Thema dieser wissenschaftlichen Arbeit im Rahmen des Hauptseminars „Referenz – philosophische und linguistische Aspekte“ ist das textuelle Phänomen der indirekten Anaphern. Indirekte Anaphern sind definite Nominalphrasen (NPs), die keinen expliziten Antezedens - Ausdruck im Text haben und dabei weder in kataphorischer noch in deiktischer Funktion benutzt werden. Die Verfasserin dieser Arbeit bezieht sich bei der Auseinandersetzung mit dem Phänomen der indirekten Anaphorik hauptsächlich auf Georges Kleiber.
Er forscht und lehrt an der Marc-Bloch-Universität in Straßburg und ist auf dem Gebiet Vorreiter. Die meisten Veröffentlichungen, welche die Verfasserin als Literaturgrundlage herangezogen hat, stammen von Kleiber. Interessanterweise ist Kleiber Elsässer und somit zweisprachig. Dieses Faktum wird für den
Sprachvergleich der assoziativen Anapher im Französischen interessant werden. Deutschsprachige Literatur zum Thema der indirekten Anaphorik ist rar gesät. Monika Schwarz verfasste hierzu im Jahre
1998 ihre Habilitationsschrift an der Universität Köln. Diese erschien mit geringfügigen Änderungen im Jahre 2000 unter dem Titel „Indirekte Anaphern in Texten“ in Tübingen. Heute ist Monika Schwarz Professorin für Semantik und Pragmatik an der Universität Jena. Auch ihre Forschungsarbeit leistete der Verfasserin gewisse Dienste im Bezug auf die Seminararbeit. Sprachwissenschaftliche Definitionen, die zur Klärung wesentlicher Begriffe notwendig sind, werden aus den Standardwerken von Hadumod Bußmann (Lexikon der Sprachwissenschaft) und Andreas Blank (Einführung in die lexikalische Semantik) entnommen.
Zu Beginn der wissenschaftlichen Arbeit wird die Verfasserin versuchen, relevante Definitionen zu klären, die für das weitere Verständnis unabdingbar sind. Schließlich werden die Konzeptionen der indirekten und der assoziativen Anaphorik voneinander abgegrenzt werden. Im Folgenden werden der stereotypische Status der assoziativen Beziehung, die Orientierung und die Transitivität und Bedingungen für die Alienation unter Bezugnahme auf Kleibers Werk „L´anaphore associative“ erläutert werden. Eine Typologie der assoziativen Anaphern wird Aufschluss darüber geben, welche Typen von Beziehungen zwischen Referent und indirekter Anapher denkbar sind. Ein Sprachvergleich des Deutschen und des Französischen wird untersuchen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Gebrauch indirekter Anaphern bestehen. Die Verfasserin wird teilweise darauf verzichten, Textbeispiele aus dem Französischen ins Deutsche zu übersetzen, da sie davon ausgeht, dass die Leser dieser wissenschaftlichen Arbeit des Französischen kundig sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Relevante Definitionen
- 2.1.1 Direkte Anapher
- 2.1.2 Indirekte Anapher
- 2.1.3 Koreferenz
- 2.1.4 Metonymie
- 2.1.5 Kontiguität
- 2.1.6 Meronymie
- 2.2 Assoziative Anaphern – enge und weite Konzeption
- 2.2.1 Allgemeine Begriffseinordnung
- 2.2.2 Weite Konzeption nach Kleiber
- 2.2.3 Enge Konzeption nach Kleiber
- 2.3 Der stereotypische Status der assoziativen Beziehung
- 2.3.1 Die lexikalisch-stereotype These
- 2.3.2 Die diskursiv-kognitive Herangehensweise
- 2.4 Orientierung und Transitivität
- 2.5 Bedingung für die Alienation und das Prinzip der ontologischen Kongruenz
- 2.5.1 Alienabilität versus Inalienabilität
- 2.5.2 Alienable Possession beim belebten und unbelebten Antezedens
- 2.5.3 Assoziative Anaphern bei Eigenschaften
- 2.5.4 Bedingungen für eine gelungene Alienation: ontologische Kongruenz
- 2.6 Typologie der assoziativen Anaphern
- 2.6.1 Die meronymische Relation
- 2.6.2 Die Schema-basierte Beziehung
- 2.6.3 Die Inferenz-basierte Beziehung
- 2.6.4 Die lokative Beziehung
- 2.6.5 Die aktantielle Beziehung
- 2.6.6 Die funktionale Beziehung
- 2.7 Sprachvergleich Französisch - Deutsch
- 3. Zusammenfassung
- 4. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der indirekten Anaphern im Text, wobei der Fokus auf der Arbeit von Georges Kleiber liegt. Ziel ist es, die Konzepte der indirekten und assoziativen Anaphorik zu klären und voneinander abzugrenzen. Der Sprachvergleich zwischen Französisch und Deutsch spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
- Klärung des Begriffs der indirekten Anapher
- Untersuchung assoziativer Anaphern nach Kleiber
- Analyse des stereotypischen Status assoziativer Beziehungen
- Behandlung von Orientierung und Transitivität
- Sprachvergleich Deutsch-Französisch im Bezug auf indirekte Anaphern
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der indirekten Anaphern ein und benennt die zentralen Forschungsfragen. Sie stellt die wichtigsten Autoren, insbesondere Georges Kleiber und Monika Schwarz, vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die Knappheit deutschsprachiger Literatur zu diesem Thema wird hervorgehoben, was die Relevanz der Arbeit unterstreicht. Die Einleitung legt den Fokus auf die bevorstehende Klärung relevanter Definitionen und die anschließende Abgrenzung verschiedener Konzepte innerhalb der Anaphorik. Der angestrebte Sprachvergleich zwischen Französisch und Deutsch wird ebenfalls bereits in diesem Abschnitt angekündigt.
2. Hauptteil: Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit den verschiedenen Aspekten indirekter Anaphern. Es werden relevante Definitionen geklärt, wie direkte und indirekte Anaphern, Koreferenz, Metonymie, Kontiguität und Meronymie. Die verschiedenen Konzeptionen der assoziativen Anaphorik nach Kleiber werden eingehend analysiert und diskutiert, einschließlich der engen und weiten Konzeptionen. Die Untersuchung des stereotypischen Status assoziativer Beziehungen und die Betrachtung von Orientierung und Transitivität sind weitere Kernelemente dieses Kapitels. Der Hauptteil gliedert sich in verschiedene Unterkapitel, die sich jeweils mit spezifischen Aspekten der indirekten und assoziativen Anaphorik befassen. Der Abschnitt gipfelt in einer Typologie assoziativer Anaphern und einem Vergleich des Gebrauchs indirekter Anaphern im Deutschen und Französischen. Der Vergleich hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Gebrauch der Anaphern in den beiden Sprachen hervor.
Schlüsselwörter
Indirekte Anapher, assoziative Anapher, Georges Kleiber, Monika Schwarz, Koreferenz, Metonymie, Kontiguität, Meronymie, Sprachvergleich, Französisch, Deutsch, Referenz, Textlinguistik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Indirekte Anaphern im Text
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Phänomen der indirekten Anaphern im Text, mit besonderem Fokus auf die Theorie von Georges Kleiber. Sie klärt die Konzepte der indirekten und assoziativen Anaphorik und grenzt diese voneinander ab. Ein Sprachvergleich zwischen Französisch und Deutsch ist ebenfalls Bestandteil der Arbeit.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Klärung des Begriffs der indirekten Anapher, Untersuchung assoziativer Anaphern nach Kleiber, Analyse des stereotypischen Status assoziativer Beziehungen, Behandlung von Orientierung und Transitivität sowie ein Sprachvergleich Deutsch-Französisch im Bezug auf indirekte Anaphern.
Welche Definitionen werden geklärt?
Es werden relevante Definitionen geklärt, darunter direkte und indirekte Anaphern, Koreferenz, Metonymie, Kontiguität und Meronymie. Besonders ausführlich wird die assoziative Anaphorik nach Kleiber (enge und weite Konzeption) behandelt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil, eine Zusammenfassung und ein Literaturverzeichnis. Der Hauptteil umfasst detaillierte Analysen der verschiedenen Aspekte indirekter Anaphern, einschließlich einer Typologie assoziativer Anaphern und eines deutsch-französischen Sprachvergleichs.
Was ist das Ergebnis des Sprachvergleichs Französisch - Deutsch?
Der Sprachvergleich im Hauptteil hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Gebrauch indirekter Anaphern im Deutschen und Französischen hervor. Die genauen Ergebnisse sind im Hauptteil der Arbeit detailliert beschrieben.
Welche Rolle spielt Georges Kleiber in dieser Arbeit?
Die Arbeit stützt sich maßgeblich auf die Theorie von Georges Kleiber zur assoziativen Anaphorik. Seine Konzepte der engen und weiten Konzeption assoziativer Anaphern werden eingehend analysiert und diskutiert.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Indirekte Anapher, assoziative Anapher, Georges Kleiber, Monika Schwarz, Koreferenz, Metonymie, Kontiguität, Meronymie, Sprachvergleich, Französisch, Deutsch, Referenz und Textlinguistik.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel. Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Aufbau. Der Hauptteil behandelt die verschiedenen Aspekte indirekter Anaphern detailliert. Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Konzepte der indirekten und assoziativen Anaphorik zu klären und voneinander abzugrenzen. Der Sprachvergleich soll die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Gebrauch dieser sprachlichen Mittel im Deutschen und Französischen aufzeigen.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen finden sich im vollständigen Text der Arbeit, insbesondere im Hauptteil und im Literaturverzeichnis.
- Quote paper
- Katharina Waldmüller (Author), 2006, Indirekte Anaphorik und Metonymie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94328