Die erotische Lyrik des Barock thematisiert die Lust, die Lebensfreude und hebt sich damit von der vom Vanitasgedanken geprägten Lyrik des Barock ab. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen werden, welche Genderaspekte die erotische Lyrik des Barock aufweist und welches Bild der Sexualität von ihr in diesem Zusammenhang entworfen wird.
Daher wird zuerst die erotische Lyrik des 17. Jahrhunderts vorgestellt. Es wird dabei zuerst auf den Petrarkismus und dessen Einführung in Deutschland unter anderem durch Martin Opitz sowie auf den Einfluss der Antike auf die erotische Lyrik in Deutschland eingegangen. Die Arbeit beginnt mit dem Petrarkismus, da er die Grundlage für die weitere Entwicklung der erotischen Lyrik in Deutschland bildet. Dann wird auf die sich entwickelnde Kultur der Erotik, die die erotische Lyrik erst gesellschaftliche akzeptabel machte, eingegangen werden. Die Kultur der Erotik machte es erst möglich, dass angesehene Autoren erotische Lyrik verfassen konnten. Für die Fragestellung dieser Arbeit ist die Kultur der Erotik auch sehr wichtig, da sie ein neues Verhältnis zu Sexualität entwarf. Der nächste Punkt wird dann die sogenannte galante Lyrik sein, aus der haupt-sächlich auch die in dieser Arbeit analysierten Gedichte stammen. Auch auf die Kritiker der erotischen Lyrik wird dann in dieser Arbeit eingegangen werden, um die von ihnen geforderte Moral mit dem Moralverständnis der Autoren erotischer Lyrik zu vergleichen. Darauf folgt dann ein Überblick über Genderrollen, Sex und Frauen im 17. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang wird auch eine genauere Definition für den mehrdeutigen Begriff Gender gegeben. Dieser Überblick dient dazu, das von der erotischen Lyrik entworfene Bild von Sexualität, Frauen und Gender mit dem in der Bevölkerung vorherrschenden Moralvorstellungen und Lebenswirklichkeiten zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Erotische Lyrik im 17. Jahrhundert
- Petrarkismus, Opitz und die Antike
- Kultur der Erotik
- Galante Lyrik
- Kritiker der erotischen Lyrik
- Gender, Sex und Frauen im 17. Jahrhundert
- Gedichtanalysen
- Die Klage eines verliebten Mädchens
- Komm Philirose schau die Nacht
- So soll der Purpur deiner Lippen
- Die Wollust
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der erotischen Lyrik des Barock und untersucht, wie Genderaspekte in dieser literarischen Form zum Ausdruck kommen und wie sie ein Bild von Sexualität entwirft. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der erotischen Lyrik im 17. Jahrhundert, beleuchtet den Einfluss des Petrarkismus und die Entstehung einer Kultur der Erotik, die diese Lyrik erst gesellschaftlich akzeptabel machte.
- Entwicklung der erotischen Lyrik im 17. Jahrhundert
- Einfluss des Petrarkismus und die Rolle von Martin Opitz
- Die Entstehung einer Kultur der Erotik und ihre Bedeutung für die erotische Lyrik
- Genderrollen, Sex und Frauen im 17. Jahrhundert
- Analyse von vier Beispielgedichten der galanten Lyrik
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Thematik der erotischen Lyrik des Barock ein und stellt die Forschungsfrage nach den Genderaspekten und dem Bild von Sexualität in dieser Lyrik. Sie gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit und die wichtigsten Themenbereiche.
Das zweite Kapitel behandelt die erotische Lyrik des 17. Jahrhunderts, wobei zuerst der Petrarkismus und seine Einführung in Deutschland unter anderem durch Martin Opitz beleuchtet werden. Anschließend wird auf die Entwicklung einer Kultur der Erotik eingegangen, die die erotische Lyrik erst gesellschaftlich akzeptabel machte. Das Kapitel analysiert die Bedeutung der Kultur der Erotik für das Verhältnis zur Sexualität und stellt die galante Lyrik als wichtigen Teilbereich vor. Zum Schluss werden die Kritiker der erotischen Lyrik und deren Moralvorstellungen im Vergleich zu den Autoren erotischer Lyrik betrachtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Genderrollen, Sex und Frauen im 17. Jahrhundert. Es bietet eine Definition des Begriffs Gender und stellt den Zusammenhang zwischen der erotischen Lyrik und den vorherrschenden Moralvorstellungen sowie Lebenswirklichkeiten in dieser Zeit dar.
Das vierte Kapitel widmet sich der Analyse von vier Gedichten: Die Klage eines verliebten Mädchens, Komm, Philirose, schau die Nacht, So soll der Purpur deiner Lippen und Die Wollust. Die Analyse dieser Gedichte ermöglicht es, die Genderaspekte und das Bild von Sexualität in der erotischen Lyrik des Barock genauer zu untersuchen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Erotische Lyrik, Barock, Gender, Sexualität, Petrarkismus, Martin Opitz, Kultur der Erotik, Galante Lyrik, Liebeslyrik, Gedichtanalyse, Frauenrolle.
- Quote paper
- Jan Hilt (Author), 2015, Galante Lyrik. Gender und Sexualität in der erotischen Lyrik des Barock, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/957608