Der auf den ersten Blick anmaßend wirkende Titel soll Jesus nicht etwa einen Harem andichten, sondern genau das ambivalente Verhältnis zu ihm ausdrücken. Indem er sich aufgrund seiner Weisung verkündigend auch Frauen zuwendet, löst er herrschende Männerstrukturen auf und wird dadurch vom Mann zum Menschen.
Diesen Menschen, den historischen Jesus möchte ich im Hinblick auf seine Abhängigkeit von Frauen zur Erfüllung der Schrift erhellen.
In einem ersten Schritt werde ich dazu überblickartig die Besonderheiten der kanonischen Evangelien und die Gruppe `Frauen werden von Jesus geheilt` darstellen.
Im nächsten Schritt werde ich interpretatorisch die Gruppe `Verwandte und andere Frauen dienen Jesus` herausarbeiten.
Im letzten Schritt werde ich beweisen, dass es Frauen sind, die Jesus zum Messias salben.
Dabei soll jede Frauengestalt mit ihrer spezifischen Bedeutung Berücksichtigung finden.
Der Kern folgender Abhandlung soll sein, dass Jesus als der Erwartete aus dem Alten Testament in einem rein von Männern doktrinierten Umfeld nie die Annahme finden würde, die nötig ist, um so viele Menschen mitzureißen. Alles was geschieht, geschieht im Hinblick auf das nahende Gottesreich. Doch muss das Gegenüber bereit sein, sich auf ihn und seine Neuerungen einzulassen. Wo kann das besser geschehen, als unter Frauen? Frauen sind immer bereit, Kompromisse zu schließen und nach Wegen zu suchen, die nicht einem klaren Schwarz- Weiß- oder Ja- Nein- Denken entspringen. In Jesu Verständnis für diese Grundeigenschaft liegt sein Erfolg. Von Frauen hat er gelernt, dass alle Überzeugungen einer Prüfung bedürfen. Dadurch weitet sich sein Blickfeld für Menschen außerhalb seines bisherigen Einzugsgebietes. Spiralartig muss sich dadurch der Kreis seiner Bewunderer und Anhänger ausbreiten. Als Dank, dass er von Frauen die Gefühlsseite kennenlernt, gibt er ihnen von seinem Wissen ab. Wer ihn versteht, darf von ihm lernen. Im neuerlichen Gegenzug machen Frauen ihn zu dem Christus des Neuen Testaments.
Inhaltsverzeichnis
- Jesus kümmert sich um Frauen
- Im Matthäusevangelium
- Im Markusevangelium
- Im Lukasevangelium
- Im Johannesevangelium
- Zusammenfassung
- Frauen kümmern sich um Jesus
- Jesus macht sich einen Namen
- Wer sorgt sich um das leibliche Wohl?
- Die Verwandten
- Die anderen Frauen
- Frauen salben Jesus zum Messias
- Nicht am Grab
- Wo?
- In Betanien
- Maria von Betanien ist auf dem Weg.
- Das Öl ist verschwendet?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem ambivalenten Verhältnis zwischen Jesus und Frauen im Kontext der kanonischen Evangelien. Sie untersucht die Rolle der Frauen in Jesu Leben und Wirken und beleuchtet, wie diese ihm im Hinblick auf die Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen unterstützten. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, wie Jesus, trotz der damaligen Männerdominanz, eine so große Anhängerschaft gewann und wie Frauen dazu beitrugen, ihn zum Messias zu machen.
- Die Darstellung von Frauen in den Evangelien
- Jesu Verhältnis zu Frauen im Kontext der damaligen Gesellschaft
- Die Rolle der Frauen bei der Verkündigung Jesu
- Die Bedeutung der Frauen für Jesu Verständnis vom Messias
- Die salbungsvolle Funktion der Frauen in der Messianischen Verkündigung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die Darstellung von Frauen in den vier kanonischen Evangelien, indem es die Heilungsgeschichten, in denen Frauen eine Rolle spielen, herausarbeitet und die Bedeutung der Frauen für Jesu Mission beleuchtet. Das zweite Kapitel beleuchtet die Rolle der Frauen als Fürsorgerinnen, die Jesus in seinem Alltag unterstützten. Es untersucht die Bedeutung der Verwandten und anderer Frauen für Jesu leibliches Wohl und wie diese zu seiner Verkündigung beitrugen. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Salbung Jesu zum Messias durch Frauen. Es analysiert die verschiedenen Begebenheiten, die mit dieser Handlung verbunden sind, und die Bedeutung des Öls als Symbol für die Anerkennung Jesu als Christus.
Schlüsselwörter
Kanonische Evangelien, Jesus, Frauen, Messias, alttestamentliche Prophezeiungen, Gesellschaft, Heilung, Fürsorge, Verkündigung, Salbung, Öl, Christus, Betanien, Maria Magdalena.
- Quote paper
- Katharina Popella (Author), 2008, Jesus und seine Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93993