Gegenstand dieser Arbeit ist die historische und sozio-politische Analyse von Massenvergewaltigungen im serbisch-bosnischen Krieg 1992-1995.
Folgt man der Theorie, dass der weibliche Körper vor allem im Krieg mit einer Vielzahl von nationalen, kulturellen und ideologischen Bedeutungen belegt wird, gelangt man zu der Frage, ob es sich im serbisch-bosnischen Fall um Massenvergewaltigung als Instrument des Völkermordes handelt und ob auf dem Körper der bosnischen Frau symbolisch die Minderwertigkeit der Bosnier dargestellt und ein Vernichtungsfeldzug gegen ihre ethnische und kulturelle Integrität geführt wurde?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Versuch einer begrifflichen und theoretischen Einordnung
- Vergewaltigung, Sexualität und Geschlecht
- Die Funktionen von Vergewaltigung im Krieg
- Der sozio-kulturelle Akt
- Der symbolische Akt
- Der kommunikative Akt
- Massenvergewaltigungen in Bosnien als Strategie des Völkermords?
- Schlussfolgerung
- Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien 1991-1995
- Kriegsverlauf
- Massenvergewaltigungen im Krieg und andere Kriegsverbrechen
- Der sozio-politische und historische Hintergrund
- Geo-politische Identitäten
- Historische Identitäten
- Geschlechterrollen und gesellschaftliche Einflüsse
- Reaktionen auf die Massenvergewaltigungen und das Problem der theoretischen Einordnung
- Reaktionen nach dem Krieg in den beteiligten Staaten
- Die feministischen Reaktionen
- Definitionsprobleme im internationalen Recht
- Die Fragen nach Verantwortlichkeit und kollektiven Verbrechen
- Fazit und Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Massenvergewaltigungen im serbisch-bosnischen Krieg von 1992-1995 aus historischer und sozio-politischer Perspektive. Ziel ist es, die Funktionen und Bedeutungen dieser Verbrechen zu untersuchen und den sozio-kulturellen Kontext zu beleuchten.
- Begriffliche und theoretische Einordnung von Vergewaltigung im Krieg
- Analyse der Funktionen von Vergewaltigung als sozio-kultureller, symbolischer und kommunikativer Akt
- Untersuchung des sozio-politischen und historischen Hintergrunds des Krieges
- Beurteilung der Reaktionen auf die Massenvergewaltigungen nach dem Krieg
- Diskussion der rechtlichen und ethischen Fragen im Zusammenhang mit Verantwortlichkeit und kollektiven Verbrechen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die Massenvergewaltigungen im serbisch-bosnischen Krieg (1992-1995) unter sozio-politischen und historischen Aspekten. Sie setzt sich zum Ziel, die Hintergründe, Funktionen und Folgen dieser Kriegsverbrechen zu analysieren.
Versuch einer begrifflichen und theoretischen Einordnung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Vergewaltigung und deren Funktionen im Krieg. Es wird herausgestellt, dass Vergewaltigung nicht primär ein Sexualakt, sondern ein Akt der Gewalt ist, der Demütigung und Machtdemonstration dient. Die geschlechtsspezifische Dimension wird betont, wobei auch die Vergewaltigung von Männern als Bestandteil der Kriegsrealität anerkannt wird. Weiterhin werden die sozio-kulturellen, symbolischen und kommunikativen Funktionen von Vergewaltigung im Krieg detailliert analysiert. Die Vergewaltigung als Mittel der Entmenschlichung, kollektiven Bestrafung und als symbolischer Angriff auf die Ehre und Identität der Opfergruppe wird untersucht. Die spezifischen Auswirkungen auf die Geschlechterrollen und die kulturelle Bedeutung des weiblichen Körpers in diesem Kontext werden beleuchtet.
Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien 1991-1995: Dieses Kapitel beschreibt den Kriegsverlauf im ehemaligen Jugoslawien und stellt die Massenvergewaltigungen als ein wichtiges Element der Kriegsverbrechen dar. Es wird ein Überblick über den Konflikt gegeben, und die Rolle der Massenvergewaltigungen als Teil einer umfassenderen Strategie der Gewalt und des Völkermords wird diskutiert. Es wird auf den Zusammenhang zwischen militärischen Aktionen und den Fällen von Vergewaltigung eingegangen, um das Ausmaß und die Systematik der Verbrechen darzulegen.
Der sozio-politische und historische Hintergrund: Der Abschnitt beleuchtet die geopolitischen, historischen und gesellschaftlichen Faktoren, die den Hintergrund der Massenvergewaltigungen bilden. Die Analyse konzentriert sich auf die Rolle von Identitätskonstruktionen (ethnisch, religiös, national), bestehenden Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Normen, die die Akzeptanz und Durchführung solcher Verbrechen begünstigten. Es wird untersucht, wie historische Konflikte und politische Spannungen die Gewalt gegen Frauen verstärkt und legitimiert haben. Die Untersuchung zeigt, wie tiefgreifend diese gesellschaftlichen Strukturen mit den Kriegsverbrechen verwoben sind.
Reaktionen auf die Massenvergewaltigungen und das Problem der theoretischen Einordnung: Dieses Kapitel analysiert die unterschiedlichen Reaktionen auf die Massenvergewaltigungen, sowohl auf staatlicher Ebene als auch innerhalb der feministischen Bewegung. Es befasst sich mit den Schwierigkeiten, diese Verbrechen im internationalen Recht einzuordnen und die Verantwortlichkeiten zu klären. Es wird die Debatte um kollektive Schuld und die Probleme der juristischen Verfolgung dieser Verbrechen aufgegriffen. Die verschiedenen Perspektiven und Herangehensweisen an die Thematik werden gegenübergestellt und kritisch betrachtet.
Schlüsselwörter
Massenvergewaltigung, Serbisch-Bosnischer Krieg, Kriegsverbrechen, Völkermord, Geschlecht, Sexualität, Gewalt, Sozio-kultureller Kontext, Symbolische Gewalt, Kommunikative Gewalt, Feministische Perspektiven, Internationales Recht, Kollektive Verbrechen, Verantwortlichkeit, Geschlechterrollen, Nationale Identität, Ethnische Konflikte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Massenvergewaltigungen im serbisch-bosnischen Krieg
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Massenvergewaltigungen im serbisch-bosnischen Krieg von 1992-1995 aus historischer und sozio-politischer Perspektive. Ziel ist es, die Funktionen und Bedeutungen dieser Verbrechen zu untersuchen und den sozio-kulturellen Kontext zu beleuchten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die begriffliche und theoretische Einordnung von Vergewaltigung im Krieg, die Analyse der Funktionen von Vergewaltigung als sozio-kultureller, symbolischer und kommunikativer Akt, die Untersuchung des sozio-politischen und historischen Hintergrunds des Krieges, die Beurteilung der Reaktionen auf die Massenvergewaltigungen nach dem Krieg und die Diskussion der rechtlichen und ethischen Fragen im Zusammenhang mit Verantwortlichkeit und kollektiven Verbrechen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung und einem Kapitel zur begrifflichen und theoretischen Einordnung von Vergewaltigung im Krieg. Es folgen Kapitel zum Kriegsverlauf im ehemaligen Jugoslawien, dem sozio-politischen und historischen Hintergrund der Vergewaltigungen, den Reaktionen auf die Verbrechen und einem abschließenden Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Wie definiert die Arbeit Vergewaltigung im Kontext des Krieges?
Die Arbeit betont, dass Vergewaltigung im Krieg nicht primär ein Sexualakt, sondern ein Akt der Gewalt ist, der Demütigung und Machtdemonstration dient. Es werden die sozio-kulturellen, symbolischen und kommunikativen Funktionen von Vergewaltigung im Krieg detailliert analysiert, einschließlich der Vergewaltigung als Mittel der Entmenschlichung, kollektiven Bestrafung und als symbolischer Angriff auf die Ehre und Identität der Opfergruppe.
Welche Rolle spielten sozio-politische und historische Faktoren?
Die Arbeit beleuchtet die geopolitischen, historischen und gesellschaftlichen Faktoren, die den Hintergrund der Massenvergewaltigungen bilden. Die Analyse konzentriert sich auf die Rolle von Identitätskonstruktionen (ethnisch, religiös, national), bestehenden Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Normen, die die Akzeptanz und Durchführung solcher Verbrechen begünstigten. Es wird untersucht, wie historische Konflikte und politische Spannungen die Gewalt gegen Frauen verstärkt und legitimiert haben.
Wie wurden die Massenvergewaltigungen nach dem Krieg bewertet?
Das Kapitel zu den Reaktionen analysiert die unterschiedlichen Reaktionen auf die Massenvergewaltigungen, sowohl auf staatlicher Ebene als auch innerhalb der feministischen Bewegung. Es befasst sich mit den Schwierigkeiten, diese Verbrechen im internationalen Recht einzuordnen und die Verantwortlichkeiten zu klären, sowie mit der Debatte um kollektive Schuld und die Probleme der juristischen Verfolgung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Massenvergewaltigung, Serbisch-Bosnischer Krieg, Kriegsverbrechen, Völkermord, Geschlecht, Sexualität, Gewalt, Sozio-kultureller Kontext, Symbolische Gewalt, Kommunikative Gewalt, Feministische Perspektiven, Internationales Recht, Kollektive Verbrechen, Verantwortlichkeit, Geschlechterrollen, Nationale Identität, Ethnische Konflikte.
- Quote paper
- Alexandra Samoleit (Author), 2008, Massenvergewaltigung als Kriegsstrategie im serbisch-bosnischen Krieg 1992-1995, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950124