Die 2002 eingeführte Forschungsprämie ist in Österreich seit 2011 die einzige Förderung für betriebliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Das Primärziel der Forschungsprämie ist es, die Forschungs- und Entwicklungskosten von Unternehmen zu senken, um so einen Anreiz zur Erhöhung von privaten F&E-Ausgaben bzw. F&E-Investitionen zu bieten. Der Unterschied zu vielen anderen Förderprogrammen ist, dass die Forschungsprämie von jedem Unternehmen gleichermaßen in Anspruch genommen werden kann, sofern die dafür erforderlichen Qualifikationen vorliegen. Die gesetzliche Grundlage der Forschungsprämie bietet § 108 c EStG.
Bei der Beurteilung, ob einem Unternehmen die Forschungsprämie für eine spezielle Forschungs- oder Entwicklungsaktivität zusteht, spielt das 2015 erschienene sogenannte „Frascati-Manual“ der OECD eine wichtige Rolle. Dieses Frascati-Handbuch ist die international anerkannte Methodik für die Erhebung und Verwendung von Forschungs- und Entwicklungsstatistiken, und somit ein unverzichtbares Instrument für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Innovation weltweit. Es enthält Definitionen grundlegender Konzepte, Richtlinien zur Datenerfassung und Klassifizierungen für die Erstellung von F&E-Statistiken.
Fraglich ist nun, ob die Forschungsprämie tatsächlich die gewünschten Auswirkungen auf die Standortattraktivität und die Konjunktur zur Folge hat, oder ob die wiederkehrenden Erhöhungen lediglich falsch investierte Steuergelder sind. Im Jahr 2015 wurden ca. 502 Millionen Euro von Unternehmen als Forschungsprämie für ihre privaten Forschungsaktivitäten vom Staat zurückgefordert. Da die österreichische Forschungsprämie volumenbasiert ist, hat dies eine stetige Steigung der Kosten für die indirekte Forschungsförderung zur Folge, wodurch auch das Interesse des Bundesrechnungshofes geweckt wurde.
Österreich ist allerdings nicht das einzige Land, dass private Forschungsaktivitäten von Unternehmen aus Steuergeldern fördert. Daher ist auch ein Blick über die Grenzen Österreichs und ein Vergleich mit den Modellen anderer Länder von großer Wichtigkeit für ein fundiertes Gesamtverständnis der Materie.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Entwicklung der Forschungsprämie
- 3. Aktuelle Situation
- 3.1. Verfahrensablauf
- 3.2. Erfolg der Forschungsprämie
- 3.3. Kritik an der Forschungsprämie
- 4. Forschungsförderung außerhalb von Österreich
- 4.1. Forschungsförderung in Europa
- 4.2. Effizienz von Forschungsförderung in der OECD
- 5. Zukunft der Forschungsförderung in Österreich
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die österreichische Forschungsprämie, ihre Entwicklung, aktuelle Situation und zukünftige Herausforderungen. Das Hauptziel ist es, die Effektivität der Forschungsprämie zu analysieren und ihren Einfluss auf die Forschungslandschaft Österreichs zu bewerten. Ein Vergleich mit internationalen Fördermodellen soll weitere Erkenntnisse liefern.
- Entwicklung und Wandel der Forschungsprämie in Österreich
- Aktuelle Funktionsweise und Kritikpunkte der Forschungsprämie
- Internationale Vergleichsstudien zur Forschungsförderung
- Wirksamkeit der Forschungsprämie hinsichtlich Forschungsintensität und Innovation
- Zukünftige Perspektiven der Forschungsförderung in Österreich
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der österreichischen Forschungsprämie ein. Sie beschreibt die Forschungsprämie als zentrales Förderinstrument für betriebliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten seit 2011 und hebt ihr Ziel hervor, die Forschungs- und Entwicklungskosten von Unternehmen zu senken und somit private F&E-Investitionen anzukurbeln. Die international anerkannte Methodik des Frascati-Manuals der OECD wird als wichtiges Bewertungsinstrument für die Zuteilung der Prämie erwähnt. Schließlich wird die Frage nach der tatsächlichen Effektivität der Prämie in Bezug auf Standortattraktivität und Konjunktur gestellt und der hohe Kostenaufwand für die staatliche Förderung kritisch beleuchtet. Die Einleitung legt den Grundstein für die detaillierte Analyse der Forschungsprämie im weiteren Verlauf der Arbeit.
2. Entwicklung der Forschungsprämie: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Forschungsprämie von ihrer Einführung im Jahr 2002 bis zum aktuellen Stand. Es wird der Unterschied zur vorherigen Förderform, dem Forschungsfreibetrag, detailliert erläutert, wobei die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie die unterschiedlichen Förderkriterien und -höhen hervorgehoben werden. Es wird deutlich gemacht, dass die Forschungsprämie im Laufe der Jahre mehreren Anpassungen und Erhöhungen unterzogen wurde, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Forschungslandschaft Österreichs hatte. Der Fokus liegt auf den Veränderungen des Förderumfangs und der zugrundeliegenden Gesetzgebung.
3. Aktuelle Situation: Dieses Kapitel analysiert die gegenwärtige Situation der Forschungsprämie. Es befasst sich mit dem detaillierten Verfahrensablauf der Antragstellung und -bearbeitung und bewertet den Erfolg der Forschungsprämie anhand von relevanten Kennzahlen und Statistiken. Kritische Aspekte der Forschungsprämie werden ebenfalls beleuchtet, einschließlich potenzieller Ineffizienzen und ungerechtfertigter Ausgaben. Dieser Abschnitt bietet eine umfassende Bewertung der aktuellen Praxis und identifiziert sowohl positive als auch negative Aspekte des Förderprogramms. Die Synthese der verschiedenen Unterkapitel ermöglicht ein ganzheitliches Bild der gegenwärtigen Situation.
4. Forschungsförderung außerhalb von Österreich: Dieses Kapitel vergleicht die österreichische Forschungsprämie mit Modellen anderer Länder, insbesondere innerhalb Europas und im OECD-Raum. Es analysiert verschiedene Ansätze der Forschungsförderung und bewertet deren Effizienz. Der Vergleich dient dazu, die Stärken und Schwächen des österreichischen Systems im internationalen Kontext zu beleuchten und mögliche Verbesserungen aufzuzeigen. Die Zusammenfassung der Unterkapitel betont die Bedeutung internationaler Benchmarks für die Optimierung der österreichischen Forschungspolitik.
5. Zukunft der Forschungsförderung in Österreich: Dieses Kapitel fokussiert sich auf zukünftige Entwicklungen und Herausforderungen der Forschungsförderung in Österreich im Kontext der Forschungsprämie. Es analysiert potenzielle Verbesserungen und Anpassungen des bestehenden Systems. Es berücksichtigt internationale Trends und Best Practices, um Empfehlungen für eine optimierte und zukunftsfähige Forschungsförderung zu geben. Das Kapitel synthetisiert die Erkenntnisse der vorangegangenen Kapitel, um mögliche zukünftige Strategien für die Forschungsförderung in Österreich zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Forschungsprämie, Forschungsförderung, Österreich, F&E, OECD, Frascati-Manual, Forschungsfreibetrag, Steuerförderung, Innovationsförderung, Wirtschaftswachstum, Standortattraktivität, Effizienz, Kritik.
FAQ: Analyse der Österreichischen Forschungsprämie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die österreichische Forschungsprämie umfassend. Sie untersucht ihre Entwicklung, die aktuelle Situation, internationale Vergleiche und zukünftige Herausforderungen. Das Hauptziel ist die Bewertung der Effektivität der Prämie und ihres Einflusses auf die Forschungslandschaft Österreichs.
Welche Aspekte der Forschungsprämie werden behandelt?
Die Arbeit deckt verschiedene Aspekte ab: die Entwicklung der Forschungsprämie seit ihrer Einführung, die aktuelle Funktionsweise inklusive Antragstellung und -bearbeitung, eine Erfolgsbewertung anhand von Kennzahlen und Statistiken, Kritikpunkte und potenzielle Ineffizienzen, internationale Vergleiche mit anderen Fördermodellen (insbesondere in Europa und der OECD), und schließlich Zukunftsperspektiven und mögliche Verbesserungen des Systems.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Entwicklung der Forschungsprämie, Aktuelle Situation (inklusive Verfahrensablauf, Erfolg und Kritik), Forschungsförderung außerhalb Österreichs (Europa und OECD), Zukunft der Forschungsförderung in Österreich und Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des jeweiligen Themas.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf eine Analyse der Entwicklung und des aktuellen Zustands der Forschungsprämie. Internationale Vergleichsstudien und die Methodik des Frascati-Manuals der OECD dienen als wichtige Bewertungsinstrumente zur Beurteilung der Effektivität der Förderung. Kritische Aspekte und potenzielle Verbesserungen werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist die Analyse der Effektivität der Forschungsprämie und die Bewertung ihres Einflusses auf die Forschungslandschaft Österreichs. Durch den Vergleich mit internationalen Fördermodellen sollen weitere Erkenntnisse gewonnen und Verbesserungspotenziale aufgezeigt werden. Die Arbeit soll einen Beitrag zum Verständnis und zur Optimierung der österreichischen Forschungsförderung leisten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Forschungsprämie, Forschungsförderung, Österreich, F&E, OECD, Frascati-Manual, Forschungsfreibetrag, Steuerförderung, Innovationsförderung, Wirtschaftswachstum, Standortattraktivität, Effizienz, Kritik.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Arbeit bietet detaillierte Zusammenfassungen für jedes Kapitel: Einleitung (Einführung in die Thematik und kritische Beleuchtung des Kostenaufwands), Entwicklung der Forschungsprämie (Vergleich mit dem Forschungsfreibetrag und Anpassungen im Laufe der Jahre), Aktuelle Situation (Verfahrensablauf, Erfolg und Kritikpunkte), Internationale Vergleiche (Analyse verschiedener Fördermodelle und deren Effizienz), Zukunft der Forschungsförderung (potenzielle Verbesserungen und Anpassungen des Systems) und Fazit.
Welche konkreten Ergebnisse liefert die Analyse?
Die konkrete Ergebnisse sind im Text detailliert ausgewiesen und beinhalten eine umfassende Bewertung der Effektivität der Forschungsprämie, eine Identifizierung von Stärken und Schwächen des österreichischen Systems im internationalen Vergleich, und konkrete Empfehlungen für zukünftige Strategien zur Optimierung der Forschungsförderung in Österreich.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Kolmer (Autor:in), 2019, Forschungsförderung in Österreich. Erfolg, Kritik und Zukunft der Forschungsprämie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/961334