Die dieser Ausarbeitung zugrunde liegende Fragestellung ist die, ob die Institution Ehe in den letzten Jahrzehnten in Europa einen auffälligen Bedeutungsverlust erlitten hat, oder ob andere, als modern bezeichnete Lebensformen lediglich als Ausnahmeerscheinungen und bestenfalls als Ergänzung zur traditionellen Ehe zu sehen sind.
Durch empirische Daten lässt sich belegen, dass sich seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts die Einstellung zur Ehe und zur Familiengründung gewandelt hat. Dies ist kein Prozess, der sich auf Deutschland beschränkt. Vielmehr ist es ein Phänomen, das in unterschiedlich starker Ausprägung in allen europäischen Industriestaaten zu beobachten ist.
Die folgende Ausarbeitung ist wie folgt strukturiert und gegliedert: Nach der Erläuterung der grundlegenden Definitionen, werden die Wichtigsten der so genannten Neuen Lebensformen vorgestellt. Im Anschluss daran wird der Wandel der Familie – insbesondere die Heiratsneigung und die diachrone Entwicklung der Geburtenziffern – mit Hilfe unterschiedlicher empirischer Daten dargestellt und analysiert. Das Fazit fasst abschließend die gewonnenen Erkenntnisse zusammen, und versucht die zu Anfang gestellte Frage zu einem möglichen Bedeutungsverlust der Institution Ehe zu klären.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemexposition
- 2. Definition - Die moderne Kleinfamilie
- 3. Lebensformen
- 3.1 Die „neuen privaten Lebensformen“
- 3.1.1 Nichteheliche Lebensgemeinschaften
- 3.1.2 Kinderlosigkeit und kinderlose Ehen
- 3.1.3 Alleinerziehende Eltern – Ein-Eltern-Familien
- 3.1.4 Alleinlebende und „Singles“
- 3.1.5 Lebensformen im europäischen Vergleich
- 3.1 Die „neuen privaten Lebensformen“
- 4. Familie und Ehe im Wandel
- 4.1 Tendenzen zur Eheschließung
- 4.1.1 Heiratsalter
- 4.1.2 Endgültige Heiratsneigung
- 4.1.3 Anteil der Geschiedenen
- 4.2 Geburtenentwicklung
- 4.2.1 Erstgeburtsalter
- 4.2.2 Die zusammengefasste Geburten- und Fertilitätsziffer
- 4.2.3 Entwicklung der endgültigen Kinderzahl
- 4.2.4 Nichteheliche Geburten
- 4.2.3 Mythos Ein-Kind-Familie
- 4.1 Tendenzen zur Eheschließung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel von Familienstrukturen und Lebensformen in Europa seit den 1960er Jahren. Sie befasst sich mit der Frage, ob die Institution Ehe an Bedeutung verloren hat oder ob alternative Lebensformen lediglich ergänzend wirken. Die Analyse basiert auf empirischen Daten und verfolgt das Ziel, die Entwicklung der Heirats- und Geburtenneigung zu beleuchten.
- Wandel der Ehe und Familiengründung in Europa
- Entwicklung neuer privater Lebensformen (z.B. nichteheliche Lebensgemeinschaften, Alleinerziehende)
- Analyse von Heirats- und Geburtenraten
- Vergleich verschiedener europäischer Länder
- Bedeutung von Empirie für die Analyse gesellschaftlicher Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemexposition: Die Arbeit untersucht den vermeintlichen Bedeutungsverlust der Ehe in Europa seit den 1960er Jahren und hinterfragt, ob neue Lebensformen die traditionelle Ehe lediglich ergänzen oder ersetzen. Sie kündigt die Struktur der Arbeit an: Definitionen, Vorstellung neuer Lebensformen, Analyse des Wandels von Heirats- und Geburtenneigung anhand empirischer Daten und abschließende Klärung der Forschungsfrage.
2. Definition - Die moderne Kleinfamilie: Dieses Kapitel klärt den Begriff „Familie“. Es präsentiert eine allgemeine Definition von Nave-Herz und definiert anschließend die „moderne Kleinfamilie“ als ehebasierte Gemeinschaft von Eltern und Kindern, wobei die Bedeutung von Emotionalität und affektiver Solidarität hervorgehoben wird. Die Familie wird als „Bollwerk der Privatheit“ beschrieben, mit Funktionen wie biologischer und sozialer Reproduktion und Sozialisation.
3. Lebensformen: Dieses Kapitel geht über die Vorstellung der traditionellen Familie hinaus und betrachtet die wachsende Vielfalt an Lebensformen in Europa. Es analysiert vier wichtige „neue private Lebensformen“: nichteheliche Lebensgemeinschaften, kinderlose Ehen, Alleinerziehende und Alleinlebende. Der Fokus liegt auf der zunehmenden Diversifizierung und dem Wandel von stabilen Beziehungsmustern weg von der traditionellen Kernfamilie.
4. Familie und Ehe im Wandel: Dieses Kapitel analysiert empirische Daten zur Entwicklung der Heirats- und Geburtenneigung. Es untersucht Trends wie das Heiratsalter, die endgültige Heiratsneigung, den Anteil der Geschiedenen, das Erstgeburtsalter, die Geburten- und Fertilitätsziffer, die Entwicklung der endgültigen Kinderzahl und nichteheliche Geburten. Das Kapitel beleuchtet somit die demografischen Veränderungen im Kontext des Wandels von Familienstrukturen.
Schlüsselwörter
Ehe, Familie, Lebensformen, Wandel, Europa, Heiratsneigung, Geburtenentwicklung, empirische Daten, moderne Kleinfamilie, nichteheliche Lebensgemeinschaften, Alleinerziehende, Kinderlosigkeit, demografischer Wandel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Wandel von Familienstrukturen und Lebensformen in Europa
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht den Wandel von Familienstrukturen und Lebensformen in Europa seit den 1960er Jahren. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Institution Ehe an Bedeutung verloren hat und ob alternative Lebensformen die traditionelle Ehe ergänzen oder ersetzen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt verschiedene Aspekte des Wandels von Familienstrukturen, darunter die Entwicklung neuer privater Lebensformen (nichteheliche Lebensgemeinschaften, kinderlose Ehen, Alleinerziehende, Alleinlebende), die Veränderungen in der Heirats- und Geburtenneigung (Heiratsalter, endgültige Heiratsneigung, Anteil der Geschiedenen, Erstgeburtsalter, Geburten- und Fertilitätsziffer, Entwicklung der endgültigen Kinderzahl, nichteheliche Geburten), und einen Vergleich verschiedener europäischer Länder. Die Analyse basiert auf empirischen Daten.
Wie ist der Text aufgebaut?
Der Text gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Problemexposition, 2. Definition - Die moderne Kleinfamilie, 3. Lebensformen, 4. Familie und Ehe im Wandel, und 5. Fazit. Er enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Definition von Familie wird verwendet?
Der Text verwendet eine allgemeine Definition von Familie nach Nave-Herz und definiert die „moderne Kleinfamilie“ als ehebasierte Gemeinschaft von Eltern und Kindern, wobei die Bedeutung von Emotionalität und affektiver Solidarität hervorgehoben wird. Die Familie wird als „Bollwerk der Privatheit“ beschrieben, mit Funktionen wie biologischer und sozialer Reproduktion und Sozialisation.
Welche neuen Lebensformen werden analysiert?
Der Text analysiert nichteheliche Lebensgemeinschaften, kinderlose Ehen, Alleinerziehende und Alleinlebende als wichtige „neue private Lebensformen“, die die zunehmende Diversifizierung und den Wandel von stabilen Beziehungsmustern weg von der traditionellen Kernfamilie aufzeigen.
Welche empirischen Daten werden verwendet?
Der Text analysiert empirische Daten zur Entwicklung der Heirats- und Geburtenneigung, einschließlich Trends wie Heiratsalter, endgültige Heiratsneigung, Anteil der Geschiedenen, Erstgeburtsalter, Geburten- und Fertilitätsziffer, Entwicklung der endgültigen Kinderzahl und nichteheliche Geburten. Diese Daten beleuchten die demografischen Veränderungen im Kontext des Wandels von Familienstrukturen.
Welche Schlussfolgerung zieht der Text?
(Der Text enthält kein explizites Fazit in der Vorschau. Das Kapitel 5 "Fazit" enthält die eigentliche Schlussfolgerung, die hier nicht im Detail vorliegt.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Ehe, Familie, Lebensformen, Wandel, Europa, Heiratsneigung, Geburtenentwicklung, empirische Daten, moderne Kleinfamilie, nichteheliche Lebensgemeinschaften, Alleinerziehende, Kinderlosigkeit, demografischer Wandel.
Für wen ist dieser Text bestimmt?
Der Text ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit dem Wandel von Familienstrukturen und Lebensformen. Die Zielgruppe sind vermutlich Studenten und Wissenschaftler.
- Quote paper
- Tobias Meints (Author), 2008, Neuer Wandel der Familienverläufe und Lebensformen , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94531