„Ich kann Ihnen versichern, dass wir heute nicht die Nr. 1 in Wertschaffung wären, wenn wir nicht in den frühen 1980ern EVA eingeführt hätten.“
Dieses Zitat von Roberto Goizueta, früherer CEO der Coca-Cola-Company, zeigt, dass sich das Unternehmen seit mehr als 20 Jahren auf Wertsteigerung konzentriert. Unternehmen richten ihr Handeln immer mehr auf die Interessen der Aktionäre aus. 1986 veröffentlichte Alfred Rappaport sein Buch „Creating Sharholder Value“ und löste damit eine intensive Diskussion über das Shareholder-Value-Konzept aus, welches im Mittelpunkt des Buches steht. Shareholder Value steht dabei für den Marktwert des Eigenkapitals, an dem die erfolgreiche Umsetzung einer aktionärsorientierten Unternehmensführung gemessen wird. Rappaport zählt die Wertsteigerung zur dringlichsten Aufgabe des Managements und ist davon überzeugt, dass „ […] innerhalb der nächsten zehn Jahre Shareholder Value der global anerkannte Standard zur Messung des Geschäftserfolges sein wird.“
Für die Relevanz des Shareholder Value spricht auch der „Global Automotive Shareholder Value Award“, der von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers verliehen wird. In diesem Jahr wurde BorgWarner in der Kategorie „Globale Automobilzulieferer“, sowie der Volkswagen Konzern geehrt. Volkswagen setzt den Economic Value Added (EVA) ein und erreichte somit die größte Unternehmenswertsteigerung im Dreijahres-Zeitraum sowie den größten Ertrag für die Anteilseigner.
„Stern Stewart & Co. hat uns inhaltlich überzeugt und ließ sich als unternehmerischer Partner am langfristigen Erfolg der Initiative messen“, so Rodolfo Bürgi, Leiter des Original Teile Vertriebs. Die Betrachtung des von Stern Stewart & Co. propagierten EVA-Modells ist Ziel der vorliegenden Arbeit. In einer übersichtlichen Darstellung, wird abschließend der Anpassungsaufwand eines externen Betrachters zur Ermittlung der Basisgrößen auf Basis eines IFRS- und HGB-Abschlusses aufgezeigt. Damit wird die Tatsache berücksichtigt, dass Unternehmen auf internationalen Kapitalmärkten aktiv sind, die durch divergierende Rechnungslegungssysteme gekennzeichnet sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung
- 2.) EVA - Das Konzept von Stern Stewart & Company
- 2.1 Verbindung von EVA und Shareholder Value
- 2.2 Das Basiskonzept des EVA: Der betriebliche Übergewinn
- 2.3 Hintergrundinformationen
- 2.4 Darstellung des Grundkonzeptes
- 2.4.1 Basiselemente
- 2.4.1.1 Betriebliches Vermögen bzw. NOA
- 2.4.1.2 Betrieblicher Gewinn bzw. NOPAT
- 2.4.1.3 Kapitalkostensatz bzw. WACC
- 2.4.1.3.1 Ermittlung des Fremdkapitalkostensatzes
- 2.4.1.3.2 Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes
- 2.4.2 Berechnungsformeln
- 2.4.2.1 Capital-Charge-Formel
- 2.4.2.2 Value-Spread-Formel
- 2.4.3 Werttreiber des EVA
- 2.5 Market Value Added (MVA)
- 2.5.1 Ex post Berechnung
- 2.5.2 Ex ante Berechnung
- 2.6 Zusammenhang EVA-MVA
- 3.) EVA unter dem Blickwinkel zwei bedeutender Rechnungslegungsstandards
- 3.1 Die Konversion vom Accounting Model zum Economic Model
- 3.2 Ermittlung der Basisgrößen auf Basis eines HGB-Abschlusses
- 3.2.1 Ermittlung des investierten Kapitals
- 3.2.2 Ermittlung des betrieblichen Erfolges
- 3.3 Ermittlung der Basisgrößen auf Basis eines IFRS-Abschlusses
- 3.3.1 Ermittlung des Invested Capital
- 3.3.2 Ermittlung des NOPAT
- 4.) Beurteilung der Rechnungslegungsvorschriften für das EVA-Konzept
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht das Konzept des Economic Value Added (EVA) und des Market Value Added (MVA). Ziel ist es, die Berechnungsgrundlagen von EVA und MVA auf Basis von Handelsgesetzbuch (HGB) und International Financial Reporting Standards (IFRS) darzustellen und zu vergleichen. Die Arbeit beleuchtet die Unterschiede in der Ermittlung der Basisgrößen unter den beiden Rechnungslegungsstandards und analysiert deren Auswirkungen auf die Bewertung der Unternehmensperformance.
- Berechnung und Anwendung von EVA und MVA
- Vergleich der EVA-Berechnung nach HGB und IFRS
- Analyse der Unterschiede in der Ermittlung der Basisgrößen (NOA, NOPAT, WACC)
- Bewertung der Unternehmensperformance mittels EVA
- Zusammenhang zwischen EVA und Shareholder Value
Zusammenfassung der Kapitel
1.) Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Economic Value Added (EVA) und Market Value Added (MVA) ein und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Es wird die Relevanz der beiden Kennzahlen für die Unternehmensbewertung und -steuerung herausgestellt und die Forschungsfrage der Arbeit formuliert.
2.) EVA - Das Konzept von Stern Stewart & Company: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das EVA-Konzept von Stern Stewart & Company. Es erklärt die Verbindung zwischen EVA und Shareholder Value, erläutert das Basiskonzept des betrieblichen Übergewinns und liefert Hintergrundinformationen zur Entstehung und Entwicklung des EVA-Konzeptes. Die Darstellung des Grundkonzeptes beinhaltet die Erläuterung der Basiselemente (NOA, NOPAT, WACC) sowie deren Berechnung. Schließlich werden die Werttreiber des EVA und der Zusammenhang zwischen EVA und MVA beleuchtet. Besonders hervorgehoben wird die Berechnung des WACC, inklusive der Ermittlung des Fremd- und Eigenkapitalkostensatzes.
3.) EVA unter dem Blickwinkel zwei bedeutender Rechnungslegungsstandards: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen der unterschiedlichen Rechnungslegungsstandards HGB und IFRS auf die Berechnung des EVA. Es zeigt auf, wie die Konversion vom Accounting Model zum Economic Model erfolgt und wie die Basisgrößen (investiertes Kapital und betrieblicher Erfolg) unter beiden Standards ermittelt werden. Der Fokus liegt dabei auf den spezifischen Anpassungen und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Kapitelteil erläutert detailliert die Unterschiede in der Ermittlung des Invested Capitals und des NOPAT unter HGB und IFRS und betont die jeweiligen Besonderheiten.
4.) Beurteilung der Rechnungslegungsvorschriften für das EVA-Konzept: Dieses Kapitel bewertet die Eignung der Rechnungslegungsvorschriften HGB und IFRS für die Anwendung des EVA-Konzeptes. Es analysiert die Vor- und Nachteile der jeweiligen Standards und zieht ein Fazit über die optimale Vorgehensweise bei der Berechnung des EVA. Die Analyse beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit den jeweiligen Stärken und Schwächen der Standards im Kontext der EVA-Berechnung und deren Auswirkungen auf die Ergebnisqualität.
Schlüsselwörter
Economic Value Added (EVA), Market Value Added (MVA), Shareholder Value, Net Operating Assets (NOA), Net Operating Profit After Taxes (NOPAT), Weighted Average Cost of Capital (WACC), Handelsgesetzbuch (HGB), International Financial Reporting Standards (IFRS), Unternehmensbewertung, Performancemessung, Rechnungslegung.
Häufig gestellte Fragen zur Studienarbeit: Economic Value Added (EVA) und Market Value Added (MVA)
Was ist der Gegenstand dieser Studienarbeit?
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Economic Value Added (EVA) und dem Market Value Added (MVA) Konzept. Sie analysiert die Berechnungsgrundlagen von EVA und MVA anhand des Handelsgesetzbuchs (HGB) und der International Financial Reporting Standards (IFRS) und vergleicht die Ergebnisse. Ein Schwerpunkt liegt auf den Unterschieden in der Ermittlung der Basisgrößen unter den beiden Rechnungslegungsstandards und deren Auswirkungen auf die Unternehmensbewertung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Berechnung und Anwendung von EVA und MVA, den Vergleich der EVA-Berechnung nach HGB und IFRS, die Analyse der Unterschiede in der Ermittlung der Basisgrößen (NOA, NOPAT, WACC), die Bewertung der Unternehmensperformance mittels EVA und den Zusammenhang zwischen EVA und Shareholder Value.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 bietet eine Einleitung. Kapitel 2 beschreibt detailliert das EVA-Konzept von Stern Stewart & Company, inklusive der Basiselemente (NOA, NOPAT, WACC) und ihrer Berechnung. Kapitel 3 analysiert die Auswirkungen von HGB und IFRS auf die EVA-Berechnung, Kapitel 4 bewertet die Eignung beider Rechnungslegungsstandards für die Anwendung des EVA-Konzeptes.
Was sind die wichtigsten Basisgrößen für die EVA-Berechnung?
Die wichtigsten Basisgrößen für die EVA-Berechnung sind das Net Operating Assets (NOA), der Net Operating Profit After Taxes (NOPAT) und der Weighted Average Cost of Capital (WACC). Die Arbeit erläutert detailliert die Ermittlung dieser Größen unter HGB und IFRS.
Wie wird der WACC berechnet?
Die Berechnung des WACC ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Sie umfasst die Ermittlung des Fremdkapitalkostensatzes und des Eigenkapitalkostensatzes, die dann zur Berechnung des gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatzes verwendet werden.
Welche Unterschiede gibt es in der EVA-Berechnung unter HGB und IFRS?
Die Arbeit zeigt die Unterschiede in der Ermittlung des investierten Kapitals (NOA) und des betrieblichen Gewinns (NOPAT) unter HGB und IFRS auf. Es werden die spezifischen Anpassungen und Herausforderungen bei der Konversion vom Accounting Model zum Economic Model erläutert.
Wie wird die Unternehmensperformance mit EVA bewertet?
Die Arbeit erläutert, wie der EVA als Maßstab für die Unternehmensperformance verwendet werden kann. Der Zusammenhang zwischen EVA und Shareholder Value wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das abschließende Kapitel bewertet die Eignung von HGB und IFRS für die Anwendung des EVA-Konzeptes, analysiert die Vor- und Nachteile der jeweiligen Standards und zieht ein Fazit zur optimalen Vorgehensweise bei der Berechnung des EVA.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Economic Value Added (EVA), Market Value Added (MVA), Shareholder Value, Net Operating Assets (NOA), Net Operating Profit After Taxes (NOPAT), Weighted Average Cost of Capital (WACC), Handelsgesetzbuch (HGB), International Financial Reporting Standards (IFRS), Unternehmensbewertung, Performancemessung, Rechnungslegung.
- Quote paper
- Franziska Fischer (Author), 2008, Economic Value Added und Market Value Added, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94253