Eine Reise in das Herz Indiens offenbart eine Welt tief verwurzelter Spiritualität und komplexer sozialer Strukturen: den Hinduismus. Tauchen Sie ein in die faszinierende Entstehungsgeschichte dieser vielschichtigen Religion, die aus der Verschmelzung arischer und drawidischer Glaubensvorstellungen hervorging. Erkunden Sie das Kastenwesen, ein System, das seit Jahrhunderten das Leben der Hindus prägt, von den Brahmanen, den Hütern des Wissens, bis zu den Shudras, den Dienern. Entdecken Sie die subtilen Nuancen von Dharma und Karma, die das Streben nach einem besseren Leben in der nächsten Reinkarnation leiten. Erfahren Sie, wie Hindus durch rituelle Waschungen, Meditation und Pilgerfahrten ihr Karma verbessern und dem Kreislauf der Wiedergeburt entkommen wollen. Begegnen Sie den wichtigsten Göttern des Hinduismus, von Vishnu, dem Erhalter des Universums, bis zu Ganesh, dem Beseitiger von Hindernissen, und verstehen Sie, wie sie alle Aspekte des einen, allumfassenden Brahman darstellen. Lassen Sie sich von der Vielfalt der hinduistischen Feste verzaubern, die das ganze Jahr über gefeiert werden und die tiefe Verbundenheit mit dem Göttlichen widerspiegeln. Werfen Sie einen Blick auf die Rolle der Frau in der hinduistischen Gesellschaft, einst gleichberechtigt, heute oft mit Herausforderungen konfrontiert. Begeben Sie sich auf eine spirituelle Pilgerreise zu den heiligen Stätten Indiens, zu Flüssen wie dem Ganges, der die Sünden reinwaschen soll, und zu Tempeln, die dem Kult der Götter gewidmet sind. Entdecken Sie die Weisheit der Veden, der ältesten Schriften des Hinduismus, und erfahren Sie, wie Hindus Jesus Christus als einen der größten Propheten verehren. Dieses Buch bietet einen umfassenden und einfühlsamen Einblick in den Hinduismus, seine Glaubensvorstellungen, Bräuche und seine Bedeutung für das Leben von Millionen Menschen in Indien und weltweit. Es ist eine essentielle Lektüre für alle, die die spirituelle und kulturelle Vielfalt unserer Welt besser verstehen möchten. Der Hinduismus ist mehr als nur eine Religion, er ist eine Lebensweise, die tief in der indischen Seele verwurzelt ist und bis heute die Gesellschaft prägt. Dieses Buch enthüllt die Geheimnisse dieser faszinierenden Welt und lädt Sie ein, die Weisheit und Schönheit des Hinduismus zu entdecken. Verstehen Sie die Komplexität des Kastensystems, die Bedeutung von Karma und Reinkarnation, die Verehrung der Götter und die spirituelle Reise der Hindus. Eine tiefgründige Analyse, die zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven eröffnet.
Der Hinduismus in Indien
Allgemein
Der Hinduismus ist eine in Indien entstandene Religion, der mit ca. 80 Prozent der Mehrheit der indischen Bevölkerung angehört und die darüber hinaus in vielen Teilen der Welt verbreitet ist, wie z.B. in Neapel, Bangladesh, Indonesien, Pakistan, Südafrika,
Es gibt neben dem Hinduismus ( 82,6 % ) noch folgende Religionen in Indien:
Moslem 11,4 %
Christentum 2,4 %
Sikhs 2,0 %
Buddhismus 0,7 %
Sonstige 0,9 %
Das persische Wort Hindu wurde von dem indischen Wort sindhu abgeleitet ( = Fluss oder genauer Indus ) und bezeichnet im 5. Jahrhundert v. Chr. die Bewohner jenes Landes nach seinem Fluss, dem Indus.
Die Entstehung
Der frühe Hinduismus entstand zwischen 1000 bis 200 v. Chr. Durch die Vermischung nichtarischen einheimischen Drawidenglaubens und der alten arischen Vedenreligion, die die eindringenden Arier mitbrachten. Etwa zu dieser Zeit entstanden auch die Kasten.
Das Kastenwesen
Das Kastenwesen unterteilt die religiöse Gemeinschaft der Hindus in verschiedene Gruppen, denen man entsprechend seiner Geburt angehört. Das Kastensystem besteht im Wesentlichen aus vier Kasten ( = Varnas ), wenn man von den zahlreichen Unterkasten ( = Jatis ) absieht:
1). Brahmanen: Priester, Kenner und Lehrer der heiligen Schriften
2). Kshatriyas: Krieger, Könige, Fürsten, Adelige
3). Vaishyas: Ackerbauern, Viehzüchtern, Handwerker, Handelsleute
4). Shudras: Diener, Arbeiter, Sklaven
Eine weitere starke Gruppierung sind die Unberührbaren, welche aus dem Gesellschaftssystem dadurch herausfallen, da sie keinem Varna angehören.
Die Hindus betrachten das Kastenwesen als ein solches soziales System, das durch religiöse Strukturierung dem ewigen Gesetz ( = Dharma ) entspricht und deshalb gerecht ist.
Im heutigen Indien als Demokratie bestehen deutliche Diskrepanzen zwischen den Vorschriften des Kastensystems und den im Staat geltenden Gesetzen, z.B. den Menschenrechten.
Die drei Regeln des Kastensystems:
a). - Heirat ist nur innerhalb der eigenen Kaste möglich
- gemeinsame Mahlzeiteinnahmen nur mit Kastenangehörigen
b). - Berufswahl ist auf die eigene Kaste bestimmt
c). - Sozialprestige ( Ansehen ) ist von der Kaste abhängig
Aufgaben und Pflichten der verschiedenen Kasten: Brahamen: Einhaltung aller Reinheitsgesetze Kshatriyas: Beschützung der Gesellschaft Vaishyas: Handel treiben, Geld verdienen
Diese nennen sich auch die "Zweimalgeborenen", weil die Angehörigen dieser Kasten am Ende der Pubertät durch ein Initiationsritual ein zweites Mal geboren werden. Danach ist es gestattet, die heiligen Schriften zu lesen.
Die Shudras ist jenes Initiationsritual untersagt.
Die Unberührbaren leben zumeist in wirtschaftlicher Armut und sind kultisch unrein.
Kasteneinteilung
Hindus glauben, dass der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt, die mehrere Leben bzw. sogenannte Reinkarnationen durchwandert. Der Hindu versucht also das Beste aus seinem Leben zu machen, indem er sich an Gebote, Verbote und Bräuche ( siehe unten ) hält, um somit bei der nächsten Reinkarnation ein besseres Leben zu erlangen. Der Hindu ist deshalb nie unglücklich mit seinem Leben.
Bräuche der Hindus
- Frauen essen nach den Männern
- Durch Arbeiten, Essen und Berühren von Leichen, Leder wird man verunreinigt, deshalb findet eine hl. Waschung statt, die dem Hindu einen Zustand höchster Reinheit und somit den besten Zeitpunkt zu einer religiösen Andacht gibt.
- Gläubige beten am Ganges und verbrennen dort ihre Toten.
- Pilgerfahrt
Durch gute Taten, wie z.B. Waschungen, Meditation, Blumen-, Reisopfer, Pilgerfahrt etc. sammeln sich Hindus während ihres Lebens ein Guthaben ( = Karma ) an. Nach ihrem Tod werden sie entweder in eine höhere oder niedrigere Kaste hineingeboren. Nachdem sie die höchste Kaste erreicht haben, werden sie Eins mit der am höchsten geschätzten Gottheit Braham. Kastenlose können das nie erreichen. Im Verlauf der Seelenwanderung kann es auch geschehen, dass die Seele in der Hölle landet ( wenn man im vorhergehenden Leben ständig gesündigt hat, wird man dort gereinigt ). Im Anschluss an diese Reinigung der Seele , muss man ein "widerliches" Leben führen, z.B. als Wurm oder Fliege etc.. Im Anschluss daran muss man auch als Mensch niedere soziale Schichten durchlaufen, z.B. als Buckliger oder zwergwüchsiger Mensch. Diese Vorstellung hat zur Folge, dass der Hindu sich mit seinem Schicksal und seinem Leben zufrieden gibt.
Ein Gott oder viele Götter
Hindus verehren mehrere Götter. Doch alle diese Götter sehen sie nur als ein Teil des einen, allmächtigen, allumfangenden und ewigen Gott Brahman an. Je nach Bedarf verehren sie einen anderen Gott.
Die wichtigsten Götter:
- Vishnu der Welterhalter
- Krishna Gott der Hirten und Bauern
- Shiva Gott des Wandels/ der Zerstörung
- Ganesh Überwinder und Vernichter von Hindernissen ( Lieblingsgott der Hindus )
Ein Priester antwortet auf die Frage, ob er an einen, den einzigen Gott glaubt: "Ja, Gott hat viele verschiedene Namen und Gestalten. Gott zeigt sich in den vielen verschiedenen Seiten und verschiedenen Denkweisen. Gott sei wie ein Mangobaum, mit vielen verschiedenen Früchten. Es gibt viele Flüsse die Wasser führen, und doch alle im Meer enden".
Feste
An Festtagen werden die Götter verehrt ( es sind mehr als 1000 Feste bekannt). Es gibt auch Feste an Flüssen und Seen: Kleine Lichter werden auf Flöße gesetzt und die Menschen sehen dabei zu, wie sie flussabwärts treiben. Dieses Ritual soll die Dämonen austreiben. Hindus feiern meist jeden Tag Gottesdienste, welche zu Hause von einem Familienmitglied veranstaltet werden. Dazu wird eine Götterstatue aufgestellt, eine Öllampe oder Räucherstäbchen angezündet und Opfergaben werden ihrem Lieblingsgott geweiht.
Stellung der Frau
Ursprünglich sind Mann und Frau gleichgestellt sind. Es gibt aber andere religiöse, soziale und wirtschaftliche Gründe, dass die Sterberate bei Mädchen erheblich höher liegt als bei Jungen. Die Geburt eines Sohnes bedeutet für die Frau Anerkennung, während sie für den Mann die Erfüllung der religiösen Pflicht ist. Eine Tochter kostet viel und kann die Familie in den Ruin treiben. Zwar wird die Frau heute immer noch als minderwertig angesehen, aber heutzutage ist die Witwenverbrennung verboten, eine Wiederverheiratung ist auch für Witwen möglich, Kastenschranken bei der Heirat sind beseitigt und Frauen können sich von ihren Ehemännern trennen. In der Erlösungsvorstellung sind Frauen von der Erlösung weit entfernt und können erst zur Erlösung gelangen, wenn sie als Mann wiedergeboren werden. Für einen Mann ist es nicht mehr möglich, als eine Frau geboren zu werden. Für den ehelichen Geschlechtsverkehr gibt es in größeren Familien einen Eheraum. Dorthin rufen die Ehemänner ihre Ehefrauen.
Pilgerfahrten und heilige Städte
Eine allgemeine, religionswissenschaftliche Definition des Begriffs "Heilige Stätten" umfasst alle Orte, die dem Kult einer Gottheit gewidmet sind. So können folglich neben Tempeln oder anderen Gotteshäusern ebenso Bäume, Quellen, Höhlen, Berge oder Flüsse Ziele von Pilgern sein. Der Fluss gilt selbst zu einem heiligen Ort.
Über den Fluss Ganges: "Gesegnet sei der Ganges. Wer an ihn denkt, befreit sich von Sünden.
Wer ihn sieht, steigt auf zu Vishnus ( = Welterhalter ) Paradies. Wer ihn trinkt, wird eins mit Gott".
Die heiligen Schriften des Hinduismus
Die ältesten Schriften des Hinduismus sind die Veden. Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Gebeten, Hymnen und Lieder, die der Abwehr von Dämonen, von Krankheit und der Beschwörung von Glück im Kampf und in der Liebe dienen.
Jesus Christus
Häufig gestellte Fragen zu "Der Hinduismus in Indien"
Was ist Hinduismus und wo ist er verbreitet?
Der Hinduismus ist eine in Indien entstandene Religion, der etwa 80 Prozent der indischen Bevölkerung angehört und die darüber hinaus in vielen Teilen der Welt verbreitet ist, wie z.B. in Neapel, Bangladesh, Indonesien, Pakistan, Südafrika.
Welche anderen Religionen gibt es in Indien neben dem Hinduismus?
Neben dem Hinduismus (82,6%) gibt es in Indien folgende Religionen: Moslem (11,4%), Christentum (2,4%), Sikhs (2,0%), Buddhismus (0,7%) und Sonstige (0,9%).
Woher stammt das Wort Hindu?
Das persische Wort Hindu wurde von dem indischen Wort sindhu abgeleitet (= Fluss oder genauer Indus) und bezeichnete im 5. Jahrhundert v. Chr. die Bewohner jenes Landes nach seinem Fluss, dem Indus.
Wie ist der Hinduismus entstanden?
Der frühe Hinduismus entstand zwischen 1000 bis 200 v. Chr. durch die Vermischung nichtarischen einheimischen Drawidenglaubens und der alten arischen Vedenreligion, die die eindringenden Arier mitbrachten. Etwa zu dieser Zeit entstanden auch die Kasten.
Was ist das Kastenwesen im Hinduismus?
Das Kastenwesen unterteilt die religiöse Gemeinschaft der Hindus in verschiedene Gruppen, denen man entsprechend seiner Geburt angehört. Das Kastensystem besteht im Wesentlichen aus vier Kasten (Varnas): Brahmanen (Priester), Kshatriyas (Krieger), Vaishyas (Ackerbauern, Händler) und Shudras (Diener). Es gibt auch die Unberührbaren, die keinem Varna angehören.
Welche Regeln gelten im Kastensystem?
Die drei Regeln des Kastensystems umfassen: Heirat nur innerhalb der eigenen Kaste, gemeinsame Mahlzeiteinnahmen nur mit Kastenangehörigen und Berufswahl bestimmt durch die eigene Kaste. Das Sozialprestige ist auch von der Kaste abhängig.
Was glauben Hindus über Reinkarnation?
Hindus glauben, dass der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt, die mehrere Leben bzw. Reinkarnationen durchwandert. Durch gute Taten (Karma) versuchen sie, in der nächsten Reinkarnation ein besseres Leben zu erlangen.
Welche Bräuche haben Hindus?
Zu den Bräuchen gehören, dass Frauen nach den Männern essen, rituelle Waschungen nach Berührungen von Unreinem stattfinden, und dass Gläubige am Ganges beten und ihre Toten verbrennen. Pilgerfahrten sind ebenfalls üblich.
Welche Götter verehren Hindus?
Hindus verehren mehrere Götter, die sie als Teil des einen allmächtigen Gottes Brahman ansehen. Wichtige Götter sind Vishnu (Welterhalter), Krishna (Gott der Hirten), Shiva (Gott des Wandels) und Ganesh (Überwinder von Hindernissen).
Wie feiern Hindus Feste?
An Festtagen werden die Götter verehrt. Es gibt Feste an Flüssen und Seen, bei denen kleine Lichter auf Flöße gesetzt werden, um Dämonen auszutreiben. Gottesdienste werden meist täglich zu Hause von Familienmitgliedern veranstaltet.
Wie ist die Stellung der Frau im Hinduismus?
Ursprünglich sind Mann und Frau gleichgestellt, aber die Sterberate bei Mädchen ist höher als bei Jungen. Die Frau wird oft als minderwertig angesehen, aber Witwenverbrennung ist verboten und Wiederverheiratung möglich. Frauen sind von der Erlösung weit entfernt und können erst zur Erlösung gelangen, wenn sie als Mann wiedergeboren werden.
Was sind heilige Stätten im Hinduismus?
Heilige Stätten umfassen Orte, die dem Kult einer Gottheit gewidmet sind, wie Tempel, Bäume, Quellen, Höhlen, Berge oder Flüsse. Der Fluss Ganges gilt als besonders heilig.
Was sind die heiligen Schriften des Hinduismus?
Die ältesten Schriften des Hinduismus sind die Veden, eine Sammlung von Gebeten, Hymnen und Liedern.
Wie sehen Hindus Jesus Christus?
Die Hindus verehren Jesus als einen der größten Propheten, vor allem als Verkünder der Bergpredigt.
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- Christine Heni (Author), 2000, Hinduismus in Indien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96090