Seit 1998 muss die Landeskirche Hannover aufgrund rückläufiger Mitgliedszahlen und damit rückläufiger Einnahmen in bestimmten Zeitabschnitten über die Kirchensteuer massive Kürzungen im Etat jeder einzelnen Kirchengemeinde vornehmen (wird intern jeweils ‚Sparplan’ genannt). Handelte es sich zwischen 1998 und 2002 noch um eine Einsparung von 6,2% des Gesamtetats, so stieg dieser Prozentsatz für den Zeitraum zwischen 2003 und 2008 schon auf 8% an. Im Kirchenkreis (KK) Wesermünde-Süd führten diese Kürzungen zu einer Reform der Jugendarbeit. Während bis 2000 diese Arbeit in den einzelnen Gemeinden unabhängig voneinander stattfand, entwickelte man bis zu Beginn des (ersten) Sparplans ein Konzept, das durch Zusammenarbeit der Diakone/innen über Gemeindegrenzen hinweg diese entlasten und eine kirchenkreisweite Abdeckung mit Veranstaltungen der Evangelischen Jugend absichern sollte: „Ausgangspunkt ist die gerechte Verteilung von Jugendarbeit im Kirchenkreis Wesermünde-Süd. Vorhandene Kräfte sollen gebündelt werden und [ehrenamtliche wie hautamtliche; Verf.] Mitarbeitende verstärkt nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden. Alle Diakoninnen und Diakone, die in der Jugendarbeit tätig sind, sind auf Kirchenkreisebene eingestellt und werden auf die Regionen verteilt.“ In einer Probezeit von drei Jahren wurde das ehemals sog. „Kompetenzzentrum“, heute „Kreisjugenddienst“ (KJD), bis 2002 erfolgreich getestet und Unstimmigkeiten im Konzept ausgebessert. Durch die weiteren Kürzungen der Landeskirche bis 2008 droht es nun daran zu zerbrechen, dass Stellen, die für die Durchführung des Projekts unbedingt notwendig wären, nicht erneut bewilligt werden (können).
Ziel dieser Arbeit soll es sein am Beispiel der Evangelischen Jugend des KK Wesermünde-Süd zu zeigen, dass Jugendarbeit, sowohl ehren- als auch hauptamtlich, für den Fortbestand einer jungen, offenen und lebendigen evangelischen Kirche notwendig ist. Es ist also nicht nur nötig, vorhandene Stellen zu erhalten, die LK Hannover sollte sich gar zum Ziel machen, weitere Hauptamtliche einzustellen, um die Zukunft der evangelischen Jugend zu sichern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der KJD und seine Problematik
- Begriffserklärungen
- Themenbezogene kirchliche Begrifflichkeiten
- Der Aufbau der Evangelischen Jugend der LK Hannover
- Kompetenzzentrum und KJD im Vergleich zur herkömmlichen Struktur
- Das Konzept „Kompetenzzentrum“
- Das Konzept „KJD“
- Gemeindeebene
- Regionalebene
- Kirchenkreisebene
- Was ist das Besondere an kirchlicher Jugendarbeit?
- Probleme durch die Kürzungen der LK Hannover
- Personalmangel
- Kirchliche Jugendarbeit als Mittel gegen sinkende Mitgliederzahlen
- Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen
- Zusammenfassung
- Fazit
- Der Einfluss von Kürzungen auf die Jugendarbeit in der Landeskirche Hannover
- Die Bedeutung der ehrenamtlichen Mitarbeit in der Jugendarbeit
- Die Notwendigkeit einer effektiven Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern
- Die Rolle der Jugendarbeit im Hinblick auf die Mitgliederentwicklung der Kirche
- Die Bedeutung von Jugendprojekten und -veranstaltungen für die Kirche
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Kürzungen der Landeskirche Hannover dar und erläutert die Auswirkungen auf die Jugendarbeit im Kirchenkreis Wesermünde-Süd. Sie führt das Konzept des Kreisjugenddienstes (KJD) ein und beschreibt seine Entstehung als Reaktion auf die finanzielle Situation.
- Der KJD und seine Problematik: Dieses Kapitel beleuchtet die strukturellen Herausforderungen, die sich durch die Kürzungen für den KJD ergeben. Es erklärt die verschiedenen Ebenen der kirchlichen Jugendarbeit, von der Gemeindeebene bis zur Kirchenkreisebene, und analysiert die Unterschiede zwischen dem herkömmlichen Konzept und dem KJD-Konzept. Es werden außerdem die spezifischen Probleme, die sich aus dem Personalmangel und der Abnahme ehrenamtlicher Mitarbeiter ergeben, betrachtet.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, am Beispiel der Evangelischen Jugend des Kirchenkreises Wesermünde-Süd aufzuzeigen, dass Jugendarbeit, sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich, für den Fortbestand einer jungen, offenen und lebendigen evangelischen Kirche notwendig ist. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen der Kürzungen der Landeskirche Hannover auf die Jugendarbeit im Kirchenkreis Wesermünde-Süd und analysiert, wie diese Kürzungen die Organisation und Durchführung der Jugendarbeit beeinflussen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Problematik der Kürzungen der Landeskirche Hannover und ihren Auswirkungen auf die kirchliche Jugendarbeit. Schwerpunkte bilden die Analyse des Kreisjugenddienstes (KJD) als Konzept zur Organisation und Durchführung der Jugendarbeit im Kirchenkreis Wesermünde-Süd, die Bedeutung der ehrenamtlichen Mitarbeit, die Herausforderungen des Personalmangels und die Notwendigkeit einer effektiven Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen. Weitere relevante Themen sind die Rolle der Jugendarbeit in der Mitgliederentwicklung der Kirche, die Bedeutung von Jugendprojekten und -veranstaltungen für die Kirche und die Notwendigkeit, junge Menschen für eine aktive Beteiligung an der Kirche zu begeistern.
- Arbeit zitieren
- Anja Gregor (Autor:in), 2003, Probleme im Bereich der kirchlichen Jugendarbeit durch die Kürzungen der Landeskirche Hannover, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94550