Eingriffe in die Natur können Folgen in hohem Ausmaß mit sich bringen. Folgen, die nicht immer reversibel sind, und sich daher nicht nur auf die Natur als solches, sondern ebenso auf das Leben zukünftiger Generationen auswirken können (vgl. Ketelhodt 1993: S. 147). Dieses Problem, das Problem der Nachhaltigkeit, ist Teil der Naturethik und soll in dieser Arbeit behandelt werden.
Es soll zunächst ein kurzer Einblick in die Naturethik erfolgen, indem die Begriffe Natur und Ethik geklärt werden. Daran schließt sich thematisch die Gegenüberstellung des physiozentrischen und des anthropozentrischen Weltbildes. Im Folgenden befasst sich die Arbeit mit dem Problem der Nachhaltigkeit. Zunächst erfolgt eine Erläuterung zur Geschichte des Begriffes, später werden Arten von Nachhaltigkeit herausgestellt und letztlich wird die Frage nach dem Sinngehalt der Verantwortung für zukünftige Generationen diskutiert.
2. Naturethik- eine junge Disziplin
Die traditionelle Ethik befasst sich mit der Frage des ethisch richtigen Umgangs der Menschen untereinander- also des Menschen mit dem Menschen. Die Naturethik jedoch macht es sich zur Aufgabe nach dem rechten Umgang des Menschen mit der Natur zu fragen.
Ausgelöst wurde diese Frage gegen Ende der 1960er Jahre durch die Erkenntnis, dass vor allem in den Industrienationen zunehmend ökologische Probleme auftraten. Somit entstand neues ethisches Interesse und die Naturethik begann sich zu etablieren.
Es entfachten Debatten bezüglich der Fragestellung was man falsch gemacht habe, und daraus folgende Lösungsversuche, wie man in Zukunft besser handeln könne. Schon bald kamen sehr unterschiedliche Meinungen hinsichtlich der Werte, die das menschliche Verhalten der Natur gegenüber lenken sollten, auf. Es wurden Stimmen laut, die behaupteten, die Natur sei bloß eine Ressource für den Menschen, die es allerdings gelte besser zu organisieren. Dem gegenüber stand die Meinung, dass die Natur einen Eigenwert besäße. Davor müsse der Mensch Ehrfurcht entwickeln und die Natur dürfe nicht mehr bloß als Ressource für ihn betrachtet werden. (vlg. Krebs, 1997: S. 337f)
So kam die Frage auf, welches Weltbild denn das richtige sei- das anthropozentrische, welches den Menschen in den Mittelpunkt stellt und der Natur keinen Wert zukommen lässt, oder etwa das physiozentrische, welches sich auf die Natur bezieht und ihr einen Eigenwert zuschreibt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Naturethik- eine junge Disziplin
3. Ethik und Natur
3.1 Eudämonistische Ethik und Moralphilosophie
3. 2 Definition des Naturbegriffs
3. 3 Anthropozentrisches und Physiozentrisches Weltbild
4. Nachhaltigkeit
4.1 Geschichte des Begriffes
4.2 Arten von Nachhaltigkeit
4.3 Die Frage nach dem Sinngehalt und der Legitimation der Verantwortung für zukünftige Generationen
5. Schlussbemerkung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Eingriffe in die Natur können Folgen in hohem Ausmaß mit sich bringen. Folgen, die nicht immer reversibel sind, und sich daher nicht nur auf die Natur als solches, sondern ebenso auf das Leben zukünftiger Generationen auswirken können (vgl. Ketelhodt 1993: S. 147). Dieses Problem, das Problem der Nachhaltigkeit, ist Teil der Naturethik und soll in dieser Arbeit behandelt werden.
Es soll zunächst ein kurzer Einblick in die Naturethik erfolgen, indem die Begriffe Natur und Ethik geklärt werden. Daran schließt sich thematisch die Gegenüberstellung des physiozentrischen und des anthropozentrischen Weltbildes. Im Folgenden befasst sich die Arbeit mit dem Problem der Nachhaltigkeit. Zunächst erfolgt eine Erläuterung zur Geschichte des Begriffes, später werden Arten von Nachhaltigkeit herausgestellt und letztlich wird die Frage nach dem Sinngehalt der Verantwortung für zukünftige Generationen diskutiert.
2. Naturethik- eine junge Disziplin
Die traditionelle Ethik befasst sich mit der Frage des ethisch richtigen Umgangs der Menschen untereinander- also des Menschen mit dem Menschen. Die Naturethik jedoch macht es sich zur Aufgabe nach dem rechten Umgang des Menschen mit der Natur zu fragen.
Ausgelöst wurde diese Frage gegen Ende der 1960er Jahre durch die Erkenntnis, dass vor allem in den Industrienationen zunehmend ökologische Probleme auftraten. Somit entstand neues ethisches Interesse und die Naturethik begann sich zu etablieren.
Es entfachten Debatten bezüglich der Fragestellung was man falsch gemacht habe, und daraus folgende Lösungsversuche, wie man in Zukunft besser handeln könne. Schon bald kamen sehr unterschiedliche Meinungen hinsichtlich der Werte, die das menschliche Verhalten der Natur gegenüber lenken sollten, auf. Es wurden Stimmen laut, die behaupteten, die Natur sei bloß eine Ressource für den Menschen, die es allerdings gelte besser zu organisieren. Dem gegenüber stand die Meinung, dass die Natur einen Eigenwert besäße. Davor müsse der Mensch Ehrfurcht entwickeln und die Natur dürfe nicht mehr bloß als Ressource für ihn betrachtet werden. (vlg. Krebs, 1997: S. 337f)
So kam die Frage auf, welches Weltbild denn das richtige sei- das anthropozentrische, welches den Menschen in den Mittelpunkt stellt und der Natur keinen Wert zukommen lässt, oder etwa das physiozentrische, welches sich auf die Natur bezieht und ihr einen Eigenwert zuschreibt.
Mit dieser naturethischen Frage befasste man sich erstmals intensiv in den frühen 1970er Jahren. Wichtige Werke waren zum Beispiel John Passmore´s Man´s Responsibility for Nature (1974), Peter Singer´s Animal Liberation (1975) oder Hans Jonas´ Prinzip Verantwortung (1979) (vlg. Krebs, 1997: S. 338).
Heute ist die Naturethik ein fester Bestandteil der angewandten Ethik. Um den Terminus Naturethik begrifflich erfassen zu können, sollen im Folgenden die Begriffe Ethik und Natur näher erläutert werden.
3. Ethik und Natur
3.1 Eudämonistische Ethik und Moralphilosophie
Die philosophische Disziplin der Ethik fragt nach der richtigen Lebensweise. Sie fragt, nach den letzten Werten und Zwecken an denen man die eigenen Handlungen orientieren soll. Diese letzten Zwecke oder Werte lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
a) eudämonistische Werte
Diese beziehen sich auf das eigene glückliche oder gute Leben, wie zum Beispiel Gesundheit oder Zufriedenheit in Beruf- und Privatleben.
b) moralische Werte oder Zwecke
Diese beziehen sich nicht bloß auf das eigene gute Leben, sondern auch auf das anderer. Wer sein Handeln auch am guten und glücklichen Leben anderer orientiert, verfolgt moralische Werte oder Zwecke. Dies kann sich zum Beispiel in politischem oder sozialem Engagement ausdrücken.
Demzufolge beinhaltet die philosophische Ethik zwei Subdisziplinen: die eudämonistische Ethik und die Moralphilosophie. Erstere entwirft Konzepte des guten menschlichen Lebens, letztere will die moralische Haltung und die Berücksichtigung des guten Lebens aller anderen klären und begründen.
Diese Unterscheidungen sind auch in der Naturethik von Belang. Die Naturethik fragt nach dem richtigen Umgang des Menschen mit der Natur. Dies lässt sich hinsichtlich der zwei ethischen Subdisziplinen ebenfalls unterteilen. Fragt man nach dem eudämonistischen Wert der Natur, will man erfahren inwiefern die Natur zum guten und glücklichen menschlichen Leben beiträgt. Die Frage nach dem moralischen Wert der Natur will klären, ob sich die moralische Haltung bloß auf die Rücksichtnahme der Interessen aller Menschen bezieht, oder ob diese ebenso die Rücksicht auf die Natur mit einschließt (vlg. Krebs, 1997: S. 339).
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- Quote paper
- Juliane Salzmann (Author), 2007, Naturethik und Nachhaltigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94037
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