Diese Arbeit behandelt die Geschichte Christoper McCandless in "In die Wildnis – Allein nach Alaska". Sie beschäftigt sich mit der Thematik des Aussteigers und fragt, inwiefern sich in McCandless die typischen Merkmale einer Aussteigerfigur wiederfinden. Indem zunächst ein Überblick über die Begriffsbestimmungen der literarischen Figur des Aussteigers gegeben wird, schließt sich eine Analyse der Figur des Chris McCandless an, die sich in drei Abschnitte gliedert. Die Gründe des Ausstiegs, sein Leben als Nomade sowie sein Einsiedlertum in der Wildnis von Alaska werden dabei in Relation zu den Aspekten gesetzt, die den Charakter und das Wertesystem eines Aussteigers kennzeichnen.
Grundlage dieser Arbeit sind neben den Primärtexten von Jon Krakauers "In die Wildnis – Allein nach Alaska" und Carine McCandless‘ "Die Geheimnisse, die Chris McCandless in die Wildnis trieben", die Texte von Elisabeth Frenzel, Christian Schüle und Alexander Fischer, die bereits viel Forschungsarbeit auf diesem Gebiet geleistet haben.
In der Rezeptionsgeschichte des Buches "In die Wildnis" wird Chris McCandless als Aussteiger-Idol bezeichnet. Er ist ein 22-jähriger Mann, der nach seinem Abschluss nach Alaska trampt, um dort allein in der Wildnis zu leben. Getrieben durch die Sehnsucht nach wahrhaftigen Erfahrungen und absoluter Freiheit, geht Chris jedes Risiko ein, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Sein Nomadenleben und abschließendes Einsiedlerleben in der Wildnis Alaskas führt den jungen, idealistischen Abenteurer an die Grenzen seiner Kräfte und schließlich in den Tod. Der Artikel, der über diesen Tod berichtet hat, löste heftige Kontroversen aus. Neben seinen Bewunderern, die Chris für seinen Mut und Idealismus schätzten, warfen ihm seine Kritiker aufgrund seiner schlechten Vorbereitung Leichtsinn, Dummheit und Arroganz vor.
Der Bus, der McCandless in Alaska Unterschlupf gewährte, wurde für viele zu einem Wallfahrtsort und einem Symbol für den Ausbruch aus der Zivilisation, für die Flucht aus dem Alltag und Vertrauen in sich selbst. Diese Wallfahrt zeigt, dass die Sehnsucht von Chris, eine abgesicherte Welt zu verlassen und in die Welt der Unsicherheiten zu steigen, ein weitverbreitetes Phänomen unter den Menschen zu sein scheint und dass nicht nur er, sondern unzählige Menschen, die von Aussteigergeschichten inspiriert werden, ein großes Interesse an alternativen Lebensstilen oder zumindest den Willen zur Veränderung und Selbstverwirklichung in sich tragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Die Figur des Aussteigers in der Literatur
- Chris McCandless als typische Aussteigerfigur?
- Erzählhaltung.
- Charakter und Wertesystem.
- Auslöser des Ausstiegs......
- Nomadenleben
- Einsiedlerleben
- Fazit...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Figur des Aussteigers am Beispiel von Christopher McCandless, dem Protagonisten in Jon Krakauers „In die Wildnis“. Ziel ist es zu analysieren, inwieweit sich in McCandless die typischen Merkmale einer Aussteigerfigur wiederfinden. Dabei werden die Gründe für seinen Ausstieg, sein Nomadenleben und sein Einsiedlerleben in der Wildnis von Alaska untersucht und in Relation zu den Aspekten gesetzt, die den Charakter und das Wertesystem eines Aussteigers kennzeichnen.
- Die Definition und Charakterisierung der Aussteigerfigur in der Literatur
- Die Motivationen und Ursachen des Ausstiegs von Chris McCandless
- Die Lebensweise und Erfahrungen von Chris McCandless als Nomade und Einsiedler
- Die Werte und Überzeugungen von Chris McCandless im Kontext der Aussteigerthematik
- Die Relevanz und Aktualität der Aussteigerfigur in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Figur des Christopher McCandless als Aussteiger-Idol in der Rezeption des Buches „In die Wildnis“ vor. Sie beschreibt kurz den Lebensweg von McCandless und beleuchtet die Kontroversen, die sein Tod auslöste. Darüber hinaus wird die Relevanz des Aussteigerthemas in der heutigen Gesellschaft hervorgehoben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Figur des Aussteigers in der Literatur. Es wird erläutert, dass der Aussteiger kein eindeutiger Typus ist, da er sich einem „systematischen Bestimmungszwang“ entziehen möchte. Dennoch lassen sich einige Gemeinsamkeiten identifizieren, die den Typus des Aussteigers charakterisieren. Aussteiger sind Individuen, die sich von ihrer gesellschaftlichen Umgebung und ihrer eigenen Rolle entfremdet fühlen und einen aktiven, freiheitlichen Selbstverwirklichungsakt vollziehen, indem sie sich aus gesellschaftlichen Bindungen lösen, um ein unangepasstes Leben zu führen. Sie lehnen die Gesellschaft und ihre Anforderungen ab, insbesondere das Streben nach Gewinn, Karriere, Leistung, Konformität und Menschenfeindlichkeit.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themengebiete, die in dieser Arbeit behandelt werden, sind: Aussteiger, Aussteigerfigur, Chris McCandless, „In die Wildnis“, Jon Krakauer, Selbstverwirklichung, Freiheit, Individualismus, Gesellschaft, Zivilisation, Natur, Abenteuer, Nomadenleben, Einsiedlerleben, Wertesystem, Lebensentwurf, Identität, Rezeption, Kontroversen.
- Quote paper
- Jana Foerst (Author), 2020, Die Figur des Aussteigers in Jon Krakauers "In die Wildnis". Chris McCandless als typische Aussteigerfigur?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/941097