Das Verschwinden von Flug MH370


Facharbeit (Schule), 2020

28 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Flugverlauf

Personen an Bord
Besatzung

Das Flugzeug

Suche

Offizielle Berichte

Theorien
Terrorismus
War es ein Unfall?
War es erweiterter Suizid des Piloten?

Folgen / Kritik
Kritik an den malaysischen Behörden
Angehörige
Folgen für Malaysian Airlines

Fazit

Anhang

Quellen
Bildquellen
Textquellen
Filmquellen

Einleitung

„Good Night, Malaysian 370“. Der letzte Funkspruch und das letzte Lebenszeichen der Cockpit Besatzung. Eine Minute und 43 Sekunden später, am 8. März 2014 um 01:21 Uhr Ortszeit, verschwand die Maschine vom Radar.

Es ist das wohl größte Rätsel der Luftfahrtgeschichte - das Verschwinden von Malaysian Airlines Flug MH370. Seitdem gilt die Maschine offiziell als vermisst. Alle 239 Menschen, die den Linienflug von Kuala Lumpur (Malaysia) nach Peking (China) angetreten haben, wurden offiziell für tot erklärt.

Trotz der teuersten Suche mit fast 150 Millionen Euro, die es jemals in der Luftfahrtgeschichte gab, wurden nur einzelne Wrackteile gefunden. Angespült an den Stränden von Inseln im indischen Ozean und an der Ostküste Afrikas. Am 29. Mai 2018 - nach 1.543 Tagen ohne Hinweise auf das Wrack wurde die Suche eingestellt.

Die Frage warum die Maschine den Zielort nie erreicht hat, konnten auch die Ermittler in ihren offiziellen Berichten nicht beantworten und so bleibt das Verschwinden von Malaysian Airlines Flug MH370 ein ungelöstes Rätsel voller Theorien.

Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Suche nach dem Wrack und nicht auf den Theorien zum Verschwinden der Maschine. Dies sind nur Spekulationen und es gibt schlicht nicht genug Beweise um sich festzulegen.

Im Hintergrund dieser Hausarbeit sehen Sie Bilder von ein paar der Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks an Bord des Fluges MH370 befanden und damit für tot erklärt wurden. Ich setze diese bewusst in den Hintergrund um niemanden zur Schau zu stellen und deren Ehre zu bewahren. Im Anhang führe ich die Namen aller Personen noch einmal auf.

Flugverlauf

Malaysian Airlines Flug MH370 startete am 8. März 2014 um 00:42 Uhr Ortszeit vom internationalen Flughafen in Kuala Lumpur und sollte gegen 06:20 Uhr Ortszeit am 4350km entfernten internationalen Flughafen in Peking landen. Gegen 01:01 Uhr bestätigte der Kapitän die Reiseflughöhe von 35.000 Fuß (10.700 Meter) via Funk.

Gegen 01:07 Uhr sendete ACARS den letzten Bericht an die Bodenstation. Die nächste Übertragung hätte eine halbe Stunde später um 01:37 Uhr erfolgen müssen, blieb aber aus und das Kontrollzentrum von Malaysian Airlines trat daraufhin nicht mit dem Flugzeug in Verbindung, obwohl dies eigentlich nötig gewesen wäre.

Um 01:19 Uhr wurde das Cockpit durch die malaysische Flugsicherung aufgefordert sich bei der vietnamesischen Flugsicherung zu melden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine über dem südchinesischen Meer, zwischen Malaysia und Vietnam. Der Kapitän verabschiedete sich bei der malaysischen Flugsicherung mit den Worten: „ Good Night, Malaysian 370.“ Zwei Minuten später verschwand das Positionssymbol der Maschine vom Sekundärradar der Luftverkehrskontrolle in Kuala Lumpur. Grund hierfür war der inaktive Transponder im Flugzeug, welcher vom Cockpit aus deaktiviert werden kann.

Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt Auf dem Primärradar des malaysischen Militärs war zu sehen wie die Maschine erst eine leichte Rechtskurve weiter in Richtung des nächsten Wegpunktes machte, dann jedoch konstant nach links drehte, zurück durch den malaysischen und thailändischen Luftraum über die malaiische Halbinsel flog und dann an der Insel Penang leicht rechts zur Andamanen-See auf die Straße von Malakka bog. Diese Daten wurden erst einige Tage später, am 15. März bestätigt. Eine Simulation der ersten Wende ergab, dass sie manuell geflogen wurde und der Autopilot anschließend wieder aktiviert wurde. Für dieses Manöver war nur ein Pilot notwendig.

Es wird angenommen, dass die Maschine mehrfach die Geschwindigkeit und Höhe geändert hat. Kurz nach dem Verschwinden vom Radar soll sie deutlich an Höhe gewonnen haben, nämlich drei Kilometer bis auf 13.700 Meter. Für solche Höhen ist die Boeing 777 nicht geeignet. Kurz darauf soll das Flugzeug wieder deutlich an Höhe verloren haben und schnell auf etwa 7.000 Meter abgesunken sein, was weit unter der normalen Reisehöhe liegt. Diese Daten sind allerdings nicht sehr zuverlässig, da schon geringe atmosphärische Effekte die gemessenen Werte deutlich verzerren.

In dieser Flugphase soll auch ein angeblicher Kontakt mit dem Mobiltelephons des Copiloten registriert worden sein, von einem Mobilfunkmasten auf Penang, um 01:52 Uhr, ungefähr 30 Minuten nach dem das Flugzeug die vorgesehene Route verlassen hat. Möglicherweise wollte er damit versuchen einen Notruf abzusetzen.

Um 02:22 Uhr verschwand die Maschine dann vom Militärradar, etwa 370km nordwestlich von Penang. Am 15. März gab der Premierminister Malaysias bekannt, dass noch um 08:11 Uhr, also mehr als eine Stunde nachdem die Maschine hätte Peking erreichen sollen, ein Handshake zwischen dem Flugzeug und einer Bodenstation erfolgt ist. Bei einem Handshake (auch Ping genannt) generiert die Bodenstation eine automatische stündliche Abfrage an die Satellitendateneinheit des Flugzeugs, die dann erwidert wird. Diese Handshakes hatte MH370 im Laufe jener Nacht stündlich erwidert, von 03:41 Uhr bis 08:11 Uhr. Dadurch ist jedoch keine exakte Ortung möglich, den Laufzeiten des Signals jedoch zufolge, habe sich das Flugzeug in einem von zwei Korridoren befunden. Der Nördliche führt über Nordthailand bis nach Kasachstan, während der Südliche über Indonesien auf das offene Meer des südlichen indischen Ozeans führt.

Mithilfe von komplizierten Verfahren und der Auswertung der Handshakes wurde der südliche Korridor als einzig plausible Herkunftsmöglichkeit der Daten bestimmt.

Um 08:19 Uhr sendete MH370 einen unvollständigen Handshake, was Ermittler zu dem Ergebnis brachte, dass die Treibwerke ausgingen und die Notstromversorgung begann. Acht Sekunden später sendet das Flugzeug das letzte Signal an die Bodenstation.

Der letzte Handshake legt es nahe, dass das Flugzeug steil abgestürzt ist, da dieser auf eine schnelle, vertikale Bewegungsrichtung hindeutet. Auch die Untersuchungen der rechten Flügelklappen kamen zu dem Ergebnis, dass das outboard flap sehr wahrscheinlich im Flügel eingezogen und das flaperon in neutraler Stellung war. Ein unkontrollierter Absturz ist daher nahelegend.

Kritiker meinen jedoch, dass bei einem Absturz keins der Teile in einem so guten Zustand wären. Des Weiteren soll der letzte Handshake nicht durch Treibstoffende unvollständig gewesen sein, sondern durch einen unbekannten manuellen Eingriff des Piloten in die Technik.

Peter Foley, der die Suche durch das ATSB (Australien Transport Safety Bureau) leitete, schloss zwar aus, dass die Flügelklappen in Landeposition waren, jedoch konnte er nicht ausschließen, dass das Flugzeug waagerecht im Wasser aufsetzte. Eine Notwasserung, wie sie ein professioneller Pilot durchgeführt hätte, sei allerdings sehr unwahrscheinlich.

Im Abschlussbericht wird ein Auseinanderbrechen der Maschine als wahrscheinlich dargestellt, auch wegen der angespülten teile des Innenraums. Dies hätte noch in der Luft oder auch erst beim Aufprall passieren können. Spuren von Sprengstoff wurden jedoch nicht nachgewiesen. Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt

Personen an Bord

An Bord des Fluges MH370 befanden sich 12 Crewmitglieder und 227 Passagiere aus 15 Nationen. Alle Besatzungsmitglieder waren malaysische Staatsbürger, während rund zwei Drittel der Gäste (152 Personen) Staatsangehörige der Volksrepublik China waren. 38 Personen waren Malaysier, sieben Indonesier, sechs Australier, fünf Inder, vier Franzosen, drei US-Amerikaner, jeweils zwei Iraner, Kanadier, Neuseeländer und Ukrainer und jeweils ein Passagier aus Hongkong, den Niederlanden, Taiwan und Russland.

Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt Zwei Iraner, die sich als italienische und österreichische Staatsbürger ausgaben. Die beiden Iraner traten den Flug mit Pässen aus Österreich und Italien an, welche sie zuvor in Thailand gestohlen hatten. Aufgrund dieser Tatsache und der Tatsache, dass die Reise der beiden, die schlussendlich in Frankfurt am Main und Kopenhagen enden sollte, von Dritten gebucht und bar bezahlt worden waren, wurde zunächst an einen terroristischen Hintergrund gedacht. Interpol gab jedoch wenige Tage nach dem Verschwinden der Maschine bekannt, dass es sich bei den beiden lediglich um illegale Immigranten handelte.

Es ist nicht geklärt, ob weitere Personen mit gefälschten Pässen an Bord von MH 370 waren. Ende Mai 2016 wurde bekannt, dass mehrere malaysische Flughafen Mitarbeiter in den Menschenhandel verwickelt waren und die elektronischen Systeme zur Passüberprüfung sabotiert haben. Ebenfalls stürzte das System des Öfteren ab, so dass man die Pässe nur manuell stempeln konnte. Diese Umstände machten es leicht, die Kontrolle mit einem falschen Pass zu passieren. Erst im Juli 2014 wurde am Flughafen in Kuala Lumpur, auch aufgrund der Tragödie, ein elektronisches System für den Passnummernabgleich mit Interpol eingeführt.

Besatzung

Die Crew des Fluges MH370 setzte sich ausschließlich aus Malaysiern zusammen. Flugkapitän war der 52-jährige Zaharie Ahmad Shah, der seit 1981 für Malaysian Airlines geflogen ist und mit über 18.000 Flugstunden als ein sehr erfahrener Pilot galt. Er war außerdem autorisierter Prüfer um Flugsimulatortests für Piloten durchzuführen.

Erster Offizier war der 27-jährige Fariq Abdul Hamid. Seit 2007 war er bei Malaysian Airlines angestellt und war mit 2813 Flugstunden weniger erfahren. MH370 war für ihn nach erfolgreicher Typenumschulung der erste Flug als Copilot auf einer Boeing 777.

Das Flugzeug

Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt Das Flugzeug vom Typ Boeing 777-200ER (ER für extended range) mit der Seriennummer 28420 und der Registrierung 9M-MRO war ein Langstreckenflugzeug des Flugzeugherstellers Boeing und gilt als eines der sichersten Flugzeuge weltweit. Es war mit zwei Triebwerken des Herstellers Rolls Royce ausgestattet und konnte damit Strecken von bis zu 12.800km zurücklegen. An Bord der B772 hat es Platz für 282 Passagiere, davon 35 in der Business Class und 247 in der Economy Class und ist damit eines der größten Passagierflugzeuge weltweit. Die Maschine war mit einem Alter von elf Jahren und neun Monaten nicht besonders alt, durchschnittliche Passagierflugzeuge fliegen teils bis zu einem Alter von über 25 Jahren. Das linke der beiden Triebwerke war etwas neuer als das Rechte und hatte damit einen anderen Kraftstoffverbrauch.

Am 23. Februar, knapp 2 Wochen vor dem Verschwinden wurde die Maschine einem A-Check unterzogen, bei dem man keine Unauffälligkeiten feststellen konnte. Hier werden die für den Flugbetrieb wichtigen technischen Systeme routinemäßig überprüft, dies geschieht etwa alle zwei Monate.

Das Flugzeug hat über 53.400 Betriebsstunden und 7526 Flüge absolviert und war nur einmal in einen Flugunfall verwickelt, als es beim Taxiing am Flughafen Shanghai-Pudong mit dem Heck eines anderen Flugzeugs kollidierte und die rechte Tragflächenspitze abgerissen wurde.

Suche

An der Suche beteiligten sich neben Malaysia und Australien noch Vietnam, Indonesien, Indien, Thailand, Singapur, Neuseeland, Japan, China, die Philippinen und die USA. Sogar Boeing bot seine Hilfe an.

Zunächst wurde der Bereich des Meeres abgesucht, an dem MH370 den Funk abbrach. Die vietnamesische Marine hatte gemeldet, dass das Signal über dem Golf von Thailand, zwischen Malaysia und Vietnam, abgebrochen sei. Vietnam habe die malaysischen Behörden noch am gleichen Tag über die Richtungsänderung der Maschine informiert, hierauf jedoch keine Antwort erhalten. Der Chef der Malaysian Airlines behauptete noch einige Stunden nach dem Verschwinden, dass das Flugzeug noch bis 02:40 Uhr östlich von Malaysia erfasst worden sei und die Behauptung, MH370 sei in der Straße von Malakka im Militärradar aufgetaucht, sei falsch. Noch am 8. März wurde Verteidigungsminister Hussein dann darüber informiert, dass Radaraufzeichnungen zeigen wie die Maschine über die Straße von Malakka, westlich von Malaysia, geflogen sein könnte.

Ein 20km breiter Ölfilm wurde zunächst als Kerosin von MH370 gehalten, später jedoch als Schiffstreibstoff analysiert. Auch im Meer treibende Objekte wurden zunächst als Teile der Boeing vermutet, später jedoch entweder nicht mehr gefunden oder ließen sich nicht dem Flugzeug zuordnen.

Am Tag nach dem Verschwinden, am 9. März 2014, wurde das Suchgebiet auch auf die Straße von Malakka ausgeweitet. Drei Tage später waren insgesamt 42 Schiffe und 35 Flugzeuge an der Suche beteiligt, davon etwa ein Drittel in der Straße von Malakka, der Rest im südchinesischen Meer. Auch die indische Küstenwache half bei der Suche in der Andamanensee und dem Gebiet der Nikobaren-Inseln.

Millionen von Internetnutzern beteiligten sich außerdem an der Suche über Satellitenaufnahmen. Es gab Hinweise, dass Bewohner einer maledivischen Nebeninsel ein Flugzeug ähnlich der Malaysian Airlines Maschine gesehen haben sollen, dies wurde jedoch später als nicht möglich eingestuft, da keinerlei Radarsignale in dieser Umgebung empfangen wurden.

Am 13. März wurde durch das Wall Street Journal bekannt, dass das Flugzeug noch mehrere Stunden sogenannte Handshakes/Pins an Bodenstationen gesendet hat. Verteidigungsminister Hussein dementierte das, es stellte sich jedoch später als richtig heraus. Ein Sprecher des Pentagons sagte noch am 14. März, dass das Flugzeug im indischen Ozean abgestürzt sein könnte und die USA die Suche dorthin verlegen wolle.

Einen Tag später wurde die Suche im südchinesischen Meer eingestellt und die Regionen um die beiden Korridore untersucht. In den folgenden Wochen wurde das Suchgebiet durch die Auswertung der Satellitendaten mehrfach verlegt, auch wurde die Oberflächensuche nach Trümmern immer komplizierter, da man die Meeresströmungen beachten musste, die jedoch schwer zu berechnen sind.

Die australische Behörde zur Seenotrettung koordinierte die Suche entlang des südlichen Korridors, China begann am 17./18. März mit der Durchsuchung des nördlichen Korridors auf ihrem Territorium. Hinweise, dass MH370 den nördlichen Korridor entlang geflogen ist, blieben jedoch aus.

Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt Am 20. März gab der australische Premierminister bekannt, dass auf Satellitenbilder vom 16. März etwa 2500 Kilometer südwestlich von Perth Teile zu erkennen sind, die mit Flug MH370 in Zusammenhang stehen könnten. Das zunächst in Frage kommende Gebiet umfasste etwa 7,68 Millionen km2 und ist für seine raue See und die starken Strömungen bekannt. Das Suchgebiet war so abgelegen, dass Flugzeuge die von Perth (nächstgelegenes Festland) anreisten, täglich etwa vier Stunden anfliegen und die gleiche Strecke auch wieder zurückfliegen mussten, so dass nur etwa zwei Stunden Zeit für die eigentliche Suche übrigblieben.

Fast täglich gab es Meldungen, dass mögliche Wrackteile auf Satellitenbildern gesehen wurden. Am 24. März gaben australische und chinesische Suchtrupps bekannt, mögliche Wrackteile im indischen Ozean entdeckt zu haben. Ein australisches Bergungsschiff war daraufhin unterwegs in das Gebiet, die Suche musste jedoch am 25. März wegen schlechten Wetters für 24 Stunden ausgesetzt werden.

Die Suche nach MH370 wurde immer mehr zum Wettlauf gegen die Zeit. Die Blackbox der Maschine sollte nach Kontakt mit Wasser aktiviert worden sein und in regelmäßigen Abständen Signale senden. Auch die Batteriekapazität hätte für mindestens einen Monat ausreichen sollen, doch das Signal kann nur aus begrenzter Wassertiefe empfangen werden und die Reichweite des Signals ist stark abhängig von den Gegebenheiten des Untergrunds.

AM 28. März 2014 gab der australische Premierminister bekannt, dass es Hinweise darauf gebe, dass die Maschine deutlich weiter nordöstlich abgestürzt sei. Analysen zufolge flog MH370 zwischen dem südchinesischen Meer und der Straße von Malakka schneller, was zu einem größeren Treibstoffverbrauch führt. Das neue Suchgebiet umfasste etwa 319.000 km2. Mehr als 50 auf dem Meer treibende Objekte wurden an diesem Tag gesichtet, von denen allerdings nur ein Teil geborgen werden konnte. Am 30. März wurde dann das australische Schiff Ocean Shield, welches über einen Schleppsensor verfügte, in das Gebiet beordert, um den Flugschreiber aufzuspüren.

Am 5. April 2014 empfing dieses Schiff in knapp 600 Kilometer Entfernung ein Signal, welches sich in der Nähe der Luftstraße M641, die von den Kokosinseln nach Perth führt, ereignete. Diese Signale waren und bleiben bis heute die vielversprechendste Spur auf den Flugschreiber von MH370. Sie stimmten mit Übertragungen des Flugdatenschreibers und Stimmrekorders überein. Am 11. April wurde das Suchgebiet dann auf 47.000 km2 neu eingegrenzt.

Von der Ocean Shield wurden am 8. April angeblich zwei weitere Übertragungen empfangen und um eine störfreie Suche zu ermöglichen, wurden alle anderen Schiffe aus dieser Region abgezogen. Die Ortung der Quelle des Signals erwies sich jedoch als äußerst schwierig, denn Wasserschall breitet sich unter Beachtung zahlreicher Faktoren wie Druck, Temperatur und Salzgehalt diffus und nicht geradlinig aus. Zudem ging man davon aus, dass der Meeresboden von meterhohem Schluff bedeckt war, der die Schallwellen ablenkte und das Wrack verbergen könnte. Die Ocean Shield sollte das Gebiet möglichst eingrenzen um die Arbeit der Tauchroboter zu erleichtern, da die ein nur etwa sechsmal so kleines Gebiet untersuchen konnten.

Ab dem 12. April wurde auch die HMS Echo (ein britisches Vermessungsschiff) im Suchgebiet eingesetzt, um den Meeresboden zu kartographieren. Nachdem keine weiteren Signale mehr detektiert wurden sagte der australische Premierminister, dass es nun zu einer gewaltigen Aufgabe werde, den Flugschreiber zu finden, da die Signalstärke rapide abnehme und der zu dieser Zeit vermutete Ruheort von MH370 ein kaum kartographiertes Meerestief war. Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt Die Ocean Shield, wie sie den Tauchroboter Bluefin-21 ins Meer setzten. Am 14. April wurde bekannt gegeben, dass nun der Tauchroboter Bluefin-21 eingesetzt werde, welcher Einsätze á jeweils 24 Stunden durchführen werde und in bis zu 4500 Meter Tiefe dringen kann. Die Suche nach akustischen Signalen des Flugschreibers wurde damit eingestellt. Bis zum 26. April wurden 95% des Meeresboden durch den Tauchroboter abgesucht, ohne Hinweise auf das Flugzeug.

Am 28. April gaben australische Behörden bekannt, dass es nun nicht mehr um die Rettung, sondern um die Bergung des Wracks gehe. Auch die Suche nach Trümmern auf der See wurde eingestellt, da diese mittlerweile gesunken sein dürften. Insgesamt wurden zu diesem Zeitpunkt bereits 4,5 Millionen km2 Meeresoberfläche durchsucht.

Nun wolle man eine Unterwassersuche durchführen, die die gesamte wahrscheinliche Absturzzone von etwa 60.000 km2 umfassen und etwa acht Monate dauern könnte.

Nach weiteren Analysen war sich die ATSB nicht mehr sicher, ob die beiden letzten Signale wirklich vom Flugschreiber stammten und so nur die beiden ersten Signale relevant seien.

Ab dem 22. Mai 2014 wurde der Bluefin-21, nach einer Pause aufgrund eines Defekts wiedereingesetzt, zudem begann ein chinesisches Schiff mit der bathymetrischen Kartographie des Meeresgrunds.

Eine Woche später erklärten die australischen Behörden, dass die Suche des Tauchroboters, der bis dahin ein rund 850 km2 Gebiet absuchte, abgeschlossen sei und das Gebiet somit als Ruheort für MH370 nicht in Frage kommt. Die erweiterte Unterwassersuche solle im August 2014 beginnen und werde auf 12 Monate projektiert.

Durch die weitere Analyse der Daten kam heraus, dass die Signale von einem defekten Kabel an Bord der Ocean Shield erzeugt wurden. Auch der Abschlussbericht äußert sich deutlich skeptischer darüber, dass die Signale tatsächlich vom Wrack stammten.

Am 10. Juni unterzeichnete das ATSB einen Vertrag mit dem niederländischen Unternehmen Fugro, das sich auf Tiefseeforschung spezialisiert hat. Sie sollten zusammen mit dem chinesischen Schiff den Meeresgrund um die siebte Ping-Linie kartographieren, dieses Gebiet wurde auf etwa 60.000 km2 definiert. Malaysia beteiligte sich hier mit vier weiteren Schiffen.

Australien veranschlagte bis ins Jahr 2016 etwa 65 Millionen Euro für die Suche, wobei Malaysia und China ebenfalls versprochen haben sich an den Kosten zu beteiligen. Am 28. August unterzeichneten Warren Truss (stellv. Premierminister Australiens) und der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai ein Abkommen zur Aufteilung der Kosten für die Suche.

Am 6. Oktober 2014 begann das US-Tiefseeforschungsschiff GO Phoenix das Gebiet auf neue Wrackteile zu untersuchen. Die niederländischen Schiffe sollten bis spätestens Ende Oktober ebenfalls dort eintreffen. Eines der beiden Schiffe konnte aufgrund technischer Probleme allerdings erst am 21. November mit der Suche beginnen. Die Schiffe hatten alle ausreichend Vorräte an Bord, um jeweils etwa einen Monat auf See zu bleiben.

Am 26. Oktober wurde die Kartierung des Meeresbogens im Umfang von insgesamt 160.000 km² für die Tiefseesuche am siebten Bogen abgeschlossen. Im Laufe der weiteren Untersuchungen fand man einige Objekte, die von Menschenhand geschaffen waren, allerdings kaum Ähnlichkeit zu Flugzeugtrümmern aufweisen. Man vermutete es seien Schiffscontainer. Außerdem wurde ein Schiffswrack entdeckt.

Anfang März 2015 wurde diskutiert, ob man die Suche angesichts der Kosten überhaupt weiterführen solle, am 16. April einigten sich die beteiligten Regierungen jedoch darauf, die Suche ein weiteres Jahr fortzusetzen, um weitere 60.000 km² zu durchsuchen.

Anfang Mai wurde angekündigt die Suche für die Zeit der Wintermonate zu unterbrechen. Bald darauf wurde ein niederländisches Schiff abgezogen und auch das US-amerikanische Schiff GO Phoenix beendete die Suche am 20. Juni, da ihr Vertrag von Malaysia ohne Begründung gekündigt wurde.

Am 3. Juni 2015 einigten sich Australien, Malaysia und China die Suche zu beenden, falls im erweiterten Suchgebiet von 120.000 km² keine Funde gemacht werden sollten. Im Laufe diesen Jahres wurden keine weiteren Hinweise auf Flug MH370 entdeckt.

Am 29. Juli 2015, knapp anderthalb Jahre nach dem Verschwinden der Maschine entdeckten Privatleute auf der Insel La Réunion, östlich von Madagascar, ein ca. zwei Meter langes Wrackteil. Dieses wurde nach etlichen Untersuchungen eindeutig der verschwundenen Boeing 777 zugeordnet. Es handelte sich hierbei um ein Teil des rechten Flügels. Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt Infolge dieses Fundes wurden die Küsten und angrenzende Gewässer von La Réunion intensiv abgesucht, jedoch ohne Erfolg. Am 17. August 2015 wurde die Suche eingestellt, nachdem 10.000 km² Meeresoberfläche abgesucht worden waren.

Ende Februar 2016 fand eine Gruppe unabhängiger Ermittler an einem Strand in Mosambik ein weiteres Trümmerteil, sehr wahrscheinlich das Höhenleitwerk. Noch ein Teil wurde in Mosambik entdeckt, anscheinend das rechtsseitige Flap Track Fairing #7. Nach intensiven Untersuchungen wurden beide Teile als „fast sicher“ von dem vermissten Flugzeug eingestuft. Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt Blaine Gibson mit Trümmerteilen am Strand in Mosambik In Südafrika fand man am 22. März 2016 ein Trümmerteil mit der Aufschrift Rolls Royce, welches als Treibwerksverkleidung identifiziert wurde und auf einer Nebeninsel von Mauritius fand man Teile aus dem inneren eines Flugzeugs. Beide Teile konnten fast sicher der Maschine zugeordnet werden.

Im Mai fand man auf Mauritius ein trailing edge, welches man Anfang Oktober sicher als Teil des linken outboard flap des vermissten Flugzeugs identifizieren konnte.

Das bislang größte gefundene Wrackteil wurde am 23. Juni 2016 in Tansania gefunden und als Sektion des rechten outboard flap der Maschine sicher identifiziert.

Mit Stand Oktober wurden nachweislich 22 Trümmerteile, die vermutlich zu MH370 gehörten, in Madagaskar, Tansania, Mosambik, Südafrika und auf La Réunion und Mauritius gefunden. Zwölf dieser Funde konnten als wahrscheinliche Trümmer der Maschine identifiziert werden.

Blaine Gibson, ein Weltenbummler und Schatzsucher, erhielt infolge der Funde Morddrohungen. Ein malaysischer Diplomat, der mit der Überbringung von Material von Gibson beauftragt war, wurde vor der Überbringung nahe Antananarivo ermordet aufgefunden. Ob ein Zusammenhang mit MH370 besteht ist unklar.

Am 11. August 2016 beendete das niederländische Schiff die Suche im indischen Ozean, nachdem nun insgesamt 110.000 km² untersucht worden waren. Auch das chinesische Schiff beendete die Suche am 3. Dezember.

In einem Bericht vom 20. Dezember 2016 kam das ATSB zu dem Schluss, dass die Suche im veranschlagten Gebiet mit mindestens 95-prozentiger Zuversicht abgeschlossen ist. Es wird vermutete, dass das Flugzeug im nördlichen Gebiet des Korridors, zwischen dem 36. Und 32. Breitengrad abgestürzt ist.

Am 17. Januar 2017 wurde die Suche dann schließlich eingestellt. Mit Kosten von umgerechnet etwa 140 Millionen Euro, ist es die bislang teuerste Suchaktion die es jemals in der Geschichte der Luftfahrt gab. Der Abschlussbericht des ATSB zur Suche von MH370 erschien am 3. Oktober 2017 und umfasste 440 Seiten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Das Verschwinden von Flug MH370
Veranstaltung
Luftverkehr
Note
1,3
Jahr
2020
Seiten
28
Katalognummer
V960699
ISBN (eBook)
9783346308986
Sprache
Deutsch
Schlagworte
verschwinden, flug, mh370
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Das Verschwinden von Flug MH370, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/960699

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