Die Bachelorthesis beschäftigt sich mit der CRISPR-Technologie, die in der Alltagssprache unter dem Begriff der Gen-Schere bekannt wurde. Die Effizienz dieser neuen Technologie ermöglicht präzise genetische Eingriffe in Lebewesen. Insbesondere steht hier die Anwendung am menschlichen Genom im Vordergrund. Diskutiert wird, inwiefern deontologische Argumente (Kant/Habermas) und utilitaristische Argumente (Singer/Savulescu) unter Einbezug der Technikfolgenabschätzung einen Eingriff ins humane Genom aus ethischer Sicht erlauben oder verbieten. Ausgangspunkt der Thesis ist die Bekanntgabe des Forschers Jiankui He, dass in China im Jahr 2018 genmodifizierte Zwillinge zur Welt kamen, die mittels der CRISPS-Technologie gegen das HI-Virus immun gemacht wurden.
In den letzten Jahren ist der Begriff CRISPR/cas9 sowohl in den geisteswissenschaftlichen, als auch in den öffentlichen Diskurs eingedrungen. Aber was genau beschreibt dieser Begriff eigentlich? Um diese Frage zu beantworten, empfiehlt es sich, einen Blick auf den hauptsächlich damit in Verbindung gebrachten Anwendungsbereich der CRISPR-Technologie zu werfen: Das genome editing, oder zu Deutsch die Genomeditierung. Hierunter ist die zielgerichtete Manipulation des Erbguts bei Lebewesen zu verstehen, die in lebenden Zellen vorgenommen wird und somit eine Modifikation der DNA bewusst durch menschliches Eingreifen ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist die CRISPR-Technologie?
- Ethische Positionen
- Definition der kategorischen Argumentationen
- Deontologischer Ansatz
- Ansatz der Diskursethik
- Definition der konsequentialistischen Argumentationen
- Ansatz der utilitaristischen Argumentation
- Ansatz des Präferenzutilitarismus
- Definition der kategorischen Argumentationen
- Ethische Diskussion zur CRISPR-Technologie
- Individuum und Gesellschaft
- Natürlichkeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die ethischen Fragen, die sich aus der Anwendung der CRISPR-Technologie im Bereich der Keimbahnintervention ergeben. Sie untersucht die verschiedenen philosophischen Positionen und Argumente, die für und gegen die Anwendung dieser Technologie sprechen.
- Die ethische Debatte um Keimbahninterventionen im Kontext der CRISPR-Technologie.
- Die philosophischen Strömungen der deontologischen und konsequentialistischen Ethik.
- Die ethischen Aspekte der CRISPR-Technologie im Hinblick auf Individuum und Gesellschaft.
- Die Frage der Natürlichkeit im Kontext der CRISPR-Technologie.
- Die ethische Bewertung des CRISPR-Experiments mit den Zwillingsmädchen mit HIV-Resistenz.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Relevanz der ethischen Diskussion um die CRISPR-Technologie. Sie beleuchtet das Experiment mit den Zwillingsmädchen mit HIV-Resistenz und dessen Auswirkungen. Kapitel 2 erläutert die biologischen Grundlagen der CRISPR-Technologie und das zugrundeliegende technische Verfahren. Kapitel 3 fokussiert auf die beiden philosophischen Strömungen der deontologischen und konsequentialistischen Ethik. Es beschreibt die verschiedenen Ansätze und Argumentationslinien innerhalb dieser beiden Strömungen. Kapitel 4 widmet sich der ethischen Diskussion der CRISPR-Technologie im Kontext des Experiments mit den Zwillingsmädchen. Es untersucht die Argumente für und gegen die Anwendung der CRISPR-Technologie und diskutiert die Auswirkungen auf Individuum und Gesellschaft. Das Kapitel befasst sich außerdem mit der Frage der Natürlichkeit im Kontext der CRISPR-Technologie.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit umfassen die CRISPR-Technologie, Keimbahnintervention, ethische Positionen, deontologische Ethik, konsequentialistische Ethik, Natürlichkeit, Individuum und Gesellschaft, und die ethische Bewertung des CRISPR-Experiments mit den Zwillingsmädchen mit HIV-Resistenz.
- Quote paper
- Christian Nehl (Author), 2019, Ist Genmanipulation am Menschen moralisch vertretbar?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/946300