Bisher sind für die MitarbeiterInnen des Betreuten Wohnens (MdBW) keine spezifischen Methoden eingeführt worden, um KlientInnen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) während der Betreuung hilfreich zu unterstützen. Zusätzlich wird die Leistungserbringung des Betreuten Wohnens unabhängig vom Wohnort der KlientInnen angeboten, sodass die MdBW auf sich allein gestellt sind und vor der Herausforderung stehen, wie den KlientInnen geholfen werden kann. In diesem Zusammenhang könnte die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) eventuell einen hilfreichen Beitrag für die MdBW bei der Unterstützung von KlientInnen mit einer BPS leisten. "Eventuell", da bisher keine empirischen Studien oder Fachbücher zum Einsatz der DBT im Betreuten Wohnen vorhanden sind, obwohl eine Fortbildung zur/zum DBT-TherapeutIn für Sozial- und Pflegeberufe angeboten wird.
Die Vermutung, dass die DBT eine hilfreiche Unterstützung für die MdBW bieten kann, liegt jedoch nahe. Das hat den Grund, dass einzelne Methoden der DBT vorwiegend Erfolge aufweisen, wenn sie im alltäglichen Leben angewendet werden – also an dem Ort, wo die MdBW, im Gegensatz zu den TherapeutInnen, aktiv daran teilnehmen.
Angesichts der genannten Herausforderungen bei der Betreuung von BPS-Betroffenen im BW, befasst sich diese Bachelorarbeit mit der Frage, ob sich die DBT für eine hilfreiche Unterstützung von BPS-Betroffenen in das BW integrieren lässt.
Um diese Frage beantworten zu können, bedarf es zunächst eines Verständnisses der Herausforderungen, die im BW aufkommen können, also um zu begreifen, wie die/der BPS-Betroffene denkt, warum sie/er so geworden ist und warum sie/er so handelt. Aufgrund dessen wird in Kapitel zwei die BPS genauer erläutert. In Kapitel drei wird vertiefend die DBT und ihre spezifischen Methoden dargelegt, um zu verstehen, worin die DBT besteht und was sie so besonders macht. Da sich die MdBW zum Großteil aus Professionellen der Sozialen Arbeit (PSA) zusammensetzen, befasst sich Kapitel vier mit dem Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit und der in ihr verankerten gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit (GSA), der Sozialpsychiatrie (SP) und vertiefend mit dem Arbeitsfeld des BW. Kapitel fünf führt die Befunde der vorigen Kapitel zusammen, um eine mögliche Antwort auf die Frage zu finden, ob sich die DBT für eine hilfreiche Unterstützung von BPS-Betroffenen in das BW integrieren lässt und um diesbezüglich Lübecks Frage zu beantworten, womit diesen Menschen geholfen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Borderline-Persönlichkeitsstörung
- 2.1. Etymologie und Epidemiologie....
- 2.2. Epidemiologie und Störungsverlauf ..
- 2.3. Diagnostik
- 2.3.1. Klassifikationssystem ICD-10
- 2.3.2. Klassifikationssystem DSM-5
- 2.3.3. Kritik an den Klassifikationssystemen
- 2.4. Ätiologie......……………….
- 2.5. Symptome
- 2.5.1. Probleme mit Gefühlen (Emotionsregulation):.
- 2.5.2. Probleme mit Mitmenschen
- 2.5.3. Probleme mit dem Selbst- und Körperbild.
- 2.6. Komorbidität.
- 2.7. Behandlungsmaßnahmen...
- 3. Dialektisch-Behaviorale Therapie ..
- 3.1. Grundlagen
- 3.2. Therapeutische Grundhaltung und Grundannahme.
- 3.3. Behandlungsstadien.........
- 3.4. Behandlungsstrategien.
- 3.5. Skillstraining..
- 3.6. Wirksamkeit und Kritik.
- 4. Soziale Arbeit und das Betreute Wohnen
- 4.1. Definition der Sozialen Arbeit...
- 4.2.Gesundheitsbezogene Soziale Arbeit..
- 4.3. Sozialpsychiatrie.
- 4.4. Betreutes Wohnen für psychisch erkrankte Menschen
- 4.4.1. Grundlagen...
- 4.4.2. MitarbeiterInnen und AdressatInnen im Betreuten Wohnen
- 4.4.3. Rechtliche Grundlagen ....
- 4.4.4. Fallzahlen und Wirksamkeit...
- 5. Borderline-Persönlichkeitsstörung und Dialektisch-Behaviorale Therapie im Betreuten\nWohnen...
- 5.1. Borderline-Persönlichkeitsstörung im Betreuten Wohnen.
- 5.2. Abgrenzung zur Psychotherapie..
- 5.3. Dialektisch-Behaviorale Therapie im Betreuten Wohnen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und der Dialektisch-Behavioral Therapie (DBT) im Kontext des Betreuten Wohnens. Die Arbeit zielt darauf ab, die Besonderheiten der BPS und der DBT in der Sozialen Arbeit im Betreuten Wohnen zu beleuchten und die Relevanz des Ansatzes für die Unterstützung von Menschen mit BPS im Lebensalltag zu verdeutlichen.
- Definition und Charakteristika der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Diagnose und Behandlungsansätze der Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Grundlagen und Prinzipien der Dialektisch-Behavioral Therapie
- Soziale Arbeit und Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischen Erkrankungen
- Relevanz der Dialektisch-Behavioral Therapie im Betreuten Wohnen für Menschen mit BPS
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung führt in die Thematik der Bachelorarbeit ein und beschreibt die alltägliche Arbeitsweise von Sozialarbeiter*innen im Betreuten Wohnen. Dabei werden die Herausforderungen und die Relevanz der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, insbesondere der Borderline-Persönlichkeitsstörung, in diesem Kontext beleuchtet.
- Kapitel 2: Borderline-Persönlichkeitsstörung Dieses Kapitel beleuchtet die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) in ihrer Komplexität. Es beleuchtet die Etymologie und Epidemiologie der Störung, die diagnostischen Kriterien nach ICD-10 und DSM-5 sowie die Kritik an diesen Klassifikationssystemen. Die Ätiologie, die Symptome und die Komorbidität der BPS werden ebenfalls erläutert. Abschließend wird ein Überblick über die verfügbaren Behandlungsmaßnahmen gegeben.
- Kapitel 3: Dialektisch-Behaviorale Therapie Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) als Behandlungsansatz für Menschen mit BPS. Es werden die Grundlagen, die therapeutische Grundhaltung und Grundannahmen, die Behandlungsstadien und die Behandlungsstrategien der DBT erläutert. Darüber hinaus wird das Skillstraining als wichtiger Bestandteil der DBT betrachtet. Abschließend werden die Wirksamkeit und Kritik an der DBT beleuchtet.
- Kapitel 4: Soziale Arbeit und das Betreute Wohnen Dieses Kapitel widmet sich der Sozialen Arbeit im Kontext des Betreuten Wohnens. Es werden die Definition der Sozialen Arbeit, die gesundheitsbezogene Soziale Arbeit und die Sozialpsychiatrie betrachtet. Im Anschluss wird das Betreute Wohnen für psychisch erkrankte Menschen genauer betrachtet, einschließlich seiner Grundlagen, der Rolle der Mitarbeiter*innen und Adressat*innen sowie der rechtlichen Grundlagen. Schließlich werden die Fallzahlen und die Wirksamkeit des Betreuten Wohnens diskutiert.
- Kapitel 5: Borderline-Persönlichkeitsstörung und Dialektisch-Behaviorale Therapie im Betreuten Wohnen Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Kombination aus BPS und DBT im Rahmen des Betreuten Wohnens. Es betrachtet die spezifischen Herausforderungen, die mit der Betreuung von Menschen mit BPS im Betreuten Wohnen verbunden sind, und untersucht, wie die DBT in diesem Kontext eingesetzt werden kann. Darüber hinaus werden die Unterschiede zwischen der DBT im Betreuten Wohnen und der psychotherapeutischen Behandlung der BPS erörtert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), Betreutes Wohnen, Soziale Arbeit, psychische Erkrankungen, Behandlungsmethoden, Emotionsregulation, Skillstraining, Komorbidität, Mitarbeiter*innen und Adressat*innen.
- Quote paper
- Annika Seeger (Author), 2020, Borderline-Persönlichkeitsstörung und Dialektisch-Behaviorale Therapie im Betreuten Wohnen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/946866