Auch der Film „Die unsichtbaren Krallen des Dr.
Mabuse“ von Harald Reinl aus dem Jahr 1962 ist ein typisches Beispiel für den Kriminalfilm
bei dem der Komplex der abstrakten gesellschaftlichen Moral anhand der Darstellung des
Verbrechens vermittelt werden soll. Die Filmdiegese lässt uns also Rückschlüsse auf die
Lebensordnung der damaligen Zeit ziehen. Auf welches kulturelle Wissen wird
zurückgegriffen? Welche Attribute werden den verschiedenen Räumen zugeschrieben und
wie werden sie verhandelt? Im vorliegenden Film stammen auffällig viele Handlungen und
Zeichen aus dem Begriffsfeld ‚Sehen’. Diese Metapher lässt sich auch auf die Sichtbarkeit
und Nicht-Sichtbarkeit gesellschaftlicher Problemkomplexe übertragen. Ihre Funktion soll in
dieser Arbeit untersucht werden und mit dem gesellschaftlichen Hintergrund der 60er Jahre
in Verbindung gebracht werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Weltentwurf des Films
- Sujetlose Textschicht: Raumordnung
- 'Sehen' als deklaratives Merkmal der semantischen Räume
- Die Verbrecherwelt: Unsichtbarkeit und Maskierung
- Ordnungshüter: Sichtbarmachen des Verbrechens
- Wissenschaft: Ambivalenz im Umgang mit der Sichtbarkeit
- Grenzziehung der semantischen Räume
- Das Theater als Schnittmenge
- Raumbindungen
- 'Sehen' als deklaratives Merkmal der semantischen Räume
- Narration: Untersuchung der Ereignisse unter Berücksichtigung von Bedeutungsträgern und filmischen Mitteln
- Schloss Wallgraben
- Ereignisse
- Extremraum
- Ereignistilgung
- Versteck Mabuses
- Ereignisse
- Extremraum
- Ereignistilgung
- Theater
- Ereignis
- Extremraum
- Ereignistilgung
- Das Labor von Professor Erasmus
- Ereignis
- Extremraum
- Ereignistilgung
- Schloss Wallgraben
- Interpretation: Konstitution der Wirklichkeit des Kalten Krieges durch die mediale Inszenierung des Begriffs 'Sehen'
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Film „Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" von Harald Reinl (1962) und untersucht die Metaphorik des 'Sehens' im Kontext des Kriminalfilms der 1960er Jahre. Das Hauptziel ist es, die Funktion des Begriffs 'Sehen' im Film zu analysieren und seine Verbindung zum gesellschaftlichen Hintergrund der 1960er Jahre aufzuzeigen.
- Die Rolle des 'Sehens' als Metapher für die Sichtbarkeit und Nicht-Sichtbarkeit von Kriminalität und gesellschaftlichen Problemen
- Die Konstruktion von Raum und Wirklichkeit im Film durch die Inszenierung des 'Sehens'
- Die Verhandlung von Moral und Ordnung durch die Darstellung von Kriminalität und deren Aufdeckung
- Der Einfluss des Kalten Krieges auf die Darstellung von Macht und Kontrolle im Film
- Die Bedeutung von visuellen Elementen und Kameraführung für die Gestaltung der filmischen Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Kriminalfilms der 1960er Jahre ein und stellt den Film „Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" als Beispiel für dieses Genre vor. Im zweiten Kapitel wird der Weltentwurf des Films beleuchtet und der Versuch unternommen, die Verbindung zwischen filmischer und außermedialer Wirklichkeit aufzuzeigen. Kapitel 3 widmet sich der Analyse der Raumordnung im Film und dem 'Sehen' als deklaratives Merkmal der semantischen Räume. In diesem Kontext werden die Verbrecherwelt, die Ordnungshüter und die Wissenschaft als verschiedene Bereiche betrachtet, die jeweils durch unterschiedliche Sichtweisen und den Umgang mit der Sichtbarkeit geprägt sind. Kapitel 4 widmet sich der Narration des Films und untersucht die Ereignisse an verschiedenen Orten im Detail, unter Berücksichtigung von Bedeutungsträgern und filmischen Mitteln. In Kapitel 5 erfolgt eine Interpretation der filmischen Darstellung der Wirklichkeit des Kalten Krieges und deren Verbindung zum Begriff 'Sehen'.
Schlüsselwörter
Der Kriminalfilm der 1960er Jahre, 'Sehen', Metaphorik, Raumordnung, Sichtbarkeit, Nicht-Sichtbarkeit, Kriminalität, Ordnung, Moral, Kalter Krieg, mediale Inszenierung, visuelle Elemente, Kameraführung.
- Quote paper
- Viktoria Zott (Author), 2007, Die Metaphorik des 'Sehens' im Film "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94506