Im Rahmen dieser Arbeit wird die Zweckmäßigkeit der gegenwärtigen Finanzmarktregulierung im Banken- und Kapitalmarktbereich diskutiert und die potenzielle Notwendigkeit von Deregulierungsmaßnahmen unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten beurteilt. Das heißt, dass abgewogen wird, ob der Nutzen einer Regulierungsmaßnahme in Bezug auf die Sicherstellung der Finanzstabilität die Kosten hinsichtlich etwaiger Beeinträchtigungen der volkwirtschaftlichen Funktionen der Finanzmärkte übersteigt. Aufgrund der besonderen Relevanz von Banken für die bankenorientierte deutsche Volkswirtschaft sowie des begrenzten Umfangs dieser Arbeit, wird der Fokus der nachfolgenden Auseinandersetzung auf Deregulierungspotenziale in dem Bereich Bankenmärkte aus der deutschen Perspektive im europäisch-internationalen Kontext gesetzt.
Der Untersuchungsgang der Arbeit gliedert sich wie folgt: Zunächst werden zum Verständnis der (De-)Regulierungsdebatte wesentliche theoretische Grundlagen in den Bereichen Banken- und Kapitalmärkte erarbeitet und die Argumentationen von Regulierungsbefürwortern und -kritikern vor dem Hintergrund der Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise, dem makroökonomischen und finanziellen Umfeld sowie den gegenwärtigen Risiken für die Finanzstabilität gegenübergestellt. Im Anschluss werden die von dem Basler Ausschuss für Bankenaufsicht erarbeiteten global harmonisierten Regulierungsstandards erläutert, die Institutionen der europäischen Finanzmarktaufsicht voneinander abgegrenzt und die Europäische Bankenunion in ihren Zielen, Mechanismen und Elementen dargestellt. Auf eine theoretische Auseinandersetzung mit den Ansätzen zur Beurteilung von Deregulierungsmaßnahmen folgt zunächst ein Exkurs zu der Ertragslage der deutschen Banken. Im Rahmen der eigentlichen Diskussion um Deregulierungspotenziale werden die disproportionalen Auswirkungen der Bankenregulierung, die Externalitäten der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen sowie die wesentlichen Ursachen, Ausprägungen und Auswirkungen von Regulierungsarbitrage analysiert und erörtert. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und einem Ausblick in die Zukunft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen und grundsätzliche Motivation der Finanzmarktregulierung
- Abgrenzung und Einordnung von Finanz- und Bankenmärkten
- Volkswirtschaftliche Bedeutung und Funktionen der Finanzintermediation
- Zentrale Charakteristika von Finanzmärkten
- Systematik des Bankgeschäfts
- Struktur und Aufbau von Bankenmärkten
- Motive und Ziele der (De-)Regulierung des Finanzsektors
- Rückblick Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise
- Makroökonomisches und finanzielles Umfeld
- Überblick gegenwärtiger Risikofaktoren für die Finanzstabilität
- Abgrenzung und Einordnung von Finanz- und Bankenmärkten
- Die europäische Finanzmarktregulierung im internationalen Kontext
- Basel III
- Kapitalanforderungen
- Liquiditätsvorgaben
- Institutionelle Struktur der europäischen Finanzmarktaufsicht und die Elemente der Europäischen Bankenunion
- Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus
- Einheitlicher Bankenabwicklungsmechanismus
- Gemeinsame Einlagensicherung
- Basel III
- Diskussion von Deregulierungspotenzialen am Beispiel gegenwärtiger Herausforderungen und Maßnahmen der Finanzmarktregulierung
- Exkurs: Ertragslage deutscher Kreditinstitute
- Regulierungs- und Aufsichtskosten
- Wettbewerbs- und Fusionsdruck im deutschen Bankenmarkt
- Externalitäten der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen
- Wechselwirkung zwischen Finanzstabilität, Kapitalkosten und Profitabilität
- Auswirkungen auf die Kreditvergabe
- Regulierungsarbitrage
- Verlagerung von Risiken auf den Schattenbankensektor
- Trade-off zwischen Systemstabilität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit
- Schlussfolgerungen
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Herausforderungen der Finanzmarktregulierung im Banken- und Kapitalmarktbereich und hinterfragt die Notwendigkeit einer möglichen Deregulierung. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen der Regulierung, beleuchtet die europäische Finanzmarktregulierung im internationalen Kontext und diskutiert aktuelle Herausforderungen und Maßnahmen.
- Theoretische Grundlagen der Finanzmarktregulierung
- Europäische Finanzmarktregulierung (Basel III, Bankenunion)
- Herausforderungen der aktuellen Regulierung (Kosten, Wettbewerbsdruck, Regulierungsarbitrage)
- Auswirkungen der Regulierung auf die Finanzstabilität und die Kreditvergabe
- Potenziale und Risiken einer Deregulierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Finanzmarktregulierung ein und skizziert den Forschungsansatz der Arbeit. Sie begründet die Relevanz des Themas und formuliert die Forschungsfrage nach der Notwendigkeit einer Deregulierung. Die Arbeit stellt die methodische Vorgehensweise dar und gibt einen Überblick über den Aufbau der einzelnen Kapitel.
Theoretische Grundlagen und grundsätzliche Motivation der Finanzmarktregulierung: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Finanzmarktregulierung dar. Es beschreibt die volkswirtschaftliche Bedeutung von Finanzmärkten und Banken, ihre zentralen Charakteristika sowie die Struktur und den Aufbau von Bankenmärkten. Weiterhin werden die Motive und Ziele der Regulierung und Deregulierung des Finanzsektors im Kontext von Finanzkrisen analysiert. Die Kapitelteile beleuchten makroökonomische und finanzielle Einflussfaktoren und geben einen Überblick über die gegenwärtigen Risikofaktoren für die Finanzstabilität.
Die europäische Finanzmarktregulierung im internationalen Kontext: Dieses Kapitel analysiert die europäische Finanzmarktregulierung, insbesondere Basel III mit seinen Kapital- und Liquiditätsanforderungen, im internationalen Kontext. Es untersucht die institutionelle Struktur der europäischen Finanzmarktaufsicht und die Elemente der Europäischen Bankenunion (Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus, Einheitlicher Bankenabwicklungsmechanismus, Gemeinsame Einlagensicherung), um das Zusammenspiel nationaler und europäischer Regelungen zu beleuchten.
Diskussion von Deregulierungspotenzialen am Beispiel gegenwärtiger Herausforderungen und Maßnahmen der Finanzmarktregulierung: Dieses Kapitel befasst sich mit den gegenwärtigen Herausforderungen der Finanzmarktregulierung. Es analysiert die Ertragslage deutscher Kreditinstitute, die Kosten der Regulierung und den Wettbewerbsdruck im deutschen Bankenmarkt. Es untersucht die Externalitäten der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen und ihre Auswirkungen auf die Finanzstabilität, die Kapitalkosten und die Kreditvergabe. Schließlich werden die Phänomene der Regulierungsarbitrage und die Verlagerung von Risiken in den Schattenbankensektor diskutiert, zusammen mit dem Spannungsverhältnis zwischen Systemstabilität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit.
Schlüsselwörter
Finanzmarktregulierung, Bankenregulierung, Basel III, Europäische Bankenunion, Deregulierung, Finanzstabilität, Kapitalanforderungen, Liquiditätsanforderungen, Regulierungsarbitrage, Schattenbankensektor, Wettbewerbsdruck, Kreditvergabe, Ertragslage deutscher Banken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Herausforderungen der Finanzmarktregulierung und Potenziale einer Deregulierung
Was ist der Gegenstand der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Herausforderungen der Finanzmarktregulierung im Banken- und Kapitalmarktbereich und hinterfragt die Notwendigkeit einer möglichen Deregulierung. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen der Regulierung, beleuchtet die europäische Finanzmarktregulierung im internationalen Kontext und diskutiert aktuelle Herausforderungen und Maßnahmen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Theoretische Grundlagen der Finanzmarktregulierung, Europäische Finanzmarktregulierung (Basel III, Bankenunion), Herausforderungen der aktuellen Regulierung (Kosten, Wettbewerbsdruck, Regulierungsarbitrage), Auswirkungen der Regulierung auf die Finanzstabilität und die Kreditvergabe sowie Potenziale und Risiken einer Deregulierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoretische Grundlagen und grundsätzliche Motivation der Finanzmarktregulierung, Die europäische Finanzmarktregulierung im internationalen Kontext, Diskussion von Deregulierungspotenzialen am Beispiel gegenwärtiger Herausforderungen und Maßnahmen der Finanzmarktregulierung und Schlussfolgerungen (Fazit und Ausblick).
Was sind die zentralen Forschungsfragen der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Ist eine Deregulierung des Finanzmarktes notwendig und unter welchen Bedingungen wäre sie sinnvoll?
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die volkswirtschaftliche Bedeutung von Finanzmärkten und Banken, deren zentrale Charakteristika sowie die Struktur und den Aufbau von Bankenmärkten. Sie analysiert zudem die Motive und Ziele der Regulierung und Deregulierung des Finanzsektors im Kontext von Finanzkrisen, beleuchtet makroökonomische und finanzielle Einflussfaktoren und gibt einen Überblick über gegenwärtige Risikofaktoren für die Finanzstabilität.
Wie wird die europäische Finanzmarktregulierung dargestellt?
Die Arbeit analysiert die europäische Finanzmarktregulierung, insbesondere Basel III mit seinen Kapital- und Liquiditätsanforderungen, im internationalen Kontext. Sie untersucht die institutionelle Struktur der europäischen Finanzmarktaufsicht und die Elemente der Europäischen Bankenunion (Einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus, Einheitlicher Bankenabwicklungsmechanismus, Gemeinsame Einlagensicherung).
Welche Herausforderungen der aktuellen Regulierung werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert die Ertragslage deutscher Kreditinstitute, die Kosten der Regulierung und den Wettbewerbsdruck im deutschen Bankenmarkt. Sie untersucht die Externalitäten der Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen und deren Auswirkungen auf die Finanzstabilität, die Kapitalkosten und die Kreditvergabe. Schließlich werden Regulierungsarbitrage und die Verlagerung von Risiken in den Schattenbankensektor im Kontext des Spannungsverhältnisses zwischen Systemstabilität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit diskutiert.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen bezüglich der Notwendigkeit und der potenziellen Auswirkungen einer Deregulierung, unter Berücksichtigung der analysierten Herausforderungen und der dargestellten theoretischen Grundlagen. Ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen rundet die Arbeit ab.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Finanzmarktregulierung, Bankenregulierung, Basel III, Europäische Bankenunion, Deregulierung, Finanzstabilität, Kapitalanforderungen, Liquiditätsanforderungen, Regulierungsarbitrage, Schattenbankensektor, Wettbewerbsdruck, Kreditvergabe, Ertragslage deutscher Banken.
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- Arne Willebrand (Author), 2019, Finanzmarktregulierung im Banken- und Kapitalmarktbereich. Besteht die Notwendigkeit einer Deregulierung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/956465