Gegenstand der Hausarbeit sind die gesellschaftlichen Funktionen verschiedener Religionen in fremden Gesellschaften. Fokussiert sollen bei den Überlegungen insbesondere die Ausführungen T. Hauschilds über Magie und Macht in Italien, F. Kramers über den Stamm der Shona in Südafrika, E. Evans – Pritchards über die Azande im Sudan und K. Sedlenieks über Korruption in Lettland. In Kapitel 2 sollen zunächst Methode und Perspektive der ethnologischen Herangehensweise erläutert werden, um im Anschluss in Kapitel 3 auf Probleme einzugehen, die sich besonders innerhalb der Religionsethnologie auftun, da man in der Forschungspraxis mit Definitionsproblemen konfrontiert ist. Anschließend wird die emische der etischen Perspektive gegenübergestellt und diskutiert, inwiefern eine jeweilige Kultur eine Innen- oder Außensicht erfordert, um sie hinreichend zu verstehen. In Kapitel 4 widme ich mich des Weiteren den magischen Praktiken der Lukanier, um die Erhaltung ihrer Bearbeitungsformen von körperlichem Leid als Kulturleistung herauszustellen. Im fünften Kapitel sollen die verschiedenen von den Shona praktizierten Geisterkulte beschrieben werden und dabei deren Funktion als Form der Verarbeitung von fremden Eindrücken vor Augen geführt werden. Im sechsten Kapitel soll eine Gegenüberstellung der gesellschaftlichen Instrumente der Hexerei und der Korruption erfolgen, bei der auch die jeweiligen Parallelen herausgearbeitet werden. In Kapitel sieben werden schließlich die zuvor beschriebenen religiösen Praktiken noch einmal aufgegriffen, um vor allem deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Relevanz aufzudecken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die ethnologische Herangehensweise und ihre Probleme
- Emische und etische Aspekte von Religionen
- Magie zur Bearbeitung von Leid in Lukanien
- Besessenheitskulte bei den Stämmen der Shona
- Die Geistkategorien
- Die Heroengeister
- Die Ahnengeister und Friedlosen Toten
- Die Shavegeister
- Hexerei und Korruption als Erklärungsmodelle
- Hexerei bei den Azande
- Korruption in Lettland
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die gesellschaftlichen Funktionen verschiedener Religionen in unterschiedlichen Gesellschaften. Der Fokus liegt auf den Arbeiten von T. Hauschild (Magie und Macht in Italien), F. Kramer (Stamm der Shona), E. Evans-Pritchard (Azande im Sudan) und K. Sedlenieks (Korruption in Lettland). Die Arbeit beleuchtet methodische und perspektivische Aspekte der ethnologischen Herangehensweise und deren Herausforderungen.
- Methodische und perspektivische Herausforderungen der Religionsethnologie
- Magische Praktiken als kulturelle Bewältigungsstrategien von Leid
- Analyse von Geisterkulten und deren Funktion in der Verarbeitung von Erfahrungen
- Vergleichende Betrachtung von Hexerei und Korruption als gesellschaftliche Erklärungsmodelle
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede religiöser Praktiken hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Gegenstand der Arbeit: die gesellschaftlichen Funktionen verschiedener Religionen in fremden Gesellschaften. Sie benennt die zentralen Autoren und Kapitel, die im weiteren Verlauf analysiert werden, um einen klaren Fokus auf die methodischen und analytischen Schwerpunkte der Arbeit zu legen und die zu untersuchenden Fallstudien einzuführen. Die Einleitung legt den Grundstein für die nachfolgenden Kapitel, indem sie die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz klar umreißt.
Die ethnologische Herangehensweise und ihre Probleme: Dieses Kapitel beleuchtet die spezifische Methode und Perspektive der Ethnologie im Umgang mit religiösen Phänomenen. Es betont die teilnehmende Beobachtung und die Einbettung in den Lebensraum der untersuchten Kultur, um informelle Dimensionen zu erfassen. Gleichzeitig werden kritische Punkte der ethnologischen Herangehensweise diskutiert, insbesondere die Schwierigkeit einer wertfreien Beurteilung aufgrund kulturspezifischer Prägungen und das Problem einer einheitlichen Religionsdefinition. Die Kapitel diskutiert die Grenzen der Objektivität und die Herausforderungen bei der Definition von Religion in unterschiedlichen Kulturen.
Emische und etische Aspekte von Religionen: Dieses Kapitel setzt sich mit dem Unterschied zwischen der emischen (insider) und etischen (outsider) Perspektive auseinander. Es wird diskutiert, wie wichtig es ist, sowohl die Innen- als auch die Außensicht zu berücksichtigen, um ein umfassendes Verständnis der jeweiligen Kultur zu erlangen. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise, die sowohl die subjektive Erfahrung der Gläubigen als auch die objektive Beobachtung des Forschers berücksichtigt, um die Komplexität religiöser Phänomene zu erfassen.
Magie zur Bearbeitung von Leid in Lukanien: Dieses Kapitel analysiert magische Praktiken in Lukanien und deren Rolle bei der Bewältigung von körperlichem Leid. Es hebt die Bedeutung dieser Praktiken als kulturelle Leistung hervor, die soziale Kohäsion und den Umgang mit Krankheit und Schmerz in der untersuchten Gesellschaft gestaltet. Das Kapitel zeigt auf, wie Magie nicht nur als irrational, sondern als ein wichtiger Bestandteil der Kultur und des sozialen Gefüges verstanden werden kann.
Besessenheitskulte bei den Stämmen der Shona: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Geisterkulte der Shona und ihre Funktion bei der Verarbeitung von Erfahrungen. Es untersucht die Rolle der verschiedenen Geistkategorien (Heroengeister, Ahnengeister, Shavegeister) im Kontext der shona Kultur und beleuchtet deren Einfluss auf das soziale Leben und die Bewältigung von Krisen und Konflikten. Die detaillierte Analyse der verschiedenen Geisterkulte zeigt deren vielschichtige Funktionen und Bedeutung für das soziale Gefüge der Shona auf.
Hexerei und Korruption als Erklärungsmodelle: Dieses Kapitel vergleicht Hexerei (bei den Azande) und Korruption (in Lettland) als gesellschaftliche Erklärungsmodelle. Es werden Parallelen und Unterschiede zwischen diesen beiden Phänomenen herausgearbeitet und in ihren jeweiligen sozialen Kontexten analysiert. Das Kapitel verdeutlicht, wie unterschiedliche kulturelle Kontexte ähnliche gesellschaftliche Probleme auf verschiedene Weisen interpretieren und bewältigen.
Schlüsselwörter
Religionsethnologie, teilnehmende Beobachtung, emische und etische Perspektive, Magie, Besessenheitskulte, Hexerei, Korruption, gesellschaftliche Funktionen von Religion, Kulturvergleich, Lukanien, Shona, Azande, Lettland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Gesellschaftliche Funktionen von Religionen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die gesellschaftlichen Funktionen verschiedener Religionen in unterschiedlichen Gesellschaften. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von Fallstudien aus Lukanien, bei den Shona, den Azande und in Lettland, unter Berücksichtigung methodischer und perspektivischer Aspekte der ethnologischen Herangehensweise.
Welche Autoren und Studien werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit stützt sich auf die Werke von T. Hauschild (Magie und Macht in Italien), F. Kramer (Stamm der Shona), E. Evans-Pritchard (Azande im Sudan) und K. Sedlenieks (Korruption in Lettland).
Welche methodischen und perspektivischen Aspekte werden betrachtet?
Die Hausarbeit beleuchtet die methodischen und perspektivischen Herausforderungen der Religionsethnologie, insbesondere die teilnehmende Beobachtung und die Unterscheidung zwischen emischer (Insider-) und etischer (Outsider-) Perspektive. Die Schwierigkeiten einer wertfreien Beurteilung und das Problem einer einheitlichen Religionsdefinition werden kritisch diskutiert.
Welche Themenschwerpunkte werden untersucht?
Die Arbeit analysiert magische Praktiken als kulturelle Bewältigungsstrategien von Leid, Geisterkulte und deren Funktion in der Verarbeitung von Erfahrungen, sowie Hexerei und Korruption als gesellschaftliche Erklärungsmodelle. Gemeinsamkeiten und Unterschiede religiöser Praktiken hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Relevanz werden verglichen.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zur ethnologischen Herangehensweise, zu emischen und etischen Aspekten von Religionen, zu Magie in Lukanien, zu Besessenheitskulten bei den Shona, zu Hexerei und Korruption als Erklärungsmodelle, sowie ein Resümee. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der jeweiligen Thematik.
Was sind die zentralen Ergebnisse der Kapitel?
Die Kapitel analysieren die jeweilige Fallstudie im Detail. Beispielsweise wird die Rolle von Magie bei der Bewältigung von Leid in Lukanien untersucht, die Funktion verschiedener Geisterkategorien bei den Shona beschrieben, und Hexerei bei den Azande mit Korruption in Lettland verglichen. Jedes Kapitel betont die Bedeutung der jeweiligen religiösen Praktiken für das soziale Gefüge der untersuchten Gesellschaften.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Religionsethnologie, teilnehmende Beobachtung, emische und etische Perspektive, Magie, Besessenheitskulte, Hexerei, Korruption, gesellschaftliche Funktionen von Religion, Kulturvergleich, Lukanien, Shona, Azande, Lettland.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Hausarbeit enthält detaillierte Zusammenfassungen jedes Kapitels, welche die einzelnen Themen und Ergebnisse ausführlicher beschreiben. Diese Zusammenfassungen sind im Abschnitt "Zusammenfassung der Kapitel" zu finden.
- Quote paper
- Sarina Osman (Author), 2007, Die gesellschaftliche Funktion von Religion in fremden Gesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94206