Ziel dieser Arbeit soll es sein, nachvollziehen zu können, unter welchen Aspekten Carl Friedrich von Weizsäcker die Kernenergie bewertet hat, in welchem Kontext er sie gesehen hat und inwieweit diese Erkenntnisse auch heute noch relevant in der Diskussion um die friedliche Nutzung der Atomenergie sein können. Der Fokus liegt dabei auf den zugrunde liegenden Prognosen und Veröffentlichungen der 1950er bis 1980er-Jahre und soll versuchen, Kontinuitäten aufzuzeigen sowie eventuell veränderte Meinungen und Tendenzen zu erkennen und zu erklären. Sofern es nicht entscheidend für das Verständnis der Thematik ist, soll auf eine Erklärung der physikalischen Vorgänge weitgehend verzichtet werden. Ebenso auf eine unnötige Fülle von chemischen Prozessen, die für die naturwissenschaftlichen Entscheidungen zwar relevant sind, jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Mit dem von der Bundesregierung beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 ist eine neue und heftige Debatte über die Nutzung der Atomenergie und ihrer möglichen Gefahren entstanden. Wie schon bei ihrer Einführung sind die Fronten verhärtet und die Diskussion beinhaltet ein hohes Maß an Emotionen bei allen Beteiligten. Bei einem derart wichtigen Thema, wie der Energieversorgung, ist es jedoch nötig, die verschiedenen Standpunkte anzuhören und zu verstehen, um zu einer wohlüberlegten Entscheidung zu kommen. In der Vergangenheit hat dies Carl Friedrich von Weizsäcker in über 50 Jahren wissenschaftlicher und politischer Tätigkeit getan, wobei er stets, von seinem philosophischen Hintergrund geprägt, auch die Frage nach der Verantwortung der Wissenschaft und ihrer Folgen gestellt hat. Um seine Meinung zur Kernenergie nachvollziehen zu können, bedarf es nicht nur einer Analyse der Vor- und Nachteile dieser Technik, sondern auch der weltpolitischen Lage und wirtschaftlichen Prognosen seiner Zeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Verantwortung der Wissenschaft
- Methodik zur Prognosen
- Zukunftsprognosen
- Gefahren der Kernenergie
- Vorteile der Kernenergie
- Positionen zu Weizsäckers Argumenten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Untersuchung widmet sich der Analyse der Sichtweise von Carl Friedrich von Weizsäcker auf die Kernenergie. Sie beleuchtet die Bedeutung der Verantwortung der Wissenschaft im Zusammenhang mit der friedlichen Nutzung der Atomenergie und betrachtet die Rolle der Technikfolgenabschätzung und Zukunftsforschung im Kontext des Kalten Krieges.
- Die Verantwortung der Wissenschaft im Atomzeitalter
- Die Methodik der Technikfolgenabschätzung und Zukunftsforschung
- Die Prognosen von Weizsäcker zur friedlichen Nutzung der Kernenergie
- Die Gefahren und Vorteile der Kernenergie aus Weizsäckers Perspektive
- Der Kontext der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Aktualität des Themas Kernenergie im Kontext des deutschen Ausstiegs aus der Atomkraft und stellt den Fokus der Arbeit auf die Ansichten von Carl Friedrich von Weizsäcker dar.
- Die Verantwortung der Wissenschaft: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Wissenschaft im Kontext der Entdeckung der Uranspaltung und deren Folgen. Es beleuchtet Weizsäckers Sicht auf die Verantwortung der Wissenschaftler für die Folgen ihrer Forschung und die Bedeutung einer Ethik der Technik.
- Methodik zur Prognosen: Das Kapitel erläutert die Bedeutung der Prognosen im Kontext einer sich schnell verändernden Welt. Es werden die theoretischen Grundlagen der Zukunftsforschung und die Methoden zur Erstellung von Prognosen diskutiert.
- Zukunftsprognosen: Dieses Kapitel wird sich mit den Prognosen von Weizsäcker zur Entwicklung der Kernenergie befassen und die Rolle seiner Forschung für die öffentliche Diskussion über die Zukunft der Atomenergie analysieren.
- Gefahren der Kernenergie: Dieses Kapitel soll die Gefahren der Kernenergie aus Weizsäckers Perspektive beleuchten und seine Argumente hinsichtlich der Risiken der Atomenergie darstellen.
- Vorteile der Kernenergie: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorteile der Kernenergie, wie von Weizsäcker gesehen, und stellt seine Argumente zur Nutzung der Atomenergie als Quelle sauberer Energie dar.
- Positionen zu Weizsäckers Argumenten: Das Kapitel wird verschiedene Positionen und Argumente zu Weizsäckers Aussagen über die Kernenergie untersuchen und die Kontroverse um die friedliche Nutzung der Atomenergie beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Kernenergie, Technikfolgenabschätzung, Zukunftsforschung, Carl Friedrich von Weizsäcker, Verantwortung der Wissenschaft, friedliche Nutzung der Atomenergie, Prognosen, Gefahren, Vorteile, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Kalter Krieg.
- Quote paper
- Christian Sorge (Author), 2018, Die offene Zukunft der Kernenergie. Bedingungen und Prognosen von Carl Friedrich von Weizsäcker zur friedlichen Nutzung der Kernenergie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/958314