Die Arbeit geht der Frage nach, wie sich physische Gewalt im Buddhismus legitimieren lässt und wie pazifistisch die Normen tatsächlich sind. Es zeigen sich hierbei große Unterschiede zwischen der traditionellen Theravada-Schule und dem später entstanden Mahayana-Buddhismus, weshalb eine differenzierte Sichtweise bedeutsam ist und beide Strömungen in der Arbeit gesondert behandelt werden.
Im Fokus der Arbeit liegt der Abspaltungsprozess des Mahayana und die hierdurch entstandenen Neuerungen gegenüber dem traditionellen Buddhismus. Der Abschnitt „Gewalt im Theravada-Buddhismus“ geht darauf ein, wie die Theravada-Schule auf normativer Ebene zu Gewalt steht. Das Fallbeispiel des Singhalesen-Tamilen-Konflikts dient als Grundlage zu veranschaulichen, welche Motive Gewalt fördern und wie die Anhänger diese legitimieren. Im Kapitel „Gewalt im Mahayana-Buddhismus“ werden bestimmte Stellen aus den unterschiedlichen Sutras dahingehend analysiert, inwiefern sie eine Rechtfertigung von Gewalt möglich machen.
Der Buddhismus zählt in der breiten Öffentlichkeit zu einer der friedfertigsten unter den Weltreligionen. Die Lehren und Regeln des traditionellen Theravada-Buddhismus rechtfertigen diese Grundhaltung in der Bevölkerung. Sie sprechen sich klar gegen jede Art von Gewalt aus und verbieten das Töten und Foltern von Menschen und Tieren. Einige Sutras des Mahayana-Buddhismus verschärften die Regeln darüber hinaus. Es stellt sich dennoch die Frage, wie pazifistisch die Anhänger der Religion wirklich sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1) Theravada und Mahayana: Eine Einführung
- 2) Gewalt im Theravada-Buddhismus
- 3) Gewalt im Mahayana-Buddhismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie sich physische Gewalt im Buddhismus legitimieren lässt und wie pazifistisch die Normen tatsächlich sind. Dabei wird der Fokus auf den traditionellen Theravada-Buddhismus und den später entstandenen Mahayana-Buddhismus gelegt, da sich zwischen diesen beiden Strömungen große Unterschiede zeigen.
- Analyse der Gewaltlegitimation im Buddhismus
- Untersuchung der Unterschiede zwischen Theravada und Mahayana
- Behandlung von Fallbeispielen aus der Geschichte, wie z. B. der Singhalesen-Tamilen-Konflikt
- Einordnung des Buddhismus in die aktuelle Forschung zu Religion und Gewalt
- Bewertung der tatsächlichen Pazifismus-Haltung der Anhänger des Buddhismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel „Theravada und Mahayana: Eine Einführung“ dient als Grundlage für den weiteren Verlauf der Arbeit. Es erläutert die Entstehung des Mahayana-Buddhismus als Abspaltung vom traditionellen Theravada-Buddhismus und die damit verbundenen Neuerungen.
Der Abschnitt „Gewalt im Theravada-Buddhismus“ untersucht die normative Haltung der Theravada-Schule gegenüber Gewalt am Beispiel des Singhalesen-Tamilen-Konflikts und beleuchtet die Motive für Gewalt und deren Legitimation durch Anhänger.
Das Kapitel „Gewalt im Mahayana-Buddhismus“ analysiert bestimmte Stellen aus den verschiedenen Sutras, um zu untersuchen, inwieweit sie eine Rechtfertigung von Gewalt ermöglichen.
Schlüsselwörter
Buddhismus, Gewalt, Pazifismus, Theravada, Mahayana, Singhalesen-Tamilen-Konflikt, Sutras, Normative Ethik, Gewaltlegitimation, Forschungsgeschichte
- Quote paper
- Martin Erlebrook (Author), 2019, Pazifistische Buddhisten? Gewalt im Theravada- und Mahayana-Buddhismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/960363