Diese Einsendeaufgabe aus dem Bereich allgemeine Psychologie umfasst die Themen schizophrene Störungen, die Rolle der Bewertung bei der Entstehung von Emotionen, emotionale Intelligenz und beinhaltet ein Literaturverzeichnis.
Hierbei werden das Krankheitsbild der Schizophrenie, die Krankheitsbilder schizotype und wahnhafte Störung und Integration schizophrener Personen im Arbeitsalltag behandelt.
Im Anschluss werden Kausalmodelle zur Rolle der Bewertung bei der Emotionsentstehung, Bewältigungsansätze des Transaktionalen Stressmodells nach Lazarus und Coping erarbeitet.
Das abschließende Kapitel beinhaltet Definitionen der emotionalen Intelligenz, die Bedeutung der emotionalen Intelligenz für Teams und endet mit einer Kritik.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Schizophrene Störungen
1.1 Das Krankheitsbild der Schizophrenie
1.2 Die Krankheitsbilder schizotype und wahnhafte Störung
1.3 Integration schizophrener Personen im Arbeitsalltag
2 Die Rolle der Bewertung bei der Entstehung von Emotionen
2.1 Kausalmodelle zur Rolle der Bewertung bei der Emotionsentstehung
2.2 Bewältigungsansätze des Transaktionalen Stressmodells nach Lazarus
2.3 Coping
3 Emotionale Intelligenz
3.1 Definitionen der emotionalen Intelligenz
3.2 Die Bedeutung der emotionalen Intelligenz für Teams
3.3 Kritik
4 Literatur
5 Online-Literatur
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Schizophrene Störungen
1.1 Das Krankheitsbild der Schizophrenie
Das Krankheitsbild der Schizophrenie (ICD F20) umfasst eine Gruppe psychotischer Störungen, welche mit Störungen des Denkens, der Emotionen und des Verhaltens einhergehen (Davison, Neale, Hautzinger, 2016, S. 366). Es handelt sich um eine schwerwiegende psychopathologische Erkrankung, deren Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen gravierend sind. Symptome wie Halluzinationen und Wahnideen verursachen großes Leid und tragen zu einer tiefgreifenden Entmutigung der Patienten bei. Das z. T. auffallend „seltsame Verhalten“ und das Unvermögen zu einem alltäglichen sozialen Umgang mit anderen führt zu Isolation und Einsamkeit. Kognitive Beeinträchtigungen und Willensschwäche erschweren eine kontinuierliche Berufstätigkeit. Nicht selten werden Betroffene arbeitslos, verarmen oder verlieren ihr Obdach.
Die Hauptsymptome der Schizophrenie werden in drei Kategorien gegliedert: „Positive Symptome“, „negative Symptome“ und sogenannte „weitere Symptome“.
Die Positivsymptomatik fasst Erscheinungen zusammen, die zum Erleben und Verhalten hinzukommen (Caspar, Pjanic, Westermann, 2018, S. 83). Sie sind häufig während akuter Schübe zu beobachten. Hierzu zählen neben einer desorganisierten Sprechweise bis hin zu einem sogenannten „Wortsalat“ (bzw. formale Denkstörung), Halluzinationen und Wahnideen (Davison et al. 2016, S. 366-367). Halluzinationen sind Sinneseindrücke, die nur für den Betroffenen, nicht aber für andere Personen, wahrnehmbar sind. Meistens treten sie als akustische Reize auf, bspw. als lautwerdende Gedanken, streitende oder kommentierende Stimmen (Davis, 2016, S. 369-370). Die Wahnideen zeichnen sich durch eine Überzeugung aus, an der trotz widersprüchlicher Belege festgehalten wird (Caspar et al. 2018, S. 84). Die Patienten beschreiben, dass ihnen jemand von außen ihre Gedanken, Handlungen oder Gefühle „macht“, d. h., sie können diese nicht selbst steuern.
Die negativen Symptome dauern i. d. R. über akute Episoden hinaus an und gelten als Prädiktor für eine starke Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens (bspw. Berufstätigkeit und Freundschaften). Die Negativsymptomatik beschreibt Phänomene, die das Erleben und Verhalten einschränken bzw. dabei wegfallen (Caspar et al. 2018, S. 83). Hierzu gehören u. a. Apathie (Antriebslosigkeit), Alogie (Spracharmut) und Ungeselligkeit. Die Affektstörung zeigt sich in Form einer Anhedonie, d. h., der Unfähigkeit, Freude zu empfinden oder in Form einer Affektverflachung. Dabei zeigen die Patienten trotz Reize nahezu keine emotionalen Reaktionen mehr. Zu beachten ist jedoch, dass die Affektverflachung nur das beobachtbare Emotionsverhalten betrifft, nicht das innere Erleben der Betroffenen.
Zu der Gruppe der weiteren Symptome werden v. a. die Katatonie und der inadäquate Effekt gezählt. Die Katatonie ist eine motorische Auffälligkeit, bei der bspw. eine bestimmte Abfolge von Körperbewegungen ständig wiederholt wird. Im Gegensatz zu einer erhöhten körperlichen Aktivität kann auch ein Stupor auftreten, bspw. das Verharren in einer ungewöhnlichen Position über mehrere Stunden (Davison et al. 2016, S. 371). Die inadäquaten Affekte stellen unangemessene emotionale Reaktionen dar (bspw. Lachen bei einer Todesnachricht). Zwischen unterschiedlichsten emotionalen Zuständen wird schnell gewechselt.
Trotz der Symptomeinteilung in die genannten drei Hauptkategorien zeichnet sich die Schizophrenie durch eine ausgeprägte Heterogenität der Symptome aus. Im Unterschied zu zahlreichen anderen psychischen Erkrankungen gibt es kein zentrales Symptom, das zwingend für eine Diagnose vorliegen muss. Das Ausmaß an möglichen Symptomen ist vielfältig. Daraus ergibt sich eine ungewöhnliche Bandbreite der beobachtbaren Phänomene von Schizophrenie-Patienten untereinander. Aus diesen Gründen wird die Schizophrenie nach ICD-10 in folgende Untergruppen differenziert:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Untergruppen der Schizophrenie und markante Merkmale
(Quelle: Eigene Darstellung nach Mombour, Schmidt, 2011, S. 131-139).
Für die Kategorien F20.8 (sonstige Schizophrenie) und F20.9 (Schizophrenie, nicht näher bezeichnet) liegen keine klar formulierten Kennzeichen vor. Die Diagnose der F20.8 Erkrankung erfolgt im Wesentlichen über die Differentialdiagnose und unter Ausschluss von F23.2 (akute schizophrene Störung), F21 (schizotype Störung) und F25 (schizoaffektive Störung).
Auf physiologischer Ebene gilt seit den 70er Jahren und der „Dopaminhypothese der Schizophrenie“ von Snyder et al. (1974) und Carlsson (1978) die Annahme, dass dem Krankheitsbild prä- und postsynaptische Regulationsstörungen des Dopaminstoffwechsels zugrunde liegen (Leucht, Hasan, Jäger, Vauth, 2019, S. 314). Es werden eine dopaminerge Überaktivität in limbischen Hirnregionen und eine dopaminerge Unteraktivität im Frontalhirn angenommen. Außerdem erhärtet sich zunehmend die Vermutung, dass die Störung des Dopaminstoffwechsels mit einer Störung des Glutamatstoffwechsels in Verbindung steht. Eine erhöhte Freisetzung von Glutamats zieht womöglich eine präsynaptische Aktivitätssteigerung der Dopaminrezeptoren nach sich (Leucht et al. 2019, S. 314).
1.2 Die Krankheitsbilder schizotype und wahnhafte Störung
Die schizotype Störung wird im ICD-10 unter Kategorie von F2 (Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störung) gelistet. Mombour und Schmidt (2011, S. 141) führen aus, dass Entwicklung und Verlauf i. d. R. dem einer Persönlichkeitsstörung ähneln und häufig in Familien vorzufinden sind, in denen bereits eine Person an Schizophrenie erkrankt ist. Die Autoren Davison et al. (2016, S. 466) überschreiben die schizotype Störung als schizotype „Persönlichkeitsstörung“. Zurückzuführen ist dies auf eine dänische Studie (Kety et al. 1968, zit. nach Davison et al. 2016, S. 466), welche adoptierte Kinder schizophrener Eltern untersuchte. Dabei eruierten die Wissenschaftler, dass eine markant große Anzahl der Kinder eine Art „abgeschwächte“ Form der Schizophrenie zeigte. Aus dieser Feststellung entwickelten Spitzer, Endicott und Gibbon (1979) die diagnostischen Kriterien der schizotypen Persönlichkeitsstörung (Davison et al. 2016, S. 466). Weil die Annahme gilt, dass die Störung aufgrund einer genetischen Komponente auftritt, wird sie im ICD-10 jedoch unter F2 und nicht unter F6 (Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen) geführt. Vermutlich prägen die Betroffenen einen Teil des genetischen Spektrums aus (Mombour, Schmidt, 2011, S. 140). Prinzipiell zeigen Betroffene Symptome, die schizophren wirken.
Kennzeichnend für die schizotype Störung (F21) sind ein exzentrisches, eigentümliches Verhalten und Erscheinungsbild. Weiterhin prägen viele Betroffene Anomalien des Denkens und der Stimmung aus. Auch Misstrauen, Illusionen oder ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse oder „magisches Denken“ gehören zu den Phänomenen (Mombour, Schmidt, 2011, S. 139). Der Verlauf ist chronisch und kann in eine eindeutige Schizophrenie münden.
Für die anhaltende wahnhafte Störung (F22) ist der lange andauernde Wahn das einzige und markanteste klinische Symptombild. Es ist nicht auf organische, schizophrene oder affektive Ursachen zurückzuführen (Mombour, Schmidt, 2011, S. 141). Vielfach auftretende Wahnideen sind der Verfolgungswahn und der hypochondrische Wahn, aber auch Größenwahn, Querulantenwahn oder ein Eifersuchtswahn können auftreten. I. d. R. sind Affekt, Sprache und Verhalten normal. U. U. durchleben die Betroffenen depressive Phasen. Typische Symptome der Schizophrenie wie Halluzinationen, Kontrollwahn, Affektverflachung und Gehirnerkrankungen sind von der wahnhaften Störung abzugrenzen (Mombour, Schmidt, 2011, S. 141). Gewöhnlich beginnt die Erkrankung im mittleren Alter. Vor einer Diagnostizierung müssen die Symptome über drei Monate hinweg anhaltend bestehen.
1.3 Integration schizophrener Personen im Arbeitsalltag
Nicht nur die Auswirkungen der körperlichen Symptome, sondern die Folgen für das Arbeitsleben der meisten Schizophreniepatienten sind beträchtlich. Weltweit ist Schizophrenie eine der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit (Steadman, 2015, S. 5). Die Belastung für das Gesundheitswesen und den Staat in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht ist immens. Ein wesentlicher Teil der mit Schizophrenie verbundenen Kosten werden für Arbeitslosengeld, berufliche Rehabilitationsdienste und Sozialhilfeleistungen aufgebracht, weil die Betroffenen für den normalen Arbeitsmarkt als nicht vermittelbar gelten. Schon beim Einstieg in den Arbeitsmarkt sind die Bedingungen oft besonders erschwert, weil die Erstmanifestation der Krankheit häufig im Jugendalter oder mit Anfang zwanzig auftritt. Ein Großteil der Betroffenen hat Schwierigkeiten, eine adäquate Ausbildung zu durchlaufen. Gühne und Riedel-Heller (2015, S.19) betonen, dass die Voraussetzungen für eine gelungene Partizipation am Arbeitsleben bereits am Übergang von der Schule hin zur Ausbildung und zum Beruf gelegt werden. Gelingt dieser Übergang nicht, sinkt die Chance auf ein geregeltes Arbeitsleben und das Risiko der Arbeitslosigkeit erhöht sich. In einer Studie von Marhawa und Johnson (2004, zit. nach Gühne, Riedel-Heller, 2015, S. 22) stellte sich heraus, dass ein gutes prämorbides soziales Funktionsniveau mit einer höheren Arbeitsrate einher ging. Außerdem zeigten Patienten, die auch nach der Diagnose Schizophrenie in einem Arbeitsverhältnis standen, ein höheres soziales Funktionsniveau. Ebenso waren die psychiatrischen Symptome weniger ausgeprägt und die Befragten berichteten von einer höheren Lebensqualität (Burnes et al. 2009, zit. nach Gühne, Riedel-Heller, 2015, S. 23).
Hinzu kommen Nebenwirkungen der Behandlung und die Möglichkeit einer Wiedererkrankung. Der Lebenslauf einer Person mit Schizophrenie entspricht nicht dem üblichen bzw. geforderten Standard, d. h. es treten z. B. (krankheitsbedingte) Lücken auf. Doch selbst wenn eine Arbeitsstelle gefunden ist, tritt häufig die nächste Hürde auf, nämlich die negativ behafteten Einstellungen und Vorurteile der Kollegen und Arbeitsgeber. Ein Großteil der Bevölkerung unterliegt der Fehleinschätzung, dass die Diagnose Schizophrenie gleichzusetzen ist mit einer Arbeitsunfähigkeit. Das gesamtgesellschaftliche Bild über Schizophrenie bedarf dringend einer Berichtigung in Form von Information und dem Abbau von Berührungsängsten.
Ärzte konzentrieren sich i. d. R. auf die Kontrolle der klinischen Symptome und nicht darüber hinaus auch auf eine Wiedereingliederung oder Integration in die arbeitende Gesellschaft. Dabei gehört genau dieser Aspekt für sehr viele Betroffene zu einer Gesundung dazu. Mit der Rückkehr in die Arbeitswelt steigen das Selbstbewusstsein, die Würde und die soziale Integration (Steadman, 2015, S. 5). Zahlreiche Betroffene sehen die Aufnahme einer geregelten Arbeit als Teil der Genesung.
Steadman (2015, S. 9) beschreibt, dass die Anzahl der Menschen mit Schizophrenie in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) zunimmt. Dabei handelt es sich nicht um die Art beruflicher Integration, wie sie sich viele der Betroffenen wünschen, denn sie verdienen lediglich ein geringes Einkommen und sind wenig integrativ. Vor allen Dingen erleben sich Schizophreniepatienten klar der Gruppe behinderter Menschen zugeteilt und nicht als Teil des regulären Arbeitsmarktes und der damit verbundenen Autonomie.
Einen Bestandteil der rehabilitativen Maßnahmen stellen Berufstrainingszentren (BTZ) dar. Grundsätzlich wird deren Unterstützung positiv bewertet. Ein Nachteil liegt jedoch darin, dass die Zielgruppe der BTZ diejenige ist, die bereits einen Arbeitsplatz hat und an diesen zurückkehren möchte (Steadman, 2015, S. 8). Für junge Menschen ohne Ausbildung liegt darin keine förderliche Option in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Daraus resultiert eine „Negativspirale“, denn kann keine Ausbildung als Fundament gelegt werden, so wird sich auch die spätere Jobvermittlung schwierig gestalten. Hierin liegt ein dringender Änderungsbedarf für die Betroffenen, die die Diagnose bspw. während ihrer Jugend erhalten und dennoch gewillt und in der Lage sind, in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
Eine gängige Rehabilitationsmaßnahme ist das „First-Train, Then-Place“-Paradigma (Nischk, Hauk, Flügel, Grünmüller, Klimm, Temme, 2017, S. 2), d. h., Menschen mit einer psychischen Erkrankung erlernen Fähigkeiten in einem geschützten Rahmen, um dann auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt zu werden. Weil die Methode langfristig nicht effektiv ist, wird in den USA und in Europa zunehmend eine andere Art des „Supported Employement“ angewendet: Das IPS – Individual Placement and Support-Modell sieht vor, die Betroffenen in einem ersten Schritt an einen Arbeitsplatz zu vermitteln, bevor dann eine Einarbeitung mit den benötigten Fähigkeiten erfolgt („First-Place, Then-Train“). Besonders an diesem Modell ist die Tatsache, dass die Unterstützung nach der Vermittlung und der „Einarbeitung“ nicht endet, sondern unbefristet andauert (Nischk et al. 2017, S. 2).
Steadman (2015, S. 9-10) führt in ihrer Arbeit an, dass eines der Hauptprobleme nicht die mangelnden Konzepte seien, sondern die Hürden, bis die Betroffenen Kenntnis über ihre Möglichkeiten erlangen. Das deutsche Rehabilitationssystem zeichnet sich durch eine hohe Komplexität aus, das oftmals diejenigen nicht erreicht, die es benötigen. Die regionalen Unterschiede sind groß und das Stellen der Anträge ist langwierig und kompliziert, hinzukommen lange Wartezeiten und von einer Maßnahme in eine andere zu wechseln, ist fast unmöglich. Die Folge ist, dass häufig zu bekannten Maßnahmen wie einer Jobvermittlung in eine WfbM gegriffen wird. An diesem Punkt muss dringend ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass viele Schizophreniepatienten auch außerhalb solcher Werkstätten, an einem „normalen“ Arbeitsplatz Fuß fassen können und wollen. Der bürokratische Prozess muss vereinfacht und zeitlich verkürzt werden. Möglicherweise könnte eine zentralere Regelung hier Erleichterung schaffen.
Weiterhin muss die Flexibilität für die Betreuer und die Betroffenen, eine Strategie zu ändern (auch kurzfristig), verbessert werden. Passt ein bislang gewähltes Konzept nicht zu den Fähigkeiten einer Person, muss es möglich sein, ein anderes Konzept zu wählen, das den Fähigkeiten besser entspricht. Solche Erkenntnisse werden häufig während des Ausprobierens gewonnen und sollten im Sinne einer Verbesserungsmöglichkeit und nicht eines Versagens betrachtet werden.
Auf der Seite der Arbeitgeber steht der Hemmungsabbau an erster Stelle, wozu Aufklärung und Informationen über Schizophrenie und die unterschiedlichen Ausprägungen eine Grundvoraussetzung darstellen. Die Betriebe benötigen ein detailliertes Bild davon, welche Unterstützung sie bekommen, wenn sie eine Person mit Schizophrenie einstellen (Steadman, 2015, S. 11). Ebenso bedarf es einer individuellen Abklärung auf Seiten der Betroffenen, mit welchen Bedingungen sie langfristig eine möglichst stabile Arbeitskraft verkörpern können (bspw. Arbeitszeiten oder sitzende versus stehende Tätigkeit etc.).
Auf der politischen Ebene ist es vonnöten für die Förderung der beruflichen Integration ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen. So geben Nischk et al. (2017, S. 2) an, dass IPS in Deutschland nicht finanziert wird, obwohl die Integrationsquoten nachweislich höher liegen als bei „First-Train, Then-Place“-Ansätzen.
Schließlich lässt sich zusammenfassen, dass die Bandbreite der Ausprägungen von Schizophrenie groß ist, weshalb auch das Spektrum an Rehabilitations- und Eingliederungsmöglichkeiten nicht eintönig sein darf. Im Vordergrund sollte stehen, für jedes Individuum den richtigen Arbeitsplatz zu finden. Dieser kann, je nach Ausprägung der Symptome, in einer WfbM sein. Viele der Betroffenen, die bspw. medikamentös gut eingestellt sind, profitieren gesundheitlich von der Teilhabe an einem „normalen“ Arbeitsplatz, weil sie dadurch eigenständiger und unabhängiger sind. Die sozialstaatliche Belastung wird außerdem geringer, wenn Menschen einer Arbeit nachgehen, von der sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
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- Quote paper
- Katharina Gross (Author), 2020, Allgemeine Psychologie II. Schizophrene Störungen, emotionale Intelligenz und die Rolle der Bewertung bei der Entstehung von Emotionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/967179
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