In dieser Arbeit werden der VW-Konzern, seine Hauptakteure und der, aus den betrügerischen Handlungen des Konzerns resultierende, Abgasskandal untersucht und in Verbindung mit der Corporate Governance gebracht. Denn es ist von Interesse zu definieren, welche Leitlinien des Kodex der Corporate Governance von dem Konzern und seinen Akteuren ignoriert und somit missachtet wurden und welche Beweggründe diese dazu verleitet haben eine betrügerische Abschaltfunktion in ihre Automobile zu integrieren.
Das Ziel dieser Arbeit ist daraus folgend die nachstehenden zwei Hauptforschungsfragen zu beantworten:
Welche Corporate Governance-Richtlinien wurden auf welche Weise missachtet?
Welche Gegenmaßnahmen können getroffen werden, um der Wiederholung eines derartigen Skandals präventiv entgegenzusteuern?
Die herausragende deutsche Ingenieurskunst begründet das Fundament des Erfolgs Deutschlands als Exportnation. Diese ist in jedem einzelnen deutschen Automobil verbaut. Das Fahrzeug hat das Leben des Menschen revolutioniert, diese jedoch zugleich in eine Dependenz geleitet und zu leichtgläubigen Opfern degradiert. Aus dem Auto, das eine willkommene Mobilitätserleichterung war, wurde ein regelrechtes Kultobjekt. Die Automobilbranche lernte dies auszunutzen und betrog ihre Kunden mit utopischen Sagen von Progress und Qualität. Die surreale Überzeugung, dass das Auto und dessen Produzent ideal sind, wurde im September 2015, durch das Rampenlicht der Öffentlichkeit und die vorausgehende investigative Untersuchung der Environmental Protection Agency (EPA), vernichtet. Der Volkswagen-Konzern (VW-Konzern) und seine Geschäftsleitung, in Form von Martin Winterkorn, waren darauffolgend gezwungen öffentlich zu bestätigen, dass der Konzern eine betrügerische Software, die eine automatische temporäre Minimierung des Abgasausstoßes bei Testläufen ausführt, in seine Fahrzeuge implementiert hat. Der reale Abgasausstoß kann bei alltäglichen Konditionen und nicht in der Testphase das bis zu 35-fache erreichen und liegt durchschnittlich bei dem siebenfachen des Richtwertes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- Vorgehensweise und Aufbau
- Theoretische und konzeptionelle Grundlagen zum Dieselskandal im VW-Konzern
- Begriffsdefinitionen
- Corporate Governance
- Deutscher Corporate Governance Kodex
- Stakeholder-Value-Ansatz
- Dieselgate
- Basisinformationen zum Dieselskandal im VW-Konzern
- Herausarbeitung der Problematik
- Dieselskandal im VW-Konzern in Bezug auf die Corporate Governance-Richtlinien
- Missachtete Corporate Governance-Richtlinien
- Konsequenzen der dolosen Handlungen auf selektierte Stakeholder und den Konzern
- Indikative Beurteilung der Motive der Organe
- Gegenmaßnahmen und Handlungsempfehlungen
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Dieselskandal im Volkswagen-Konzern (VW-Konzern) aus der Perspektive der Corporate Governance. Sie befasst sich mit den im Skandal verletzten Prinzipien der Corporate Governance und analysiert die Motive der verantwortlichen Akteure. Ziel ist es, das Zusammenspiel von Corporate Governance und den im Skandal begangenen Vergehen zu beleuchten und die daraus resultierenden Konsequenzen zu betrachten.
- Das Konzept der Corporate Governance im Kontext des Dieselskandals
- Die im Dieselskandal verletzten Prinzipien des Deutschen Corporate Governance Kodex
- Die Auswirkungen des Skandals auf verschiedene Stakeholder, wie Kunden, Aktionäre und die Gesellschaft
- Die Motive der verantwortlichen Akteure im VW-Konzern
- Mögliche Gegenmaßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Vermeidung ähnlicher Skandale
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema "Dieselskandal im Volkswagen-Konzern aus Sicht der Corporate Governance" ein. Es wird die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit dargestellt, sowie die Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit erläutert.
Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen zum Dieselskandal im VW-Konzern. Es werden wichtige Begriffe wie Corporate Governance, Deutscher Corporate Governance Kodex, Stakeholder-Value-Ansatz und Dieselgate definiert. Außerdem werden Basisinformationen zum Dieselskandal im VW-Konzern gegeben und die Problematik des Skandals genauer beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse des Dieselskandals im VW-Konzern im Hinblick auf die Corporate Governance-Richtlinien. Es wird untersucht, welche Prinzipien des Kodex missachtet wurden und welche Konsequenzen die dolosen Handlungen für verschiedene Stakeholder und den Konzern hatten. Außerdem wird versucht, die Motive der Organe zu beurteilen.
Im vierten Kapitel werden Gegenmaßnahmen und Handlungsempfehlungen vorgestellt, um zukünftig ähnliche Skandale zu verhindern.
Schlüsselwörter
Dieselskandal, Volkswagen-Konzern, Corporate Governance, Deutscher Corporate Governance Kodex, Stakeholder-Value-Ansatz, Abgasskandal, Missachtung von Richtlinien, Motive, Gegenmaßnahmen, Handlungsempfehlungen
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- Andreas Glück (Autor), 2020, Dieselskandal im Volkswagen-Konzern aus Sicht der Corporate Governance, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/942616