In der Kaiserlichen Marine stand seit der Übernahme des Reichsmarineamtes durch Tirpitz der Aufbau der Schlachtflotte im Vordergrund. Entsprechend war die Erziehung der Seeofffiziere auf den Flottenkampf ausgerichtet. Man war noch im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts der Meinung, dass Großbritannien in einem eventuellen Kriege hauptsächlich die deutschen Häfen blockieren würde. Ein deutscherseits zu führender Kreuzerkrieg wurde nur als untergeordnete Aufgabe angesehen, zumal keine Stützpunkte (Kohlenübernahme) vorhanden waren. Somit würden die zum Anfang eines Krieges eingesetzten Auslands- und Hilfskreuzer in kurzer Zeit dem Gegner zum Opfer fallen. Bei den Auslandskreuzern EMDEN und LEIPZIG (Ostasiatische Station), DRESDEN und KARLSRUHE (Ostamerikanische Station) und KÖNIGSBERG (Ostafrikanische Statioi) traf das dann auch ein. Man hatte daher veranlaßt, beim Bau von Schnelldampfern zu berücksichtigen, diese im Kriegsfall zu Hilfskreuzern umrüsten zu können.
Als Vorbereitung für einen eventuellen Kriegsfall ließ der Admiralstab der Kaiserlichen Marine für den Handelskrieg in Ermangelung von Stützpunkten abseits gelegene Buchten oder Ankerplätze erkunden, Etappenstationen vorbereiten und Pläne für mobilmachungsmäßige Indienststellungen von Hilfskreuzern erstellen. Wie der britische war auch der deutsche Admiralstab der Meinung, daß Hilfskreuzer vor allem eine erhebliche Geschwindigkeit haben müßten und sah deshalb Schnelldampfer für diese Zwecke vor. Während in Großbritanien Hilfskreuzer zum Schutz der eigenen Handelsflotte eingesetzt wurden und Schnelldampfer diese Aufgabe gut erfüllten, hatten die deutschen Hilfskreuzer die gegnerische Handelsflotte anzugreifen. Es erwies sich jedoch bald, daß die auf See allseits bekannten und weithin sichtbaren Schnelldampfer mit ihrem großen Kohleverbrauch für diese Aufgabe nicht sonderlich geeignet waren. Der Admiralstab bereitete, nachdem mit KRONPRINZ WILHELM am 11.4.1915 der letzte dieser Hilfskreuzer von der See verschwunden war, zunächst die Ausrüstung neuer Hilfskreuzer nicht vor. Er sah im U-Boot die bessere Möglichkeit die Feindversorgung zu stören.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- S.M. Hilfskreuzer „Berlin“
- S.M. Hilfskreuzer „Cap Trafalgar“
- S.M. Hilfskreuzer „Cormoran“ ex „Rjäsan“
- S.M. Hilfskreuzer „Greif“
- S.M. Hilfskreuzer „Kaiser Wilhelm der Große“
- S.M. Hilfskreuzer „Kronprinz Wilhelm“
- S.M. Hilfskreuzer „Leopard“
- M. Hilfskreuzer „Meteor“
- S.M. Hilfskreuzer „Möwe“
- S.M. Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich“
- S.M. Hilfskreuzer „Seeadler“
- S.M. Hilfskreuzer „Wolf“
- S.M.S. Kleiner Kreuzer „Dresden“
- S.M.S. Kleiner Kreuzer „Emden“
- S.M.S Kleiner Kreuzer „Karlsruhe“
- S.M.S. Kleiner Kreuzer „Königsberg“
- S.M.S. Kleiner Kreuzer „Leipzig“
- Militärische Lebensläufe
- Hilfskreuzer im 2. Weltkrieg
- Hilfskreuzer Orion
- Hilfskreuzer Atlantis
- Hilfskreuzer Widder
- Hilfskreuzer Thor (erste Fahrt)
- Hilfskreuzer Thor (zweite Fahrt)
- Hilfskreuzer Pinguin
- Hilfskreuzer Stier
- Hilfskreuzer Komet (Erste Fahrt)
- Hilfskreuzer Komet (Zweite Fahrt)
- Hilfskreuzer Kormoran
- Hilfskreuzer Michel (erste Fahrt)
- Hilfskreuzer Michel (zweite Fahrt)
- Hilfskreuzer Coronel
- Ärzte Hilfskreuzer 2. WK, Daten und Auszeichnungen
- Kriegsabzeichen für Hilfskreuzer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Sanitätsdienst auf deutschen Handelsstörkreuzern im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Sie beleuchtet die Organisation des Sanitätswesens an Bord, die Herausforderungen unter Kriegsbedingungen und die medizinischen Leistungen der Schiffsärzte und ihres Personals.
- Organisation des Sanitätsdienstes auf Handelsstörkreuzern
- Medizinische Versorgung von Besatzung und Kriegsgefangenen
- Herausforderungen des Sanitätsdienstes unter Seegefechten
- Lebensläufe der Schiffsärzte und ihre Leistungen
- Vergleich des Sanitätsdienstes im Ersten und Zweiten Weltkrieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den Aufbau und die Aufgaben der deutschen Handelsstörkreuzer im Ersten Weltkrieg. Die folgenden Kapitel behandeln einzelne Schiffe des Ersten Weltkriegs, detailliert deren Einsätze und die Organisation des Sanitätsdienstes an Bord, inklusive der ärztlichen Versorgung während Seegefechten. Die Kapitel zu den Hilfskreuzern des Zweiten Weltkriegs geben einen Überblick über die Schiffe, ihre Einsätze, und die medizinische Versorgung an Bord, inklusive der Herausforderungen durch die Versorgung von Verwundeten von gekaperten Schiffen. Die Kapitel zu den militärischen Lebensläufen der Schiffsärzte geben Einblicke in die Karrieren und Auszeichnungen der behandelnden Ärzte.
Schlüsselwörter
Handelsstörkreuzer, Hilfskreuzer, Sanitätsdienst, Marine, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg, Schiffsarzt, medizinische Versorgung, Kriegsgefangene, Seegefecht, Verwundetenversorgung.
- Citar trabajo
- Dr. Martin Husen (Autor), 2020, Sanitätsdienst auf Handelsstörkreuzern im Ersten und Zweiten Weltkrieg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950017