In der vorliegenden Arbeit wird ein Gemälde von Pierre Auguste Renoir detailreich beschrieben. Der Unrasierte schaut verträumt auf die von der Natur grünlich gefärbte rot-weiße Markise, die von mehreren Pfosten, die mit der besagten Reling verbunden sind, gehalten wird. Auch er, der Ruderer, trägt einen Strohhut, dessen Krempe allerdings nach oben geformt ist. Der Hut hat einen grünen Rand. Die Statur des Mannes wirkt stämmig und muskulös. Dies liegt nicht zuletzt an dem hautengen, ärmel- und kragenlosem Hemd, das eine kurze Knopfreihe besitzt.
Bildbeschreibung des Gemäldes "Das Frühstück der Ruderer" von Pierre Auguste Renoir
Das Gemälde von Pierre Auguste Renoir stellt ein spätes Frühstück, das auf einer Terrasse am Seeufer im Schilf stattfindet, von mehreren verschiedenen Charakteren, dar. Diese insgesamt 14 Charaktere unterscheiden sich hauptsächlich durch ihren sozialen Rang. Das Bild heißt "Das Frühstück der Ruderer" und so liegt die Vermutung nahe, dass die Majorität der Abgebildeten Ruderer sind. Andere Akteure könnte man als reicher definieren, denn diese fallen aufgrund ihrer vornehmen Kleidung auf. Wahrscheinlich wird hier das Ende eines Bootsausfluges gefeiert, den die Reicheren den Ruderern aufgetragen haben. Offensichtlich ist die Feier schon länger im Gange, denn auf dem ersten der beiden Tische wurden Gläser und Servietten schon benutzt. Auf dem Tisch stehen außerdem vier Weinflaschen, die alle ungefähr zu einem Viertel geleert wurden. Ferner erkennt man ein Faß an der linken oberen Ecke des Tisches, was wohl eine weitere Spirituose enthält, eine verfaulte Traube Weinbeeren und eine reich gefüllte Obstschale mit herbstlichen Früchten. An diesem vorderen Tisch sitzen und stehen vier Charaktere und auf dem Tisch sitzt ein grauschwarzer Terrier in aufrechter Haltung. Diese Haltung entsteht durch eine ca. 18-20jährige Frau in dem linken unteren Viertel des Gemäldes, die den Oberleib des Hundes, mit auf dem Tisch abgestützten Armen, hochhebt. Hund und Mädchen sehen sich dabei in die Augen, da das Mädchen sitzt. Das Mädchen, trägt ein zeitgenössisches, schwarzes, vornehmes Kleid mit einer samtenen roten Bordüre, darunter ein weiterer Saum mit Rüschen. Um ihren Hals ist ein schwarzes Halsband angelegt. Auf ihren langen, lockigen rötlichen Haaren, die zu einem strähnigen Zopf gebunden sind, trägt sie einen Strohhut, an dessen Hutband eine auffällige Blumendekoration befestigt ist. Ihre Mimik gegenüber dem Hund ist höchst bemerkenswert. Denn diese stellt einen Kußmund und einen leidenschaftlichen Blick dar. Das Gesicht der Frau scheint sich dem Terrier zu nähern. Das ist eine ziemlich infantile Gestik, die wohl besondere Albernheit und Ausgelassenheit ausdrücken soll. Wahrscheinlich will die Frau, die anscheinend die Tochter eines Reichen sein soll, die Aufmerksamkeit des, an der Terassenbrüstung lehnenden Ruderers, auf sich lenken.
Dieser läßt sich jedoch davon nicht beeindrucken. Der Unrasierte schaut verträumt auf die von der Natur grünlich gefärbte rot-weiße Markise, die von mehreren Pfosten, die mit der besagten Reling verbunden sind, gehalten wird. Auch er, der Ruderer, trägt einen Strohhut, dessen Krempe allerdings nach oben geformt ist. Der Hut hat einen grünen Rand. Die Statur des Mannes wirkt stämmig und muskulös. Dies liegt nicht zuletzt an dem hautengen, ärmelund kragenlosen Hemd, das eine kurze Knopfreihe besitzt.
Gegenüber von ihm sitzt ein weiteres Mädchen, sich auf dem Tisch abstützend, in der rechten Bildhälfte. Sie hat auffallende Ähnlichkeit mit dem anderen Fräulein, so dass man annehmen könnte, sie seien Schwester oder gar Zwillinge. Auch diese Frau hat das lockige, rote Haar mit dem Zopf. Auch die kindlichen Gesichtszüge sind gleich. Nur die Kleidung und die Mimik sind anders. Der Hut, den sie auf dem Kopf trägt, ist eine Baskenmütze und war für diese Zeit sicherlich nicht angemessen für eine junge Dame. Das Kleid ist in Blautönen gemustert und hat einen herunterhängenden Rüschenkragen, der im oberen Brustkorb, zusammen gebunden mit einer Schleife, den Ausschnitt des Kleides bildet. Beide Kleidärmel sind hochgekrempelt. In ihrem rechten Ohr, das was sichtbar ist, trägt sie einen Ohrring mit einer Perle. Ihr rechter Arm ist gestreckt und hält sich an dem Stuhl fest, auf dem das Mädchen sitzt, damit sie die Balance halten kann. Sie hat ohnehin eine sehr unglückliche Pose - Sie sitzt mit den Beinen parallel zur Tischkante, muss sich auf dem Tisch abstützen und an der Stuhllehne festhalten, weil Sie ihren Kopf zu einem nächsten Charakter wendet. Das ist nötig, weil Sie bei der bestehenden Konversation Blickkontakt mit ihm halten möchte. Der Gesprächspartner lehnt sich weit über die Frau und muß sich deshalb auf zwei Stuhllehnen stützen. Die erwähnte Baskenmütze stammt wahrscheinlich von ihm, denn dies ist der einzige Abgebildete, der keine Kopfbedeckung trägt. Falls dies stimmte, wäre dieser Dialog eher entspannt, was man auch an dem lächelnden Gesicht des Mädchens erkennt. Der Braunhaarige hat eine voluminöse Frisur, deren Pony weit nach unten hängt. Seine Figur ist eher schlank, was auf den ersten Blick aufgrund seines weiten Kleidungsstückes nicht ganz zur Geltung kommt.
In dem linken unteren Bildviertel sitzt ein zweiter Ruderer. Auch er trägt einen Strohhut und das besagte ärmellose Hemd. Er ist jedoch besser rasiert als der andere Ruderer, trägt allerdings einen Schnurrbart. In seiner rechten Hand hält ein Glas mit Weißwein und er sitzt auf einem Stuhl, der mit seiner Rückenlehne zur Tischkante steht. Er starrt in Richtung See. Er macht die typische Geste, die jemand macht, wenn er sein Desinteresse an einer Konversation anderer Leute ausdrücken will. Wahrscheinlich hat sich der Ruderer bevor der Mensch mit dem weiten Gewand auftauchte mit der letzteren Dame unterhalten, wurde dann aber von dem Mann unterbrochen.
In der rechten oberen Bildecke spielt sich eine interessante Szene ab. Zwei Männer, mittleren Alters, der eine, mit Melone und Anzug, der andere mit Strohhut und weißrotgestreiften Gewand, berühren eine sichtlich genervte Frau mit schwarzem Kleid, schwarzen Handschuhen und einem schwarzen Hut. Diese Berührung, die von dem Mann mit Strohhut ausgeht, der seine Hand um ihre Taille legt, ist anscheinend ungewollt, denn die Dame kneift die Augen zusammen und legt die Hände an ihre Ohren. Der Mann mit Strohhut beugt sich nach vorne um ihr in die Augen zu sehen. Diese sind allerdings geschlossen. Der andere Mann tut eigentlich nichts, ergötzt sich aber an der Abwehr der Dame. Hinter diesem Trupp Menschen steht ein weiterer Tisch. Mit dem Rücken zum Betrachter sitzt dort ein Mann mit braunem Anzug und brauner Melone. Er hält in seiner linken Hand, die mit einem Handschuh überzogen ist, eine rote Blüte.
Gegenüber von ihm, mit ihm Blickkontakt haltend, stützt sich ein weiteres Mädchen auf dem Geländer ab. Sie hat die obligatorischen roten lockigen Haare, trägt einen Strohhut und ein Kleid im Matrosenstil. Sie sieht verträumt zu dem Mann mit Melone, der anscheinend etwas erzählt, und hört ihm zu.
Gegenüber von diesem Mann sitzt eine trinkende Frau. Sie hat dunklere Haare als alle anderen Frauen auf dieser Terrasse. Sie trägt auch einen mit Blumengesteck dekorierten Strohhut, ein blaues Kleid. In ihrer rechten Hand hält sie das Glas mit dem Getränk. Sie wird von einem Mann, dessen Gesicht man nur erkennen kann, unterhalten. Er trägt auch einen Schnurrbart.
Hinter diesem Tisch stehen die beiden letzten Charaktere. Der eine mit Zylinder und schwarzen Anzug unterhält sich mit einem Mann mit braunem Jackett und Mütze, der in seiner rechten Hand eine Zigarette hält, er ist wohl ein Bauer.
Hintergrundinformationen der Arbeit:
Datum: 8.6.99
Autor: Alexander Jonas
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema des Gemäldes "Das Frühstück der Ruderer" von Pierre Auguste Renoir?
Das Gemälde zeigt ein spätes Frühstück auf einer Terrasse am Seeufer mit verschiedenen Charakteren, die sich hauptsächlich durch ihren sozialen Rang unterscheiden. Es wird vermutet, dass viele der Abgebildeten Ruderer sind, während andere aufgrund ihrer Kleidung als wohlhabend identifiziert werden können.
Wer sind die Hauptcharaktere, die im Gemälde dargestellt werden?
Es gibt insgesamt 14 Charaktere, darunter Ruderer, wohlhabende Personen und junge Frauen. Einige bemerkenswerte Charaktere sind eine junge Frau, die mit einem Terrier interagiert, ein verträumter Ruderer, ein Mädchen in einer Baskenmütze, das mit einem Mann spricht, und eine Gruppe von Personen, die eine genervte Frau belästigen.
Was sind einige der bemerkenswerten Details, die im Gemälde sichtbar sind?
Zu den Details gehören ein gedeckter Tisch mit Weinflaschen, Obst und einem Fass, die Kleidung der Charaktere, insbesondere die Hüte und Kleider der Frauen, und die verschiedenen Interaktionen und Ausdrücke zwischen den Personen.
Wie werden die Beziehungen zwischen den Charakteren dargestellt?
Die Beziehungen werden durch ihre Interaktionen, Blicke und Posen dargestellt. Einige Charaktere scheinen sich zu amüsieren, während andere desinteressiert oder genervt sind. Es gibt Hinweise auf soziale Hierarchien und mögliche romantische oder spielerische Interaktionen.
Welche Rolle spielen die Ruderer im Gemälde?
Die Ruderer sind ein wichtiger Teil der Szene und werden durch ihre Kleidung und Statur identifiziert. Sie scheinen an einer Feier teilzunehmen, möglicherweise am Ende eines Bootsausflugs, der von den wohlhabenden Personen in Auftrag gegeben wurde.
Was ist die Bedeutung der Objekte auf dem Tisch?
Die Gegenstände auf dem Tisch, wie die Weinflaschen, das Obst und das Fass, deuten auf eine ausgelassene Feier und einen Überfluss an Essen und Trinken hin.
Wie wird die soziale Schicht in der Malerei dargestellt?
Die soziale Schicht wird durch die Kleidung, das Verhalten und die Interaktionen der Charaktere dargestellt. Die wohlhabenden Personen tragen vornehme Kleidung und scheinen mehr Kontrolle über die Situation zu haben, während die Ruderer in einfacherer Kleidung dargestellt werden und möglicherweise eine untergeordnete Rolle spielen.
Was ist die Bedeutung der roten Haare, die mehrere Frauen im Gemälde haben?
Die roten Haare, die mehrere Frauen im Gemälde haben, könnten ein stilistisches Element von Renoir sein, das die Schönheit und Jugendlichkeit der Frauen hervorhebt. Es könnte auch eine familiäre Beziehung zwischen den Frauen andeuten.
Wer ist Alexander Jonas und was ist die Bedeutung des Textes?
Alexander Jonas ist der Autor der Bildbeschreibung. Der Text ist eine detaillierte Analyse des Gemäldes "Das Frühstück der Ruderer" von Pierre Auguste Renoir. Laut Jonas hat der Text seine Zeugniszensur angehoben.
- Citar trabajo
- Alexander Jonas (Autor), 1999, Bildbeschreibung des Gemäldes "Das Frühstück der Ruderer" von Pierre Auguste Renoir, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94869