Die Bergbaulandschaften, wie sie sich heute im Mitteldeutschen Revier entwickelt haben, sind längst keine "Mondlandschaften" oder "Katastrophenregionen" mehr. Die ersten massiven Veränderungen dieser Gegenden wurden durch den Braunkohletagebau verursacht. Neben Eingriffen in den Naturhaushalt waren damit auch Umgestaltungen der sozialen und wirtschaftlichen Situation der Bevölkerung verbunden. Mit der raschen Einstellung fast aller Tagebaue, der Stilllegung der weiterverarbeitenden Betriebe und der Sanierung der Bergbauhinterlassenschaften fand wiederum ein Eingriff statt. Für die Menschen vor Ort war jener häufig gekennzeichnet durch den Zusammenbruch der wirtschaftlichen Strukturen und Verlust ihrer Arbeitplätze.
In der Summe bieten die Tagebaulandschaften heute großflächig zusammenhängende Bereiche, die sich durch geringe Zerschneidung und wenige Störungen kennzeichnen. Aus Naturschutzsicht bedeutet die Sanierung ein erneutes Überprägen inzwischen gewachsener Strukturen mit dem Ziel, überwiegend forst- und landwirtschaftliche Nutzflächen herzustellen.
Durch ausgedehnte Sanierungstätigkeiten in den stillgelegten Braunkohletagebauen der ostdeutschen Reviere richtete man diese Gegenden allmählich für eine Nachnutzung her. In den entstehenden Seenlandschaften werden besondere Potenziale für Erholung und Tourismus gesehen. Dabei wird eine hohe Verantwortung an die Gemeinden weitergegeben, selbst individuelle Gestaltungs- und Entwicklungskonzepte zu erstellen und umzusetzen. Denn die entstehende Seenlandschaft und die großflächigen Aufforstungen bieten, neben dem in weiten Teilen heute schon greifbaren Gewinn an Umwelt- und Lebensqualität, vor allem neue wirtschaftliche Perspektiven als gewinnbringende Ressource für Wertschöpfung und Erholung.
Gliederung:
1. Einstieg
2. Physisch- Geographische Einordnung
2.1 Das Landschaftsbild vor und nach der Braunkohle- Landschaftswandel
2.2 Geologie des Leipziger Südraumes
2.2.1 Die Erd- und Urgeschichte der Leipziger Tieflandsbucht
2.2.2 Das Tertiär- Braunkohlezeitalter
2.2.3 Das Quartär- geologische Neuzeit
2.3 Kohle
2.3.1 Definition
2.3.2 Kohleförderung
2.3.3 Kohlenutzung vs. Umweltschutz
2.3.4 Braunkohle- mehr als nur ein Brennstoff
2.4 Bodenverhältnisse
2.4.1 Ausgangsbedingungen natürlicher und veritzter Böden
2.4.2 Natürliche Böden
2.4.3 Bergbaubedingte Devastierung der Böden
2.4.4 Kippböden- Zusammensetzung und Eigenschaften
2.5 Klima
2.6 Hydrologie und Wasserhaushalt
Bergbau und Oberflächengewässer
2.7 Vegetation
2.8 Relief
3. Braunkohlebergbau in Deutschland
3.1 Lagerstätten in Deutschland
3.2 Die Unternehmen
4. Der Südraum Leipzig
4.1 Die Historische Entwicklung des Braunkohleabbaus von ihren Anfängen bis 1949
4.2 Der Kulturraum zu DDR Zeiten
4.2.1 Allgemein
4.2.2 Braunkohlebergbau zu DDR-Zeiten
4.2.3 Umweltschäden
4.3 Rekultivierung der Braunkohleindustrie nach 1990
4.3.1 Ausgangssituation
4.3.2 Neuordnung und Privatisierung
4.4 Ergebnisse der Braunkohlesanierung im Zeitraum 1993-2000
Strategien und Impulse für eine nachhaltige Zukunft
5. Exkurs: Raumordnungsplanung im Südraum Leipzig
5.1 Die Entwicklung der Braunkohleplanung bis 1989/1990
5.1.1 Anfänge der Planung im Zeitraum 1920-1945
5.1.2 Nachkriegsentwicklungen bis 1960
5.1.3 Konsolidierung 1960-1975
5.1.4 Staatliches Autarkiestreben 1975-1989
5.2 Die Braunkohlenplanung in Westsachsen seit 1990
5.2.1 Gesetzlicher Rahmen und energiepolitische Vorgaben
5.2.2 Die Struktur der Braunkohlenplanung in Westsachsen (Abb 26)
6. Das Entstehen der nordwestsächsischen Seenplatte
6.1 Nutzungspräferenzen an Bergbaurestseen: Tourismus, Industrie und Naturschutz
6.1.1 Tourismus als Wirtschafts- und Integrationsfaktor in der Region
6.1.2 Modernisierung und Revitalisierung von Industriestandorten
6.1.3 Naturschutz in der Region
6.2. Gesellschaftliche Umwälzungen
6.2.1 Veränderung des regionalen Arbeitsmarktes
6.2.2 Braunkohlebergbau als siedlungsbildender Faktor
7. Resümee
8. Literatur:
9. Abbildungsverzeichnis
1. Einstieg
Die Bergbaulandschaften, wie sie sich heute im Mitteldeutschen Revier entwickelt haben, sind längst keine "Mondlandschaften" oder "Katastrophenregionen" mehr. Die ersten massi- ven Veränderungen dieser Gegenden wurden durch den Braunkohletagebau verursacht. Ne- ben Eingriffen in den Naturhaushalt waren damit auch Umgestaltungen der sozialen und wirt- schaftlichen Situation der Bevölkerung verbunden. Mit der raschen Einstellung fast aller Ta- gebaue, der Stilllegung der weiterverarbeitenden Betriebe und der Sanierung der Bergbauhin- terlassenschaften fand wiederum ein Eingriff statt. Für die Menschen vor Ort war jener häufig gekennzeichnet durch den Zusammenbruch der wirtschaftlichen Strukturen und Verlust ihrer Arbeitplätze.
In der Summe bieten die Tagebaulandschaften heute großflächig zusammenhängende Berei- che, die sich durch geringe Zerschneidung und wenige Störungen kennzeichnen. Aus Natur- schutzsicht bedeutet die Sanierung ein erneutes Überprägen inzwischen gewachsener Struktu- ren mit dem Ziel, überwiegend forst- und landwirtschaftliche Nutzflächen herzustellen.
Durch ausgedehnte Sanierungstätigkeiten in den stillgelegten Braunkohletagebauen der ost- deutschen Reviere richtete man diese Gegenden allmählich für eine Nachnutzung her. In den entstehenden Seenlandschaften werden besondere Potenziale für Erholung und Tourismus ge- sehen. Dabei wird eine hohe Verantwortung an die Gemeinden weitergegeben, selbst indivi- duelle Gestaltungs- und Entwicklungskonzepte zu erstellen und umzusetzen. Denn die entste- hende Seenlandschaft und die großflächigen Aufforstungen bieten, neben dem in weiten Tei- len heute schon greifbaren Gewinn an Umwelt- und Lebensqualität, vor allem neue wirt- schaftliche Perspektiven als gewinnbringende Ressource für Wertschöpfung und Erholung.
Die Literaturfülle zu diesem Thema fallen recht unterschiedlich aus. Im physisch geographi- schen Teil war es weniger schwierig, Material über den Naturraum zu erhalten. Mannsfeld, Pietzsch, Wagenbreth und Eissmann haben durch ihre Publikationen das Gebiet umfassend beleuchtet. Bei den Problemen Rekultivierung und Sanierung, Entstehung der neuen Seen und deren Nutzungsmöglichkeiten, Naturschutz und die gesellschaftlichen Veränderungen zeigte sich, dass diese Themen meist im Zeitraum von 1997-2003 ausgiebiger behandelt wurden. Neuere Literatur zu finden gestaltete sich schwierig. Eine große Hilfe bot dabei das Internet und die Monographien von Berkner, Kabisch, Linke sowie dem Landesamt für Umwelt und Geologie in Sachsen.
Abbildungen und Tabellen stammen aus der angegebenen Literatur. Aufgrund der Fülle an
Bildern und Illustrationen habe ich mich dafür entschieden, der Arbeit eine CD-Rom beizufügen, auf denen die Abbildungen zu sehen sind.
Die Fotos sind größtenteils private Aufnahmen, welche im August letzten Jahres entstanden sind. Es war selbstverständlich ein Anliegen von mir, die Gegend und die angesprochenen Probleme selbst einmal kennen zu lernen.
Im Titel der Arbeit wird von Bergbaufolgelandschaften gesprochen, obwohl es sich mit dem Gebiet des Südraumes Leipzig nur um faktisch eine Bergbaufolgelandschaft handelt. Dennoch sehe ich nach Beendigung meiner Recherchen und der kurzen Stippvisite, diese Region mit einer gewissen inneren Differenzierung. Denn nach dem Ende des Raubbaus an der Natur blieben hauptsächlich zwei denkbare Verwendungszwecke der beschädigten Gebiete. Zum einen das Feld des Naturschutzes und zum anderen der lukrative Tourismuszweig. Und da sich die Räume so unterschiedlich, aufgrund der differenzierten Nutzungsmöglichkeiten entwickeln, sehe ich den Raum südlich von Leipzig als eine großräumige Bergbaufolgeland- schaft mit mehreren integrierten, kleinräumigen Bergbaufolgelandschaften.
2. Physisch- Geographische Einordnung
Nach Mannsfeld zählt das Gebiet zum Leipziger Land. Die gesamte Landschaft südlich von Leipzig gehört zum geologischen Komplex von Nordwestsachsen und wird begrenzt durch das Dreieck Leipzig- Altenburg- Riesa. Dieser Sektor wird nicht durch jüngere Störungslinien klar abgetrennt, sondern höchstens unscharf durch die alten Strukturen des Variskischen Ge- birges. Die Südostgrenze bildet der Schiefermantel des Granulitgebirges, im Norden dient das Altmoränengebiet der Dahlener Heide als Grenzlinie und die Westabgrenzung formen die Els- ter- und Pleißenaue sowie die Braunkohlenreviere von Borna und Altenburg. (Abb.1) Nord- westsachsen besteht geologisch aus zwei miteinander verzahnten Komplexen. Zum einen der östliche Teil rund um die Orte Oschatz, Wurzen und Rochlitz, die zum Nordsächsischen Vul- kanitkomplex aus dem Unterperm zählen; und zum anderen der westliche Teil, welcher als Leipziger Tieflandsbucht bekannt ist. (Wagenbreth 1989: 150) Die beigefügte Karte (Abb.2) zeigt die in Sachsen vorkommenden Naturraumtypen und die markierte Stelle verweist auf den Betrachtungsraum.
2.1 Das Landschaftsbild vor und nach der Braunkohle- Landschaftswandel
Der Südraum Leipzig (Abb.3) zählt zu dem verdichteten Raum um das Oberzentrum Leipzig im Ballungsraum Leipzig- Halle- Dessau. Je nach Literaturgrundlage und Eingrenzungskrite- rien fallen die Angaben über die Größe des Betrachtungsraumes relativ unterschiedlich aus. In der vorliegenden Arbeit wird bei den Größenangaben der Landkreis Leipziger Land als Maß- stab verwendet. Darin leben auf einer Gesamtfläche von 752 km² ca. 146.816 Einwohner (Stand: 31.Dezember 2006) Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 195 Einwohnern je km². Einem Wert der, trotz des deutlichen Rückgangs gegenüber dem Ausgangsniveau 1990 um etwa 9%, eindeutig über dem Mittelwert der Bundesrepublik Deutschland von 231 Ein- wohnern pro km² liegt. (Berkner 2004: 11)
Die ganze Region des Südraums Leipzig wurde erst vor annähernd 1000 Jahren gerodet und nutzbar gemacht. Ein dichtes Netz von Kleinstädten und Dörfern entwickelte sich in den fol- genden Jahrhunderten und prägte die agrarisch genutzte Kulturlandschaft nachhaltig. Es ent- wickelten sich nutzbare Böden mit hohem Ertragspotential. Man bezeichnete diese Gegend auch als „harmonische Landschaft“, die gekennzeichnet war durch den Wechsel von Acker- und Auenlandschaften, kleinen Wäldern und dem Vorteil der unmittelbaren Nähe zur Messe- stadt Leipzig. M. Luther, J. S .Bach, G. Silbermann und F. Schiller sind nur einige herausra-gende Persönlichkeiten, die sich in dieser Gegend von der Natur und ihrer Landschaft inspi-rieren ließen.
Vor den bergbaulichen Eingriffen bestand die Landschaft der Leipziger Tieflandsbucht aus einem ebenen bis flachwellige Gebiet eiszeitlicher Ablagerungen. Dadurch konnten sich die Täler der Weißen Elster, Pleiße, und Whyra als flache und breite Täler einschneiden. Die Landschaften aus eiszeitlichen Ablagerungen trugen fruchtbare Felder, die Talauen wiederum bestanden aus herrlichen Wiesen und dichten Auenwäldern. Diese von der jüngsten Erdgeschichte geformten Landschaftstypen sind aber nur noch lokal erhalten geblieben, zum Beispiel die Auenlandschaft im Whyratal bei Borna.
Doch mit dem Aufkommen der Braunkohlenindustrie und den Großtagebauen setzte ein um- fangreicher Kulturlandschaftswandel ein. Bauerndörfer wurden zu großen Industriedörfern, ganze Wohnsiedlungen für die neuen Arbeiter und deren Familien wurden aus dem Boden ge- stampft. Aus den Äckern und Auen wurden Ausgrabungs- und Haldenflächen. Zurückblieb eine Mondlandschaft mit gewaltigen Rekultivierungsdefiziten für die nachfolgenden Genera- tionen.
Seit etwa 120 Jahren wird dieser Bereich durch den Braunkohlebergbau umgestaltet. Die ausgekohlten Zonen werden in mühsamer Arbeit wieder rekultiviert und dem Menschen und der Natur zur Nutzung wieder übergeben. Dennoch werden die Bergbaufolgelandschaften ihr ursprüngliches, natürlich geprägtes Relief nicht zurückerlangen.
In den letzten 17 Jahren wurde der Südraum Leipzig zu einer der größten „Landschaftsbaustellen“ Europas. Im Zuge der Wiedernutzbarmachung entstanden und entstehen Tagebaurestseen mit ca. 70km² Gesamtfläche sowie umfangreiche Aufforstungen, die eine langfristige Erhöhung des Waldanteils von 7% auf 18-20% erwarten lassen. Die Vision des Neuseenlandes, eine Verbindung von Verbliebenem und „neuen Orten“ in Form von Inseln, Hügeln, Wegen und Bauwerken einzugehen, tragen zur Rückgewinnung, der beinahe verloren gegangenen kulturlandschaftlichen Identität bei.
Nach wie vor, hat die Gegend mit den Erblasten des Raubbaus an der Natur zu kämpfen. Neben den vielen Arbeitsplätzen, die nach dem Zusammenbruch der Braunkohleindustrie wegfielen, ist die Natur bemüht, die ihr zugefügten Wunden mit Hilfe des Menschen zu heilen. Zum Ende der einleitenden Gedanken stehen noch jeweils 4 Thesen, die die positiven und negativen Aspekte und das Image der Region charakterisieren sollen.
Positiv Negativ
„ Der Braunkohlebergbau war im 19. Jahr- „ Massive Schadstoffbelastung von Gewäs-
hundert der Katalysator für die Industriali- sern und Atmosphäre senkten die Lebensqua-
sierung Mitteldeutschlands. “ lität und induzierten ein negatives Gesamt-
image der Region. “
„ Kohleveredelung und Brikettierung verkör- „ Ein etwa 250 km ² umfassendes Gebiet wur-
perten die Hochtechnologie der damaligen deüberbaggert. Flussauen und landwirt-
Zeit. “ schaftliche Nutzfläche gingen verloren. “
(Abb.4)
„ Bis zu 35.000 Menschen arbeiteten zeitweise „ Das Grundwasser wurde aufüber 500 km ²
im Bergbau des Südraums Leipzig. Dies war bis zu 70m angesenkt und Flüsse zum Teil
ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung mehrfach verlegt. “
und Beschäftigung der Region “
„ Nach 1990 wurden Wege gefunden eine ak- „ 70 Komplett- und Teilortsverlegungen mit
zeptanzfähige Bergbaufolgelandschaft zu rund 23.000 betroffenen Menschen wurden
entwickeln. “ durchgeführt. “
Neutral:
„ Es wurden 3 Milliarden Tonnen Kohle gewonnnen und 10km ³ Massen bewegt. Das ent spricht den regionalen Umlagerungen der quartären Eiszeit mit der Beschleunigung um den Faktor 1000 “ . (Abb.5)
2.2 Geologie des Leipziger Südraumes (Abb. 6)
Neben einer ausführlichen Darstellung der Erdgeschichte im Leipziger Neuseenland, vom Prätertiär über die eigentliche Braunkohlezeit im Tertiär bis hin zum Pleistozän und Holozän, soll in diesem Abschnitt der Arbeit ebenso auf die Begriffe der Kohle und Braunkohle selbst eingegangen werden. Neben der Definition, Entstehung, Einteilung, Förderung und Aussagen zu den weltweiten Reserven, wird die Braunkohle mit ihren vielfältigen Verwendungsmög- lichkeiten vorgestellt. Um nicht den Anspruch der Arbeit zu verwässern, das Gebiet des Neu- seenlandes zu charakterisieren, soll die Braunkohle an sich nur kurz und komprimiert ange- sprochen werden.
Es folgt ein kurzer Überblick der Erdgeschichte bis zum Beginn des Tertiärs. Hierbei wird
versucht, nur die wichtigsten Stationen der Geologie des Raumes zu benennen. Die weitaus bedeutsamere Zeit ab dem Tertiär wird eingehender beleuchtet.
2.2.1 Die Erd- und Urgeschichte der Leipziger Tieflandsbucht
Das geologische Fundament stellt die 1000 - 2000m mächtige Schichtenfolge von Grauwa- cken dar. Die stark verfestigten Ton- und Schluffsteine wurden als Flyschsedimente stark ge- faltet und entstanden durch subaquatische Rutschungen (Trübeströme). Die feinkörnigen Schichten setzten sich auf dem Meeresboden ab. Diese Gesteine gehören ins Proterozoikum vor 570 - 600 Mio. Jahren und damit zur Cadomischen Gebirgsbildung. Das Grauwackengebirge sank im Kambrium ab und blieb eine Senke für 300 Mio. Jahre. Ge- füllt wurde diese mit 1000 Metern mächtigen Sedimenten des Kambriums, Ordoviziums, Si- lurs, Devons und Unterkarbons. In der sudetischen Phase der Variskischen Gebirgsbildung kam es aufgrund der intensiven Faltung zur Zerblockung und Heraushebung der Schichten. Dieses Gebirge wurde zum Fundament hin abgetragen, bis erneut Grauwacke und Granit des Grundgebirges zum Vorschein kamen.
Im Oberkarbon 290 - 310 Mio. Jahre setzten sich rote und braune verfestigte Kiese, Sande und Konglomerate ab.(Abb.7) Mit der Zechsteinmeerüberflutung, bis in die Region Gera- Zwickau hinein wurden mächtige Karbonate (Dolomit, Anhydrit) daraufhin abgesetzt. Im Erdmittelalter sedimentierten darüber Schichten aus Buntsandstein und Muschelkalk. Zur Kreidezeit wurde das Grundgebirge gefaltet und an den Störungen in Schollen zerlegt. Es kam zu einer Heraushebung des Tafelgebirges und zur anschließenden Abtragung von 500m Deck- schicht. Abermals wurde Grundgebirge freigelegt und es erfolgte eine intensive chemische Verwitterung bis ins ältere Tertiär. Dadurch entstand im Schnitt 15 - 35m mächtiger Kaolin aus der ehemaligen Grauwacke und den granitischen Gesteinen. In Gegenden, in denen das Grundgebirge höher aufragte, erschufen das Kaolin und die Tonminerale einzelne Inselberge, die sich im subtropischen Klima des Tertiärs ausbildeten und die Landschaft um bis zu 50m oder 100m Höhe überragten.
2.2.2 Das Tertiär- Braunkohlezeitalter
Verbreitung
Die tertiären Sedimente des Mitteleozäns bis unteren Miozäns ergeben in dem Betrachtungs- raum des Weißelsterbeckens eine einheitliche Schichtenfolge. Die Miozänen Ablagerungen bedeckten noch viel ausgedehntere Areale, wie das Vogtland und Teile des Erzgebirges. Im Raum südlich von Leipzig blieben nur dort tertiärfreie Inseln erhalten, bei denen prätertiäre Gesteine darüber aufragten bzw. die Tertiärsedimente punktförmig fehlten, weil diese durch elstereiszeitliche Inlandeisbewegungen abgetragen wurden. Ansonsten formte sich eine 75- 100m mächtige Tertiärschichtenfolge in dachziegelartiger Lagerung heraus. (vgl. Berkner 2004: 25f.)
Sedimentation (Abb.8)
Das Hauptmerkmal vor den großen Meeresüberflutungen im Unteroligozän ist die tektonischepirogenetisch gesteuerte, zyklische Entwicklung in drei übereinander liegenden Folgen. Dabei wurden grob- und mittelklastische (Kies, Sand), feinklastische (Schluff, Ton, Feinsand) und biogene Sedimente (Braunkohle) abgelagert. Es fand demnach eine dreifache großräumige Bildung von Braunkohle statt. Diese Flöze lassen sich unterteilen in das Sächsisch- Thüringische Unterflöz, das Bornaer Hauptflöz und dem Böhlener Oberflöz. Alle zusammen werden unter der Bezeichnung „ Bornaer Schichten “ geführt und sind überwiegend festländisch gebildete mitteleozäne bis tiefoligozäne Sedimente. (vgl. ebd.: 29f)
Bornaer Schichten
Sächsisch- Thüringische Unterflöz
Im Mitteleozän beginnt im südlichen Weißelsterbecken eine großräumige Absenkung. Zwischen Regis-Breitingen und Pegau entsteht das 350-400km² große „ Langendorfer Becken “ Dieses Flöz ist auf Zwei Dritteln seiner Ausdehnung in etwa zwei Meter mächtig, maximal 3- 5m. Auf dem restlichen Drittel erreicht das Flöz im Durchschnitt 20m Mächtigkeit und maximal 75m. In Mulden und Kesseln -durch Subrosion von Salz und Gips gebildet- wurden auf 1km² ca. 25m mächtige Kohlenflöze entdeckt.
Unter dem Unterflöz liegt die Basalschicht aus Tonen Quarzsanden, Quarzkiesen, welche die Restprodukte der Kaolinverwitterung darstellen. (vgl. Pietzsch 1951: 91)
Bornaer Hauptflöz
Zwischen Unterflöz und Hauptflöz liegen fluviatile Kiese und Sande. Ein 40km langer Schwemmfächer beendete abrupt die Moorbildung des Unterflözes. Daraufhin sedimentierte sich erst Mittel- und Grobsand im Durchschnitt von 3-10m Mächtigkeit und dann Feinsand 2- 3m umfassend. Ebenso darüber legten sich Tone, die in dieser Gegend als „ Luckauer Ton und Zeitzer Blauton “ bekannt waren. Das Hauptflöz spaltete sich auf in einen Nordöstlichen Torf- körper mit maximal 18m mächtigem Flöz, welcher als Bornaer Hauptflöz in der Literatur be- kannt ist und in einen südwestlichen Torfkörper, dem Thüringer Hauptflöz, maximal 16m mächtig.(Berkner 2004: 31)
Pietzsch stellte fest, dass das Hauptflöz das am weitesten verbreitete Flöz im Leipziger Süd- raum darstellt, welches aber nach Norden hin an Mächtigkeit verliert. Es wird durchtrennt von ehemaligen Flüssen, die Tone und Sande ablagerten. Die Spaltung in Richtung Südwesten in die beiden oben genannten Hauptflöze wird im Süden dann wieder aufgehoben. (vgl. Pietzsch 1951: 92)
Böhlener Oberflöz
Auch zwischen Hauptflöz und Oberflöz liegen wieder ca. 8-15m starke fluviatile Sediment- schichten, die „ Pomsener Schichten “. Hier folgt dem Grobsand eine 10m mächtige Feind- sand- Schluff Wechsellagerung. Insgesamt gesehen ist es eine kompliziert aufgebaute Sedi- mentsequenz.
Das Oberflöz übertraf in seiner Ausdehnung das Hauptflöz um einiges. Es endete im Süden erst bei den Zeitz- Altenburger Buntsandsteinschichten. Zwischen Borna, Zwenkau und Leipzig entwickelte sich ein zusammenhängender, abbauwürdiger Kohleflöz. Seine größte Mächtigkeit wurde zwischen Markleeberg und Leipzig mit 12-13m festgestellt. Denn hier trifft man auch nur noch ein 1-2m mächtiges Hauptflöz an und das trennende Mittel aus Sand und Ton war bei Leipzig nur noch 0,5m-2m stark. (Berkner 2004: 33)
Von Süd nach Nord sinkt das Hauptflöz allmählich in größere Tiefen ab und ist somit nicht mehr für den Tagebau geeignet. Im Allgemeinen bestehen die Flöze aus erdiger Braunkohle. Die kompakte Stückkohle ist in der basalen Bank des Hauptflözes anzutreffen. Im sandig- to- nigen Zwischenmittel wurden zahlreiche inkohlte Baumstämme (Stubben) gefunden.
Böhlener Schichten
Das Meer drang nach der Entstehung des obereozänen Hauptflözkomplexes von Norden in die mitteldeutsche Binnensenkenlandschaft ein und beendete damit die Moorbildung. Über das Böhlener Oberflöz legten sich nun jüngere Flusssande, die so genannten „ Weißen Sande “ . Diese waren in zwei Sedimentationszyklen horizontal geschichtet und bis zu 23m mächtig. Sie enthielten graue und braune Sande. Während die oberen grauen Glaukonitsande viele Meerestiere bargen, stammten die unteren braunen Sande aus ehemaligen Mangrovenküsten und wiesen unreine Braunkohleflöze auf.
Bitterfelder und Dübener Schichten
Die jüngeren Flözformationen stammten aus dem Oberoligozän und Untermiozän. Man fand sie isoliert und kleinräumig bei Grimma, Colditz und Mittweida vor. Im Untermiozän ist die jüngste Braunkohlebildung des Gebiets anzutreffen mit einer Mächtigkeit von nur noch 3m. Später im Pliozän schnitten sich infolge der Erzgebirgsaufrichtung die Flüsse auch im Weißelsterbecken ein, so dass es dann in Zeiten tektonischer Ruhe zur Ablagerung von Kiesen und Sanden in den neu entstandenen Tälern kam.
Gegen Ende der Braunkohlenzeit, vor etwa 2 Mio. Jahren, waren von den tertiären Sedimenten bereits 25-50m abgetragen und die flachwellige Flusslandschaft war mit dichten Wäldern und Laubbäumen bedeckt.
2.2.3 Das Quartär- geologische Neuzeit
Pleistozän
Die Elsterkaltzeit in Nordwestsachsen drang bis in den Raum Zwickau/Chemnitz vor. Zwei Eisvorstöße, die Zwickauer und Markranstädter Phase, hinterließen mächtige Endmoränen, da sie viel Tertiärmaterial bargen. Im ersten Interglazial wurden die Ablagerungen durch nördlich laufende Flüsse weitgehend abgetragen.
Die Saalekaltzeit reichte noch bis Meuselwitz, Bad Lausick, Grimma und Oschatz. Hier kön- nen ebenfalls zwei differente Phasen von Vorstößen benannt werden. Dies waren die Zeitzer und die Leipziger Phase. Wie bereits in der Elsterkaltzeit wurden die Pleiße, Mulde und Elbe aufgeschottert. Die Grundmoräne der Saalekaltzeit enthielt Granit, Gneis und Braunkohlen- quarzit. Durch die Zugbahn des Eises wurde der Untergrund teilweise aufgestaucht und jung- tertiäre Braunkohlebildungen konnten so in den Bereich der Grundmoräne gelangen. Im zwei- ten Interglazial waren die Flüsse durch die damaligen Endmoränenzüge gezwungen, neue Tä- ler aufzufurchen. Als Beispiel kann hier die Mulde bei Grimma, oder die Weiße Elster bei Leipzig dienen.
Die Weichselkaltzeit und die nachfolgende Warmzeit schufen die aktuellen Niederterrassen unserer heutigen Landschaft. Der Löß, als Produkt der Kaltzeit, bildete eine fast geschlossen Bodendecke. Heutzutage findet man den Löß meist entkalkt als Lößlehm oder Sandlöß vor, nur im Bereich um Mutzschen und Mügeln ist der Löß mehrere Meter mächtig und noch kalkhaltiger.
Holozän
Im Holozän erfolgte das Einschneiden der Flüsse in ihre heutigen Flussbetten und das Abla- gern von Flussschottern mit 1-3m Mächtigkeit. Der Auenlehm, der sich seit 1000 v. Chr. am Rand der Aue absetzt, kann als Folge von großflächigen Rodungen und von Siedlungs-, Wei- de- und Anbaufeldern der Menschheit angesehen werden. Als Auelehm wird die feinkörnige Bodenablagerung von Lockermaterial in einer Flussaue bezeichnet. Sie ist meist sandig- lehmig und teilweise humushaltig und durch einen hohen Grundwasserstand oder regelmäßige Überflutungen zumeist sehr feucht.
2.3 Kohle
2.3.1 Definition
Laut dem Eintrag im Allgemeinen Diercke Wörterbuch der Geographie ist Kohle ein allge- meines Umwandlungs- und Zersetzungsprodukt organischer Substanz mit brauner bis schwar- zer Farbe, das brennbar ist. (Diercke Wörterbuch 2001: 314) Sie entsteht durch mächtige An- reicherungen pflanzlichen Materials aus Feuchtgebieten. Diese sterben ab und sinken auf den wassergesättigten Boden im warmfeuchten, subtropischen Regenwald. Das Pflanzenmaterial wird durch Wasser überdeckt und so vor dem organischen Abbau geschützt und es kommt zu Fäulnisprozessen. Die Bakterien können nicht zersetzend wirken, da kein Sauerstoff vorhan- den ist. Folgerichtig bildet sich Torf. Dies ist eine lockere, braune Masse, bei der das Pflan- zenmaterial noch deutlich sichtbar ist und Sauerstoff und Wasserstoff sukzessive verbraucht werden. Torf brennt leicht, da es zu 50% aus Kohlenstoff besteht und mit der fortschreitenden Überdeckung wird dieser noch mehr zusammengepresst und damit weiter entwässert.
Als nächstes wird der Torf in tiefere Bereiche versenkt, durch die oben auflastende Sedimen- tationsdecke. Dabei kommt es zur Erwärmung und infolge der chemischen Umsetzung steigt der Kohlenstoffgehalt. Braunkohle entsteht durch eine weiter anhaltende Inkohlung. Maßge- bend sind hierbei der steigende Druck und die tektonische Deformation. (Rast 1978: 100ff)
Die Braunkohle ist weich und braunschwarz mit einem Kohlenstoffgehalt von ca. 70%. Sie ist erdig, holzig und stammt vorwiegend aus der Tertiärzeit. Die wichtigsten Varianten der Weichbraunkohle sind die Brikettkohle, welche für die Industrie, Heizwerke aber auch die Haushalte bestimmt ist; die aschereiche Kesselkohle, die zur Stromerzeugung in Kraftwerken verwendet wird und die bitumenreiche Schwelkohle, die das Ausgangsprodukt für die Herstellung von Teer und Treibstoffen darstellt.(vgl. Rother 1997: 94f.) Nach der Weichbraunkohle folgen nach weiteren Inkohlungsprozessen Hartbraunkohle, Steinkohle und am Schluss Anth razit mit 90% Kohlenstoff. (Abb.9) Kräftige Senkungsbewegungen führten Abtragungsprodukte wie Kiese, Sand und Tone zu. (vgl. Press & Siever 2003: 605)
2.3.2 Kohleförderung
Zu den Kohlevorräten weltweit ist zu bemerken, dass noch immer 6,2 Billionen Tonnen Koh- le in der Erde lagern. Die führenden Förderländer sind die USA, China, Russland. Alle drei zusammen verfügen über 85% der weltweiten Kohlevorräte. Beim derzeitigen Verbrauch von 1 Milliarde Tonne pro Jahr allein durch die USA reichen die Vorräte noch ca. 400 Jahre. (ebd.: 605) Im Jahre 2005 wurden weltweit 935,7 Mio. Tonnen Kohle gefördert. Dabei entfal- len auf Deutschland ca. 19% der Gewinnung in den drei großen Braunkohlerevieren. (Rheini- sches Braunkohlerevier, Lausitzer Revier und Mitteldeutsches Revier) (www.wikipedia.de:9.10.2007)
2.3.3 Kohlenutzung vs. Umweltschutz
Das Problem der Kohle ist ihr hoher Schwefelgehalt. Bei der Verbrennung werden giftige Schwefeldioxide in die Atmosphäre abgegeben, die dann Ursache des sauren Regens sein können. Ebenso ein Dilemma stellt die Entsorgung von Kohlenasche dar. Diese enthält metallische Verunreinigungen und ist teilweise toxisch, so dass eine einfache Verkippung auf Halden, wie zu DDR Zeiten, undenkbar wäre.
Durch die Freilegung der Kohlelager werden ganze Landstriche verwüstet und die Bewohner durch die Verbrennung von Kohle gesundheitlichen Schädigungen ausgesetzt. Im Augenblick versuchen Umweltgruppen, wie Greenpeace und Robin Wood, die Bevölke- rung und Politiker für die Gefahren, die durch die Verbrennung von Kohle und der erhöhten Schadstoffemission entstehen, zu sensibilisieren. Sie ketten sich an Bäume, um dadurch den Braunkohleabbau in der Lausitz zu stoppen, denn diese Bäume müssten erst gefällt werden, damit die Braunkohlebagger weiter arbeiten können. (Abb.10)
Das Kraftwerk Lippendorf im Leipziger Süden zum Beispiel ist in Deutschland die 7.größte Einzelquelle von Kohlenstoffdioxidemission.
2.3.4 Braunkohle- mehr als nur ein Brennstoff
Die Braunkohle ist in erster Linie ein Energieträger. Dennoch kann man mit der Kohle ein breites Nutzungsspektrum abdecken. Neben der Verschwelung zu Teer, der Hydrierung zu Benzin und der Extraktion zu Montanwachs, werden aus der Rohkohle Briketts und Koks hergestellt, wobei die chemischen und physikalischen Bedingungen die verschiedenartigen Verwendungsmöglichkeiten bestimmen.
Seit 1858 verarbeitet man Braunkohle bei der Brikettierung. Dabei wird mit Druck, Wärme und ohne Bindemittel die Kohle stark zusammengepresst, so dass ihr Heizwert nach der Bri- kettierung bei 20MJ/kg liegt bei nur noch 15% Wassergehalt. Außerdem ist dieser Vorgang Vorraussetzung für die Verschwelung und Verkokung. 1910 wurde im Südraum Leipzig be- reits das erste Wärmekraftwerk mit einem damals beachtlichen Wirkungsgrad von 19% er- richtet. Das moderne Kraftwerk in Lippendorf erreicht einen Wirkungsgrad von 42%.
2.4 Bodenverhältnisse
2.4.1 Ausgangsbedingungen natürlicher und veritzter Böden
Bodenbildung setzte in Mitteldeutschland nach dem Ende des Pleistozäns vor ca. 10.000 Jah- ren ein. Die Landschaft wurde durch Rodungen, Besiedlung, agrarischer Nutzung und Schad- stoffbelastungen durch den Menschen im Laufe der Jahrtausende umgeformt. Die bodenbildenden Lockersedimentdecken der natürlich unveritzten Böden wurden im Quar- tär gebildet. Es sind zum einen die pleistozänen Ablagerungen aus Elster- und Saalekaltzeit, die vor allem aus Geschiebemergel, Geschiebelehm der Grundmoräne sowie Kiesen und San- den der Schmelzwässer bestehen. Aber auch weichseleiszeitliche Decken aus Löß und Sand- löß bilden das Substrat. In den Flussauen formten sich durch Sedimentation holozäne Auen- lehme, Flussschotter und Flusssande.
Die verritzten Bereiche, wie die Tagebaurestlöcher, Kippen und Halden, nehmen im Südraum Leipzig ca. 30% der Gesamtfläche ein. (vgl. Berkner 2004: 63)
2.4.2 Natürliche Böden
In den nicht vom Bergbau beeinflussten Bereichen, herrschen weichseleiszeitliche Sandlöße mit bis zu 1m Mächtigkeit über saalekaltzeitlichen Geschiebelehm/- mergel vor. Der kalkfreie Geschiebelehm ist überwiegend 1,5m mächtig. An der Basis der äolischen Decken tritt eine mehr oder weniger deutliche Steinsohle bzw. Steinanreicherung hervor. Die Parabraunerde ( Abb.11) findet sich in herausgehobenen Reliefpositionen wieder, wäh- rend der Parabraunerde-Pseudogley (Abb.12 ) in ebenen und schwach eingesenkten Lagen anzutreffen ist. Diese beiden Bodenformen dominieren im Südraum Leipzig und sind infolge- dessen am weitesten verbreitet. Die Böden sind hauptsächlich durch Tondurchschlämmung und Hydromorphierung geprägt. Der Oberboden ist an Eisen und Ton verarmt und deswegen hell gefärbt. Unterhalb des Tonverarmungshorizontes kann es infolge von Tonanreicherung zu Verdichtungserscheinungen kommen.
Nördlich von Pegau entstanden aus den dortigen Lößdecken Tschernoseme (Abb.13) mit ei- nem 40-70cm mächtigen Humushorizont. Als Übergang zwischen Tschernosem und Pa- rabraunerden kommen Parabraunerde-Tschernoseme (Grieserden) aus Löß oder Sandlöß vor. Die Böden der Niederungen sind von jahreszeitlichen Schwankungen und vom Grundwasser- stand beeinflusst. Nachdem der Auelehm sedimentierte, entwickelten sich daraus Vega, Ve- gagley, Gley und Pseudogley.
Aufgrund der günstigen Standortverhältnisse werden die Böden im Leipziger Südraum überwiegend landwirtschaftlich genutzt.
2.4.3 Bergbaubedingte Devastierung der Böden
Mit dem Braunkohleabbau war ebenso eine Beseitigung des Deckgebirges (Abraum) verbun- den. Damit kommt es zu einer Devastierung (Zerstörung) und Veränderung der Bodennut- zungsstrukturen. Im Ergebnis wird der natürliche Bodenkomplex in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften völlig verändert. Man kann demzufolge mit folgenden Auswirkun- gen rechnen:
Zeitweise oder auch dauerhaft erfolgt eine Sauerstoffzufuhr in die verlagerten Massen mit nachfolgenden Oxidations- und Versauerungserscheinungen. Es entsteht eine kleinräumige Kippbodenheterogenität durch Substrat- Horizont- und Schichtvermischung. Durch die Verkippung ändern sich die Lagerungsverhältnisse im Boden. Das Bodenwasser und Grundwasser wird völlig neu geordnet und die bodenbiologischen und bodengenetischen Prozesse gestört bzw. ganz und gar unterbrochen.
Es entstehen neue, anthropogen geschaffene Substrate und Böden. Diese werden als Kippsub-
strate und Kippböden bezeichnet.
Durch Kalk-, Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumzugabe soll die Nährstoffversorgung der Böden verbessert werden. Weitere Maßnahmen sind dann speziell je nach Substratzusammensetzung durchzuführen. Ein Beispiel dafür wäre die mechanische Tiefenbohrung, um eine verbesserte Luft- und Wasserzufuhr in bindigen Substraten zu erreichen. (ebd.: 64f)
2.4.4 Kippböden- Zusammensetzung und Eigenschaften
Häufig vermischen sich die Abraumsubstrate. Nicht immer ist ein Überzug mit kulturfreundlichen Substraten realisierbar gewesen, was sich dann nachteilig für die spätere landwirtschaftliche Nutzung auswirkt.
Die Heterogenität der Kippen bedingt ebenso eine Vielfalt an Kippenböden. Es folgen drei Beispiele für Kippsubstrate und den daraus entstandenen Kippböden.
a) Kipp- Kalklehm Lockersyrosem + Pararendzina
b) Kipp- Schluff Lockersyrosem + Regosol + Pararendzina
c) Kippkohlelehm Lockersyrosem + Regosol
Folgende Merkmale kennzeichnen dadurch die Kippböden: (vgl. ebd.: 70)
- Substratheterogeniät
- geringe biologische Substanz
- Mangel an Dauerhumus und Ton-Humus Komplexen
- Mangel an pflanzenverfügbaren Nährstoffen
- instabiles Bodengefüge
- Erosionsanfälligkeit
- geringer Besatz an Meso- und Mikrofauna
Mit diesen Eigenschaften können sich bereits 10-15 Jahre nach der Verkippung Lockersyroseme und danach Regosole, Pararendzina, Pseudogley und Gley (bei steigendem Grundwasser) bilden. Nach 30-40 Jahren Bewirtschaftung hat sich dann ein deutlicher Humushorizont herausgebildet, der aber nicht die Humusqualität der natürlichen Böden erreicht. Auf kalkhaltigen Kippsubstraten schreitet die Entkalkung nur langsam voran, sodass in absehbarer Zeit hier keine Verbraunung einsetzen kann. Aber eine Podsolierung auf Kippsand und unter Nadelholz konnte bereits 80 Jahre nach der Verkippung nachgewiesen werden.
Das Ertragspotential liegt im Vergleich zu den natürlichen Böden bei 70 - 80%. Da die forst- liche Nutzung der Kippböden für eine tiefe Durchwurzelung sorgt, wird folglich eine Entste- hung von Grobporen hervorgerufen und auf diese Weise die Luft- und Wasserführung verbes- sert.
Als Fazit bleibt zu vermerken, dass ein abrupter Rückgang der Kohleförderung nur neue Probleme bereiten würde. Zum einen werden die Flutungen der Tagebaurestlöcher einen Grundwasseranstieg mit sich führen, welcher wiederum das Setzungsfließen an den Böschun- gen bewirkt. Alles in allem kommt es gegenwärtig und zukünftig verstärkt zu tief greifenden Veränderungen der postmontanen Landschaft und deren Nutzungsmöglichkeiten. (vgl. ebd.: 71)
Kippsubstrate unterscheiden sich teilweise recht stark von natürlichen Böden. Sei es die Dauer der Bodenbildung, das geologische Ausgangsgestein oder durch die anthropogene Beeinflussung. Abb.14 verdeutlicht die wesentlichsten Differenzen in Tabellenform und gibt einen Überblick über beide Bodenarten.
2.5 Klima
Die Region zeichnet ein subkontinentales Binnenlandklima in den feuchtkühlgemäßigten Mittelbreiten aus. Sie liegt im Übergangsraum zwischen ozeanischen und kontinentalen Klimaauswirkungen. Damit sind die Winter mild und die Sommer kühl. Das Leipziger Neuseenland liegt im Bereich der Westwindzone mit ganzjähriger zyklonaler Tätigkeit und einem saisonal differenzierten Jahresgang der Temperatur. (Rother 1997: 45)
Man bezeichnet dies als thermisches Klima mit Jahresschwankungen unter 20°C. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 8,0-9,5°C. (Januar: -1°C; Juli: +18°C) und die Niederschläge belaufen sich auf 450mm bis 650mm (Abb.15/16/17) Diese fallen ganzjährig, wobei das Niederschlagsmaximum im Sommer liegt. (Schultz 2002: 138)
Die Abfolge der typischen Wetterlagen und Witterungssingularitäten sowie der thermischen Jahreszeiten sind identisch mit denen in ganz Deutschland. Einzig die Leewirkung des Harzes bei Nordwestwinden, sorgt für ein geringeres Niederschlagsergebnis als bei entsprechenden Regionen in dieser Breitenlage.
2.6 Hydrologie und Wasserhaushalt
Typisch für das Klima des mitteldeutschen Raumes sind die vergleichsweise geringen Jahresniederschläge mit einem Maximum im Sommer (650mm) und einem relativ hohen Verdunstungsanspruch. Der Niederschlag ist aber die wichtigste Eingangsgröße für den Wasserhaushalt des hydrologischen Systems.
Die Verdunstung ist die dominierende Verlustgröße. Sie liegt über freien Wasserflächen in Abhängigkeit der Wassertiefe bei 700-714mm. Auf diese Weise übersteigt die Verdunstung den Niederschlag jährlich um bis zu 65-100mm. Dem Raum wird somit auf längere Zeit hin Wasser entzogen. Soll aber der bestehende oder der neu entstehende See mit seinem Wasserspiegel auf konstantem Niveau bleiben, muss das restliche Wasser durch einen Grundwasserstrom wieder zugeführt werden.
Der Grundwasserhaushalt des Einzugsgebietes besteht aus 5 Hauptgrundwasserleitern, die in der Regel den Wasserbedarf der Region aus eigenen Ressourcen decken. Ansonsten besteht ausgesprochene Gewässerarmut in den angrenzenden Lößplatten sowie ferner ein weitgehendes Fehlen von natürlichen Standgewässern.
Die Umgestaltung der Landschaft durch den Bergbau und die anschließende Renaturierung brachten mannigfaltige Veränderungen mit sich. Mit der zunehmenden Wiederaufforstung und ackerbaulichen Nutzung der devastierten Sektoren, änderten sich die Verhältnisse derart, dass sich eine geringere Grundwasserneubildung gegenüber den ehemals vorherrschenden bergbaulichen Verhältnissen einstellte.
Mit der Flutung der bergmännischen Hohlformen steht insgesamt eine Fläche von ca. 7000 ha. zur Nachnutzung bereit. Das Gebiet wird aber aufgrund der hohen Verdunstungsrate und der gleichzeitig nicht mehr vorhandenen Grundwasserneubildung starke Wasserverluste erleiden. Berechnet wurde ein Defizit von 10,3 Mio. m³ Wasser für den Südraum Leipzig pro Jahr. (vgl. Berkner 2004: 88)
Bergbau und Oberflächengewässer
Die Gewässer im Einzugsgebiet hängen vom Gesteinsuntergrund, den Oberflächenformen und dem Klima ab. Das Gewässernetz wurde durch pleistozäne Eisrandlagen beeinflusst und führte zu mehreren Flusslaufverlegungen im Laufe der Jahrtausende. Der natürliche Zustand der Gewässer wurde im Rahmen seiner wasserwirtschaftlichen Maßnahmen signifikant durch den Menschen umgestaltet.
Das Abflussregime der Flüsse unterlag davor starken Schwankungen durch den Ackerbau in der Region und der relativen Waldarmut. So kam es in manchen Monaten zu periodischen Überschwemmungen, oder aber zu Wasserknappheit. Daraus resultierte dann ab den 1920er Jahren der Bau von Talsperren oberhalb der Flussläufe von Saale, Weiße Elster und Mulde, dazu kamen noch diverse Abflussregulierungen, infolge der industriellen Landschaftsnutzung. So konnte man die Flüsse vor Hochwasser schützen und bei Niedrigwasser wieder auffüllen. Mit dem Aufkommen von Großtagebauen kam es ab 1930 zu ersten hydrographischen Verän- derungen. (Anlage von Mühl- und Floßgräben, sowie Fischteichen). Es stellten sich weitere gravierende Veränderungen im Laufe der nächsten Jahrzehnte ein, sodass die Gewässerland- schaft zwischen Dessau, Leipzig, Halle und Altenburg nachhaltig umgestaltet wurde.
Die harmonische Auenlandschaft in und um Leipzig ging durch die Totalentwässerung und Unterbrechung kleinerer Fließgewässer verloren. So wurden an Pleiße, Weiße Elster und Mulde die Auen größtenteils durch Grundwasserabsenkungen und Laufverlegungen vernichtet. (Rother 1997: 68)
Die Pleiße verkürzte man zum Beispiel zwischen Regis-Breitingen und Markleeberg auf einer Länge von gerade einmal 35km um ganze 10km. Ebenso wurde zu DDR-Zeiten auf einer Fläche von ca. 7000km² das Grundwasser in den Bergbaugebieten im Durchschnitt um 50-70m abgesenkt, maximal bis zu 130m (vgl. Pflug 1998: 773)
Die Auen wurden großflächig überbaggert, sodass die Ausuferungsbereiche als natürliche Retensionsflächen bei Hochwasser verloren gingen. Als Folge dessen mussten künstliche Hochwasserschutzräume errichtet werden.
Im Laufe der Jahre herrschte eine extrem starke Abhängigkeit zwischen Bergbau und der re- gionalen Wassernutzung. Durch die Braunkohleveredelung waren drastische Abwasserbelas- tungen in Form von Kohletrübe, Phenole und Abwärme aus Kühlprozessen die Folge, die etli- che Flüsse in Mitteldeutschland zu reinen „Abwasserkanälen“ degradierte. (Berkner 2001: 12f.)
Die Braunkohleindustrie selbst verbrauchte ebenso immense Wasservorräte. Für eine ausrei- chende Wasserversorgung der Anlagen sorgten vor 1990 besondere wasserwirtschaftliche Maßnahmen. Zum einen schaffte man in Tagebaurestseen Stauanlagen an, wie den Speicher Borna oder den Speicher Witznitz. Gegebenenfalls baute man Wasserüberleitungen aus Fremdeinzugsgebieten, um den Wasserbedarf zu befriedigen oder nutzte das anfallende Sümpfungswasser aus den aktuellen Tagebauen des Südraumes Leipzig.(vgl. Berkner 2004: 110)
Hauptaufgabe für die folgenden Jahre nach der Wende 1990 war es, den Wasserhaushalt
„Nachsorgefrei“ zu machen. Das bedeutet, dass man zum Beispiel in den Tagebaurestseen limnologisch- stabile Verhältnisse herstellt, durch eine ausreichende Wassertiefe von mehr als 20m, da sonst die Eutrophierung der Gewässer relativ rasch einsetzen könnte.
2.7 Vegetation
Dieser Teil Deutschlands gehört zur Zone der sommergrünen Laub- und Mischwälder und fällt hier in den Bereich der subkontinentalen Eischenmischwälder. Dabei sollte eine Differenzierung von West nach Ost (von maritimen zu kontinentalem Klima) und nach dem hypsometrischen Formenwandel vorgenommen werden. Allerdings wirkt sich diese Veränderung nicht auf den eng begrenzten Raum Leipziger Neuseenland aus, sodass die Verhältnisse der potentiell natürlichen Vegetation unverändert bleiben.
Der ursprüngliche Eichen-Linden-Hainbuchenwald, bestehend unter anderem aus Traubenei- che, Winterlinde, Stieleiche, wurde durch das Kulturland weitestgehend verdrängt oder ver- nichtet. Das milde Klima und der fruchtbare Boden sorgten für immense Waldrodungen und dem Anlegen von Ackerland, so dass der heutige Waldanteil nur noch bei 6% liegt. Weiter südlich schließt sich dann ein Hainsimsen- Eichen- Buchenwald an, indessen Strauch- schicht Weißdorn, Holunder, Hundsrose und Haselnuss anzutreffen sind. (Rother1997: 53) Azonal sind in den Flussniederungen ansehnliche Auenwälder aus Pappeln, Weiden, Erlen und Eschen vorzufinden. Durch eine schonende Bewirtschaftung bewahrte man hier eine der artenreichsten Waldformationen im Lößgebiet. Aber auch schon vor den Flussregulierungen wurden größere Landstriche gerodet, um diese ackerbaulich nutzen zu können. Durch eben diese Bewirtschaftung dezimierte sich die Walddecke auf den Pleistozänplatten bis auf weni- ge verbliebene Reste.
Nach den Eingriffen des Tagebaus in die Natur, setzt nun allmählich die Sukzession der be- troffenen Bereiche ein. In der Ökologie versteht man darunter die Abfolge ineinander überge- hender Zustände von Pflanzengesellschaften an einem Standort bei fortschreitender Zeit. Man unterscheidet in ein Initialstadium, bei der Pionierarten unbesiedeltes Gebiet erschließen und Pflanzengesellschaften bilden. Sie haben eine erhöhte Toleranz gegenüber extremen Standort- faktoren, wie dies in ehemaligen Tagebaurestlöchern der Fall ist. Ebenso existiert ein Kli- maxstadium, bei der sich die Pflanzengesellschaft dann nur noch geringfügig wandelt. (www.wikipedia.de: 6.11.2007)
Auch momentan stillgelegte Tagebaue entwickeln sich zu Naturrefugien, da sich die Vegeta- tion langsam der verlassenen Areale annimmt und mit Gräsern und Sträuchern begrünt.
Ehemalige Halden, wie die Halde Trages (Abb.18) wurden zu Naturschutzgebieten erklärt, sodass diese unter unverfälschten Bedingungen aufblühen konnten. Es erfordert auch weiterhin noch allerhand Naturschutzstrategien, um die Landschaft ökologisch und ästhetisch wieder aufzuwerten. Dieser Vorgang wird als Rekultivierung in einem späteren Abschnitt der Arbeit ausführlicher beleuchtet.
Der Südraum Leipzig liegt zu großen Teilen, indem von NEEF (1960) bezeichneten Leipziger Land oder der Leipziger Tieflandsbucht. Das bestimmende Merkmal des Leipziger Landes ist das geringe Relief der Pleistozänplatten, die eine starke Heterogenität aufweisen. Im Pleistozän bedeckten Moränen, kaltzeitliche Schotter und glazifluviale Sedimente den Leipziger Süden. Aufgrund dieser Sedimentation der Eiszeiten blieb die Reliefenergie vergleichsweise gering. Aus der Saalekaltzeit stammt das heutige Tälersystem der Weißen Elster, Pleiße und Parthe. (vgl. Mannsfeld 1995: 80)
3. Braunkohlebergbau in Deutschland
Anhand des Flussbildes in Abb.19 kann man erkennen, dass deutschlandweit im Jahre 2006 176,3 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert worden. Das waren immerhin 40% der Primärener- giegewinnung in Deutschland. 1991 waren es im Vergleich dagegen 17%. (www.umweltlexikon-online.de: 21.10.2007)
Insgesamt wurden nur 100.000 Tonnen Braunkohle nach Deutschland importiert. Das spricht für die gesonderte Stellung, die dieser nichtregenerative Energieträger in Deutschland (noch!) einnimmt. Anders sieht es zum Beispiel bei Mineralölen aus, da hier 97% des Energieträgers eingeführt werden müssen.
Aus den gewonnenen Braunkohlen wurden 161 Mio. Tonnen (91%) in Kraftwerken zu 152 Terrakilowattstunden Strom umgewandelt, die auf diese Weise dem Verbraucher zur Verfü- gung standen. Damit wurde jede vierte verbrauchte Kilowattstunde in Deutschland durch die heimische Braunkohle erzeugt. Weitere positive Argumente lassen sich über die Braunkohle ableiten:
Sie ist der einzige heimische Energieträger, der langfristig in großen Mengen subventionsfrei zu wettbewerbsfähigen Konditionen bereitgestellt werden kann. 50.000 Menschen arbeiten deutschlandweit im Braunkohlebergbau und in der Stromerzeugung. Nach dem in Aussicht stehenden Atomausstieg Deutschlands, dem Auslaufen des Steinkohlebergbaus mit anschlie- ßenden Importen und der 12%ige Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix wird sich zei- gen, wie zukunftsfähig die Braunkohle gegenüber nichtfossilen Brennstoffen ist.
Aber nicht nur positives, sei hier unter dem Begriff der Gewinnung und Verstromung der Braunkohle anzuführen. Bei der Verfeuerung von Kohle entweicht sehr viel klimaschädliches CO2. Insbesondere Braunkohlekraftwerke, mit ihrem vergleichsweise niedrigen Wirkungs- grad, stoßen Unmengen davon in die Atmosphäre und verstärken damit den natürlichen Treibhauseffekt. Die CO2-Freisetzung ist prinzipbedingt und kann nicht verhindert werden. Bestenfalls wird sie durch einen höheren Wirkungsgrad der Kraftwerke und demzufolge ge- ringeren Kohleverbrauch noch etwas reduziert. (www.wikipedia.de: 16.10.2007)
Weiterhin ist das Schwefeldioxid, das bei der Verbrennung erzeugt wird, mitverantwortlich für den Sauren Regen und die Absenkung des Grundwasserspiegels auf ein Niveau unterhalb der tiefsten Fördersohle im Braunkohlentagebau hat negative Folgen für die gesamte Gebiets- flora. Neben diesen Umweltauswirkungen verschwanden durch die Vergrößerung der Tage- baue ganze Dörfer von der Landkarte und historische Gebäude fielen der Baggerschaufel zum Opfer.
3.1 Lagerstätten in Deutschland
Die Gesamtvorkommen der Braunkohle in Deutschland wird auf 77 Mrd. Tonnen geschätzt, wobei 41 Mrd. Tonnen klassifiziert sind. In den existierenden Tagebauen sind ca. 6,3 Mrd. Tonnen vorrätig. Das Rheinische Revier, das Lausitzer Revier und das Mitteldeutsche Revier, sind die deutschen Regionen, in denen die Braunkohle noch abgebaut wird. (Abb.20)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Mitteldeutschen Revier sank die Fördermenge von 105,7 Mio. Tonnen im Jahr 1989 um 87% auf 13,8 Mio. Tonnen 1999. Das muss man als Ausdruck struktureller Anpassungen ansehen, denn bis heute ist die Quote wieder auf 20 Mio. Tonnen pro Jahr angestiegen.
3.2 Die Unternehmen
Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft mbH (Mibrag)
Die Gesellschaft mit insgesamt 2196 Mitarbeitern und 148 Azubis wurde 1994 privatisiert und untersteht zu jeweils 50% zwei amerikanischen Energieriesen Die Aktivitäten der Mibrag beziehen sich auf den Süden Sachsen-Anhalts und den Süden Leipzigs. Insgesamt wurden seit der Privatisierung 930 Mio. Euro in Ausrüstung, Systemanlagen und in den Umweltschutz in- vestiert. Im Jahre 2000 erzeugte die Mibrag mit den Kraftwerken Lippendorf, Schkopau und diverser kleinerer Kraftwerke zusammen 1,3 Mrd. Kilowattstunden Strom und 0,5 Mrd. Ki- lowattstunden Wärme. Das Leistungsspektrum ist breit gefächert und reicht vom Land- schaftsbau über den Tiefbau, die Entsorgung bis hin zu bergbauspezifischen Ingenieurleistun- gen. (Braunkohle in Deutschland 2007: 34)
Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- und Verwaltungsgesellschaft (LMBV) Die LMBV, mit Standorten in Senftenberg und Leipzig, ist der Projektträger der Braunkohle- sanierung in den neuen Bundesländern und die Gesellschaft trägt die Verantwortung für 39 ehemalige Tagebaue, 224 Restlöcher, 740 Arbeiter und 132 Lehrlinge Alles in allem wurden 8,1 Mrd. Euro in die Rekultivierung der rund 100.000ha bergbaulich beanspruchten Flächen investiert. Ihre Aufgaben wären die Gestaltung und Sicherung von Böschungen für wasser- wirtschaftliche Maßnahmen und die Vermarktung bzw. der Verkauf rekultivierter Sektoren. Bisher konnten bereits über 15.000ha forst- und landwirtschaftliche Nutzflächen wieder her- gestellt werden.
4. Der Südraum Leipzig
Der Leipziger Südraum ist eine 750 km² große und neu entstehende Landschaft südlich von Leipzig. Aus den ehemaligen Tagebaurestlöchern entstanden durch Rekultivierung und Renaturierung zahlreiche neue Gewässer, die schon fertig geflutet, aktuell geflutet oder in den nächsten Jahrzehnten fertig gestellt werden. Insgesamt sollen dann 18 Seen und 70km² Wasserfläche entstanden sein, die touristisch genutzt werden, aber auch dem Natur- und Hochwasserschutz dienlich sein müssen. (Abb.21)
Leipzig hat sich leider erfolglos um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2012 beworben. Im Falle des Zuschlages wären dann tausende Zuschauer ins Neuseenland geströmt und hätten dort die Wettkämpfe der Kanuten, Ruderer, Mountainbiker, Triathleten und Beachvolleyballer bewundern können.
Der Landkreis Leipziger Land besteht aus 9 Gemeinden, 13 Städten und ca. 148.000 Einwohnern, der im Norden von der Stadt Leipzig, im Westen von der Grenzmarke zu SachsenAnhalt, im Osten durch den Muldentalkreis und im Süden durch die Grenze zu Thüringen umschlossen wird. Die Nord - Süd und die West - Ost Ausdehnung betragen 40km bzw. 42km. Mit 22.000 Einwohnern ist Borna große Kreisstadt und administratives Zentrum des Neuseenlandes. Das Kohrener Land bei Geithain und Frohburg stellen dem ländlich geprägten Raum ohne Braunkohlebergbaueinfluss dar, welcher eben vielleicht deshalb leistungsstarke Landwirtschaft und mittelständische Industrie vereinigt.
Seit 1992 befindet sich in dieser Region eine der größten Landschaftsbaustellen Europas. Nach dem Wandel wird hier ein bevorzugter Wohnstandort entstehen, der gleichzeitig Besu- chermagnet ist und durch seine kurzen Wege zum Wirtschaftszentrum Leipzig punkten kann. Der Landkreis existiert seit 1994 und gehört zu der europäischen Metropolregion „Sachsen- dreieck“, zusammen mit Leipzig und Halle. Der Raum war davor jahrzehntelang geprägt durch tiefgreifend schädigende Altindustrie mit bergbaulichen Monostrukturen.
Heute ist es der größte Chemieindustriestandort Sachsens und kann eines der modernsten Braunkohlekraftwerke der Welt aufweisen in Böhlen-Lippendorf. Am Standort Espenhain wurde 2005 eines der weltweit größten Solarstromkraftwerke in Betrieb genommen. Eine gute Verkehrsinfrastruktur wird durch die A38 und A72, die 2006 bzw. 2009 fertig gestellt werden sollen, gewährleistet.
4.1 Die Historische Entwicklung des Braunkohleabbaus von ihren Anfängen bis 1949
Die Entwicklung des Braunkohlebergbaus (Abb.22) vollzog sich in mehreren Phasen:
1671 wurde bei Meuselwitz erstmals Braunkohle entdeckt, da hier die Flöze bis an die Oberschicht reichten.
In der 1. Phase bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde nur auf klein- und kleinstbetrieblicher Grundlage gefördert. Die meisten Bauerngruben wirtschafteten für den eigenen und örtlichen Bedarf. Meist war dies aber nur Torf von minderwertiger Qualität. Daraus stellten dann Bauern und Saisonarbeiter handgeformte Nasspresssteine her. Die fruchtbaren Böden wurden derweil intensiv agrarisch genutzt, wobei damals noch kleingewerbliche Strukturen die Oberhand hatten. (vgl. Rother 1997: 94)
Der Aufschwung kam mit der 2. Phase von 1850-1890. Wachsender Holzmangel machte die Suche nach einem Ersatzbrennstoff notwendig. Durch die Brikettierung (Wasserentzug) wurde ein neues Aufbereitungsverfahren 1858 eingeführt, dass den Transport der Braunkohle ü- ber einen längeren Weg noch rentabel macht. Die Eisenbahn sorgte für ein leistungsfähiges Verkehrsnetz und somit für neue Absatzgebiete.
Die preußische Bergbaunovelle von 1869 ermöglichte den Übergang zum Haupterwerb durch Braunkohleabbau. Infolge der fortschreitenden Mechanisierung des Abbaus konnte die industrielle Weiterverarbeitung schnelle Fortschritte erzielen.
Zwischen 1860 und 1910 begann im Bornaer Revier die planmäßige Betreibung der Braunkohlegruben. Das war der Übergang zur Professionalisierung der Braunkohlegewinnung und deren Verarbeitung. Das Ansehen der dort beschäftigten Personen stieg merklich. 1868 förderten 197 Arbeiter in 12 Gruben Braunkohle. 1885 waren es bereits 309 Bergbaubeschäftigte, wobei noch anzumerken wäre, dass bis 1890 nur deutsche Arbeiter beschäftigt waren. Der anschließende Übergang vom Tage- zum Tiefbau verkürzte die Abbauzeiten noch einmal e- norm. 1905 bestand trotz 1516 Beschäftigten außerordentlicher Mangel an Arbeitern, welcher durch den Zuzug ausländischer Arbeitnehmer ausgeglichen wurde. Damit verlor aber der Berufsstand an Ansehen in der Bevölkerung, da häufig Konflikte zwischen ausländischen Arbeitern und der einheimischen Bevölkerung entstanden.
Erst infolge der Technisierung der Landwirtschaft und die steigende Akzeptanz der Bevölkerung in den Braunkohleabbau, führten zu einer allmählichen Abkehr von Arbeitern aus der Landwirtschaft hin zur industriellen Beschäftigung.
In der 3. Phase erfolgte der Umstieg in die großindustrielle Produktion, in der sich Großbe- triebe ansiedelten und Kraftwerke zur Verstromung der Braunkohle für Industrie, Haushalteund Bergwerke selbst errichtet wurden. Es gründeten sich erste Unternehmen und Aktienge-sellschaften, wie 1919 das Mitteldeutsche Braunkohlesyndikat.
Schwerpunkt des Kohleabbaus war bis in die 1920er Jahre der Kreis Borna. Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages 1919 mussten in Deutschland zahlreiche Steinkohlereviere an die Alliierten abgegeben werden. Im Anschluss daran wurden die mitteldeutschen Braunkohlereviere zur Bereitstellung von Energie und chemischer Ausgangsprodukte herangezogen. Dies war der ersehnte „Durchbruch“ der Braunkohleindustrie, denn endlich setzte eine großräumige Kohleförderung ein. (vgl. Berkner 2004: 110)
Die Braunkohleindustrie wurde zur größten Wirtschaftsbranche in der Region. Für das Groß- kraftwerk Böhlen errichtete man eine Starkstromleitung, damit der Energietransport deutsch- landweit sichergestellt werden konnte. Die Einwohnerzahl des Ortes stieg von 1017 Einwoh- nern (1919) auf 4166 Einwohner (1939) sprunghaft an. Dennoch war aufgrund der steigenden Mechanisierung der Arbeit, ein Rückgang der Arbeiter zu verzeichnen von 8513 Arbeitern (1920) auf 7559 Arbeiter (1937). Das Braunkohleveredelungswerk Espenhain wurde 1942 er- öffnet.
Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl mussten neue Wohnungen („Schachthäuser“) errichtet und Siedlungen (Neukieritzsch) erbaut werden. Die Bewohner der Industriesiedlungen stammten häufig aus den von hoher Arbeitslosigkeit betroffenen Regionen Sachsens und Schlesiens. Der Bedarf an Wohnungen im Südraum Leipzig ließ sich nur schwer decken, denn hier entstand binnen weniger Jahrzehnte eine krisensichere und moderne Kohle- und Chemieindustrie. Espenhain, Kitzscher, Borna und Deutzen wurden aufstrebende Industriestandorte mit Bahnstationen und Autobuslinienanschluss. (Rother 1997: 94ff)
Die alte Kulturlandschaft hatte sich in einem kurzen Zeitraum zur Braunkohle- und Großindustrielandschaft umgeformt. Getreideflure, Wälder, Wiesen, Auen und Teiche fielen als natürliche Vegetation dem Bergbau zum Opfer.
Während der Kriegsjahre konnte die Produktion nur durch den massenhaften Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen aufrechterhalten werden. Nach Ende des Krieges und der Rückkehr der Inhaftierten entwickelte sich eine prekäre Beschäftigungssituation und im- mer mehr Sudetendeutsche und schlesische Bergarbeiter kamen in den Kohlerevieren zum Einsatz.
4.2 Der Kulturraum zu DDR Zeiten (4. Phase)
4.2.1 Allgemein
Die Aufwärtsentwicklung von Bevölkerung und Wirtschaft wurde nach den Jahren 1945-1949 jäh unterbrochen. Was folgte war ein Strukturbruch mit gewaltigen Nachwirkungen. Die Aus- gangssituation war gekennzeichnet durch zerstörte Straßen und Industrieanlagen. Alsbald trafen mehrere ungünstige Bedingungen aufeinander, wie die Demontage ganzer Fab- riken und gewaltigen Reparationsleistungen, oder fehlende Auslandshilfe, steigende Abwan- derung der Menschen in den Westteil Deutschlands, Vergesellschaftung und Verstaatlichung privater Besitztümer, Einführung der Zentralverwaltungswirtschaft, ein nivelliertes Lohnni- veau und gewollte Überbeschäftigung, Kollektivierung der Landwirtschaft und Kombinatsbil- dung in Industrie und Bergbau.
4.2.2 Braunkohlebergbau zu DDR-Zeiten
Neben den bereits erwähnten strukturellen Veränderungen wurden auch alte, nicht mehr ge- nutzte Fördergebiete wieder belebt, um die angestrebte Autarkie der DDR zu manifestieren. Ab den 1970er Jahre förderte die DDR 250-300 Mio. Tonnen Braunkohle pro Jahr. Das ent- sprach einem Viertel der Weltjahresproduktion. Kraft des Beschlusses des IX. Parteitages der SED 1977, sollte sich die DDR infolge der Ölkrise, noch stärker der Braunkohle als Primär- energieträger zuwenden. Die zentralen Vorgaben beruhen auf einer radikalen Auskohlungspo- litik, folglich dem Raubbau an den vorhandenen Reserven. Die fortschreitende Vergrößerung der Ausbeutungsflächen im VEB Bitterfelder Braunkohlekombinat hatte zur Folge, dass Leip- zig, Zwenkau, Böhlen, Espenhain, u.a. etappenweise von Großtagebauen eingekreist wurden. Als Resultat dessen, musste die randstädtische Bebauung unterbleiben. Der Förderschwer- punkt wurde seit Ende der 50er Jahre stückweise in das VEB Braunkohlekombinat Senften- berg verlagert, dem späteren Zentrum ostdeutschen Kohle und Energiewirtschaft.
1984 arbeiteten in den 34 (Groß-)Tagebauen der west- und ostelbischen Reviere und in der Braunkohleindustrie ca. 110.000 Beschäftigte. Das Bitterfelder Kombinat, mit ca. 50.000 Arbeitern in 20 Tagebauen und 27 Brikettfabriken, produzierte 1984 annährend 115 Mio. Tonnen Braunkohle. (Senftenberg: 200 Mio. Tonnen Braunkohle) (vgl. ebd.: 161)
4.2.3 Umweltschäden
Erst nach der Wiedervereinigung wurde das wahre Ausmaß der Schäden analysiert und veröf- fentlicht. Typisch zu DDR Zeiten waren gelbe Rauchschwaden, Schaumkronen auf Elbe und Mulde und ein Geisterwald auf dem Erzgebirgskamm. Der typische DDR-Geruch entstand aufgrund des Brikett-„Hausbrandes“. Diese Probleme wurden von den Behörden nicht zur Kenntnis genommen oder bewusst verschwiegen, denn die Devise: „Ökonomie vor Ökologie“ galt nach wie vor. Der chronische Geldmangel ließ eine durchgreifende Abhilfe nicht zu. Den Anwohnern blieb meist nur die Abwanderung aus dem am schlimmsten betroffenen Regionen um Bitterfeld und dem Südraum Leipzig. 1989 waren noch 20 Tagebaue auf 471km² aktiv, aber weniger als die Hälfte war rekultiviert. Zurück blieben Halden, Kippen, Restlöcher, die vor der Flutung noch mit Abfällen der Braunkohleindustrie (kalkhaltige Aschen, etc.) verfüllt wurden.
Großflächige Wasserabsenkungen veränderten auf 11.000km² den Wasserhaushalt völlig. Die DDR nahm daneben den unrühmlichen Spitzenplatz bei der Stickstoffoxidproduktion pro Kopf und Jahr weltweit ein. Riesige Mengen Staub wurden erzeugt und in der Landschaft se- dimentiert. So wurden zum Beispiel in einem Zeitraum von 90 Jahren im Raum Bitter- feld/Gräfenhainichen (Nordraum von Leipzig) bei der Förderung und Verbrennung von 820 Mio. Tonnen Braunkohle ca. 12 Mio. Tonnen (!) Flugasche erzeugt und auf einer Fläche von 850km² mit einer Mächtigkeit von 40-70cm abgelagert. Derartige und weitere Umweltgifte, führten zu einer Reizung der Atemwege und der Haut, welches wiederum die Allergienhäu- figkeit erhöhte. Bei Inversionen entwickelte sich ein Dauersmog, der wie eine Glocke über der Region hängen blieb und das Atmen schwer machte. Vor allem alte Leute und Kinder wa- ren überaus anfällig für Lungenkrankheiten.
Die größte Belastung wurde im Raum Borna gemessen, da dort ältere Kraftwerke und Fabriken ohne Filter- und Katalysatoranlagen in Betrieb waren. In den späten 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden aus Mölbis zeitweise junge und alte Menschen evakuiert, weil bereits bei Säuglingen ein chronisches Bronchialasthma auftrat.
Die Vegetation hatte ebenso zu leiden. Die Bäume verloren meist schon im Mai ihr Blattwerk. Stickstoffdioxid und bodennahe Ozonbildung waren die Hauptverursacher der Waldschäden im Thüringer Wald, Erzgebirge und die Restwälder des nordsächsischen Hügellandes. Die reinen Fichtenbestände, die im 18./19. Jahrhundert angelegt wurden nach der Beseitigung des Bergmischwaldes, waren gegenüber diesen Umweltgiften sehr anfällig.
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- Andre Bien (Author), 2008, Sanierung und Revitalisierung von Bergbaufolgelandschaften im Südraum Leipzig, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94158
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