Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem in der Geschichtswissenschaft viel beachteten Werk „Der Gang der Weltgeschichte“ des britischen Geschichtsphilosophen und Kulturtheoretikers Arnold Joseph Toynbee. Er gilt dadurch als einer der letzten Universalhistoriker. Das Hauptwerk erschien in den Jahren 1934 bis 1961 in zwölf Bänden. Grundlage dieser Hausarbeit ist die deutsche Fassung der autorisierten Somervell-Ausgabe in zwei Bänden aus dem Jahre 1979. Angelehnt an Oswald Spenglers Werk „Der Untergang des Abendlandes“ indem Gesellschaftskörper oder Kulturen (oder auch Zivilisationen) interpretiert werden, wird auch hier der Lebensverlauf Gebilde in verschiedenen Lebensphasen vom Beginn bis zum Ende durchlaufen, wobei dieser Ablauf in den jeweiligen Kulturen unterschiedlich verläuft. Toynbees Absicht ist es eine wissenschaftliche Erklärung zum Lebensverlauf von menschlichen Gesellschaftskörpern zu liefern. Anhand vieler historischer Beispiele findet er Hinweise, die er als Gesetzmäßigkeiten interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der phasenartige Verlauf von Kulturen
- 2.1 Entstehung
- 2.2 Wachstum
- 2.3 Niederbruch
- 2.4 Zerfall
- 3. Wesentliche Aspekte
- 3.1 Der unsichtbare Faktor
- 3.2 Anreize als treibende Kräfte
- 3.3 Das richtige Maß
- 3.4 Lingua Franca
- 4. Kritik durch William Dray
- 4.1 Angemessenheit des empirischen Verfahrens
- 4.2 Konzept des empirischen Rechts
- 4.3 Theorie des menschlichen Handelns
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Arnold J. Toynbees Werk „Der Gang der Weltgeschichte“ und analysiert seinen Ansatz zur Erklärung des Lebensverlaufs von Kulturen. Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Aspekte von Toynbees Theorie und beleuchtet die Triebkräfte, die nach Toynbee die Entwicklung von Gesellschaften vorantreiben.
- Phasenartiger Verlauf von Kulturen (Entstehung, Wachstum, Niederbruch, Zerfall)
- Rollen von Mimesis und schöpferischen Persönlichkeiten
- Bedeutung von Herausforderungen und Antworten
- Empirische Grundlage von Toynbees Theorie
- Kritik an Toynbees Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Werk Arnold J. Toynbees „Der Gang der Weltgeschichte“ ein und beschreibt dessen Bedeutung als universalhistorische Betrachtung von Gesellschaftskörpern. Sie skizziert den Ansatz Toynbees, der den Lebensverlauf von Kulturen in verschiedenen Phasen untersucht und auf empirischen Belegen basiert, und kündigt die Absicht an, wesentliche Aspekte dieses Lebensverlaufs darzustellen und die Triebkräfte des kulturellen Fortschreitens zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Abgrenzung von primitiven Gesellschaften und entwickelten Kulturen, wobei nicht technologische Entwicklung oder Bevölkerungsgröße im Vordergrund stehen, sondern die Frage nach der Selbstbestimmung der Individuen und der Quelle der gesellschaftlichen Herausforderungen.
2. Der phasenartige Verlauf von Kulturen: Dieses Kapitel beschreibt Toynbees Modell des phasenartigen Verlaufs von Kulturen, beginnend mit der Entstehung aus primitiven Gesellschaftskörpern. Der Übergang wird als dynamischer Akt, vergleichbar mit dem Klettern eines Bergsteigers, dargestellt, wobei der Wechsel zwischen statischen und dynamischen Phasen im Vordergrund steht. Die Nachahmung (Mimesis) spielt eine entscheidende Rolle: Traditionspflege führt zu statischen, die Nachahmung schöpferischer Persönlichkeiten zu dynamischen Gesellschaften. Die Entstehung wird anhand des Beispiels der ägyptischen Kultur illustriert, die durch die landwirtschaftliche Revolution als Antwort auf Umweltveränderungen eine kulturelle Entwicklung erfuhr. Das Kapitel legt die Grundlage für die weiteren Kapitel, indem es die dynamischen Prozesse innerhalb des kulturellen Lebensverlaufs definiert.
Schlüsselwörter
Arnold J. Toynbee, Kulturgeschichte, Gesellschaftskörper, Kulturen, Zivilisationen, Lebensverlauf, Phasen, Entstehung, Wachstum, Niederbruch, Zerfall, Mimesis, schöpferische Persönlichkeiten, Herausforderungen, Antworten, Empirismus, Universalgeschichte.
Häufig gestellte Fragen zu "Der Gang der Weltgeschichte" von Arnold J. Toynbee
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert Arnold J. Toynbees Werk "Der Gang der Weltgeschichte" und dessen Ansatz zur Erklärung des Lebensverlaufs von Kulturen. Der Fokus liegt auf den zentralen Aspekten von Toynbees Theorie und den Triebkräften der gesellschaftlichen Entwicklung.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den phasenartigen Verlauf von Kulturen (Entstehung, Wachstum, Niederbruch, Zerfall), die Rolle von Mimesis und schöpferischen Persönlichkeiten, die Bedeutung von Herausforderungen und Antworten, die empirische Grundlage von Toynbees Theorie und die Kritik an seinem Ansatz.
Wie beschreibt Toynbee den Lebensverlauf von Kulturen?
Toynbee beschreibt den Lebensverlauf von Kulturen als einen phasenartigen Prozess, beginnend mit der Entstehung aus primitiven Gesellschaften, gefolgt von Wachstum, Niederbruch und schließlich Zerfall. Der Übergang zwischen den Phasen wird als dynamischer Prozess dargestellt, in dem Nachahmung (Mimesis) und schöpferische Persönlichkeiten eine entscheidende Rolle spielen.
Welche Rolle spielt die Mimesis in Toynbees Theorie?
Mimesis, die Nachahmung, spielt eine zentrale Rolle in Toynbees Theorie. Traditionspflege führt zu statischen, die Nachahmung schöpferischer Persönlichkeiten zu dynamischen Gesellschaften.
Welche Kritikpunkte an Toynbees Ansatz werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt die Kritik von William Dray an Toynbees Ansatz, insbesondere die Angemessenheit des empirischen Verfahrens, das Konzept des empirischen Rechts und die Theorie des menschlichen Handelns.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über den phasenartigen Verlauf von Kulturen, ein Kapitel über wesentliche Aspekte von Toynbees Theorie, ein Kapitel zur Kritik durch William Dray und ein Fazit.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für das Verständnis von Toynbees Theorie?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Arnold J. Toynbee, Kulturgeschichte, Gesellschaftskörper, Kulturen, Zivilisationen, Lebensverlauf, Phasen, Entstehung, Wachstum, Niederbruch, Zerfall, Mimesis, schöpferische Persönlichkeiten, Herausforderungen, Antworten, Empirismus, Universalgeschichte.
Wie wird die Entstehung von Kulturen in der Hausarbeit dargestellt?
Die Entstehung von Kulturen wird als dynamischer Akt dargestellt, vergleichbar mit dem Klettern eines Bergsteigers, wobei der Wechsel zwischen statischen und dynamischen Phasen im Vordergrund steht. Die ägyptische Kultur wird als Beispiel für eine kulturelle Entwicklung durch die landwirtschaftliche Revolution als Antwort auf Umweltveränderungen genannt.
- Quote paper
- Thomas Oehm (Author), 2020, Der Lebensverlauf von Kulturen bei Arnold J. Toynbee, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974346