Was macht ein gutes Leben aus? Erik H. Eriksons bahnbrechendes Werk "Die acht Phasen des Menschen" enthüllt einen faszinierenden Entwicklungsplan, der unser gesamtes Leben prägt – von der ersten zaghaften Vertrauensbeziehung bis zur Weisheit des Alters. Anders als frühere psychoanalytische Ansätze, die sich primär auf die Kindheit konzentrierten, beleuchtet Erikson die lebenslangen Herausforderungen und Chancen, die uns zu dem machen, was wir sind. Tauchen Sie ein in die acht entscheidenden Phasen, in denen Urvertrauen auf Urmisstrauen trifft, Autonomie sich gegen Scham und Zweifel behauptet, Initiative auf Schuldgefühle stößt und Leistung um Anerkennung ringt. Erforschen Sie, wie Identität in der Jugend geformt wird, Intimität im jungen Erwachsenenalter erblüht oder in Isolation erstarrt, die zeugende Fähigkeit zur Weitergabe von Wissen und Werten angetrieben wird oder in Stagnation mündet, und schließlich, wie Ich-Integrität im Alter erreicht wird oder Verzweiflung überhandnimmt. Dieses Buch ist mehr als nur eine psychologische Theorie; es ist ein tiefgründiger Leitfaden zur Selbstfindung, der Ihnen hilft, Ihre eigenen Erfahrungen im Kontext des menschlichen Lebenszyklus zu verstehen. Lernen Sie, die Stolpersteine Ihrer Vergangenheit zu überwinden, Ihre Beziehungen zu stärken und ein erfülltes, sinnvolles Leben zu gestalten. Entdecken Sie die kraftvollen Ich-Stärken, die in jeder Phase gewonnen werden können, und wie diese Ihre Resilienz, Ihren Optimismus und Ihre Fähigkeit zur Liebe und Arbeit beeinflussen. "Die acht Phasen des Menschen" ist ein unverzichtbares Werk für alle, die sich für persönliche Entwicklung, zwischenmenschliche Beziehungen und die tiefere Bedeutung des Lebens interessieren. Erhalten Sie wertvolle Einblicke in die Dynamik von Familie, Partnerschaft und Gesellschaft und lernen Sie, wie Sie aktiv zu Ihrem eigenen Wohlbefinden und dem Ihrer Mitmenschen beitragen können. Lassen Sie sich von Eriksons zeitloser Weisheit inspirieren und entfesseln Sie Ihr volles Potenzial für ein erfülltes und sinnvolles Leben. Ergründen Sie die Geheimnisse menschlicher Reife, Identitätsfindung und sozialer Kompetenz. Dieses Buch ist ein Muss für Eltern, Pädagogen, Therapeuten und alle, die die Komplexität der menschlichen Entwicklung verstehen möchten. Es bietet eine fundierte Grundlage für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und hilft, Krisen zu bewältigen und Potenziale zu entfalten. Entdecken Sie die transformative Kraft der menschlichen Entwicklung und gestalten Sie Ihr Leben aktiv und bewusst.
1.) Zusammenfassung
Erik H. Erikson
,,DIE ACHT PHASEN DES MENSCHEN"
Im Gegensatz zur Frühzeit der Psychoanalyse, wo nach der ödipalen Phase bereits reger Erklärungsbedarf bestand, schlüsselte Erikson den Lebenszyklus in ,,Die acht Phasen des Menschen" auf. Anerkennung kam dem Psychologen mit diesem Werk zu, da er endlich sowohl Einsicht als auch Ordnungselemente in die, bis dahin nur spärlich erforschte, Problematik der Erwachsenen - Neurose einfließen lies.
Natürlich begann er wie immer mit de Überprüfung der psychoanalythischen Theorie über die Entwicklung des Kindes und das klinische Fachwissen; schritt fort indem er alle Entwicklungsschritte in Beziehung mit den jeweiligen anderen brachte. So erkannte er, dass es im Leben phasenspezifische Probleme gibt, die gemeistert werden müssen, oder, wenn jenes nicht der Fall ist, in der Form eines psychischen Defektes ans Tageslicht gerückt wird. Diese im Lebenszyklus ,,Programmgemäß" auftauchende Probleme werden am Ende einer jeden Phase in einem Verhältnis von >gut< oder >schlecht< bzw. Ich - Stärke (Ich - Schwäche) in einem gewissem Maß zum Ausdruck gebracht.
Die erste Phase: Urvertrauen gegen Urmißvertrauen
Die in der Klassischen Psychoanalyse als orale Phase charakterisiert wird, bezeichnet Erikson mit dem Begriff Urvertrauen, welchen man in einer funktionierenden Mutter - Kind Beziehung beobachten kann. Das Kind, erwirbt ein redimentes Gefühl von Ich - Identität, und ist scheinbar entspannt und ohne Probleme. Die liebende Mutter wird zu einer ,, inneren Gewißheit" und wird in Spannungssituationen als Helfer angesehen. Außerdem stützt sich das Kind auf Empfindungen und Bilder, welche eine Art Vertrauensbasis zu zuverlässigen Personen herstellen. Das Kind erfährt ein Gefühl von Gegenseitigkeit. Der Säugling Bekommt was er am wichtigsten benötigt und kann der Mutter erlauben sich außer Sichtweite zu befinden.
Ein Versagen in diesem Stadium spiegelt sich später im Charakter und in Störungen der Geisteszustandes wider; im schlimmsten Fall kann es zu einer infantilen Schizophrenie kommen.
Der Erfolg ist vielmehr abhängig von der Erfüllung der mütterlichen Funktion im jeweiligen Kulturkreis mit den jeweiligen Wertvorstellungen (Wissen, Religion, etc.), als von der Menge der erbrachten Mutterliebe. Dies ist also der Anfang - das Zusammenkommen eines Säuglings, einem Elternpaar und einer Gesellschaft in einem Akt des Glaubens und Vertrauens.
Die zweite Phase: Autonomie im Gegensatz zu Scham und Zweifel
Durch das Reifen der Muskulatur werden dem Säugling zwei Modalitäten eröffnet: Das Festhalten" und das Loslassen". Beides kann sowohl eine positive als auch negative Wirkung haben, Das Kind entscheidet nun selbst ob es die inneren Produkte, die keineswegs als Fremdkörper angesehen werden, vom Gefühl her, nun selbst hergeben will oder aber das Gefühl hat ,dass sie ihm entrissen werden;m.a.W ." Wer beherrscht mich und meinen Körper?" Die Möglichkeit sich exponiert zu fühlen ist groß; das Hinterteil ist nur anderen sichtbar und das Kind schämt sich für das was es macht oder nicht macht, zur rechten oder unrechten Zeit. Erikson sagt, der Zweifel ist der Bruder der Scham.
Menschen die kein Autonomiegefühl entwickeln, hegen immer Zweifel und fürchten Kritik. Die internalisierten Ergebnisse dieser Phase drücken sich in der Beziehung des Einzelnen zu den Prinzipien von Recht und Ordnung aus.
Die dritte Phase: Initiative im Gegensatz zu Schuldgefühl
Dieser Abschnitt wird auch oft als ödipale Phase bezeichnet, wo das Kind Dinge geschehen läßt, und der Macher" sein will. Zum Scheitern verurteilt ist es zu Nachahmungshandlungen und Phantasien hingerissen, da es nicht in der Lage ist den Erwachsenen zu besiegen und nicht mächtig" ist die Funktion derer zu übernehmen. Diese Phase stellt eine Art Wettbewerb dar, und wie Erikson sagt: Hier kommt es zum schicksalhaften Bruch, zur großen Umformung emotionalen Kraftwerk, zu einer Kluft zwischen potentiellem menschlichen Sieg und potentieller totaler Vernichtung. Denn von hier ab wird das Kind für immer in einem inneren Zwiespalt leben". Der Zwiespalt liegt einerseits im Wachstumspotenzial und andererseits, dem internalistischen Elterninstanzen, die aktive Selbstbeobachtung, Selbstbesteuerung und Selbstbestrafung bewirken. Die Frucht besteht aus Schildgefühlen und einem Gefühl, Herr der eigenen Initiative zu sein.
Die vierte Phase: Leistung im Gegensatz zu Minderwertigkeitsgefühl
In dieser Phase gibt es keine neue Quelle innerer Umstürze und so nannte sie Freud auch Latenzperiode". Bereit für systematische Belehrung geht das Kind in die Schule um Kulturgut zu erlernen. Das Kind lernt Leistung in den Vordergrund zu stellen sodass Bildung vor dem Vorhaben Vater oder Mutter zu werden eingereiht wird. Das Kind erlernt die technologischen Grundlagen seiner Kultur wobei die Vaterrolle nicht immer festgelegt sein muß und die Schule zu einer eigenen Gesellschaft wird, und die Gefahr von Minderwertigkeitsgefühlen oder Unzulänglichkeit birgt. Außerdem besteht die Gefahr, dass durch überwinden von einem Minderwertigkeitsgefühl ausgelöst ein übertriebener Fleißeffekt avanciert und so ein gedankenloser, leicht auszubeutender Konfomist entsteht.
Die fünfte Phase: Identität im Gegensatz zu Rollenunsicherheit
Durch die Beginnende Pubertät und des Jugendalters wird das bisher verlässliche Gleichheitsgefühl in Frage gestellt. Die zunehmende Körpergröße und hinzukommende Geschlechtsreife führen eine Gefühlsandlung herbei. Die Frage nach dem ICH und Wie erscheine ich den anderen?" erscheinen als wichtig. Alte Kämpfe werden erneut ausgetragen, die Angst durch Cliquenbildung vermindert und das eigene Ich - Bild um die Spiegelung zu erkennen, durch Verliebtsein" auf einen anderen projiziert. Zuschauern" werden Rollen zugeteilt; Feind" und Freund", Menschen denen man gleichen möchte, oder verabscheuen muß.
Jugendliche welche in ihrer sexuellen Identität unsicher sind, werden so verwirrt, dass es oft zu psychotischen oder kriminellen Zwischenfällen kommt. Es bereitet oft Schwierigkeiten Rollen und Fähigkeiten zu einer Vorstellung von einem Berufstypus zu integrieren, die oftmals Angst hervorruft.
Die sechste Phase: Intimität im Gegensatz zu Isolierung
Nach einer Entwicklung eines starken Identitätsgefühles, ist es dem jungen Erwachsenen möglich sich durch einer konkreten Partnerschaft und Bindung zu verpflichten, und durch ethische Stärke durch Opfer und Kompromisse gerecht zu werden. Vieles von dem Sexualleben das dieser Bindung vorangegangen ist als Identitätssuche zu betrachten, die nötig ist um jetzt erst die Genitalität voll zu entwickeln. Nach Freud wurde die geschlechtliche Liebe extrem vereinfacht; Erikson erfaßt nun Genitalität (nach Freud) folgendermaßen:
1. Wechselseitigkeit des Orgasmus
2. Mit einem geliebten Partner
3. Des anderen Geschlechts
4. Mit dem man wechselseitiges Vertrauen teilen will und kann
5. Und mit dem man imstande und willens ist, die Lebenskreise der:
- Arbeit
- Zeugung
- Erholung
In Einklang zu verbringen
6. der Nachkommenschaft ebenfalls alle Stadien einer befriedigenden Entwicklung zu sichern.
Wo die Fähigkeit zur Identität nicht genügend entwickelt worden ist, kommt es oftmals zur Isolation, die zu psychischen Störungen, depressiver Selbstversunkenheit oder Charakterschwierigkeiten führt. In einer Ehe kommt es häufig zur doppelten Isolierung, die beide Partner hindert sich einer prekären Situation auszusetzen und sie vital zu meistern: die zeugende Fähigkeit.
Die siebte Phase: Zeugende Fähigkeit im Gegensatz zu Stagnation
Die zeugende Fähigkeit ist die Sehnsucht sich an der Stiftung der nächsten Generation zu beteiligen, die Fähigkeit sich zu entwickeln und in den Bedürfnissen anderer zu verlieren, sich selbst und sein Leben einsetzt, um das Leben sinnvoll und bewegt zu gestalten. Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, kann es zu einer Persönlichkeitsverarmung führen und man stagniert. Eine nachsichtige Haltung seiner Selbst tritt auf und die Leidenschaft wird der seichten Sinnlichkeit geopfert.
So bleiben viele unverheiratet oder kinderlos, wollen jedoch ihren Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft beipflichten, welches ihr Leben wiederum positiviert. So übt z.B. nicht nur der Vater auf das Kind Vaterfunktion aus sondern Umgekehrt auch das Kind auf den Mann. Ohne Kinder, die man versorgt und behütet, fühlt sich sowohl Mann als auch Frau wie ein stehengebliebenes Fahrzeug.
Die achte Phase: Ich - Integrität im Gegensatz zu Verzweiflung
Die Ich - Integrität ist schließlich die Krönung, die Synthese aller Teile. Man hat sich entwickelt, ist fähig die Umwelt zu akzeptieren und anzuerkennen, bereit sich um den fortbestand der eigen Sippe einzusetzen; man hat eine Form der Integrität angenommen und wird zum Teil des Ganzen; zum Glied der Kette.
Andererseits überkommt einem ein Gefühl der Wertlosigkeit und Niedergeschlagenheit, hat man sich weder um Vertrauen noch um andere Dinge sei es aktiv oder passiv nicht bemüht. Der Tod scheint als sinnloses Ende und kann nicht mehr als unabänderliches Schicksal hingenommen werden und wird mit Angst oder Todesfurcht beklagt.
Am Ende erörtert Erikson Seine Vorstellung der Epigenese:
Die menschliche Persönlichkeit entwickelt sich nach einem angeborenen Plan; eine innere Kraft im Körper, die ihn zu bestimmten Zeitpunkten seines Lebens vor unterschiedliche Konflikte sozialer Interaktion stellt, um sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft zu bereichern.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema von Erik H. Eriksons "Die acht Phasen des Menschen"?
Das Hauptthema ist die Entwicklung des Menschen durch acht verschiedene Lebensphasen, in denen spezifische psychische und soziale Herausforderungen bewältigt werden müssen. Der erfolgreiche Umgang mit diesen Herausforderungen führt zu Ich-Stärke, während das Scheitern zu psychischen Defiziten führen kann.
Was sind die acht Phasen nach Erikson?
Die acht Phasen sind:
- Urvertrauen gegen Urmißvertrauen
- Autonomie im Gegensatz zu Scham und Zweifel
- Initiative im Gegensatz zu Schuldgefühl
- Leistung im Gegensatz zu Minderwertigkeitsgefühl
- Identität im Gegensatz zu Rollenunsicherheit
- Intimität im Gegensatz zu Isolierung
- Zeugende Fähigkeit im Gegensatz zu Stagnation
- Ich - Integrität im Gegensatz zu Verzweiflung
Was geschieht in der Phase "Urvertrauen gegen Urmißvertrauen"?
Diese Phase, die der oralen Phase der klassischen Psychoanalyse entspricht, konzentriert sich auf die Entwicklung von Urvertrauen durch eine funktionierende Mutter-Kind-Beziehung. Ein Versagen in dieser Phase kann später zu Charakterproblemen und psychischen Störungen führen.
Was ist mit "Autonomie im Gegensatz zu Scham und Zweifel" gemeint?
Diese Phase dreht sich um die Entwicklung von Autonomie durch das Reifen der Muskulatur und die Fähigkeit des Kindes, "festzuhalten" und "loszulassen". Ein Mangel an Autonomie kann zu Zweifeln und Angst vor Kritik führen.
Was ist die "ödipale Phase" nach Erikson und wie äußert sie sich?
Die ödipale Phase (Initiative im Gegensatz zu Schuldgefühl) beschreibt, wie das Kind der "Macher" sein möchte und durch Nachahmung und Fantasien versucht, die Rolle der Erwachsenen zu übernehmen. Das Scheitern kann zu Schuldgefühlen und inneren Konflikten führen.
Was passiert während der Phase "Leistung im Gegensatz zu Minderwertigkeitsgefühl"?
In dieser Phase tritt das Kind in die Schule ein und lernt, Leistung in den Vordergrund zu stellen. Es besteht die Gefahr von Minderwertigkeitsgefühlen, aber auch von übertriebenem Fleiß.
Wie beschreibt Erikson die Phase "Identität im Gegensatz zu Rollenunsicherheit"?
Diese Phase im Jugendalter ist durch die Suche nach der eigenen Identität gekennzeichnet. Das Kind/der Jugendliche fragt sich "Wer bin ich?" und "Wie erscheine ich den anderen?". Unsicherheiten können zu psychotischen oder kriminellen Zwischenfällen führen.
Was versteht Erikson unter "Intimität im Gegensatz zu Isolierung"?
Nach der Entwicklung eines starken Identitätsgefühls ist der junge Erwachsene in der Lage, sich durch eine konkrete Partnerschaft zu verpflichten. Ein Mangel an Identitätsgefühl kann zu Isolation und psychischen Störungen führen.
Was ist die "zeugende Fähigkeit" und was passiert, wenn sie fehlt?
Die zeugende Fähigkeit ist die Sehnsucht, sich an der Stiftung der nächsten Generation zu beteiligen. Wenn diese Fähigkeit fehlt, kann es zu Persönlichkeitsverarmung und Stagnation kommen.
Was bedeutet "Ich - Integrität im Gegensatz zu Verzweiflung"?
Ich - Integrität ist die Synthese aller Teile des Lebens. Man hat sich entwickelt und ist fähig, die Umwelt zu akzeptieren. Ein Mangel an Ich - Integrität führt zu Wertlosigkeit und Verzweiflung.
Was ist Eriksons Vorstellung der Epigenese?
Erikson glaubt, dass sich die menschliche Persönlichkeit nach einem angeborenen Plan entwickelt. Eine innere Kraft stellt den Menschen zu bestimmten Zeitpunkten seines Lebens vor unterschiedliche Konflikte sozialer Interaktion, um sowohl das Individuum als auch die Gesellschaft zu bereichern.
- Citation du texte
- Josef Pfandl (Auteur), 1998, Die acht Phasen des Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95938