Ich habe mir die Frage gestellt, in welchen Zusammenhang die Hexenverfolgung im Europa der frühen Neuzeit mit der Reformation und den Glaubenskämpfen zwischen Protestanten und Katholiken steht.
Hierzu habe ich vor allem zwei Aufsätze betrachtet. Zum einen "Reflex der Glaubenskämpfe" aus dem Buch Trevor-Ropers "Reformation und Sozialer Umbruch" von 1967 und zum Anderen "Einfluss der Reformation" aus P.Levacks Buch "Hexenjagd" von 1987. Beim bearbeiten der beiden Aufsätze viel mir auf, dass beide Autoren sehr unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema haben. Während Trevor-Roper glaubt fast die gesamte Schuld am Hexenwahn in den Glaubenskämpfen zu finden, ist P. Levack der Meinung, dass viel mehr die durch die Reformation veränderten ideologischen und religiösen Ansichten, sowie Ängste der Menschen stark zur Ausbreitung und Erhaltung des Hexenwahns beitrugen und weniger dessen Benutzung als Waffe in den Glaubenskämpfen.
Der Hexenwahn setzte erst richtig im späten 15. Jahrhundert ein. Diese Zeit ist eigentlich eine Zeit neuer politischer Machtentfaltung und eine Zeit aufgeklärter, kritischer Einstellung.*1 Trotz neuer wissenschaftlichen Strömungen und aufgeklärterer Denkweise als zum Beispiel im Mittelalter, steigerte sich der Hexenglaube in eine regelrechte Hysterie. Man glaubte fest an Dinge wie Hexenflug oder den Hexensabbat und an eine große, ständig wachsende Verschwörung. Die Hexen dienten dem Satan und hatten das Ziel, das Christentum zu zerstören. Dies taten sie, nach dem Glauben der Zeit, indem sie zum Beispiel durch Schadenszauber Mißernten hervorrufen.
Der Calvinist Daneau schreibt, er habe Angst vor einem Heer von Hexen, dass Länder mit Krieg überziehen und große Könige zu besiegen vermochte.
Der Hexenwahn brachte Tot und Zerstörung. In der Schweiz zum Beispiel wurden zwei Dörfer völlig zerstört.*2 Insgesamt vielen ihm Tausende Menschen zum Opfer.
Wieso konnte sich dieser Wahn also ausgerechnet in einer Zeit der Renaissance und der Aufklärung so lange behaupten, und welche Rolle spielte die Reformation und die Konflikte der beiden christlichen Religionen?
Hausarbeit Proseminar: Hexenverfolgung im Europa der Frühen Neuzeit WS99/00
Ich habe mir die Frage gestellt, in welchen Zusammenhang die Hexenverfolgung im Europa der frühen Neuzeit mit der Reformation und den Glaubenskämpfen zwischen Protestanten und Katholiken steht.
Hierzu habe ich vor allem zwei Aufsätze betrachtet. Zum einen "Reflex der Glaubenskämpfe" aus dem Buch Trevor-Ropers "Reformation und Sozialer Umbruch" von 1967 und zum Anderen "Einfluss der Reformation" aus P.Levacks Buch "Hexenjagd" von 1987. Beim bearbeiten der beiden Aufsätze viel mir auf, dass beide Autoren sehr unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema haben. Während Trevor-Roper glaubt fast die gesamte Schuld am Hexenwahn in den Glaubenskämpfen zu finden, ist P. Levack der Meinung, dass viel mehr die durch die Reformation veränderten ideologischen und religiösen Ansichten, sowie Ängste der Menschen stark zur Ausbreitung und Erhaltung des Hexenwahns beitrugen und weniger dessen Benutzung als Waffe in den Glaubenskämpfen.
Der Hexenwahn setzte erst richtig im späten 15. Jahrhundert ein. Diese Zeit ist eigentlich eine Zeit neuer politischer Machtentfaltung und eine Zeit aufgeklärter, kritischer Einstellung.*1 Trotz neuer wissenschaftlichen Strömungen und aufgeklärterer Denkweise als zum Beispiel im Mittelalter, steigerte sich der Hexenglaube in eine regelrechte Hysterie. Man glaubte fest an Dinge wie Hexenflug oder den Hexensabbat und an eine große, ständig wachsende Verschwörung. Die Hexen dienten dem Satan und hatten das Ziel, das Christentum zu zerstören. Dies taten sie, nach dem Glauben der Zeit, indem sie zum Beispiel durch Schadenszauber Mißernten hervorrufen.
Der Calvinist Daneau schreibt, er habe Angst vor einem Heer von Hexen, dass Länder mit Krieg überziehen und große Könige zu besiegen vermochte.
Der Hexenwahn brachte Tot und Zerstörung. In der Schweiz zum Beispiel wurden zwei Dörfer völlig zerstört.*2 Insgesamt vielen ihm Tausende Menschen zum Opfer.
Wieso konnte sich dieser Wahn also ausgerechnet in einer Zeit der Renaissance und der Aufklärung so lange behaupten, und welche Rolle spielte die Reformation und die Konflikte der beiden christlichen Religionen?
Trevor-Roper stellt in seinem Aufsatz die These auf, dass die Hexenverfolgung und das Wiederaufleben der absurden Dämonenlehre des Mittelalters die soziale Folge eines neu belebten ideologischen Kampfes, und des daraus entstehenden Klimas der Angst war, und zwar des Kampfes zwischen Protestanten und Katholiken.* 3 Er behauptet, dass sowohl Protestanten, als auch Katholiken den Hexenwahn als Waffe benutzten, um jeweils die Gesellschaftsgruppen zu bekämpfen, die sich ihrer Religion widersetzten.
Auf jeden Fall wurden sowohl in protestantischen, als auch in katholischen Ländern Hexen verfolgt und die katholischen und protestantischen Reformer teilten den Hexenglauben und den Wunsch die Hexen auszurotten.*4
So verbreitete sich der Hexenwahn, während der protestantischen Reformation über Europa. "Wohin die Protestanten kamen, sie brachten den Hexenwahn mit sich." (T.R: S.135) Schreibt Trevor-Roper. Durch Lutherische Priester gelangt er nach Dänemark und durch die Calvinisten nach Siebenbürgen. In den 60´er Jahren des 16. Jahrhunderts bringen die Lutheraner den Hexenwahn nach Brandenburg und 1563 Führen die Calvinistischen Umwälzungen zu frühesten Hexengesetzen, mit denen der katholischen Gesellschaft in Schottland der Krieg erklärt wird.*5
Auch die Katholiken brachten bei der Rückeroberung protestantischer Gebiete den Hexenwahn mit. "...,und wenn die protestantischen Glaubensprediger den Hexenwahn in die Länder trugen, die sie der Reformation gewannen, dann taten die Katholiken das gleichermaßen mit den Gebieten, die sie Rom zurückeroberten." (T.R. S.135)
So ist es die katholische Wiedereroberung, die den Hexenwahn in einer schrecklichen Form nach Bayern bringt*6 und in einen deutschen Staat nach dem anderen trägt.1602 kehrt der Fürstabt von Fulda, Balthasar von Dernbach aus der Vertreibung zurück, um blutige Rache zu nehmen. Als selbsternannter Malefizmeister unternimmt er eine reisende Inquisition. 1581 rottet Johann von Schöneburg zunächst die Protestanten, dann die Juden und danach die Hexen aus.
Und zwischen 1587 und 1593 werden im Erzbistum Trier in 22 Dörfern 380 Hexen verbrannt, unter denen sich auch Adelige befinden. In zwei Dörfern wütet der Wahn so stark, dass jeweils nur eine weibliche Person am Leben bleibt.*1
Demnach ist die Hexenverfolgung weder ein Werk der Katholiken, noch der Protestanten, sondern das Ergebnis des zwischen ihnen ausgetragenen Konfliktes.
Sein Wiederaufleben kennzeichnet das Ende der protestantischen Glaubensverkündung. Danach, so Trevor-Roper, kann fast jeder örtlich begrenzte Ausbruch von Hexenwahn auf die Aggression einer Religion gegen die andere zurückgeführt werden. So leiten zum Beispiel die Religionskriege die schlimmste Periode der Verfolgungen in der französischen Geschichte ein.*2
Auch P.Levack ist der Meinung, dass es in Gebieten mit großen religiösen Spannungen , zum Beispiel dort wo große Minderheiten lebten oder es zu Nachbarschaftskonflikten kam, die intensivsten Hexenverfolgungen gab. So zum Beispiel in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Polen und Schottland. In Gebieten mit einheitlichen Konfessionen kam es nur gelegentlich zu Hexenverfolgungen und zu relativ wenigen Hinrichtungen, während in religiös gespaltenen Ländern Hexenverfolgungen häufig wahren.*3 Das Zeitalter der Reformation (1520- 1650) ist zugleich die Intensivste Phase der Hexen Verfolgungen, welche ihren Höhepunkt in den neunziger Jahren des 16. Jahrhunderts und den späten Zwanzigern des 17. Jahrhunderts erreicht.*4
Religiöse Spannungen fördern die politische Instabilität und die Gewaltbereitschaft der Menschen, was in Deutschland 1618 zu Dreißigjährigen Krieg führt und 1648 fast zum Zerfall des Reiches. Durch den Krieg werden langfristig soziale und wirtschaftliche Probleme, wie zum Beispiel Seuchen, Hungersnöte und zerstörte Wirtschaft , verschärft. Diese Probleme können unter Umständen zu Hexereianklagen führen.*5
Nachdem man sich all diese Argumente und Belege ansieht, scheint es relativ einleuchtend, dass die Reformation und die daraus entstehenden religiösen Konflikte und Kämpfe die Hauptursache für den Hexenwahn darstellen. Doch warnt P. Levack eindeutig davor, die Reformation als Hauptursache zu betrachten. Er glaubt, dass die Reformation wie ein Katalysator gewirkt hat, der nur indirekt zu den intensiven Hexenverfolgungen beigetragen hat.
So setzte die Hexenverfolgung schon 100 Jahre vor der Reformation ein. Außerdem gab es in den ersten Reformationsjahren nur wenige Hexenprozesse. Als die Jagd im 18. Jahrhundert endet, können weder Reformation noch Gegenreformation der Katholiken Faktoren sein, die die Menschen bewegen. Demnach tragen Reformation und Gegenreformation zwar zur Intensivierung und eventuell zur Ausbreitung des Hexenwahns bei, es besteht jedoch kein unmittelbarer Kausalzusammenhang. Reformation und Gegenreformation, die zu harten Auseinandersetzungen der religiösen Gruppen führten, spielen für die Entwicklung des europäischen Hexenwahns eine wichtige Rolle. Dies allerdings in sehr mittelbarer Weise. Obwohl eine Wechselbeziehung zwischen religiöser Spaltung und den Hexenverfolgungen besteht, sind die Gründe sehr zahlreich und vielfältig.*6
Nicht immer förderten die religiösen Konflikte die Verfolgungen. Ausbruch von Feindseligkeiten bewirkte sogar regelmäßig einen Rückgang der Hexenjagden.
So stoppt die Verfolgung zum Beispiel in Luxemburg, als Frankreich in den dreißigjährigen Krieg eintritt. Gründe für diesen Rückgang sind zum Beispiel, dass die Kriegführung die reguläre Arbeit der Justiz behindert. Außerdem wird die Rolle des Sündenbocks, den zum Beispiel die Hexe hätte spielen können auf feindliche Soldaten geschoben.*1
P. Levack behauptet, dass die Anhänger des in einem Gebiet dominierenden Glaubens, die Hexenverfolgung nicht zur Bekämpfung religiöser Gegner benutzten. Es sei möglich, dass die religiösen Spannungen nichts mit der Hexenverfolgung zu tun haben, aber es müsse eine kausale Verbindung bestehen.
Wie Erik Midelfort und Gerhard Schormann beweisen, gehörten die Verfolgten in den meisten Fällen zu gleichen Religionsgemeinschaft wie ihre Verfolger. Die Hexen stammten aus den selben Regionen wie ihre Richter. Zwar bezeichneten die Katholiken die unter ihnen lebenden Protestanten als Ketzer und umgekehrt, doch war die Häresie eines Katholischen oder Protestantischen Nonkonformisten eine ganz andere als die Häresie einer Hexe. Während die Hexe einen Bund mit dem Teufel schloß, und das Ziel hatte das Christentum zu zerstören, lehnten die Nonkonformisten lediglich die Lehre der etablierten Religion ab.*2 Während Trevor-Roper glaubt in dem Verhalten des dänischen Reformators Palladius, welcher alle Katholiken in seiner Diözese zu Hexen erklärt, die man verbrennen müsse und ihnen mit Anklage droht, einen Beweis für seine These zu finden, glaubt P. Levack dass es keinen Beweis dafür gibt, das die dänischen Behörden tatsächlich Hexenprozesse zur Lösung religiöser Probleme nutzten. Dieses Beispiel zeigt allerdings, wie eng für die Protestanten die Verbindung zwischen Zauberei und dem katholischen Glauben war.*3 In religiös gespaltenen Gebieten dienen die Hexenverfolgungen als Alternative zur Häretikerverfolgung. Sie sollten den vom Satan begünstigten Umstoß begegnen, denn die Angst vor moralischer und religiöser Subversion, sowie vor dem Wirken des Satans war in Zeiten Religiöser Spannungen sehr hoch.*4
"...es fällt schwer, die Zunahme der Hexenverfolgungen allgemein mit den Auseinandersetzungen um die Religion zu erklären."(P.L. S.120) P.Levack ist der Meinung, dass religiöse, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse ein Umfeld schafften, dass Hexenverfolgungen heraufbeschwor.
Welche Rolle spielten also die neuen religiösen Verhältnisse, mit ihren neuen Praktiken und Einstellungen?
Durch den Erfolg der protestantischen Reformation wurde auch eine katholische Reformation ausgelöst. Die sogenannte Gegenreformation. Die Gegenreformation hatte ihre Wurzeln bereits in der Zeit vor der Reformation und hatte zum obersten Ziel die Korruption der katholischen Kirche zu bekämpfen, Kleriker gut auszubilden, die Religion der Laien zu erneuern und zu festigen und die der protestantischen Religion beigetreten waren, für den katholischen Glauben zurückzugewinnen.
Durch die Reformation wurde die einheitliche katholische Christenheit des Mittelalters in zwei Lager gespalten. Sie bewirkte bedeutende frühneuzeitliche Veränderungen.
Veränderungen, die die Denkweise der Menschen und die politischen Machtverhältnisse stark beeinflussten. *5
Was Hexerei anging, waren die Reformer, zum Beispiel Luther und Calvin ebenso abergläubisch wie die katholischen Dominikaner. Nach einer langen Phase in der es zu wenigen Verfolgungen kam, wurden 1540 im Lutherischen Wittenberg vier Hexen verbrannt. Auch Luther glaubte an Dämonen und die Macht des Satans und forderte, dass Hexen aufgrund ihres Teufelspaktes verbrannt werden sollen.
Hexen sollten auch verbrannt werden, wenn sie keinen Schaden angerichtet hatten. Es wird also kein Unterschied zwischen guter und böser Hexe gemacht.
Luther und Calvin richten sich nach dem Biblischen Vers: "Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen" (Exodus 22,18) *1
So sagt Luther 1526 in Wittenberg, bei einer Predigt über Exodus 22, 18: "Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, daß die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an,..."(Beh. S.104)
Vielleicht währe die alte Mythologie ohne die Reformation bereits vergessen worden. *2
Obwohl die Protestanten aufgrund ihrer ablehnenden Haltung gegenüber allem, was das Papsttum der Bibel zugefügt hatte die Dämonologie hätten ablehnen müssen, wetteiferten sie mit den Katholiken in ihren Aberglauben. *3 Auch das Bibelverstäntnis der Reformatoren hatte Auswirkungen auf den Hexenglauben. Sie betrachteten die Bibel als einzige Quelle religiöser Erkenntnis und sorgten für ihre Übersetzung in alle wichtigen europäischen Sprachen. Die Hexenkampagnen wurden mit Exodus 22.17 (s.o.) gerechtfertigt. Hierbei beachteten sie jedoch nicht, dass es in der Aussage der Bibel um Giftmischer geht und nicht um mit dem Teufel paktierende Zauberer. Jene die dem gegenüber Kritikäußerten, stießen auf taube Ohren. *4
Die Protestanten, welche sich vorwiegend auf die Bibel als religiöse Quelle der Wahrheit stützten, legten sehr viel Wert auf eine erfolgreiche Predigt. Durch diesen aktiven Predigergeist der Protestantischen Kleriker erreichten Luther und Calvin alle Schichten.
Predigten zu verstehen war also nicht mehr nur ein Privileg der kleinen, gebildeten Schichten. So erreichten Luthers und Calvins Vorstellungen vom Wirken des Bösen weltweiten Einfluss. Die Protestantischen Prediger erklärten den Menschen genau, wie unmittelbar die Menschen von dem Wirken Satans bedroht werden. So wurden ganze Gemeinden dazu veranlasst, die Hexen als Handlanger des Satans zu verfolgen. *5
Überhaupt hatten die Europäer zur Reformationszeit ein wachsendes Bewusstsein von der Präsenz des Satans entwickelt und somit auch eine höhere Bereitschaft ihn zu bekämpfen. Dieses Bewusstsein entwickelte sich vorwiegend aus den Schriften der protestantischen Reformatoren, die die traditionellen Bilder vom bösen Übernahmen und die Präsenz des Satans auf der Erde betonten. Luther und Calvin waren beide der Ansicht, dass die Welt von ihm beherrscht wird. Luther schreibt: "wir sind alle nach Leib und Gut dem Teufel unterworfen" Calvin sprach von einem ständigen Kampf, die die Christenheit gegen den Teufel zu führen hatte. *6
Doch auch vielen katholischen Reformatoren erschien der Teufel ebenso erschreckend und allgegenwärtig, wie den Protestanten. So entwickelte sich in beiden Lagern der Wille dem Satan und seinen Versuchungen den Krieg zu erklären. *7
Die protestantischen und katholischen Reformatoren legen großen Wert auf individuelle Frömmigkeit. Man sollte ein streng moralisches Leben führen und die Verantwortung für die eigene Erlösung selber übernehmen. Die hohe eigene Verantwortung, in die der Gläubige gestellt wird, erhöht dessen Furcht vor den Versuchungen des Teufels. *8 Besonders das Bemühen der Calvinisten um Erlösung trägt zur Schaffung eines neuen Persönlichkeitstypes bei. Viele Calvinisten wollten zeigen, dass sie zu denen von Gott auserwählten gehören. Aus dieser Mentalität heraus handelten viele Menschen hoch motiviert und betätigten sich stark in Politik und Wirtschaft. Doch brachte diese Mentalität auch ein hohes Sündenbewustsein mit sich. Das heißt bei jedem vergehen gegen die hohen moralischen Ansprüche, denen ein Mensch gerecht werden musste, konnten tiefe Schuldgefühle hervorrufen werden. Bei ihrer Suche nach Auswegen aus diesem Schuldbewusstsein, fanden die Menschen die Hexen als ideale Objekte der Schuldprojektion. Sie personifizierte das absolute Böse.
So sind Anschuldigungen wegen Hexerei nicht nur der Versuch, die moralische Struktur der Christenheit vor verderblichen Einflüssen zu bewahren, sondern auch der Versuch, die eigene Schuld auf andere zu übertragen. So hat zum Beispiel Alan Macfarlence nachgewiesen, das es im 16. und 17. Jahrhundert oft zu Anklagen kam, wenn ein Gläubiger einem Menschen die erbetene wirtschaftliche Hilfe versagte. Da sowohl im protestantischen, als auch im katholischen Glauben Hilfeleistungen eine wichtige Rolle spielten, fühlte sich derjenige, der diese versagte schuldig und bezeichnete den Abgewiesenen, um sein Schuldgefühl loszuwerden, als Hexe, der man nicht zu helfen braucht. *1
Bei Betrachtung der oben angeführten Argumente und Belege, scheint es klar, dass im Europa zur Zeit der Reformation ein stark verändertes Verständnis von Religion entstand und das gerade diese starken Veränderungen großen Einfluss auf die Hexenverfolgungen genommen haben, da sie ein Klima schaffen, in der sich Hexenangst und Hexenglaube gut entfalten konnten.
Welche Rolle spielte aber die Gesellschaft und ihre Veränderungen in dieser Zeit? Warum billigte eine Gesellschaft über einen so großen Zeitraum die Verfolgungen, und wie konnte sich der Wahn so lange in den Köpfen der Menschen halten?
Zunächst ist festzustellen, dass der Hexenwahn nicht auf eine bestimmte Gesellschaftliche Schicht zu begrenzen ist, sondern sich durch alle Schichten zog. Gebildete Menschen wie Martin Luther (s.o.) glaubten genauso an Hexen, wie die einfachen Bauern. Wenn auch der Aberglaube der Bevölkerung nicht genau der Gleiche war, wie der der Gelehrten. Es war also eine allgemein akzeptierte Tatsache, dass Hexen existierten und das diese zu bekämpfen seien.
Auch kann man die Opfer des Hexenwahns nicht auf eine gesellschaftliche Schicht begrenzen, so kam es auch vor, dass Menschen von Adel und hohen Rang den Tot auf dem Scheiterhaufen fanden. So wurde zum Beispiel 1627 in Köln die Katharina Henot verbrannt.*2 Der Glaube an Hexen war also etwas allgemein in der Gesellschaft vertretenes. Wie sonst lässt sich erklären, dass es "Hexen" gab, die sich schuldig fühlten, und sich selbst als Hexen bezeichneten. *3
Je mehr jemand der traditionelle Gelehrsamkeit der Zeit anhing, desto mehr unterstützte er die Hexendoktoren. Die Schlimmsten Fürsten, die Hexen verfolgten, waren zugleich die gebildetsten Männer der Gelehrtenwelt. *4 "Liest man ihre dickleibigen Abhandlungen, so kann man kaum glauben, dass ihre Verfasser menschliche Wesen gewesen sind." (T.R. S.146) . Doch waren diese Autoren harmlose Gelehrtennaturen, wie zum Remy, der ein gebildeter Humanist war, aber bis 1616 zwei bis dreitausend Menschen auf den Scheiterhaufen gebracht hat. Auch Boguet war ein gebildeter Gelehrter. Er war Judenhasser und Hexenverfolger. Die Gesellschaft aber billigte Männer wie Remy oder Boguet. Sie galten als die Gelehrten der Zeit. Zweifler wie zum Beispiel Giordano Bruno, welcher als Ketzer verbrannt wurde, galten als Feinde der Vernunft. *5
Dies beweist eindeutig, wie stark der Hexenglaube in der Wissenschaft vertreten wurde. Der Hexenwahn kann also nicht nur eine Verirrung sein, die man losgelöst von den sozialen und geistlichen Strukturen der Zeit betrachten kann. Wäre das nicht so, wäre der Hexenwahn nur ein Konstrukt der mittelalterlichen Inquisition gewesen, doch hielt er sich über so lange Zeit aufrecht und nur wenige Kritiker erhoben erfolglos ihr Wort gegen ihn.*6
"Wenn eine "große Angst" eine Gesellschaft erfasst, so schaut sich diese ganz selbstverständlich nach einem stereotypen Feind in ihrer Mitte um. War die Hexe einmal mit diesem Feind identifiziert, so wurde die Hexerei zur Anklage für alles und jedes. " (T.R. S.177)
Angst und Feindbilder müssen eine große Rolle in der damaligen Gesellschaft gespielt haben. Ängste könne in einer Gesellschaft durch verschiedene Dinge ausgelöst werden. Zum Beispiel durch politische oder wirtschaftliche Krisen.
Religiöse Spannungen rufen natürlich solche Krisen hervor und machten den Menschen große Angst vor religiöser und moralischer Subversion. Sie machten das Wirken Satans fassbarer. Diese Ängste waren größer, wo in nächster Nachbarschaft Anhänger rivalisierender Religionen lebten. Sie führten dazu, dass in den Gemeinden eifrige Bemühungen angestrebt wurden, diese von den verderblichen subversiven Elementen (Hexen), zu befreien. *1
Klar ist auf jeden Fall, dass der Hexenwahn in dieser ausgeprägten Form ohne gesellschaftliche Akzeptanz nicht möglich gewesen wäre. Dies beweist auch, dass die alleinige Schuld nicht bei denen zu suchen ist, welche die herrschende Schicht ist, sondern wie schon gesagt von der gesamten Gesellschaft akzeptiert und gefördert wurde. "Zwar können Tyrannen große Massaker befehlen, erzwungen werden sie jedoch von den Völkern." (T.R. S.117)
Welche Rolle spielten die juristischen Veränderungen zur Zeit der Hexenverfolgungen?
Zunächst waren sowohl in den katholischen, als auch in den protestantischen Ländern die rechtlichen Praktiken die selben. *2
In den 60ér Jahren des 16. Jahrhunderts wird die Kalt-Wasser-Probe erfunden oder widerentdeckt. Hierbei wurde die oder derjenige, die unter dem Verdacht stand eine Hexe zu sein, in einem zugeschnürten Sack ins Wasser geworfen. Schwamm die vermeintliche Hexe oben, so hatte der Satan ihr geholfen und sie war schuldig. Ging sie jedoch unter, so war das ein Beweis für ihre Unschuld. Auch wenn sie dabei wahrscheinlich ertrank. 1663 sah das Hexengesetz in Schottland die Todesstrafe für Hexen, und allen, die bei ihnen Hilfe suchten vor. 1572 erläßt Kurfürst Albert der Fromme in Sachsen ein neues Strafgesetzbuch, nach dem auch gute Hexen aufgrund ihres Teufelspaktes verbrannt werden sollten. Vorher wurden Hexen nur bestraft, wenn sie durch einen Zauber Schaden anrichteten.*3
Wichtig war sicherlich auch der Niedergang der kirchlichen Gerichtsbarkeit, vor allem in den protestantischen Gebieten zu Gunsten der Weltlichen. Die Behörden nutzen die legislative und judikative Gewalt, um die Gesellschaft zu läutern und die Moral durchzusetzen, mit dem Ziel einen Gottesfürchtigen Staat zu schaffen. Der Staat wird unter kirchlichen Druck zum Wächter der Moral. So schafften die Hexengesetze eine wichtige Vorbedingung für die Verfolgungen. *4
Um verstehen zu können, warum der Hexenwahn sich so lange halten konnte, vor allem in einer Zeit der Renaissance und der Aufklärung, muß man auch die Kritiker der Hexenverfolgungen betrachten, die so lange Zeit mit ihren Argumenten erfolglos blieben. So gab es zum Beispiel in der zur Zeit der Verfolgungen zwei neu geistige Strömungen. Zum einen war da ein neu belebter, gereinigter Aristotelismus, der seinen Hauptsitz an der Universität Padua hatte, welche den Mittelpunkt der Naturwissenschaften und eine Bastion der Vernunft gegen die neue Mythologie bildete. Professor Agostino Nifo weist zum Beispiel nach, dass im eigentlichen Universum kein Platz für Dämonen ist. Pietro Pomponazzi beweist, dass alle Wunder der Dämonen auf natürliche Art und Weise zu erklären sind. Hätten sich seine Ansichten durchgesetzt, so hätte es kaum Hexenwahn, Verfolgungen oder Religionskriege gegeben. *5
Eine weitere wissenschaftliche Strömung war die wiederbelebte platonische Philosophie. Sie hält zur gleichen Zeit wie die Hexenbulle des Papstes, welche den Päpstlichen Befehl zur Bekämpfung von Hexen gab, Einzug in Italien. Nach ihren Ansichten ist die Natur zwar möglicherweise von Dämonen bevölkert und voller magischer Kräfte. Dieser Dämonenglaube unterschied sich jedoch stark von der Dämonologie der Hexenverfolger. So bedienten sich nach Ansichten der Platoniker die Dämonen nicht so vulgärer Mittel wie Geschlechtsverkehr mit Menschen oder Pakt mit dem Teufel. *6
Demzufolge hätte sich der Hexenhammer mit seiner Mythologie in den Gedanken des neuen Zeitalters auflösen müssen, doch wurden die Stimmen seiner Kritiker von seinen Befürwortern übertönt. Man wirft ihnen sogar vor, Schuld am Hexenwesen zu tragen. *1
Warum also unterlagen die neuen Strömungen den Orthodoxen Kräften?
Die neuen geistigen Kräfte waren selbst ambivalent. Sie waren zum Teil unkritisch. Für viele galten Mythen aus Rom und aus Griechenland wie die heilige Schrift. Eben diese Mythen enthalten aber auch Berichte vom Geschlechtsverkehr zwischen Menschen und Göttern., was deutliche parallelen zum Beischlaf der Hexen mit dem Teufel aufweist.
Die Kluft zwischen den unterschiedlichen dämonologischen Ansichten war zu gering. Vor allem einfachen Menschen viel es schwer die Unterschiede zur Orthodoxen Mythologie zu erkennen. Außerdem konnte der Pseudo Aristotelismus der Kirche auf alte Privilegien bauen, was die neuen Kräfte nicht konnten.
Der Streit zwischen den neuen Kräften und der alten Orthodoxie dauert über die ganze Zeit des 16./17. Jahrhunderts an. Während die Kritiker kaum gefahrlos sprechen können, überwiegt die Stimme der Orthodoxie. *2
Einer der berühmtesten Kritiker des Hexenwahns ist Johann Weyer. Er war Doktor der Medizin und Schüler des Platonisten Agrippa von Nettesheim. Unter dem Schutz und der Anregung des Herzogs Wilhelm von Jülich-Cleve-Berg schreibt er sein Buch "De praestigiis daemonum". In diesem Buchäußert er die Ansicht, dass es zwar Hexen gebe, deren Handlungen aber Sinnestäuschungen seien. Die Reaktionen auf dieses Buch waren erschreckend. Weyer wurde als Wahnsinniger bezeichnet und sein Buch in Marburg verbrannt. *3
Weyer und auch andere Kritiker wie zum Beispiel Scott werden von ihren Gegnern angeklagt.
Das wichtigste Argument der Kritiker gegen den Wahn, bestand nicht darin, dass ein Pakt mit dem Teufel unmöglich sei, sondern darin, dass sich Richter bei der Identifizierung von Hexen Irrten. Kritiker wie Weyer glaubten durchaus an die Macht des Satans. So war die Kritik nicht in der Lage die ganze Mythologie vom Wirken des Satans anzugreifen. *4
Wenn man jedoch den Hexenwahn im Kern angreifen wollte, so musste man das gesamte Konzept vom Reiche Satans in Frage stellen, was Kritiker wie Weyer oder Scot nicht getan hatten. *5
Man konnte den Hexenglauben nicht isoliert zurückweisen. Er war Teil einer allgemein gültigen Philosophie.
Nachdem ich die Gründe betrachtet habe, die für den Ausbruch des Hexenwahns eine Rolle gespielt haben könnten, möchte ich nun die Frage stellen, warum der Hexenwahn endete und welche Rolle die Glaubenskämpfe und die Reformation beim Zusammenbruch des Hexenwahns gespielt haben.
Die letzte Hexenverbrennung fand 1793 in Polen statt, sie war jedoch illegal. Die letzte legale Verbrennung gab es 1782 in der protestantischen Schweiz. *6 Also lange Zeit nach den Verfolgungshöhepunkten (um 1590/1629) . Trevor-Roper schreibt, dass für den Niedergang des Hexenwahns im späten 17. Jahrhunderts, welcher eine geistige Umwälzung darstellt, man nur schwer Quellen findet. *7
Weiterhin schreibt er, dass die Kontroversen zwischen Kritikern und Befürwortern des Wahns andauern, wobei sich auf keiner Seite neue Argumente finden. Zwar werden die Strenggläubigen jetzt zurückhaltender (es werden absurde Einzelheiten der Dämonologen stillschweigend fallengelassen), jedoch sind neuere Kritiker wie zum Beispiel der Pfarrer und Arzt , Webster, aus Yorkshire nicht moderner als ihre Vorgänger (z.B. Weyer). Trotzdem setzen sich die Argumente der Kritiker nun durch, welche zu Zeiten Johann Weyers keine Chance dazu hatten. Der Hexenglaube löst sich also ohne neue Argumente der Kritiker oder Befürworter auf. *8
Zwar stellt der Schriftsteller, Pfarrer Balthasar Bekker gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Theorie von Reiche Satans in Frage, er wird aber aus seinem Amt verjagt und scheint 1706 vergessen zu sein.1660 schriebt er sein Buch, "De Betuverde Weereld". Seiner Ansicht nach, ist der Teufel in der Hölle gefangen. *1
1701 verurteilt C. Thomasius, welcher der Anführer der Pietisten an der Universität zu Halle war, in einer Reihe von Werken die Hexenprozesse. Er jedoch glaubt an die Macht des Teufels und distanziert sich von Bekker. Seine Argumente, die früher schon von anderen Kritikern hervorgebracht wurden, zeigen jetzt Wirkung.
Dieser Reformbewegung wurde durch die protestantischen Länder der Weg gewiesen. Zum Beispiel durch England oder Holland. Um 1700 geben die protestantischen Fürstentümer, eine Generation vor den katholischen, die Verfolgungen auf. Was nicht jedoch die Tatsache besänftigt, dass Lutheraner und Calvinisten bei den Verfolgungen und in ihrem Aberglauben genauso kompromisslos waren, wie die Katholiken. *2
Sicherlich spielte beim Niedergang des Hexenwahns die schwindende Macht der Geistlichkeit eine Rolle. "Wenn die Macht der Geistlichkeit, sei es der protestantischen oder der katholischen, die Dauer des Wahns verlängerte, so beschleunigte ihre Schwäche das Ende des Hexenwahns." (T.R. S. 160) In protestantischen Ländern war die Geistlichkeit schwächer. So konnten zum Beispiel die holländischen Geistlichen nie den weltlichen Behörden die Strafgerichtsbarkeit entreißen. deshalb wurde nach 1597 in Holland keine Hexe mehr verbrannt. *3
Auch P.Levack bezeichnet den Niedergang der Hexenverfolgungen als ein komplexes Problem. Er ist der Meinung, dass die Reformation langfristig zur Beendigung der Verfolgung beitrug. *4 Hierbei spielt die Allmacht Gottes, wie sie im Glauben der Protestanten vertreten ist eine große Rolle. Die Protestanten betonten, das Gott der einzige Herrscher über alles ist. So ist der Teufel Gott untergeordnet. Luther sagt, dass Gott am Ende immer der Sieger sein wird, Während Calvin den Satan sogar als Diener Gottes bezeichnet. Daher können nach den protestantischen Religionen Wunder wie zum Beispiel Hagelstürme nicht vom Teufel, und somit nicht von den Hexen kommen. Langfristig tragen solche Ansichten zum abklingen des Aberglaubens der Bevölkerung bei. *5 Auch die Christianisierung der Bevölkerung, die durch Reformation und Gegenreformation stattfand, bewirkte einen Rückgang des ländlichen Aberglaubens. Die Teufelsvorstellungenändern sich stark und es entsteht eine rein spirituelle Vorstellung vom Teufel.
Beide Autoren suchen Erklärungen für den Hexenwahn in den Religiösen Veränderungen der frühen Neuzeit. wobei Levack sich mehr mit der Reformation an sich und Trevor-Roper direkt mit den Glaubenskämpfen beschäftig. Obwohl die Erklärungsansätze einige Parallelen aufweisen, sind sie in vielen Punkten sehr unterschiedlich.
Auffällig ist auch die Vorgehensweise der beiden Autoren. Während P.Levack sich mehr mit den Mentalitäten zur Zeit der Reformation beschäftigt (siehe Gesellschaftliche Erklärungen, z.B. persönliche Heiligkeit der Calvinisten), sucht Trevor-Roper ehr Ereignisse aus, die seine These belegen. Auch er betont, dass der Hexenwahn ein gesamtgesellschaftliches Phänomen war, das nicht losgelöst von der Zeit betrachtet werden kann (s.o.), belegt seine Argumente aber meist mit Ereignissen. Zum Beispiel, indem er mehrere Hexenverfolgungskampagnen betrachtet und parallelen feststellt.
Ich persönlich finde die Argumente P. Levacks einleuchtender, da er das Problem der Verfolgungen mehr aus der gesamt gesellschaftlichen Sicht sieht, und nicht nur als das Ergebnis eines zwischen zwei religiösen Strömungen ausgetragenen Konfliktes. Die Konflikte spielen sicherlich eine große Rolle und warum sollten sich nie jemand des Wahns als Waffe bedient haben, doch finde ich die Erklärung Levacks, welcher der Reformation und der Gegenreformation ehr eine Katalysatorwirkung zuschreiben einleuchtender.
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
- Quote paper
- Jonas Möller (Author), 2000, Glaubenskämpfe und Hexenverfolgung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97017
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