Die Lebensweise der Menschen, alles, was sie tun und lassen, wirkt sich auf die Umwelt aus. Das wirtschaftliche und gesellschaftliche System entwickelt sich immer dynamscher und ist durch Globalisierung und immer komplexere technische Vorgänge gekennzeichnet, was bereits zu verheerenden ökologischen Schäden mit Folgen für Uwelt und Menschen führte.
Seit Beginn der 70er Jahre ist die Umweltpolitik ein relevantes Thema der Ökonomie. Die Studie „Grenzen des Wachstums“ durch den „Club of Rome“ machte erstmals ei-ner breiten Öffentlichkeit bewusst, dass der Vorrat an natürlichen Ressourcen nicht end-lich ist. Die Gesellschaft wurde „wachgerüttelt“ und immer mehr Menschen weltweit entwickelten ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein. Seither beschäftigt sich die Ökonomie als Wissenschaft systematisch mit der Entstehung und Beseitigung von Umwelproblemen und entwickelte das Aufgabenfeld der Umweltökonomik.
Aus ökonomischer Sicht ist Marktversagen in Form von negativer externer Effekte und öffentlicher Güter das zentrale Argument für staatliche regulierungsmaßnahmen zum Umweltschutz. (...)
Da die Knappheit der Ressourcen nicht zu beseitigen ist, geht es darum, möglichst effizient zu handeln. Aufgrund dieser Eigenschaft des öffentlichen Gutes „Umwelt“ werden keine Anreize geboten, sparsam mit diesem Gut umzugehen und der marktwirtschaftliche Selbstregulator versagt. Nach klassischer Auffassung ist es Aufgabe des Staates, diesen Mangel zu beheben und erforderliche Maßnahmen, wie beispielsweise Steuern, entsprechende Ge- oder Verbote und auch Moral Suasion, zu ergreifen.
Auf diese und anderen mögliche Instrumente der Umweltpolitik wird in Kapitel 2 näher eingegangen, wobei sich auf die Instrumente des Soft Law konzentriert werden soll. Nach Vorstellung der Instrumente beschäftigt Kapitel 2.2 mit der Absicht, Umsetzung und Beurteilung von Moral Suasion.
Kapitel 3 stellt einen Ausschnitt der umweltpolitischen Entwicklung in Japan dar und schildert die heutige Umweltpolitik. Insbesondere die Anwendung von Moral Suasion wird anhand einiger aktueller Beispiele vorgestellt.
Kapitel 4 gibt eine kurze Zusammenfassung dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Moral Suasion als Instrument der Umweltpolitik
- Abgrenzung zu anderen umweltpolitischen Instrumenten
- Überblick
- Hard Law
- Ordnungsrechtliche Instrumente
- Marktwirtschaftliche Instrumente
- Soft Law
- Freiwillige Selbstverpflichtung
- Moral Suasion
- Informatorische Instrumente
- Kommunikation von Moral Suasion
- Kommunikationsmodelle insbesondere die Lasswell-Formel
- Wer soll vermitteln? (Kommunikator)
- Was soll kommuniziert werden? (Nachricht)
- Wie kann vermittelt werden? (Medium)
- Wer soll beeinflusst werden? (Empfänger)
- Was soll beeinflusst bzw. erreicht werden? (Wirkung)
- Beurteilung von Moral Suasion
- Verhalten zu anderen umweltpolitischen Instrumenten
- Abgrenzung zu anderen umweltpolitischen Instrumenten
- Japan
- Die japanischen Umweltpolitik und dessen Entwicklung
- Moral Suasion auf staatlicher Ebene
- Wer? - Die japanischen Regierung und das Umweltministerium
- Was und wie? - Medium und Praxisbeispiele
- Kommunikationsmittel der japanischen Umweltpolitik
- Kampagnen des Umweltministeriums
- Regierungskampagnen und das ,, Team Minus 6%\"
- ,,Cool Biz\" und,, Warm Biz\"\"
- ,,Lightdown\"\"
- ,,3R\" und,, Mottainai\"\"
- Wen? Empfänger und deren Umweltbewusstsein
- Die japanische Bevölkerung
- Japanische Unternehmen
- Selbstverpflichtungen auf lokaler Ebene
- Definition und Abgrenzung von Moral Suasion als umweltpolitisches Instrument
- Analyse von Kommunikationsstrategien und -modellen im Zusammenhang mit Moral Suasion
- Bewertung der Effektivität von Moral Suasion im Vergleich zu anderen umweltpolitischen Instrumenten
- Die Rolle von Moral Suasion in der japanischen Umweltpolitik
- Praxisbeispiele und Fallstudien zur Anwendung von Moral Suasion in Japan
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Moral Suasion als Instrument der Umweltpolitik und beleuchtet seine Funktionsweise, Kommunikationsstrategien und die Effektivität. Der Fokus liegt dabei auf der Umsetzung und Bewertung von Moral Suasion im Kontext der japanischen Umweltpolitik. Die Arbeit möchte zeigen, wie Moral Suasion in der Praxis angewendet wird und welche Rolle sie in der Gestaltung eines umweltbewussten Verhaltens spielt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Umweltpolitik im Kontext von Ressourcenknappheit und globalen Umweltschäden dar. Sie erläutert die ökonomischen Hintergründe des Umweltproblems und führt verschiedene Ursachen für Umweltverschmutzung auf. Das Kapitel 2 konzentriert sich auf Moral Suasion als Instrument der Umweltpolitik und grenzt es gegenüber anderen Instrumenten ab. Es werden verschiedene Kommunikationsmodelle und -strategien im Zusammenhang mit Moral Suasion diskutiert. Zudem werden verschiedene Aspekte der Umsetzung und Beurteilung von Moral Suasion untersucht. Kapitel 3 beleuchtet die Entwicklung der japanischen Umweltpolitik und analysiert die Anwendung von Moral Suasion auf staatlicher Ebene. Es werden konkrete Praxisbeispiele und aktuelle Kampagnen vorgestellt, die die Effektivität von Moral Suasion in der japanischen Gesellschaft demonstrieren.
Schlüsselwörter
Umweltpolitik, Moral Suasion, Soft Law, Kommunikationsmodelle, Umweltbewusstsein, Japan, staatliche Umweltpolitik, Kampagnen, Effektivität, Praxisbeispiele.
- Quote paper
- Caroline Siber (Author), 2006, Moral Suasion als ein geeignetes Instrument der Umweltpolitik?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94379