Stellen Sie sich eine Welt vor, in der endlose grüne Nadelwälder den Horizont beherrschen, eine unberührte Wildnis, die sich über Millionen von Quadratkilometern erstreckt: Willkommen in der sibirischen Taiga. Dieses Buch entführt Sie auf eine fesselnde Reise in das Herz dieses borealen Paradieses, einem der grössten und ökologisch bedeutendsten Waldgebiete der Erde. Entdecken Sie die Definition und die charakteristischen botanischen Merkmale dieser einzigartigen Landschaft, von den lichten Übergangswäldern bis hin zur eigentlichen Taiga, die sich zwischen den 14°C und 18°C Isothermen erstreckt. Erfahren Sie, wie der Permafrostboden das Leben in diesem Ökosystem prägt, die Wasserversorgung reguliert und die typischen Bodenarten wie Podsole und Moore entstehen lässt. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der dunklen Tannen- und Fichtenwälder und der hellen Kiefern- und Lärchenwälder, die jeweils eine einzigartige Flora und Fauna beherbergen. Begegnen Sie den Bewohnern der Taiga, von majestätischen Bären und sibirischen Tigern bis hin zu Elchen und Schneehasen. Doch dieses Buch ist mehr als nur eine Beschreibung der natürlichen Schönheit; es ist ein Weckruf. Es beleuchtet die Gefährdungen, denen die Taiga heute ausgesetzt ist, von großflächigen Abholzungen und industriellen Emissionen bis hin zu den Auswirkungen des Klimawandels, die bereits jetzt die nördliche Waldgrenze nach Süden verschieben. Ein Muss für alle, die sich für Ökologie, Botanik und den Schutz unserer wertvollsten Naturräume interessieren. Ein tiefgründiges Portrait eines fragilen Ökosystems, das für das globale Klima von unschätzbarem Wert ist. Tauchen Sie ein in die Welt der sibirischen Taiga, bevor es zu spät ist, um sie zu retten, verstehen sie die ökologischen Zusammenhänge, die sie so besonders machen, und erkennen sie die dringende Notwendigkeit, dieses einzigartige Naturerbe für zukünftige Generationen zu bewahren. Die borealen Nadelwälder sind nicht nur eine grüne Lunge, sondern auch ein komplexes und sensibles Ökosystem, dessen Erhalt uns alle betrifft. Lassen Sie sich von der Schönheit und der Verletzlichkeit der Taiga berühren und werden Sie Teil der Bewegung, die sich für ihren Schutz einsetzt.
Hausaufgabe 2:
Die Taiga Sibiriens - Definition, botanische und ökologische Merkmale
Taiga (allgemein):
Die Taiga ist ein Landschaftstyp des borealen Klimas, mit der charakteristischen Vegetationsform des borealen Nadelwaldes. Das Hauptverbreitungsgebiete dieser Landschaftszone sind im nördlichen Eurasien und Nordamerika zu finden. Klimatisch ist die Taiga durch kurze, kühle und meist trockene Sommer sowie lange und schneereiche Winter charakterisierbar.
Der Begriff ,,Taiga" selbst ist übrigens die jakutische Bezeichnung für Nadelwald.
Die sibirische Taiga:
In Sibirien schließt sich an die baumlose Tundra zunächst eine Übergangszone des sogenannten ,,Lichtwaldes" an. Dieser Lichtwald wird botanisch zwar bereits zu den borealen Nadelwäldern gerechnet, allerdings aufgrund seiner Schütterheit noch nicht zur eigentlichen Taiga.
Die eigentliche Taiga wird nach Ansicht russischer Experten die 14°C-Isotherme im Norden und die 18°C-Isotherme im Süden begrenzt. Diese Isothermen fallen in etwa mit dem ,,Dichter werden der Wälder" und dem Übergang in die kontinentale Waldsteppe zusammen. In Westsibirien erreicht dieser Waldgürtel eine N-S-Ausstreckung von etwa 1100 km, in Mittelsibirien von etwa 1500 km und in Ostsibirien von bis zu 1600 km. Insgesamt nimmt die Taiga in Sibirien und dem fernen Osten in etwa eine Fläche von 6,5 Mio. km² ein, dies entspricht etwa der doppelten Fläche des Amazonasregenwaldes.
Der Bewaldungsgrad liegt im Mittel bei 30-40% und hängt vom Grad der Erschließung als auch von den Klimaverhältnissen ab.
Im westlichen Bereich wird der Bewaldungsgrad geringer, da dort Sümpfe, Moore und Seen einen Flächenanteil über 50% inne haben. Es existiert dort quasi eine Waldsumpfzone. Fast geschlossene Wälder mit einem Bewaldungsgrad bis zu 80% findet man im Gebiet zwischen dem Jenissej, bei der Mündung in die Unteren Tunguska, Oberer Angara und der Mittleren Lena. In Jakutien wird die Taiga durch ,,Alasse" unterbrochen. ,,Alasse" entstehen durch eine inselhafte Vernichtung der Bewaldung. Durch diese Entwaldung kann der nun vor Einstrahlung ungeschützte Dauerfrostboden auftauen und es entsteht durch Thermokarstprozesse eine schüsselartige Einsenkung der Oberfläche, an der ein flacher See entstehen kann. Durch Verdunstung des Sees entsteht so eine trockene Fläche, auf der die ursprüngliche Taigavegetation nicht mehr gedeihen kann.
Der Dauerfrostboden ist somit unerläßlich für das Er- und Bestehen der Taiga. Durch den Permafrost werden die Herbstniederschläge gebunden und im Sommer bei Trockenheit durch Auftauen des Bodens an die Vegetation weitergegeben. Andererseits schützt die Vegetation (einschließlich einer mächtigen Streuauflage) wiederum den Boden vor zu starker Sonneneinstrahlung im Sommer. Die charakteristischen Bodentypen der Taiga sind den hydrologischen Verhältnissen des Permafrostbodens entsprechend Podsole, Pseudogleye, Gleye und Moore.
Die Artenreichtum der Taiga ist relativ gering. Die Bäume sind maximal 15-20m hoch, sind meist von schlankem Wuchs und stehen locker. Man unterscheidet die schattigen Tannen- und Fichtenwälder der ,,dunklen Taiga" und die lichteren Kiefern- und Lärchenwälder der ,,hellen Taiga". Da die Wälder der hellen Taiga lichtreicher sind, kann man dort einem üppigeren Strauch-Unterwuchs vorfinden. Da die Kiefer sandige Standorte bevorzugt findet man helle Taiga vor allem in Ostsibirien in der Angara- und Baikalregion. Als Laubbäume findet man in Sibirien am häufigsten die Birke und die Espe. Sie sind mehr oder weniger stark in der Taiga verstreut. Am Südrand der Taiga bildet die Birke teilweise eigene Wälder.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Taiga Sibiriens?
Die Taiga ist ein Landschaftstyp des borealen Klimas, gekennzeichnet durch boreale Nadelwälder. Sie findet sich hauptsächlich im nördlichen Eurasien und Nordamerika und zeichnet sich durch kurze, kühle Sommer und lange, schneereiche Winter aus. "Taiga" ist jakutisch für Nadelwald.
Was ist die sibirische Taiga und wo befindet sie sich?
In Sibirien schließt sich an die baumlose Tundra eine Übergangszone des sogenannten ,,Lichtwaldes" an. Die eigentliche Taiga wird in etwa durch die 14°C-Isotherme im Norden und die 18°C-Isotherme im Süden begrenzt. Sie erstreckt sich in Westsibirien über etwa 1100 km in Nord-Süd-Richtung, in Mittelsibirien über 1500 km und in Ostsibirien bis zu 1600 km. Insgesamt nimmt die Taiga in Sibirien und dem fernen Osten etwa 6,5 Mio. km² ein.
Wie hoch ist der Bewaldungsgrad in der sibirischen Taiga?
Der Bewaldungsgrad liegt im Mittel bei 30-40%, abhängig von der Erschließung und den Klimaverhältnissen. Im Westen ist er geringer aufgrund von Sümpfen, Mooren und Seen. Fast geschlossene Wälder (bis zu 80% Bewaldungsgrad) findet man zwischen Jenissej, der Mündung in die Untere Tunguska, Oberer Angara und der Mittleren Lena.
Was sind "Alasse" in Jakutien und wie entstehen sie?
"Alasse" sind inselartige Vernichtungen der Bewaldung in der Taiga Jakutiens. Sie entstehen durch die Entwaldung, wodurch der Dauerfrostboden auftaut und durch Thermokarstprozesse eine schüsselartige Einsenkung mit einem flachen See entsteht. Durch Verdunstung entsteht eine trockene Fläche, auf der die ursprüngliche Vegetation nicht mehr gedeihen kann.
Welche Rolle spielt der Dauerfrostboden in der Taiga?
Der Dauerfrostboden ist unerlässlich für die Taiga. Er bindet die Herbstniederschläge und gibt sie im Sommer bei Trockenheit an die Vegetation ab. Die Vegetation schützt den Boden vor zu starker Sonneneinstrahlung. Die Bodentypen der Taiga sind Podsole, Pseudogleye, Gleye und Moore.
Welche Baumarten findet man in der Taiga?
Man unterscheidet schattige Tannen- und Fichtenwälder der ,,dunklen Taiga" und lichteren Kiefern- und Lärchenwälder der ,,hellen Taiga". Kiefern bevorzugen sandige Standorte, daher findet man helle Taiga vor allem in Ostsibirien. Laubbäume wie Birke und Espe sind verstreut, wobei Birke am Südrand teilweise eigene Wälder bildet.
Welche Bedeutung hat die Taiga für das globale Ökosystem und welche Gefahren bestehen?
Die Taiga ist ein ebenso wichtiges und empfindliches Ökosystem wie die Regenwälder. Sie wird durch großflächige Abholzungen, Großprojekte (Baikal-Amur-Magistrale, Stauseen) und Industrieemissionen gefährdet. Die nördliche Waldgrenze hat sich bereits nach Süden verschoben.
Welche Tiere leben in der Taiga?
Zur Tierwelt gehören Bären, Wölfe, sibirische Tiger, Füchse, Elche, Dammwild und Schneehasen.
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- Heike; Arning Becker (Autor), 1997, Die Taiga Sibiriens - Definition, botanische und ökologische Merkmale, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96248