Aufgabe der Kunst


Ponencia / Ensayo (Colegio), 2000

2 Páginas


Extracto


Meine Auffassung zur Aufgabe der Kunst

Markus Stoß

Die Frage nach der Aufgabe der Kunst ist vermutlich so alt wie die Kunst selber . Ein treffendes Zitat zu diesem Thema liefert auch Goethe „ Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, die Erfahrung trügerisch, das Urteil schwierig „. Und genau da liegt meiner Meinung nach der Kern der Sache. Um das schwierige Urteil über die Kunst zu fällen, ist diese zu lang und das Leben zu kurz. Ich denke die Kunst verfolgt von Sekunde zu Sekunde und von Blickwinkel zu Blickwinkel eine andere Aufgabe. Es kommt ganz darauf an von wem sie und zu welcher Zeit betrachtet wird. Ich denke die Kunst erfüllt heute weit mehr Erwartungen als das noch vor 100 Jahren der Fall war. Auch haben sich allein in diesen Kunsthistorisch kurzen Zeitraum die

Erscheinungsformen der Kunst verändert. Damals zählten Malerei, Musik , Bildhauerei und die Fotografie als Künste. Heute ist beinahe alles Kunst. Es gibt Alltagskunst, welche sich durch ausgediente Badewannen und Einrichtungsgegenständen zu definieren versucht. Es gibt Häuser ( Hundertwasserhaus ) welche als Gesamtkunstwerk betrachtet werden.

Auch der Film und die Werbung gelten teilweise als Kunst. Und sogar die Pornographie kämpft darum als Kunstform ernst genommen zu werden.

In Anbetracht dessen müssen wir die Kunst als etwas definieren, das immer mehr Einfluß auf unser Leben nimmt und somit ihren Mythos verliert. Bis in die Neuzeit war es das Privileg weniger Menschen, künstlerisch tätig zu werden, deren Arbeiten dann auch erst von ihren Auftraggebern als Kunst bezeichnet wurden. Vorher war es nur ein Werk, erst indem Moment als ein anderer über das geschaffene urteilte wurde es zur Kunst. Heute kann jeder Kunst schaffen, vorausgesetzt er schafft es dem Publikum zu vermitteln, das dieses Werk sich von den alltäglichen Dingen abhebt und sei es dadurch, das es sich nicht abhebt.

Wenn Kunst unser Leben immer mehr erobert und jeder Kunst schaffen kann , wie sehen die Forderungen an die Kunst aus ? Können sie überhaupt noch erfüllt werden ?

Je mehr die Kunst von unserem Leben Besitz ergreift, desto größer werden die Forderungen an sie. Denn wenn wir uns für teures Geld Kunst zulegen (und Kunst hatte schon immer ihren Preis ), dann möchten wir ja auch so viel wie möglich davon haben. „Zuerst sollte es ja was fürs Auge oder Ohr sein, aber wenn man noch drüber nachdenken könnte das währe noch besser, ach ja am besten es ist noch irgendwie Intelligent und zwar so das es gleich keiner mehr versteht und alle nur staunen, was man für einen extravaganten Kunstgeschmack hat.“

Das ist es doch was viele Menschen denken, bevor sie sich ein Bild, eine Plastik oder ähnliches kaufen oder in ein Konzert gehen. Und stellt man der Allgemeinheit die Frage, was Kunst bewirken soll, so wird man von jedem eine andere Antwort erhalten. Die einen legen wert auf die Ästhetik des Werkes, die anderen darauf ob es etwas revolutionär neues ist, die nächsten wiederum interessiert der tiefere Sinn hinter der Sache. Und durch die ungeheure Vielfältigkeit der Kunst wird ein jeder etwas für seinen Geschmack finden, und wenn nicht entwickelt er gleich selbst eine neue Kunstform. Also was soll die Diskussion über die Aufgabe der Kunst ?

Sie ist in meinen Augen hinfällig, da die Kunst sich danach richten wird, was man haben will.

Kunst darf alles und tut alles und das ist gut so. Denn meiner Meinung nach ist Kunst nur ein Begriff, um die Handlungen desjenigen zu schützen, welcher etwas neues ausprobiert und damit im ersten Moment auf Ablehnung stößt. Wenn ich etwas tue oder erschaffe, was gesellschaftlich inakzeptabel ist und ich deshalb angegriffen werde, so definiere ich das getane als Kunst und schon schütze ich mich vor weiteren Anfeindungen. Nur durch diesen Schutz ist es möglich neue Ideen zu verwirklichen, da komischer weise das Wort „Kunst“ wie ein schützendes Schild gegenüber Anfechtungen wirkt. Der Grund dafür scheint mir derselbe zu sein wie der bei „des Kaisers neue Kleider“ : wenn ich Kunst anfechte, verstehe ich sie nicht und man wird mich für dumm halten, ergo, bin ich still, denken alle ich hab es verstanden selbst wenn es eigentlich für mich nichts zu verstehen gibt. Dieses Seltsame Phänomen hilft der Kunst sich immer wieder zu erneuern und nie langweilig zu werden, besser gesagt nie zu sterben, wie es ja immer mal wieder vermutet wird. Und genau durch diese Prozeß lernt der Mensch sich unbewußt an Dinge zu gewöhnen, die er sonst nicht zugelassen hätte.

Aber da es ja „nur“ Kunst ist, lebt man halt damit und wird so langsam an etwas heran geführt .

Dies hat einen langsame, aber auf Dauer wirkungsvolle Liberalisierung zur Folge. Und das kann den Menschen nur von Vorteil sein.

Nun könnte man ja noch argumentieren, dass man dieses Phänomen auch mißbrauchen kann. Sicher das mag richtig sein aber was kann man nicht mißbrauchen ?

Kunst und Wirklichkeit bedingen sich gegenseitig und verändern einander, jedoch folgt dieses Bedingen keinen festen Gesetzen, so das man konkrete Aussagen treffen könnte, wie und in welchen Maße das geschieht. Aber das dies so ist kann wohl keiner abstreiten.

Alles kann Kunst sein oder auch nicht, das Hängt ganz von den Augen des Betrachters ab, ebenso wie die Wirkungsweise der Kunst.

Ich hoffe ich konnte meine Gedanken zu diesen Thema verständlich vermitteln. Wenn nicht dann ist es einfach Kunst.

Final del extracto de 2 páginas

Detalles

Título
Aufgabe der Kunst
Autor
Año
2000
Páginas
2
No. de catálogo
V95858
ISBN (Ebook)
9783638085366
Tamaño de fichero
325 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Aufgabe, Kunst
Citar trabajo
Markus Stoß (Autor), 2000, Aufgabe der Kunst, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95858

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