Jenseits der leuchtenden Schleier verbirgt sich ein Planet der Extreme, eine Welt, die einst als Schwester der Erde galt, sich aber in ein feuriges Inferno verwandelte: Die Venus. Tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte dieses Himmelskörpers, von den ersten Beobachtungen in der Antike, als sie als Morgen- und Abendstern verehrt wurde, bis hin zu den modernsten Erkundungen durch Radarteleskope und Raumsonden. Entdecken Sie die Geheimnisse ihrer dichten, treibhausartigen Atmosphäre, die Oberflächentemperaturen von über 400°C erzeugt und die Frage aufwirft, warum sich die Venus so radikal anders als unser eigener Planet entwickelt hat. Erforschen Sie die beeindruckende Topographie, von den gewaltigen Hochländern wie Istar Terra mit dem gigantischen Maxwell Montes bis hin zu den tiefen Ebenen und den rätselhaften vulkanischen Strukturen. Begleiten Sie uns auf eine Reise zu den Venuswolken, die sich in atemberaubenden Formationen um den Planeten winden und deren Geheimnisse erst durch die Pionierarbeit von Raumsonden wie Mariner 10 enthüllt wurden. Dieses Buch enthüllt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Venus, beleuchtet ihre ungewöhnliche Rotation, die frappierenden Phasen und die Frage, ob es jemals Wasser auf ihrer Oberfläche gab. Eine spannende Lektüre für alle, die sich für Astronomie, Planetenforschung und die Suche nach den Ursprüngen unseres Sonnensystems interessieren. Lassen Sie sich von der Schönheit und den Rätseln der Venus verzaubern und entdecken Sie, welche Lehren wir aus ihrer dramatischen Entwicklung für die Zukunft unseres eigenen Planeten ziehen können. Erkunden Sie die vulkanische Aktivität, die Beschaffenheit der Venusoberfläche, die Zusammensetzung ihrer Atmosphäre aus Kohlendioxid, Stickstoff und Schwefeldioxid und erfahren Sie mehr über die Rolle des Treibhauseffekts. Mit detaillierten Beschreibungen und neuesten Forschungsergebnissen bietet dieses Buch einen umfassenden Einblick in einen der faszinierendsten und geheimnisvollsten Planeten unseres Sonnensystems.
Die Venus
Lage
- innerer Planet (Mars und Jupiter bilden Grenze zwischen innere und äußere Planeten)
- niedriger Planet, d.h. sind der Sonne näher als die Erde
- hellstes Objekt am Himmel (außer Mond und Sonne)
- 2. Planet von der Sonne aus gesehen
Geschichte
- Venus ist seit vorgeschichtlicher Zeit bekannt
- benaant nach der römischen Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit (Liebesgöttin Aphrodite)
- röm. Göttin stand mit ihrem Namen Pate für diesen Planeten
- bekam Namen wahrscheinlich deshalb, weil sie der hellste, im Altertum bekanntester Planet am Himmelskörper war (mit wenigen Ausnahmen bekamen Oberflächenmerkmale der Venus weibl. Namen)
Eigenschaften
- Venus ist kugelförmigster Planet
- nach Sonnenaufgang = Morgenstern
- nach Sonnenuntergang = Abendstern
- Morgenstern steht im Sternzeichen Stier
Abendstern steht im Sternzeichen Waage
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Beobachtungen
- Sonden
- Radarteleskope (das erste war in Puerto Rico, welches Venus beobachtet hat)
- mit bloßem Auge: Wann kann man sie beobachten?
-am Abend oder Morgen im Licht der Dämmerung, falls Venus noch nahe bei der Sonne steht, ansonsten auch am nächtlichen Himmel
In wlche Richtung soll man den Blick richten?
-gegen jenen Punkt, in dem Sonne untergegangen oder im Aufgehen ist, wo das Licht der Dämmerung zu sehen ist
Mit welchen Instrument kann man sie bereits erkennen?
-mit freien Auge sichtbar, da sie außergewöhnlich hell ist
Was kann man mit welcher Vergrößerung beobachten?
-ein zehnfaches vergrößerndes Fernglas zeigt die Phasen
-leistungsstarke Teleskope können auch Zacken der Sichel oder die Sichelspitzen zeigen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Oberfläche
- Oberfläche wurde mit Radar-Teleskopschüssel in Puerto-Rico erstmals untersucht
Heute auch von Radarbeobachtungen von 4 Sonden (Pioneer Venus, Vebera 15, Venera 16, Magellan u.a.)
- glatter als Erde
- bis zu 2/3 von einer sanft gewellten Ebene gedeckt
- Oberfläche weist Höhenunterschied von 13km auf
- Höhenlagen ab 1,5 km bedecken 8% der Oberfläche
Einteilung Tiefebene 20%
wellige Hügelländer 70%
Hochländer 10%
Hochländer: im Norden Istar Terra; einschließlich höchsten Berg der Venus
Maxwell Montes mit 1,6km (Gebiege ist so groß wie Australien)
im Äquatorbereich Aphrodita Terra; Ausdehnung: 3200km* 9800km
flächenmäßig größtes Hochland)
- Schidvulkane bilden Hochebene Bet Regio mit 4-5km hohen Rhea Mons und Theira Mons
- größte Tiefebene: Atlanta Platin (nördl. von Aphrodita Terra); ist etwa kreisförmig könnte Einschlagkrater sein
- kleinere Krater auf Venus - kleinere Meteoriten scheinen in Dichter Atmosphäre zu verglühen, bevor sie auf Oberfläche treffen
- Krater scheinen in Bündeln aufzutreten, was darauf hindeutet, dass Meteoriten normalerweise in der Atmosphäre zerbrechen
- ältestes Terrain scheint 800 Mio. Jahre alt zu sein
- umfangreicher Vulkanismus zu jener Zeit, löschte ältere Oberflächeaus, inklusive aller größeren Krater in der Frühgeschichte der Venus
- Venus besitzt junge Oberfläche
- Anzeichen für Plattentktonik wie auf Erde sind nicht vorhanden
- Venus war/ist sehr vulkanisch aktiv
- Lämgster Kanal: etwa 1800m breit und 7000km lang (damit länger als Nil)
- Venus hat felsige Oberfläche
Wasser
- Venus hatte möglicherweise wie Erde große Mengen Wasser, aber es wurde vollständigverdunsted (Treibhauseffekt)
- Planet ist nicht vollkommen trocken
- Erde hätte dasselbe Schicksal, wenn sie näher an Sonne wäre
Atmosphäre
- dichte, treibhauswirkende Atmosphäre und stak reflektierende Wolken
- dichte Atmosphäre verursacht unkontrollierbaren Treibhauseefekt
- Treibhauseffekt heizt Oberfläche auf über 400°C auf (heiß genug um Blei schmelzen zu können)
Bestandteile: Kohlendioxid 96%
Stickstoff 3,5%
Wasserdampf 0,14%
mit Spurenanteilen von Schwefeldioxid,
Sauerstoff,
Helium,
Neon, Argon,
Krypton
Venuswolken
- Bildung durch Einwirkung des Sonnenlichts auf in der Atmosphäre vorhandene Substanzen (z.B. Kohlendioxid, Schwefelverbindungen ubd Wassedampf)
- -Venus wird von Wolkenhülle umgeben; Wolkenuntergenze: 50km Höhe
Wolkenobergrenze: 76km Höhe
- durchschnittliche Temp. Dieser Schicht beträgt etwa -20°C
- in ihr wurde großer Anteil von Schwefelsäurepartikel nachgewiesen
- Kohlendioxid, atmosphärischer Wasserdampf und feste, flüssige Schwefelsäurepartikel bewirken aufheizen der Venusoberfläche (Treibhauseffekt)
- Verdecken vollständigen Blick auf Venusoberfläche
- Forschung beschränkte sich gewisse Zeit auf Atmosphäre (durch Wolken kann man nicht schauen)
- Venuswolken bewegen sich am Äquator mit 10km/s (von Sonde Mariner 10 gemessen)
- Es wurden viele Theorien formuliert um Ursache der starken Winde zu erklären, die Venus bewegen
- Phänomen ist merkwürdig: -Planet benötigt 8 Monate um sich um eigenen Achse zu drehen
-Wolken beenden in 4 Tagen ganze Umdrehung um Planeten
- 1926 entdeckte man schwache Spuren auf oberen Wolkenschicht
- 1973 exakte Bilder (enthüllen folgende wichtige Merkmale):
Äquatorregion: -in dieser entstehen beachtlich breite Bänder, die sich spiralförmig in Richtung der höheren Breiten bewegen
Polringe: -Ring, der Südpol umgibt, ist wahrscheinlich die bedeutendste und stabilste Gestalt, die man in Polregionen feststellen konnte
-wichtige Anzeichen, dass auf Nordhalbkugel auch Polring ist, Mariner 10 überflog dieses Gebiet nicht® nicht fotografiert
- spiralförmige Bänder stellen charakteristische Strukturen der Wolkendecke auf Planet dar
Rotation- eine Besonderheit?
- Rotation der Venus ist ungewöhnlich, weil 1.sehr langsam (Venustag dauert 243 Erdtage)
2. rotiert retrograd, d.h. entgegengesetzt der
Erdrotation
- Umlaufzeit und Rotationszeit der Venus stimmen mit Erde so überein, dass immer die gleiche Venusseite zur Erde zeigt, wenn sie sich am nächsten sind
- Ob es sich hierbei um Auswirkungen oder Zufall handelt, ist nicht bekannt
Phasen
- zeigt Phasen wie Mond (Sichelmond, Neumond, Vollmond)
- niedrige Planeten zeigen von der Erde aus gesehen Phasen wie Mond und Merkur
Schwesterplanet der Erde?
- wird noch manchmal als Schwesterplanet der Erde bezeichnet
- Begründung: -Venus ist nur unwesentlich kleiner als Erde
-haben beide wenig Krater® Hinweis auf junge Oberflächen
-Dichte und chem. Zusammensetzung sind ähnlich
- wegen Ähnlichkeiten dachte man, dass unter dichten Wolken die Venus sehr erdähnlich ist und sogar Leben beherbergt
- genauere Studien brachten ans Tageslicht, dass sich Planten in mancher Hinsicht radikal unterscheiden
innerer Aufbau: Kern
Mantel
Kruste
- Eisenkern von ca. 6000m Durchmesser (Kern)
- geschmolzener Felsmantel, der Großteil von Plneten umfasst
- neue Ergebnisse der Gravitationsdaten von Magellan (Sonde) zeigen, dass Kruste stärker ist als bisher angenommen
Offene Punkte
- es gibt einige Anzeichen für Ausdehnung und Aufspaltung an der Venusoberfläche und kürzliche Lavaflüsse, ABER: keine Anzeichen für Plattentektonik. Ist das das Resultat der höheren Oberflächentemperatur?
Häufig gestellte Fragen über die Venus
Wo befindet sich die Venus im Sonnensystem?
Die Venus ist ein innerer Planet, der der Sonne näher ist als die Erde und nach der Sonne der zweitnächste Planet. Mars und Jupiter bilden die Grenze zwischen inneren und äußeren Planeten.
Wie hell ist die Venus am Himmel?
Die Venus ist das hellste Objekt am Himmel, abgesehen von Mond und Sonne.
Woher hat die Venus ihren Namen?
Die Venus ist nach der römischen Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit benannt (die griechische Liebesgöttin Aphrodite). Der Planet erhielt wahrscheinlich seinen Namen, weil er der hellste, im Altertum bekannteste Himmelskörper war.
Welche Namen hat die Venus noch?
Die Venus wird nach Sonnenaufgang als Morgenstern und nach Sonnenuntergang als Abendstern bezeichnet. Der Morgenstern steht im Sternzeichen Stier, der Abendstern im Sternzeichen Waage.
Wie wurde die Oberfläche der Venus erforscht?
Die Oberfläche der Venus wurde mit Radarteleskopen (das erste in Puerto Rico) und später mit Radarbeobachtungen von Sonden wie Pioneer Venus, Vebera 15, Venera 16 und Magellan untersucht.
Wie kann man die Venus beobachten?
Die Venus kann mit bloßem Auge am Abend oder Morgen im Licht der Dämmerung beobachtet werden, falls sie noch nahe bei der Sonne steht. Ansonsten ist sie auch am nächtlichen Himmel sichtbar. Ein zehnfaches vergrößerndes Fernglas zeigt die Phasen, und leistungsstarke Teleskope können auch Zacken der Sichel oder die Sichelspitzen zeigen.
Wie ist die Oberfläche der Venus beschaffen?
Die Oberfläche der Venus ist glatter als die der Erde, wobei bis zu 2/3 von einer sanft gewellten Ebene bedeckt sind. Sie weist Höhenunterschiede von bis zu 13 km auf. Die Oberfläche besteht aus Tiefebenen (20%), welligen Hügelländern (70%) und Hochländern (10%). Die Hochländer umfassen Istar Terra im Norden (mit dem höchsten Berg der Venus, Maxwell Montes) und Aphrodita Terra im Äquatorbereich.
Gibt es Krater auf der Venus?
Es gibt kleinere Krater auf der Venus, da kleinere Meteoriten in der dichten Atmosphäre verglühen, bevor sie die Oberfläche erreichen. Die Krater scheinen oft in Bündeln aufzutreten, was darauf hindeutet, dass Meteoriten in der Atmosphäre zerbrechen.
Wie alt ist die Oberfläche der Venus?
Das älteste Terrain auf der Venus scheint etwa 800 Millionen Jahre alt zu sein. Umfangreicher Vulkanismus zu dieser Zeit löschte ältere Oberflächen aus.
Gibt es Plattentektonik auf der Venus?
Anzeichen für Plattentektonik, wie sie auf der Erde vorkommen, sind auf der Venus nicht vorhanden.
Gab es Wasser auf der Venus?
Die Venus hatte möglicherweise wie die Erde große Mengen Wasser, aber es wurde vollständig verdunstet (Treibhauseffekt). Die Erde hätte dasselbe Schicksal, wenn sie näher an der Sonne wäre.
Wie ist die Atmosphäre der Venus beschaffen?
Die Venus hat eine dichte, treibhauswirkende Atmosphäre und stark reflektierende Wolken. Der unkontrollierbare Treibhauseffekt heizt die Oberfläche auf über 400 °C auf. Die Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid (96%) und Stickstoff (3,5%) sowie Spurenanteilen von Wasserdampf, Schwefeldioxid, Sauerstoff, Helium, Neon, Argon und Krypton.
Woraus bestehen die Wolken der Venus?
Die Venuswolken entstehen durch Einwirkung des Sonnenlichts auf in der Atmosphäre vorhandene Substanzen, wie Kohlendioxid, Schwefelverbindungen und Wasserdampf. Sie enthalten einen großen Anteil von Schwefelsäurepartikeln.
Wie schnell bewegen sich die Wolken der Venus?
Die Venuswolken bewegen sich am Äquator mit 10 km/s. Sie beenden in 4 Tagen eine ganze Umdrehung um den Planeten, obwohl der Planet selbst 8 Monate für eine Drehung um die eigene Achse benötigt.
Wie ist die Rotation der Venus?
Die Rotation der Venus ist ungewöhnlich, weil sie sehr langsam ist (ein Venustag dauert 243 Erdtage) und retrograd rotiert, d.h. entgegengesetzt der Erdrotation. Umlaufzeit und Rotationszeit der Venus stimmen mit der Erde so überein, dass immer die gleiche Venusseite zur Erde zeigt, wenn sie sich am nächsten sind.
Zeigt die Venus Phasen wie der Mond?
Ja, die Venus zeigt Phasen wie der Mond (Sichelmond, Neumond, Vollmond).
Warum wird die Venus als Schwesterplanet der Erde bezeichnet?
Die Venus wird manchmal als Schwesterplanet der Erde bezeichnet, weil sie nur unwesentlich kleiner ist als die Erde, beide wenig Krater haben (Hinweis auf junge Oberflächen) und Dichte und chemische Zusammensetzung ähnlich sind. Allerdings gibt es auch radikale Unterschiede.
Wie ist der innere Aufbau der Venus?
Der innere Aufbau der Venus besteht aus einem Eisenkern von ca. 6000 km Durchmesser, einem geschmolzenen Felsmantel und einer Kruste, die laut neueren Gravitationsdaten von der Sonde Magellan stärker ist als bisher angenommen.
Welche offenen Fragen gibt es bezüglich der Venus?
Es gibt einige Anzeichen für Ausdehnung und Aufspaltung an der Venusoberfläche und kürzliche Lavaflüsse, aber keine Anzeichen für Plattentektonik. Ist das das Resultat der höheren Oberflächentemperatur? Der Treibhauseffekt ist wegen der dichten Kohlendioxidatmosphäre auf der Venus wesentlich stärker als auf der Erde. Aber warum hat sich die Venus derartig unterschiedlich zur Erde entwickelt?
- Arbeit zitieren
- Theresa Steglich (Autor:in), 2000, Der Planet Venus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97387