Psychologie - Biologische Grundlagen 1
VISUELLES SYSTEM:
Augapfel= beweglich (Kraftsparend- der Kopf wird nicht bewegt)
In Ruhe = flache Linse (Fernsehen)- gespannter Ciliarmuskel Nahsehen= gekrümmte Linse. (Evolutionär: unser Auge ist auf fernsehen eingestellt, nicht auf nahsehen.)
Die nasalen Hemiretinahälften überkreuzen sich an der Chiasma opticum und laufen in die entgegengesetzten Hemisphären.
(Ausfall / Läsion der Gehirnpartie der Infoverarbeitung = "Hemianopsie" -Eindruck eines eingeengten Gesichsfeldes)
Retina = Umsetzg. Lichteinfall (physikal.) - Nervenimpuls
(biolog)
5 neuronale Schichten:
Rezeptoren - Horizontalzellen - Bipolarzellen - Amakrinzellen - Ganglienzellen - Axome nur S / W
!
Schneeeblindheit= Überlastung, Konturensehen verschlechtert sich.
Horizontalzellen:
Wirken als negatives Feedback /sammelt Info auf eine Bipolare Zelle, die die Reaktion auslöst.
REIZWEITERLEITUNG:
durch Soma - Axon Übergang (elektrischer Schwellenwert) -
NZ steht immer unter Spannung. (-40 = Ruhepotential)
Inhibitorische (Abnahme) und exzitatorische (Zunahme) Veränderung
...beruht auf Diffundierung von Natrium - Kalium -Ionen.
* Kontaktstelle = Synapse.(pro NZ ca. 8000) durch den Spike an
der synaptischen Spalte -> Ausschüttung der Transmittersubstanzen
- (Chemische Infoübertragung) -> (biologische Infoübertragung nur
bis präsynaptischem Teil) -> Rezeption 400 x Pro sec. an der
postsynaptischen Seite.(hier = größte Trägheit) -> Polarisation
baut sich auf.(Depolarisation= pos./ Hyperpolaristion= negativ)
* Rasche Spikefolge: wirkt je nach Art erregend oder hemmend.
* Zellkörper mißt: überwiegt Hemmung oder Erregung (-> Auslösung oder Unterdrückung des Aktionspotentials.)
- Daher: der Reiz erfolgt nicht durch Licht ! (bei Licht = Stromunterbrechung) -Zellinneres wird negativiert)
= elektrophysiologische Funktion eines Rezeptors.
bei kurzen Lichtblitzen:
langsames Abklingen,
abhängig von Licht- intensität.
REZEPTIVE FELDER:
= haben eine Antagonitische Wirkung !
= funktionell (aufgrund der Funktion der NZ.) anatomische
Strukturen, die sich auf die Gruppierung von Neuronen in rezeptiven Feldern beziehen.
ON-Zentrums-Neuron = bei Zentrumsreizung -> Erhöhung der Frequenz. Off-Zentrums- Neuron: ----''---- ->Senkung der Frequenz.
* Rezeptorfeld: ähnlicher Aufbau wie Retina: Versch. Zellen, Netzwerkstruktur, Info wird in der Hauptrichtung ungehemmt weitergegeben.
* Ein und derselbe Rezeptor kann versch. Funktionen annehmenabhängig von der Reizung. (Zentrum / Peripherie)
(On / Off- Felder: liegen überlappend.)
* Zentrum der On / Off-Zelle wird bei viel Licht sehr klein, bei
Dunkelheit sehr groß. (so groß, daß der Ring (Peripherie)
verschwindet - Antagonisten setzen aus - man sieht schlechter Konturen. -physiologischer Effekt !)
* Diffuser Reiz: Erregung und Hemmung neutralisieren sich.
(infolos) -auch keine unterschiedlichen Reaktionen bezüglich der
Lichtintensität. "Spikes" = Spitzen des Aktionspotentials
* Rezeptive Felder in der Retina, die auf Bewegungsrichtungen spezialisiert sind. -bei Änderung der Bewegungsrichtung -> Änderung der Erregung / Hemmung.
* Über Hemmung und Erregung entscheiden nicht die Rezeptoren, sondern die nachgeschalteten Nervenzellen.
* Verstärkung der Info durch Erregung und Hemmung (Erregung holt Hemmung ein.)
* Hemmung in einem On-Zentrumsfeld ist kleiner als die Erregung in einem Off-Zentrumsfeld.
* Rezeptive Felder: werden zum Rand hin größer; Rezeptoren werden weniger; Linsenkrümmung stärker =Unscharfes Sehen am Rand.
* "Saccadische Augenbewegungen" beeinflußen das Sehen. (ca, 5 ms. danach ist die Sehleistung massiv herabgesetzt, -aber auch schon kurz davor. (vom Gehirn gesteuert !) ca. 200 ms.= "Saccadische Unterdrückung".
* Größte Signalwirkung: sich bewegende Konturen (=schnell hintereinander Erregung und Hemmung.)
* Scheinbarer Widerspruch: auch statische Bilder werden wahrgenommen. Begründung= saccadische Augenbewegungen. (Tremor) Bei Ausschaltung des Tremors durch Geräte ->funktionale Blindheit.
- das Auge sieht auch statische Bilder in Bewegung.
* unsere Sacc.Bewegungen konzentrieren sich auf Konturen und inforeiche Partien der Bilder; kaum auf diffuse Partien.
(Infoträger = von unserem Langzeitgedächtnis ist festgelegt, was "interessant" ist.)
LATERALE HEMMUNG:
...verstärkt die Wirkung der Rezeptorfelder (Konturensehen)
(Zshg. zum menschlichen Denken: starke Kontrastverschärfung (Rassendenken) verhindern Differenzierungen.
Nur die verzweigenden, hemmenden Äste wirken auf das Signal.
(Feedback !) -20% der Signale wirken als Hemmung zurück.
1/5 am lateralen Ast in Hemmung umgesetzt. (geht auch als Hemmung zurück!) Bei Verzweigung schwächt sich die Hemmung ab (bei 2- Teilung halbiert sie sich.) Unterschied = Faktor 4
Inhibitorische Äste= immer kürzere Axone als erregende.
LOGARITHMISCHES PRINZIP:
...Wahrnehmung über Sinnesorgane bildet eine logarithmische Kurve (hat Auswirkung auf das Denken - "interne logarithmische Skalierung") -Wahrnehmung & Denken = eng vernetzt! Generator- und Aktionspotential bilden die selbe Kurve ! Experimente: (mit Vergleichsreizen) bei feinen Reizen= sehr kleine Abstufungen - Abst. wachsen logarithmisch ! (Je weiter weg von der Reizschwelle, dest flacher die Kurve !
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
wenn er sie logarithmiert.
ÜBERGANG PERIPHERE (SINNES-) WAHRNEHMG. - ZENTRALE WAHRN. (CORTEX)
2 rasch aufeinander folgende Stimuli löschen einander aus.
Target= Konturen
Maske = zufällige Punkte
Masking Stimulus kann beliebig lang sein. (außer extrem kurz - wird nicht gesehen) ABER: Je kürzer das Target dargeboten wird, desto länger muß der ISI sein. (Wenn der Target Stimulus gemerkt werden soll.) -und umgekehrt.
Bei Präsentation auf 2 Augen / versch. Orte (gleicher Ort im Gesichtsfeld): gleicher Effekt (Auslöschung) Beweis für die Interferierung der Muster erst im Cortex.
* Je intensiver (heller) ein Reiz, desto leichter wird er wahrgenommen.
* Intensität x Zeit = konstant gehalten. (müssen die selbe Wahrnehmung ergeben. "Blochsches Gesetz" !) - Bei strukturierten Masken (Konturlinien !) gilt das Blochsche Gesetz nicht ! Weil: Konturen haben einem besonderen Stellenwert in der Wahrnehmung !
* Lichtreize addieren sich mit der Zeit.
* Zeitbereich= 150 - 200 ms. (= sacc.Bewegung & Verarbeitung)
1) Random Noise Mask: in der Peripherie repräsentiert
2) Pattern Mask: im Cortex repräsentiert.
CORTEX:
3 verschiedene Arten von Zellen:
Nur eine Richtung führt zur Reizung ! -Maximale Bewertung der Reaktion bei Bewegung in bestimmte Richtung.
Reaktion erst nach Darbietung (Wahrscheinlich weil die hemmende Wirkung während der Darbietung ins Gegenteil umschlägt.) Cortex= über Feedbackschleifen (Schicht 5) mit dem Tectum (Augenbewegungen) verbunden.
* "prefered direction" (in einer best. Schicht.) + topografische Lage bestimmen die Reaktionsstärke. (wie bei Retina - Zellen)
* topografische Relationen bleiben von Retinazellen bis in die Cortexzellen gleich erhalten. (in der Peripherie nur schwächer.) Nur die Auflösung ist verschieden.
* In einer anderen Schicht: Reaktion auf punktförmige Reize. (S4) Hier werden "Informationen" von der Retina in den Cortex geleitet. In der Retina: nur punktförmige Reize führen zur Weiterleitung.)
* Winkeldedektoren im Cortex - ca.20 versch. Winkel werden maximal repräsentiert (für rechtes und linkes Auge) daher: Tiefensehen mit einem Auge schwierig.
* Eine best. Winkellage einer Konturlinie wird von einer bestimmten Kette von Rezeptorzellen weitergeleitet ("Zuständigkeit") -spezifische Vernetzung. (nichts= Zufall!) Gegenansatz: Lernalgorithmen arbeiten auf Basis eines diffusen Systems.
AKKUSTISCHES SYSTEM:
Kommunikation: Sprache entwickelte sich vor der Schrift.
* Rindenfelder des akustischen Systems sind größer als RF des visuellen Systems. (Wahrnehmungsfelder !)
* Visuelle Info steht uns meistens GLEICHZEITIG zur Verfügung - akustische nur SEQUENTIELL.
* Das akustische System ist linkshemisphärisch dominant. (wie die Zeitwahrnemung)
PHYSIK: akustische Reize= sinusförmige Schwingungen - durch
Druckunterschiede in der Luft. (in Schallgeschwindigkeit= 330 m/s) Frequenz= wie viele Sinuswellen pro Zeiteinheit ? (Hz)
Amplitude= Spitzen (von Druckunterschieden bestimmt)
Höhere Frequenzen= stärkere Dämpfung durch die Luft - Abnahme der Amplituden - je weiter weg, desto weniger hohe Amplituden.
"phon"= subjektives Maß der Lautstärke (bei 1000 Hz) Ton= Sinuswelle Klang= rythmische Sw. Geräusch= unrythmische
Hörbereich des Menschen: 20 - 16 000 Hz. / 0 dB - 140 dB SPL "Isophone" = Kurven, die gleiche Effekte bez. der Wahrnehmung ausloten. ( bei 1000 Hz wird der Schalldruck geändert Unterschied)
L = Schalldruck (in dB) N/m2
HÖREN:
Trommelfell: - Verstärkung des Schallreizes durch Hammer, Amboß und Steigbügel. Innenohr: flüssigkeitsgefüllt, (nicht komprimierbar)
Schall breitet sich schlechter aus. (elastisches System !) - ovales Fenster -> Cochlea: um Schnecke herum = Felsenbein, um Schall "einzusperren". ovales F.= "Ausgang"
scala vestibuli= "Input" scala tympani= "Output"
(Penilymphe)
Cochlea: besteht aus drei Etagen: ---''--- und scala media, in der die Haarzellen (Hörsensorzellen) auf der Basilarismembran liegen.
Über ihnen liegt als Abdeckung die Tectorialmembran. (Endolymphe)
* Frequenzkodierung: Basilarismembran wird gegen Helicotrema hin breiter. (Spannung am Eingang stärker) Eigenschwingung: nimmt best. Höhen auf. (dünner = höher)
Neuronale Weiterleitung: Nucleus cochlearis - Schleifenkernkomplex - Olivenkernkomplex - Colliculus inferior - Capsula interna - Corpus geniculatis medialis.
Hören = schon auf früher Ebene der Verarbeitung Verbindung zum optischen Nerv. (Hören und Sehen = eng verbunden.)
Alle Sinnessysteme = (außer dem Geruchssinn) gehen über den Thalamus. (= Tor zum Bewußtsein.)
GLEICHGEWICHTSORGAN:
Für Gleichgewicht= 3 Dimensionen.
Macula - Organ: gallertartige Masse bewegt sich - (jede kleinste Bewegung) -Weiterleitung über Umbiegung von Sinneshärchen.
(verschiedene Längen) in Richtung zum Kinocilium= Aktivierung. macula utriculi -waagrecht / macula sacculi -senkrecht.
* Zur Wahrnehmung von STATISCHEN Veränderungen, nicht Rotationen. Bogengänge: 3 rechtwinkelig aufeinander stehende Bögen - mit gallertartiger Masse gefüllt (wie Endolymphe) -dadurch wie schwerelos aufgehängt. "Cupula" (Sensor) wird bei Rotation umgebogen. * Zur Wahrnehmung von ROTATIONEN.
THERMOCEPTION:
Bei Hitze: Blutgefäße werden weiter -> mehr Blut an der
Oberfläche Thermoregulierung durch Kreislauf. (Blutdruckhebung/ - senkung)
* Kreislaufkollaps= Blutdruck sinkt plötzlich, wenn sich die Adern in der Peripherie erweitern.
* Schock= periphere Blutgefäße kontrahieren und öffnen plötzlich wieder - Blutdrucksabfall !
Übergang warm - kalt ist besonders kritisch, weil in der
Peripherie Adern = enger. (Blut in den Organen. (Erfrierungen !)
TASTSINN: (haptischer Sinn)
2 - Punkt - Schwelle: Abstand, ab dem 2 Punkte als einzeln wahrgenommen werden. (2 - 70 mm)
Oberarme, Rücken =schlecht / Fingerspitzen, Zunge, Lippen = gut.
Hemineglekt: nehmen nur eine Gesichshälfte wahr.-bewegen nur eine.
Anosognosie: Nicht erkennen von eigenen Störungen. (Parietall.R)
SPRACHE:
-Verteidigung -Fortpflanzung -Nahrungsbeschaffung
=> führt zu Kommunikationszwang ! (nur bei sozialen Tieren) Körpersprache - Zeichensprache - Lautsprache.
Emotionen:-Zustand des Individuums: -nach außen dargestellt über Sprache, -nach innen über Cortisol (Energiebereitstellung)
* Signal= erregt Reaktion
* Kommunikation= höhere kognitive Ebene (theorie of mind) Übergang Signal : Kommunikation = dort, wo die mentalen Eigenschaften der Kommunikationspartners zielführend interpretiert werden können.
3 Stadien bei Jungtieren: (wenn alleine - Feind kommt)
1.-"cooing" fiepen - ruft die Mutter
2.-"freezing" erstarren - unsichtbar machen
3.-"barking" Scheinangriff (Grimasse / Laute)
Bei Opiatinjektion: 1.= starke Abnahme / 2.,3.= kein Effekt.
(mildern Schmerzwahrnehmung,Emotionsminderung)
Bei Opiatblockern: 1.steigt an / 2.,3.= kein Effekt.
(1.= vermehrt Opiumrezeptoren im Gehirn)
Bei Benzodiazepinen: 1.kein Effekt / 2.,3. sinkt ab.
(Transmitterstörung - wie bei depression)
=> 1. scheint nicht mit Kommunikation in Zusammenhang zu stehen,
2. und 3. schon. = verschiedene biologische Systeme.
1.= keine spezielle Kontaktaufnahme mit der Umwelt = Signal ! Keine kognitiven Fähigkeiten nötig ! (Automatisch)
2. / 3.= Kontaktaufnahme mit der Umwelt (Wahrnehmung!) - Reihenfolge 2.dann 3.stimmig = kognitive Fähigkeiten. Kommunikation !
Panksepp: Untersuchungen an autistischen Kindern: haben zu viele Endorphine ! ("closed social window")
Jutta Frith: Artikel im "Scientific America":
Autistische Kinder: (eher biologischer als psychischer Ursprung !)
- brauchen Hilfe von Erwachsenen.
- sprechen Sätze nach
- vermeiden Augenkontakt
- lachen oft grundlos
- spielen nicht mit anderen Kindern
- hängen sehr an einem bestimmten Gegenstand
- bemerkenswerte kognitive und handwerkliche Fähigkeiten
- spielen nur mit anderen, wenn dazu aufgefordert
- tun dieselben Dinge, wenn einmal erlernt, immer wieder
- keine "make believe" - Spiele (tun als ob) -keine Metaebene.
- können sich nicht in Gedanken, Wünsche oder Gefühle anderer hineinversetzen.
- verstehen Mimik, aber keine Worte (weil: verstehen nicht, was andere Menschen WOLLEN.)
Endorphinlevel: bei Tieren mit höherem Sozialkontakt / Rang = höher. Wenn E.-level künstl. herabgesetzt= verliert Rangkämpfe.
Begriffsbildung für Mund und Augenstellung schon bei Tieren. Emotionaler Ausdruck= Doppelbedeutung: -Signal -körperl. Ausfmerksamkeit
Untersuchungen am Menschen: "Gesichtsatlas" (FACS) der versch. Mimiken.
* Bei absichtlichem Verändern der Mimik treten die selben physiologischen Phänomene auf, wie bei spontanem Auftreten.
* Mimik überträgt sich auf Emotion (Gesprächspartner !) (uU.wird die Mimik nachgeahmt, um sich in die Sit. des Gesprächspartners versetzen zu können.)
NEUENTWICKLUNG DER HEMISPHÄREN:
Symbole: -Zeichen (repräsentieren Begriffe.) Willkürlich= welches Zeichen für welchen Begriff.
* Zeichensprache der Hominiden: (=schwierig zu erforschen - keine Belege !) Voraussetzung: optomotorische Fähigkeiten (Feinmotorik der Hand / Erkennung)
* Lautsprache: entwickelte sich aus der Zeichensprache (langsam mit Lauten verbunden) durch Bed. der Hände für andere Tätigkeiten.
* Nonverbale Kommunikation scheint mit der Gestik und Mimik den Hochpunkt erreicht zu haben - keine Ausdifferenzierung mehr möglich -> durch Zeichen ergänzt.
Linke Hemisphäre: (bei Rechtshändern) Differenzierung zur
symbolhaften Zeichensprache. (Verständnis) -> später: benachbarte Lokationen für Lautsprache.
* ähnliche Leistungen= in der selben Hemisphäre (benachbart)
* unterschiedliche Leistungen= in unterschiedlichen H. (zB. kognitive und motorische Leistungen !)
ABER: bei Bildung einer neuen Leistung wird sie in einer anderen
H. angelegt - die alte bildet sich erst zurück, wenn sich die neue "bewährt" hat. (s.u.)
3 Sprachvarianten: - Mimik, Gestik - Laut-, Zeichensprache - Mathematik (abstrakte Sprache) =im Gegensatz zur Lautsprache in der rechten H. (s.o.)
EINE bestimmte Leistung ist zu einem best. Zeitpunkt in EINER Hemisphäre.
Mutation: gleicht plötzlich auftretende Umweltbedingungen durch Genveränderungen aus. (evtl.Bsp.: Linkshänder = Anpassung ?) Anpassung: graduell über langen Zeitabschnitt.
* Gestik beim Sprechen = beim Rechtshänder meist mit der rechten Hand -> weil Laut- und Zeichensprache in ähnlichen Gehirnregionen.
* "Unfertigkeit" des Babys nach der Geburt macht den Menschen zum anpassungsfähigsten Lebewesen. (Kultur, Sprache...)
* zu Beginn der Entwicklung: Gehirn bei allen Lebewesen sehr ähnlich. (Vogel: kein Cortex, aber limbisches System, Thalamus) Mäuse, Ratten: Neocortex (nahe am Menschen)
Gewebeschnitte von verschiedenen Tieren: corticale Struktur, Aufbau der NZ = nicht unterscheidbar.
- Unsere emotionalen Fahigkeiten (ähnlich wie Hominide ) hinken den kognitiven (unterscheiden den Menschen vom Primaten !) stark hinterher !
Trennung Sprachverständnis : Sprachproduktion kann nur bei Split - brain - Patienten untersucht werden.
(= corpus callosum durchtrennt !)
* Redundanzmodell: die nicht dominante Hemisphäre ist nur als "Leistungsreserve" gedacht.
* "Primacy" - Modell: jede Hemisphäre, die einmal stimuliert wird, beginnt mit der Verarbeitung nach den für sie charakteristischen Verarbeitungsprinzipien.
* Kontrollmodell: eine dominante Hemisphäre steuert die Tätigkeiten der eigenen und der anderen Hemisphäre.
* Modell zweier verschiedener Grundfunktionssysteme: die Hemisphären unterscheiden sich in Bezug auf ihre Verarbeitungsstile. (R= globale, ganzheitliche (Raumvorstellung) / L= partielle Verarbeitung (Sprache))
* Modell der differenzierten Spezialisierung: Komplexe kognitive Leistungen setzem sich aus Teilleistungen zusammen, die in verschiedenen Hemisphären lokalisiert sein können.
* Evolutionshypothese: evolutiv jüngere Leistungen sind in der linken Hemisphäre angelegt.
Gibt es biologische Unterschiede zwischen wieblichem und männlichem Verhalten, die auf die Hemisphärenunterschiede zurückzuführen sind ?
(schon zu Urzeiten unterschiedlicher Selektionsdruck !)
- Tendenz zur Lateralisierung bei Männern und Rechtshändern besonders. (bei linkshändigen Frauen = annähernd bilateral ) Je mehr Spezialisierung, desto mehr "verbaut" für neue Entwicklungen. (evtl. Linkshänder als "Reserve" für schnelle Anpassungsmöglichekeiten gedacht - Erhaltung des Genpools !)
- Im IQ keine Unterschiede - nur in der Art der kognitiven Fähigkeiten ! (= Art der Intelligenz !)
Durch Präsentation von 2 gleichzeitigen Aufgaben - Ausschaltung einer Hemisphäre.
Männer: - besseres räumliches Vorstellungsvermögen (drehen von Bildern im Kopf...)
- mathematische Schlußfolgerungen
- Orientierung über einen Weg
- Einsatz zielgerichteter mot. fertigkeiten (werfen, fangen..)
Frauen: - können schneller zusammenpassende Objekte erkennen
- höhere Wahrnehmungsgeschwindigkeit
- höhere verbale Gewandtheit (Wortflüssigkeit)
- finden schneller Worte, die einer bestimmten Bedingung genügen.
- besser bei Rechenaufgaben
- besser beim Merken von markanten Punkten entlang eines Weges.
- rascher beim Lösen von manuellen Präzisionsaufgaben.
* Wird zurückgeführt auf hormonale Einflüsse !
(Hypothalamus : steuert das Fortpflanzungsverhalten !)
Auch Unterschiede in den Untersuchungen von Homosexuellen und Heterosexuellen Männern ! (Homosexuelle schneiden bei einigen räumlichen Aufgaben schlechter ab und sind beim Zielen schlechter)
* andere Unterschiede: Hirnstrukturen !
- bei Männern stärker asymmetrisch organisiert als bei Frauen
- Teile des Balkens können bei Frauen ausgeprägter sein
- Verletzungen einer Hirnhälfte haben bei Frauen geringere Auswirkungen
- Wahrnehmungsfunktionen sind bei Frauen weniger auf eine Hemisphäre beschränkt.
- Sprachstörungen treten bei Männern nach Verletzung der linken Hemisphäre häufiger auf als bei Frauen.
Mimik : Emotionaler Ausdruck:
Wenn Gesichtshälfte beim Lächeln gespiegelt: wirkt unecht.
- Gesichtshälften schauen immer unterschiedlich aus - vielleicht weil von verschiedenen Hemisphären gesteuert.
* viele Mimiken = bilateral
* um die Mundgegend: asymmatrisch
* Stirn und Augen: symmetrischer
- Gestik: (bei Rechtshändern meist mit der rechten Hand !) Ist besonders auffallend, wenn keine Mimik vorhanden. = Art von Zeichensprache; ersetzt mimischen Ausdruck !
RZ schneller bei glücklichen oder traurigen Gesichtern ?
Häufig gestellte Fragen
Was behandelt dieser Text über psychologische und biologische Grundlagen?
Dieser Text behandelt hauptsächlich die biologischen Grundlagen der Wahrnehmung und Kommunikation, insbesondere im Zusammenhang mit dem visuellen und akustischen System, sowie dem Tastsinn, Gleichgewichtsorgan und Thermozeption. Er geht auch auf die neurologischen Unterschiede zwischen den Hemisphären des Gehirns und deren Einfluss auf Verhalten und Fähigkeiten ein.
Was sind die Schlüsselpunkte zum visuellen System?
Die Schlüsselpunkte umfassen die Funktionsweise des Auges (Linse, Ciliarmuskel), die Verarbeitung von Lichtreizen in Nervenimpulse durch die Retina, die Rolle von Horizontalzellen, die Reizweiterleitung über Synapsen und die Bedeutung rezeptiver Felder (ON-Zentrum, OFF-Zentrum) für die Kontrastwahrnehmung und Bewegungserkennung. Der Text behandelt auch Sakkadische Augenbewegungen und laterale Hemmung.
Wie funktioniert die Reizweiterleitung im Nervensystem?
Die Reizweiterleitung basiert auf dem Ruhepotential der Nervenzellen (-40), der Diffundierung von Natrium-Kalium-Ionen, und der exzitatorischen (Zunahme) sowie inhibitorischen (Abnahme) Veränderung. An der Synapse erfolgt die Ausschüttung von Transmittersubstanzen, welche die Polarisation der postsynaptischen Seite beeinflussen. Rasche Spikefolgen können erregend oder hemmend wirken.
Was ist die Bedeutung rezeptiver Felder?
Rezeptive Felder haben eine antagonistische Wirkung und sind funktionelle Strukturen, die sich auf die Gruppierung von Neuronen beziehen. Sie bestehen aus ON-Zentrum- und OFF-Zentrum-Neuronen, die auf Reize im Zentrum bzw. in der Peripherie reagieren. Sie ermöglichen die Kontrastwahrnehmung und die Erkennung von Bewegungsrichtungen.
Was sind Sakkadische Augenbewegungen und laterale Hemmung?
Sakkadische Augenbewegungen sind schnelle, ruckartige Bewegungen des Auges, die das Sehen beeinflussen. Laterale Hemmung verstärkt die Wirkung der Rezeptorfelder und ist wichtig für die Konturenwahrnehmung.
Was sind die zentralen Aspekte des akustischen Systems?
Der Text behandelt physikalische Grundlagen des Schalls (Frequenz, Amplitude), die Funktionsweise des Ohrs (Trommelfell, Hammer, Amboß, Steigbügel, Cochlea) und die Frequenzkodierung durch die Basilarismembran. Außerdem wird die neuronale Weiterleitung vom Nucleus cochlearis zum Cortex beschrieben.
Wie funktionieren Gleichgewichtsorgan und Thermozeption?
Das Gleichgewichtsorgan verwendet Macula-Organe (für statische Veränderungen) und Bogengänge (für Rotationen), um Bewegungen wahrzunehmen. Die Thermozeption reguliert die Körpertemperatur durch Veränderungen der Blutgefäße und des Kreislaufs.
Welche Informationen sind zum Tastsinn (haptischer Sinn) enthalten?
Informationen zum Tastsinn umfassen die Zwei-Punkt-Schwelle (Abstand, ab dem zwei Punkte als einzeln wahrgenommen werden) und Unterschiede in der Sensibilität verschiedener Körperteile. Es werden auch neurologische Störungen wie Hemineglekt und Anosognosie erwähnt.
Was wird zum Thema Sprache und Kommunikation ausgeführt?
Der Text behandelt die Entwicklung der Sprache (Körpersprache, Zeichensprache, Lautsprache), die Unterscheidung zwischen Signal und Kommunikation, die Bedeutung von Emotionen und die neuronalen Grundlagen der Sprache. Es werden auch Studien zu autistischen Kindern und deren Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion erwähnt.
Welche Unterschiede gibt es zwischen den Hemisphären des Gehirns?
Die linke Hemisphäre ist dominant für symbolhafte Zeichensprache und Lautsprache, während die rechte Hemisphäre für Mathematik und räumliche Vorstellung zuständig ist. Es gibt auch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Lateralisierung und den kognitiven Fähigkeiten. Männer haben tendenziell ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen, während Frauen in verbalen Fähigkeiten besser abschneiden.
Was sind die wichtigsten Modelle zur Hemisphärenspezialisierung?
Verschiedene Modelle werden genannt, darunter das Redundanzmodell, das Primacy-Modell, das Kontrollmodell, das Modell zweier verschiedener Grundfunktionssysteme, das Modell der differenzierten Spezialisierung und die Evolutionshypothese.
Gibt es biologische Unterschiede zwischen weiblichem und männlichem Verhalten, die auf die Hemisphärenunterschiede zurückzuführen sind?
Der Text deutet auf die Möglichkeit hormoneller Einflüsse hin, die die beobachteten Unterschiede in kognitiven Fähigkeiten und Hirnstrukturen zwischen den Geschlechtern erklären könnten. Die geschilderten Unterschiede in der Gehirnorganisation können auf verschiedene Selektionsdrücke in der Geschichte zurückgeführt werden.
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- B. Ripper (Author), 1993, Biologische Grundlagen I - Klimesch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95907