Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem historischen Kontext und der Entstehung des Deutschen Werkbundes, einer einflussreichen kulturellen Bewegung im Zeitraum von 1871 bis 1918. In einer Ära, die von tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, dem Aufkommen der Industrialisierung und einem Wandel in der Kunst geprägt war, entstand der Werkbund als Antwort auf die Herausforderungen und Chancen dieser Zeit. Die Analyse gliedert sich in mehrere Abschnitte, beginnend mit dem historischen Kontext des 19. Jahrhunderts, der von historisierenden Kunststilen und einem Spannungsfeld zwischen Kunst, Kultur und Politik geprägt war.
Im Anschluss daran wird der Deutsche Werkbund als eine bedeutende Initiative beleuchtet, die sich den Herausforderungen der Industrialisierung und den Veränderungen in der Kunst und Handwerkskunst stellte. Die Geschichte des Werkbundes, seine Gründung im Jahr 1907 in München und seine Zusammensetzung aus Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen werden dabei im Fokus stehen.
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt auf den Zielen des Deutschen Werkbundes, die in drei Hauptaspekten zusammengefasst werden: der Propaganda eigener Ziele durch Ausstellungen und die Presse, der Erziehung des Publikums hinsichtlich künstlerischer Werte und der ästhetischen Reform als Antwort auf den Historismus. Dabei wird aufgezeigt, wie der Werkbund eine Abwendung vom Alten und eine Neuausrichtung hin zu funktionalen, sachlichen Kunstformen anstrebte.
Die abschließenden Worte werfen einen Blick auf die langfristige Bedeutung des Deutschen Werkbundes, der trotz wechselnder gesellschaftlicher Verhältnisse und Herausforderungen seine Relevanz bis heute bewahrt hat. Architektonische Spuren in Städten wie Stuttgart zeugen von seinem Einfluss, während die Frage nach dem "Warum überhaupt noch Werkbund?" aktueller denn je erscheint.
Inhaltsverzeichnis
- I. Historischer Kontext
- II. Der Deutsche Werkbund
- II.1. Geschichte des Werkbundes
- II.2. Ziele
- II.2.1. Propaganda der eigenen Ziele
- II.2.2. Erziehung des Rezipienten
- II.2.3. Die ästhetische Reform
- III. Abschließende Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Deutschen Werkbund und seiner Rolle im Kontext der deutschen Kunst und Kultur im frühen 20. Jahrhundert. Ziel ist es, die Entstehungsgeschichte des Werkbundes zu beleuchten, seine Ziele und Konzepte zu analysieren sowie seine Bedeutung für die Entwicklung des modernen Designs und der Industrie zu untersuchen.
- Die Entwicklung des Historismus und die Bedeutung des Werkbundes als Gegenbewegung
- Die Relevanz von Kunst und Handwerk im Spannungsfeld von Industrie und Ästhetik
- Die Propagandastrategien des Werkbundes und seine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung
- Die Relevanz von Ausstellungen und Publikationen für die Verbreitung der Werkbund-Ideen
- Die Ziele des Werkbundes, wie die Vereinigung von Kunst und Industrie sowie die ästhetische Reform
Zusammenfassung der Kapitel
I. Historischer Kontext
Das Kapitel beleuchtet den historischen Kontext der Entstehung des Deutschen Werkbundes. Es wird der Einfluss des Historismus auf die Kunst und Architektur des 19. Jahrhunderts analysiert. Die sich daraus ergebenden Spannungen zwischen nationaler und künstlerischer Identität sowie der wachsende Einfluss der industriellen Revolution auf die Handwerkskunst werden dargestellt. Der Aufsatz beschreibt, wie die „Arts and Crafts Movement“ in England als Reaktion auf diese Entwicklungen entstand und wie sich diese Bewegung auf den Jugendstil in Deutschland auswirkte.
II. Der Deutsche Werkbund
II.1. Geschichte des Werkbundes
Dieses Kapitel zeichnet die Geschichte des Deutschen Werkbundes nach. Es beschreibt die Entstehung des Werkbundes im Jahr 1907 als wirtschaftskulturelle Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen. Die Ziele, Aktivitäten und die Entwicklung des Werkbundes von seiner Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg werden ausführlich beleuchtet. Dabei werden die wichtigsten Ausstellungen und Publikationen des Werkbundes erwähnt, die zur Verbreitung seiner Ideen beitrugen.
II.2. Ziele
Das Kapitel erläutert die wichtigsten Ziele des Deutschen Werkbundes: die Propaganda für die eigenen Ziele, die Erziehung des Rezipienten und die ästhetische Reform. Es werden die verschiedenen Strategien und Instrumente des Werkbundes zur Vermittlung seiner Ideen, insbesondere die Rolle von Ausstellungen und Publikationen, näher untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Deutscher Werkbund, Jugendstil, Historismus, Kunst und Handwerk, Industrie, Ästhetik, Propaganda, Erziehung, Reform, Ausstellung, Publikation.
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- J. Krieg (Author), 2017, Der Deutsche Werkbund. Entstehung und Ziele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/947419