Kurzbiographie des Autors:
Christoph Ransmayr wurde am 20.3.1954 in Wels/Oberösterreich geboren. Von 1972 bis 1978 studierte er Philosophie und Ethnologie in Wien. Von da an arbeitete er bis 1982 für diverse Zeitschriften und wurde anschließend freier Schriftsteller. Seine bisherigen Romane sind: „ Die Schrecken des Eises und der Finsternis “ (1984), „ Die letzte Welt “ (1988) und „ Morbus Kitahara “ (1995). Bis 1995 gewann er folgende Preise: den Literaturpreis des Bundesverbandes der deutschen Industrie, das Elias Canetti - Stipendium, den Anton Wildgans - Preis der Österreichischen Industrie, den Großen Literaturpreis der Bayrischen Akademie der schönen Künste und den Franz Kafka - Literaturpreis. Heute lebt Ransmayr in Irland und in Wien.
Textsorte:
Bei diesem Buch handelt es sich um einen Roman, erzählt nach einer wahren Begebenheit, es ist daher ein nicht fiktionaler Text mit erzählendem Charakter.
Inhaltsangabe:
Ende des 19. Jahrhunderts geht eine österreichisch-ungarische Expedition auf große Fahrt; eines der letzten Gebiete der Erde soll erforscht und erkundet werden, der Nordpol. Unter der Leitung von Julius Payer (Kommandant zu Lande) und Carl Weyprecht (Kommandant zur See) brechen sie mit ihrem Schiff ,der Admiral Tegettoff, auf; über Norwegen nach Spitzbergen, immer Richtung Norden. Bis der Winter sie erreicht und sie mit ihrem Schiff, einem mächtigen Dreimaster, extra für diese Bedingungen ausgestattet und mit einem Motor versehen, im immer dichter werdenden Eis festfrieren. Die lange Winternacht bricht über sie herein, kein Sonnenschein über Monate - eine Zeit, die sie für wissenschaftliche Aufzeichnungen nutzen. Doch auch im zweiten Sommer kommen sie nicht frei, noch einen Winter festgefroren. Nach diesem Winter wissen sie: weiter nordwärts werden sie mit ihrem Schiff nicht kommen, noch einen Winter im Eis würden sie nicht überstehen. Doch glückliche Zufälle haben sie zumindest soweit nordwärts getrieben, dass sie ein neues Land, Festland (welches sie Kaiser Franz Joseph Land taufen, zu ehren ihres Kaisers), teilweise erforschen können! Großer Jubel vor allem bei Julius Payer, der mit seinen Hunden, und in Begleitung einiger Wagemutiger, unter entsetzlichen Entbehrungen anfängt, seine Vermessungsarbeiten zu beginnen. Nach Abschluss der dritten Expedition und somit der Beendigung der Vermessungsarbeiten, kommen sie zu dem Enschluss, aufzubrechen und zu Fuß bzw. mit den Rettungsbooten durch die tödliche Eiswüste Richtung Europa zu reisen. Die meisten Besatzungsmitglieder leiden an Krankheiten oder Erfrierungen, einige sind ihnen erlegen. Nach etwa 3 Monaten schwerer, kräfteraubender Wanderung durch das Eis, treffen sie am 24. August auf die russischen Tankschoner Wassilij und Nikolaj, welche sie aufnehmen und in einen sicheren Hafen bringen!
Der Text wird verknüpft mit der fiktiven Geschichte eines jungen Italieners namens Josef Mazzini, der sich ein Jahrhundert später in Wiener Archiven für die Hinterlassenschaften der Geretteten begeistert, auf ihren Spuren schließlich in die Arktis aufbricht und mit einem Schlittenhundegespann in der Gletscherlandschaft verschwindet.
Umraum:
Die Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhundert, vorwiegend in der Eiswüste im Norden der Erde, am Meer, und an einem Festland, genannt das Franz-Josephs-Land. Einziger Zufluchtsort der in einer immer fester werdenden Gemeinschaft lebenden Besatzung ist das mit ihnen im Eis festgefrorene Schiff , genannt Admiral Tegettoff.
Handlungsträger:
Die Handlungsträger sind die Besatzung der Admiral Tegettoff und das Schiff selbst. Allen voran aber Kommandant Carl Weyprecht und Kommandant Julius Payer.
Titel und Textinhalt:
Der Zusammenhang zwischen Titel und Textinhalt ist sehr offensichtlich und läßt sich leicht erklären: Die Schrecken des Eises und der Finsternis - die Besatzung hängt im Winter, in dem es an den Polen stets finster (Finsternis!) ist, in der Eiswüste (Eis!) fest und muß um ihr Leben fürchten (Schrecken!).
Sprachanalyse:
Der Text wird überwie gend von einem außenstehenden Erzähler (Christoph Ransmayr) erzählt. Öfters gibt es jedoch Textpassagen, die von den Geretteten geschrieben wurden, welche gezeichnet sind.
Der Text ist eher sachlich geschrieben, ab und zu werden aber auch Gefühle der Besatzung beschrieben.
Es kommen kaum Dialoge und direkte Reden vor.
Intention des Autors:
Christoph Ransmayr hatte die Absicht, der Welt mitzuteilen, welche Abenteuer früher noch erlebt wurden und aus welch schweren Situationen sich die Leute damals gerettet haben. Er will zum Ausdruck bringen, dass es in der heutigen Welt kaum mehr solche Abenteuer gibt, da die Technik so weit fortgeschritten ist. Er will die Leser über die Erlebnisse informieren. Mit dem Italiener Mazzini will er zeigen, dass die heutige Menschheit ohne Technische Hilfsmittel und ohne Kameradschaft nicht in der Lage ist, eine solche Expedition zu überleben.
Eigene Meinung:
Dieses Buch konnte mich leider nicht wirklich fesseln, obwohl es mich angesprochen hat. Das lag nicht nur an der etwas sperrigen Thematik. Die Verknüpfung mit der Geschichte des Josef Mazzini fand ich etwas befremdlich, zudem haben mich die eingestreuten Tagebuchberichte immer wieder aus dem Lesefluß gerissen, obwohl sie für sich genommen auch sehr interessant sind und ein klares Bild der damaligen Verhältnisse vermitteln.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in Christoph Ransmayrs "Die Schrecken des Eises und der Finsternis"?
Der Roman erzählt von einer österreichisch-ungarischen Expedition zum Nordpol Ende des 19. Jahrhunderts unter der Leitung von Julius Payer und Carl Weyprecht. Die Expedition mit dem Schiff "Admiral Tegettoff" wird im Eis eingeschlossen. Die Mannschaft entdeckt und erforscht das Kaiser-Franz-Joseph-Land. Nach mehreren Wintern im Eis wagen sie einen gefährlichen Rückweg zu Fuß und mit Rettungsbooten durch die Eiswüste und werden schließlich von russischen Schiffen gerettet.
Wer ist Christoph Ransmayr?
Christoph Ransmayr ist ein österreichischer Schriftsteller, geboren 1954. Er studierte Philosophie und Ethnologie und arbeitet seit 1982 als freier Schriftsteller. Er hat mehrere Romane veröffentlicht und zahlreiche Preise gewonnen. Er lebt in Irland und Wien.
Welche Textsorte ist "Die Schrecken des Eises und der Finsternis"?
Es handelt sich um einen Roman, der auf einer wahren Begebenheit basiert. Es ist ein nicht-fiktionaler Text mit erzählendem Charakter.
Wo und wann spielt die Geschichte?
Die Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts, hauptsächlich in der Eiswüste im Norden der Erde, am Meer und auf dem Franz-Josephs-Land. Das Schiff "Admiral Tegettoff" dient als Zufluchtsort für die Besatzung.
Wer sind die Hauptfiguren in dem Roman?
Die Hauptfiguren sind die Besatzungsmitglieder der "Admiral Tegettoff", insbesondere die Kommandanten Carl Weyprecht und Julius Payer.
Was bedeutet der Titel "Die Schrecken des Eises und der Finsternis"?
Der Titel bezieht sich auf die Schrecken, denen die Besatzung im Eis und während der langen Polarnacht (Finsternis) ausgesetzt ist, während sie um ihr Überleben kämpft.
Welchen Stil verwendet Ransmayr in seinem Roman?
Der Text wird überwiegend von einem außenstehenden Erzähler erzählt. Es gibt aber auch Passagen, die von den Besatzungsmitgliedern selbst geschrieben sind (Tagebucheinträge). Der Stil ist eher sachlich, aber es werden auch Gefühle der Besatzung beschrieben. Dialoge und direkte Rede sind selten.
Was war die Intention des Autors?
Ransmayr wollte die Welt über die Abenteuer und die schwierigen Überlebenssituationen früherer Expeditionen informieren. Er möchte zeigen, dass solche Abenteuer heutzutage aufgrund des technischen Fortschritts kaum noch möglich sind. Er will die Leser über die damaligen Erlebnisse informieren und durch die Figur Josef Mazzini zeigen, dass die heutige Menschheit ohne technische Hilfsmittel und Kameradschaft nicht in der Lage wäre, eine solche Expedition zu überleben.
Was ist die Rolle von Josef Mazzini in der Geschichte?
Die Geschichte der Expedition wird mit der fiktiven Geschichte eines jungen Italieners namens Josef Mazzini verknüpft, der sich ein Jahrhundert später für die Hinterlassenschaften der Geretteten interessiert, ihren Spuren in die Arktis folgt und dort verschwindet.
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- Christoph Redl (Author), 2000, Ransmayr, Christoph - Der Schrecken des Eises und der Finsternis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96569