auf Bildungschancen zu analysieren und zu überprüfen, ob die von Boudon formulierten Effekte von sozialer Herkunft auch heute noch relevant sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Bildungsgerechtigkeit, soziale Herkunft, Chancengleichheit, Bildungssystem, Leistungsprinzip, meritokratischer Gerechtigkeitsgedanke, empirische Daten, „Bildung in Deutschland 2018“, Raymond Boudon, primäre und sekundäre Herkunftseffekte, Sekundarstufe, Studienbeginn.
- Quote paper
- David Herder (Author), 2019, Ist das Bildungssystem, in Bezug auf die Auswirkungen der sozialen Herkunft, für Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland gerecht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974424