Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
1.1. Grundlagen
1.1.1. Erhebungsdaten
1.1.2. Auswahlkriterien und Aufbau der Lemmata
1.3. Benutzerhinweise
1.2.1. Abkürzungsverzeichnis
1.2.2. Hinweise zur Schreibung und Aussprache
1.2.3. Hinweise zur Grammatik
2. Wörterverzeichnis
1. Vorwort
1.2. Grunlagen
1.1.3. Erhebungsdaten
Dieses Wörterbuch verfolgt das Ziel, eine Übersicht über die im Ortsdialekt der Stadt Burghausen (Lks. Altötting) vorkommenden Nomen aus dem Sachbezirk Körper zu geben. Es soll in erster Linie dem sprachinteressierten Laien zur Klärung, Vergewisserung und Interpretation dienen und kann wegen der einge-schränkten Anzahl von Gewährspersonen keinen Anspruch auf Vollständig-keit erheben. Um aber ein möglichst authentisches Ergebnis zu erhalten, wurde bei der Auswahl der Befragten auf eine breite Streuung bezüglich der Alters-, Geschlechts- und Sozialschichtung geachtet. Im einzelnen gründen sich die hier aufgenommenen Lemmata auf meine eigene Kompetenz sowie Befragungen folgender Einheimischen, denen hiermit für ihre tatkräftige Unterstützung und große Geduld noch einmal herzlich Dank gesagt sei:
Rudolf Buchner, 27 Jahre, Dipl.- Kommunikationsfachwirt Walter Jetz, 62 Jahre, Rentner, ehemaliger Bankkaufmann Claudia Kellner, 24 Jahre, Reiseverkehrskauffrau Gerda Mayer, 54 Jahre, Krankenschwester Hans Mayer, 72 Jahre, Landwirt Hans Mayer, 42 Jahre, Elektriker Maria Rammel, 86 Jahre, Rentnerin, ehemalige Schneidermeisterin Maria Schauer, 59 Jahre, Redakteurin Susanne Schauer, 31 Jahre, Lehrerin Rosa Thaler, 46 Jahre, Hausfrau
Die Befragungen waren in der Regel nach folgendem Schema aufgebaut:
Zuerst wurde die Gewährsperon aufgefordert, einen am eigenen Körper gezeigten Körperteil zu benennen und einen Beispielsatz mit diesem dialektalen Ausdruck zu bilden. Manchmal erwies sich dabei auch eine Anatomieskizze als hilfreich, vor allem bei Differenzierungen und der Benennung von inneren Organen. Anschließend wurde nach Synonymen gefragt. Im zweiten Teil der Erhebung überprüfte ich die Geläufigkeit von Begriffen, die ich selbst kenne oder die von anderen Gewährspersonen bereits genannt wurden. Auch hierbei bat ich, den Ausdruck an einem Beispielsatz zu verdeutlichen. Generell vergewisserte ich mich bei den einzelnen Wörtern auch über Geschlecht, Plural und Derivativa sowie eventuelle Konnotationen, vor allem Pejorativa.
1.1.2. Auswahlkriterien und Aufbau der Lemmata
Wie bereits erwähnt, werden ausschließlich Nomen aus dem Sachbezirk Körper sowie direkt davon abgeleitete Adjektive und Verben in das Wörterbuch aufgenom-men. Dabei beschränke ich mich auf Wörter, die ihrer Lexik nach nur im bayri-schen Dialekt vorkommen, wobei es sicher Zweifelsfälle gibt, Wörter, die phonetisch als spezifisch bayrisch eingestuft werden müssen und Wörter, die zwar auch in der Hochsprache vorkommen, sich aber semantisch im Dialekt unterscheiden bzw. nur durch eine zusätzliche Bedeutung von der Hochsprache abweichen, während die Grundbedeutung identisch ist. In Einzelfällen entspricht zwar der Singular exakt dem des hochsprachlichen Ausdrucks, das Wort wurde aber wegen eines abweichenden Plurals aufgenommen. Die Wortartikel sind alphabetisch angeordnet, wobei eventuelle Derivativa sich unmittelbar an-schließen. Außerdem folgt gebenenfalls ein Verweis auf Synonyme oder den Oberbegriff. Der Dialektausdruck steht links, danach folgen Angaben über eventuellen pejorativen Gebrauch, Geschlecht und Plural (insofern dieser vom Singular abweicht), die Erklärung oder, wenn möglich, die hochdeutsche Übersetzung, anschließend ein Beispielsatz (es sei denn, die Bedeutung wird bereits durch die Übersetzung eindeutig und der Verwendungskontext weicht nicht vom Hochdeutschen ab) und abschließend eventuelle Verweise:
Steizn (pej.) m., Pl: de Steizn; lange, dünne Beine, Bsp.: Dea hod vielleicht lange Steizn! Adj.: gsteizad (pej.); lange und dünne Beine habend _Fuaß
1.2. Benutzerhinweise
1.2.1. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2.2. Hinweise zur Schreibung und Aussprache
Die Schreibung ist der dialektalen Aussprache angeglichen, da aus technischen Gründen keine Lautschrift verwendet werden kann, richtet sich also nicht exakt nach den Regeln der hochdeutschen Orthographie, so wird z. B. der Schwa-Laut durch a dargestellt. Daneben steht das Graphem a für zwei weitere im Ortsdialekt vorkommende Laute: zum einen ein sehr helles /a/, vergleichbar mit dem im englischen but, etwa in Batzlaung, zum andern ein sehr dunkles /a/, ähnlich wie im englischen dance, z. B. in Babbn. Das Graphem o steht ebenfalls für zwei im Ortsdialekt übliche Laute: ein zum a hin tendierendes /o/, etwa wie im Englischen wall, z. B. in Fingernogl und ein geschlossenes /o/ wie in Rose, z. B. in Gnocha. Bei Ausdrücken, die in der hochsprachlichen Ent-sprechung p, t, k enthalten, werden diese Buchstaben im dialektalen Begriff, oftmals orthographisch durch b, d, g wiedergegeben, wenn sie im Dialekt stimmlosen Plosiven entsprechen. Die Betonung ist in Fällen, die zweifelhaft sein könnten, durch einen Akzent angegeben, z. B. B í mbas, Gn é che. Wenn zwei aufeinanderfolgende Vokale getrennt zu sprechen sind, wird dies durch / gekennzeichnet, so z. B: Ou/an, ansonsten handelt es sich ausschließlich um Diphtonge, die teilweise in der Schriftsprache nicht existieren, so: ä i, ea, ia, oa, oi, ua usw.
1.2.3. Hinweise zur Grammatik
Die drei Geschlechter der Nomen werden durch unterschiedliche Artikel gekennzeichnet.
Maskulinum: da, z. B. da Bau, Femininum: d, z. B. d Backa und Neutrum s, z. B. s Mai. Diese sind in die Wortartikel nicht aufgenommen, dafür aber immer eine Angabe zum Geschlecht, das sich von dem des schriftsprachlichen Begriffs unterscheiden kann. Es gibt im Ortsdialekt nur drei Fälle: Nominativ, Dativ und Akkusativ, z. B.: da Bau (Nom.), an Bau (Dat.), an Bau (Akk.). Der Genitiv wird durch von + Dativ ausgedrückt, z. B. ,, de Hoa von dem Madl."
2. Wörterverzeichnis
Adamsbutzn, m.; Adamsapfel, Bsp.: Schau da dem sein Adamsbutzn o!
Aug, n., Pl.: Aung; Auge, Bsp.: Du host do wos am Aug!
Adj.: -augad in Zus., Bsp.: oa/augad; einäugig, Bsp.: De Kuah is oaaugad!
Aungdeckl, m.; Lid, Bsp.: De hod ogschmierde Aungdeckl!
Aunghoar, n.; Wimper, Bsp .: Mir is a Aunghoar ins Aug eine!
Babbn (pej.), f.; Pl.: Babbna; Mund, Bsp.: Hoid dei Babbn !
_ Mai
Backa, f., Pl.: Backan; Backe, Wange, Bsp.: Dea hod rode Backan!
Adj.: -backad in Zus., z.B. rodbackad; rotwangig, Bsp.: a rodbackads Kind
Batzlaugn (pej.), n., nur im Pl gebr.; hervorquellende Augen, Bsp.: Hod dea greißliche Batzlaung!
_ Aug
Bau, m., Pl.: Beich; Bauch, Bsp.: ,,Mia duad da Bau weh!"
Adj.: bauchad; dickbäuchig, Bsp.: ,,A so a bauchads Mannsbuid!"
baucharad; auf dem Bauch liegend, Bsp.: Dea liegt baucharad im Bett!"
Bedónsteßl (pej.), m., nur Pl.; kurze, dicke Beine, Bsp.: De mit ihrane Bedonsteßl soiad se a anders Gwand oziang!
_ Hax
Belli (pej.),m., nur Sing.; Kopf, Bsp.: Dua dein Belli weg!
Beichal, n. ; Bäuchlein, Bsp.: Dea hod a ganz a schens Beichal beinand!
Beißal, n.; Pl.: Beißaln, kleine Zähne, Bsp.: Des Kind hod kloane Beißaln !
_ Zahn
Bímbas (pej.), m., nur Sing.; Kopf, Bsp.: Dea hod an knoiroden Bimbas!
Birschtn (pej.), f.; unfrisiertes, in alle Richtungen stehendes Haar, Bsp.: Frisier da dei Birschtn!
_ Hoa
Bixn, f.; Vagina
Bladn, f. , Glatze, Bsp.: Dem wochsn koane Hoa mehr auf seina Bladn
Adj.: bladad, glatzköpfig, Bsp.: a bladada oida Mo
Bluad, n.; Blut
Adj.: bluadi; blutig
Verb: bliadn; bluten
Blunzn (pej.), m.; dicker Hintern, Bsp.: De hod an fettn Blunzn beinand!
_Oasch
Boa, n., Pl.: Boana; Knochen, Pl. auch: Gelenke, Bsp.: Dean mia meine Boana weh!
_Gnocha
Boandl, n.; kleiner Knochen, Bsp.: Dea hod se grod a boa Boandl brocha!
Adj.: boanig; knochig, Bsp.: De hod a boanigs Gstei!
Bópo, n.; Popo (v. a. bei Kindern)
_ Oasch
Bratzn (pej.), f.; Hand, Bsp.: Dua dei Bratzn weg!
Brauereigauloasch (pej.), m., Pl.: -ärsch; dicker Hintern, wie bei einem Brauereigaul, Bsp.: Dea ihra Brauereigauloasch wird a imma fetta!
_ Blunzn
Bugl, m., Pl.: Bugln; Rücken
Adj.: buglad, bucklig, einen krummen Rücken habend _ Greiz
Dama, m., Pl.: Daman; Daumen
Doaggsicht (pej.), Pl.: Doaggsichta; teigig aussehendes Gesicht, Bsp .: Dea schaud a ned gsund aus mit seim Doaggsicht!
Ellabong, m., Pl.: Ellabeng; Ellenbogen
Féasan, f., Pl.: Feasna; Ferse
neben Feasn, Pl.: Feasn
Finganogl, m.; Pl.: Finganegl
Flaxn, m., nur im Pl. gebr.; Muskeln, Bsp.: Dea hod Flaxn wia a Stiea
Fotzn (pej.), f., Pl.: Fotzna; 1. Mund, Bsp.: Hoid dei freche Fotzn!, 2. Gesicht, Bsp.: Ziag koa soichane Fotzn!
Adj.: gfozat; ein freches Mundwerk habend, Bsp.: Sei stad und sei ned so gfozat!
_ Mei
Froschmai (pej.), n., Pl.: -meia; breiter Mund, Bsp.: Dea griagt des Wirstl quer in sei Froschmei
Fuaß, m., Pl.: Fiaß; 1. Fuß, 2. Bein, Bsp.: Des ged aba in d ´ Fiaß!
Verb: fuaßln; sich mit den Füßen jemandem vorsichtig annähern; Bsp.: Wea fuaßlt do mit mia?
_ Hax
Fuaßsoin, f.; Fußsohle
Glotzaung (pej.), f., nur im Pl. gebr.; große glotzende Augen; Bsp.: Dem foin glei seine Glotznaung außa!
Adj.: glotzaugad; glotzäugig
Gnack, n., Pl.: Gnacka; Genick, Nacken, Bsp.: Mia duad ´ s Gnack weh!
Gnéche, m., Pl.: Gnechen; Knöchel
Gnócha, m., Pl.: Gnochan; Knochen
_ Boa
Goschal, n.; kleiner, niedlicher Mund, Bsp.: A so a liabs Goschal!
Goschn (pej.), f.; Mund, Bsp.: Hoid dei Goschn!
_Mei
Greiz, n., Pl.: Greiza; Kreuz, Rücken, Bsp.: Mia duad ´ s Greiz weh! _ Bugl
Griffe (pej.), m., Pl.: Griffen; Finger, Bsp.: Dua deine Griffen weg!
Grind (pej.), m.; 1. schuppige Kopfhaut, 2. ganzer Kopf mit schuppiger Kopfhaut, Bsp.: Dua dein Grind weg!
Gropf, m., Pl.: Grepf; 1. Kropf, 2. äußerer Hals; Bsp.: Bind da an Schoi um dein Gropf! Adj.: gropfad; einen Kropf habend
_ Hois
Grong, m., Pl.: Greng; Hals, Bsp.: Hod dea an langa Grong! Gschwoischäl (pej.), m.; Wasserkopf, aufgedunsener Kopf
Gsichtsbarackn (pej.), f.; häßliches, verunstaltetes Gesicht, Bsp.: schau da de Gsichtsbarackn o!
Gsichtsmadratzn, f., Pl.: -matratzna; Vollbart; Bsp.: Dea hod se a Gsichtsmatratzn wochsn lossn!
Gurgl, f., Pl.: Gurgln; Kehle
Hax, f., Pl.: Haxn; Bein
_ Fuaß
Henabrust (pej.), Pl.: Henabrist; Hühnerbrust
Hirn, n., Pl.: Hirna; 1. Hirn, 2. Stirn
Hirnkastl, n., Pl.: -kastln; Schädel
_ Schäl
Hoa, n.; 1. (einzelnes) Haar, 2. das Haar, Bsp.: De hod a vois Hoa!
Hois, m., Pl.: Heisa; (innerer und äußerer) Hals; Bsp.: Mia duad da Hois weh!
Kaasfuaß, (pej.), m, Pl.: Kaasfiaß; nach Fußschweiß riechender Fuß; Bsp.: Dua deine Kaasfiaßweg!
_Fuaß
Kopf, m., Pl.: Kepf, Kopf
_ Schäl
Lätschn (pej.), f., Pl. Lätschna; (fades) Gesicht, Bsp.: Wos ziagst ´ n. füa Lätschn?
Leffe (pej.), m.; Ohren; Bsp.: I ziag da de Leffen lang!
Lewa, f., Lewan; Bsp .: I hob a grange Lewa!
Loab, m., Pl.: Loaba; 1. Körper, 2. Bauch, Bsp.: I hob Loabschmerzn!
Locka, f., Pl.: Lockan, Locke; Bsp.: De hod an Kopf voi Lockan!
Lung, f.; Pl.: Lungan, Lunge, Bsp.: I hob ´ s in da Lung!
Mai, n.; Pl.: Maia; 1. Mund; 2. Lippe, Bsp.: Du host do wos am Mai dro!
Millizahn, m., Pl.: Millizehnt; Milchzahn
Muiz, f., Pl.: Muizan; Milz
Mong, m., Pl.: Meng; Magen
Nosn, f., Pl.: Nosna; Nase
Adj.: -nosad in Zus., z.B. hochnosad; hochnäsig
Nowe, m., Pl.: Nowen; Nabel
Oda, f.; Ader
Ouan, n.; Ohr
Ouanwaschl; n., Pl.: -waschln; Ohrläppchen und äußere Muschel; Bsp: Dea hod obstehade Ouanwaschl
Osch (neutr.), m.; Pl.: Ersch; Hinterteil, Arsch
Adj.: oschad; einen dicken Hintern habend
Oschbacka, f.; Pl.: -backan; Arschbacke
Rand (pej.), m., nur im Sing. gebr.; Mund, Bsp.: Hoid dein Rand!
Roozbibbn (pej.), f., Pl.: Rotzbibbna; Rotznase, Bsp.: Schneiz da dei Roozbibbn!, auch fig.: freches Mädchen, Göre, Bsp.: Schau da de freche Roozbibbn o!
Saumong, m., Pl: Saumeng; Magen, der alles verträgt; Bsp.: Dea mit seim Saumong vertrogt ois!
Schäl, m.; Schädel, Kopf; Bsp.: Ziag dein Schäl ei! Schénge, m., Schengen; Schenkel
Scheim (pej.), f., Pl: Scheima; breiter Hintern; Bsp.: De hod a Scheim!
Schieboa, n., Pl.: -boana, Schienbein
Schlisslboa, n., Pl.: -boana, Schlüsselbein
Schmoizriassl (pej.), m., -riassln; Mund; Bsp.: Hoid dein Schmoizriassl!
Schneckl, n., Pl: Schneckln; Locken
Adj.: gschnecklad; lockig; Bsp.: De hod gschnecklade Hoa!
Schnodern (pej.), f.; Mund, Bsp.: Hoid dei Schnodern!
Verb: schnodern (pej.); viel (und schnell) reden; Bsp.: Hea zum Schnodern auf!
_ Schnowe
Schnowe (pej.), m., Pl.: Schnowen; Mund; Bsp.: Hoid dein Schnowe!
Adj.: schnowen; unüberlegt dahin blabbern; Bsp.: Schnowed ned a so daher!
Schuida, f.; Pl.: Schuidan; Schulter
Schusseraung (pej.), n., nur im Pl. gebr.; kleine kugelige Augen; Bsp.: Hod dea grausige Schusseraung!
_ Aug
Spotznwal (pej.), n.; sehr dünne Waden (wie ein Spatz)
Steckalfiaß (pej.), m.; lange, dünne Beine
_ Steizn
Strinsn (pej.), nur Pl.; ungepflegte Haare
_ Zodan
_ Hoa
Wadl, f., Pl.: Wadln; Wade, Bsp.: De hod fesche Wadln!
Woin, f., Pl.: Woina; Welle, leicht gelocktes Haar, Bsp.: De hod schene Weina!
Zahn, m., Pl.: Zehnt; Zahn
Zecha, m., Pl.: Zechan; Zehe; neben Zea, Pl.: Zean
Zechannogl, m., Pl.: -negl; Zehennagl
Zinkn (pej.), m.; große, hervortretende Nase, Bsp.: Schau da den greißlichn Zinkn o!
Zipfe, m., Pl.: Zipfen; Penis
Zodan (pej.), nur Pl.; ungepflegtes Haar; Bsp.: Kamped da deine Zodan!
_ Strinsn
Häufig gestellte Fragen zum "Wörterbuch der Körperbezeichnungen im Dialekt von Burghausen"
Was ist das Ziel dieses Wörterbuchs?
Dieses Wörterbuch zielt darauf ab, einen Überblick über die im Ortsdialekt der Stadt Burghausen (Lks. Altötting) vorkommenden Nomen aus dem Sachbezirk Körper zu geben. Es soll in erster Linie dem sprachinteressierten Laien zur Klärung, Vergewisserung und Interpretation dienen.
Auf welchen Grundlagen basiert das Wörterbuch?
Die hier aufgenommenen Lemmata gründen sich auf eigene Kompetenz sowie auf Befragungen von Einheimischen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und sozialer Schichtung.
Wie liefen die Befragungen ab?
Die Gewährspersonen wurden aufgefordert, einen am eigenen Körper gezeigten Körperteil zu benennen und einen Beispielsatz mit diesem dialektalen Ausdruck zu bilden. Anatomieskizzen wurden zur Differenzierung verwendet. Anschließend wurde nach Synonymen gefragt und die Geläufigkeit bereits bekannter Begriffe überprüft.
Welche Kriterien wurden für die Aufnahme von Wörtern angewendet?
Ausschließlich Nomen aus dem Sachbezirk Körper sowie direkt davon abgeleitete Adjektive und Verben wurden aufgenommen. Es wurden Wörter berücksichtigt, die lexikalisch nur im bayerischen Dialekt vorkommen, phonetisch spezifisch bayerisch sind oder sich semantisch im Dialekt von der Hochsprache unterscheiden.
Wie sind die Wortartikel aufgebaut?
Die Wortartikel sind alphabetisch angeordnet, wobei eventuelle Derivativa sich unmittelbar anschließen. Es folgen Angaben über pejorativen Gebrauch, Geschlecht und Plural, die Erklärung oder hochdeutsche Übersetzung, ein Beispielsatz und eventuelle Verweise.
Wie ist die Schreibung und Aussprache im Wörterbuch geregelt?
Die Schreibung ist der dialektalen Aussprache angeglichen, wobei aus technischen Gründen keine Lautschrift verwendet wird. Die hochdeutsche Orthographie wird nicht exakt befolgt, so wird z. B. der Schwa-Laut durch a dargestellt. Die Betonung ist in zweifelhaften Fällen durch einen Akzent angegeben.
Wie wird die Grammatik im Wörterbuch behandelt?
Die drei Geschlechter der Nomen werden durch unterschiedliche Artikel gekennzeichnet: Maskulinum (da), Femininum (d) und Neutrum (s). Im Ortsdialekt gibt es nur drei Fälle: Nominativ, Dativ und Akkusativ. Der Genitiv wird durch "von + Dativ" ausgedrückt.
Was bedeuten Abkürzungen wie "pej."?
Die Abkürzung "pej." steht für pejorativ, d.h. abwertend oder herabsetzend.
Was sind Beispiele für Dialektausdrücke, die im Wörterbuch enthalten sind?
Beispiele sind: Adamsbutzn (Adamsapfel), Aug (Auge), Babbn (Mund, pejorativ), Bau (Bauch), Birschtn (unfrisiertes Haar), Bixn (Vagina) und viele mehr.
Wer hat an diesem Wörterbuch mitgewirkt?
Rudolf Buchner, Walter Jetz, Claudia Kellner, Gerda Mayer, Hans Mayer (Landwirt und Elektriker), Maria Rammel, Maria Schauer, Susanne Schauer, Rosa Thaler.
- Quote paper
- Barbara Schauer (Author), 1997, Ortswörterbuch des Sachbezirks KÖRPER für die Stadt Burghausen (Landkreis Altötting), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95586