Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Künstlerin Tracy Emin und den autobiographischen Elementen in ihrem Werk, während es gleichzeitig stets eine kritisch-distanzierte Differenzierung walten lässt. Konkret soll ein Kurzfilm namens "Why I Never Became a Dancer" aus der frühen Schaffensperiode der Künstlerin analysiert werden. Dieser wird unter Berücksichtigung zeitgenössischer Diskurse zum postdramatischen Theater, Performance und Performativität als auch mittels Erörterung feministischer Positionen und Sichtweisen analysiert.
Seit Mitte der 90er Jahre polarisiert die britisch-türkisch-zypriotische Künstlerin Tracy Emin Menschen in Großbritannien und der ganzen Welt. Als einer der bekanntesten Künstler in dem UK in den frühen 2000ern, rangierend in den ersten Reihen der Modelwelt, hat sich Emin mit ihrer Kunst einen festen Platz in internationalen Kunstdiskursen gesichert. Sie wurde unter anderem 1999 mit ihrer Installation "My Bed" für den renommierten Turner Prize nominiert.
Emins Werk weist eine beeindruckende Bandbreite auf: von multimedialen Installationen über literarische Texte, Stickereien und andere Textilarbeiten, Zeichnungen, Videokunst, bis hin zu Monotypie, Skulpturen und Performance Art. Emins Werk ist so vielschichtig und breitgefächert wie es nur sein könnte. Gleichzeitig hält sich ein Vorwurf in vielzitierten Bemerkungen ihrer Kritiker: Tracy Emin verarbeitet in ihrer Kunst in großem Stil persönliche biographische Erfahrungen. In Ihrem Fall sind es besonders jene negativen Erlebnisse, welche traumatisierend auf sie eingewirkt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Why I Never Became a Dancer - Inhalte
- Postdramatisches Theater, Performance und feministischer Diskurs
- Katharsis und Selbsttransformation
- Das Postdramatische Theater nach Lehmann
- Judith Butler und Laurie Penny: Feministische Ansätze zur Untersuchung des Videomaterials
- Videoanalyse zu Why I Never Became a Dancer
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Tracey Emins Videokunst, insbesondere den Kurzfilm „Why I Never Became a Dancer“, unter Berücksichtigung postdramatischer Theatertheorien und feministischer Perspektiven. Ziel ist es, die autobiografischen Elemente im Werk Emins zu untersuchen und gleichzeitig eine kritische Distanzierung zu wahren. Die Analyse beleuchtet das Verhältnis von künstlerischer Repräsentation, erlebter Erfahrung und der Konstruktion des Selbst.
- Autobiografische Elemente in Tracey Emins Kunst
- Postdramatisches Theater und seine Anwendung auf Emins Werk
- Feministische Interpretationen von „Why I Never Became a Dancer“
- Die Konstruktion des Selbst in Emins Videokunst
- Verhältnis von künstlerischer Repräsentation und erlebter Erfahrung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Werk der Künstlerin Tracey Emin ein und hebt deren Bekanntheit und die Bandbreite ihres Schaffens hervor. Sie thematisiert die kontroverse Diskussion um die autobiografischen Elemente in Emins Kunst und die Schwierigkeit, diese unproblematisch als solche zu interpretieren. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit der Gleichsetzung von Künstlerin und Persona und der Ankündigung der Analyse von „Why I Never Became a Dancer“ unter Berücksichtigung postdramatischer und feministischer Perspektiven.
Why I Never Became a Dancer - Inhalte: Dieses Kapitel beschreibt den Inhalt des Videos „Why I Never Became a Dancer“. Es gliedert das Video in zwei Teile: den längeren ersten Teil, der die Jugend der Erzählerin in Margate schildert, geprägt von frühzeitiger sexueller Erfahrung und dem Scheitern am Tanzwettbewerb aufgrund von Übergriffen des Publikums; und den kürzeren zweiten Teil, eine Reaktion auf die Peiniger, in dem die erwachsene Tracey Emin tanzend gezeigt wird. Die Beschreibung legt den Grundstein für die anschließende Analyse.
Postdramatisches Theater, Performance und feministischer Diskurs: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Videoanalyse. Es werden Konzepte des postdramatischen Theaters und feministische Theorien von Judith Butler und Laurie Penny eingeführt, um das Verständnis der zentralen Themen des Videos zu ermöglichen. Es werden die relevanten Aspekte dieser Theorien erläutert, welche für die spätere Analyse essenziell sein werden. Der Bezug zu Katharsis und Selbsttransformation wird hergestellt.
Schlüsselwörter
Tracey Emin, Videokunst, Postdramatisches Theater, Performance, Performativität, Feminismus, Autobiografie, Selbstkonstruktion, „Why I Never Became a Dancer“, Katharsis, Gender, Identität.
Häufig gestellte Fragen zu "Why I Never Became a Dancer" - Eine Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Tracey Emins Videokunstwerk „Why I Never Became a Dancer“ unter Einbezug postdramatischer Theatertheorien und feministischer Perspektiven. Der Fokus liegt auf der Untersuchung autobiografischer Elemente, der künstlerischen Repräsentation und der Konstruktion des Selbst.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet autobiografische Elemente in Emins Kunst, die Anwendung postdramatischer Theatertheorien auf das Werk, feministische Interpretationen des Videos, die Konstruktion des Selbst in Emins Videokunst und das Verhältnis von künstlerischer Repräsentation und erlebter Erfahrung.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Analyse stützt sich auf Konzepte des postdramatischen Theaters, insbesondere nach Lehmann, sowie auf feministische Theorien von Judith Butler und Laurie Penny. Die Bedeutung von Katharsis und Selbsttransformation wird im Kontext dieser Theorien diskutiert.
Wie ist der Film "Why I Never Became a Dancer" aufgebaut?
Das Video ist in zwei Teile gegliedert: Der erste, längere Teil zeigt die Jugend der Erzählerin in Margate, geprägt von frühzeitigen sexuellen Erfahrungen und dem Scheitern an einem Tanzwettbewerb aufgrund von Übergriffen. Der zweite, kürzere Teil zeigt die erwachsene Tracey Emin tanzend als Reaktion auf die früheren Peiniger.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zur Inhaltsbeschreibung von "Why I Never Became a Dancer", ein Kapitel zu postdramatischem Theater, Performance und feministischem Diskurs, ein Kapitel zur Videoanalyse und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Tracey Emin, Videokunst, Postdramatisches Theater, Performance, Performativität, Feminismus, Autobiografie, Selbstkonstruktion, „Why I Never Became a Dancer“, Katharsis, Gender, Identität.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel ist die kritische Untersuchung von Emins Werk, die Berücksichtigung autobiografischer Elemente bei gleichzeitiger Wahrung kritischer Distanz und die Analyse des Verhältnisses zwischen künstlerischer Repräsentation, erlebter Erfahrung und der Konstruktion des Selbst.
- Quote paper
- Kevin Robert Müller (Author), 2017, Postdramatisches Theater, Performance und feministischer Diskurs. Tracey Emins Videokunst am Beispiel von „Why I Never Became a Dancer“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/947172