Im Herbst des Jahres 1902 lud Siegmund Freud vier Männer zu sich ein, um mit Ihnen über seine Arbeit zu diskutieren. Von nun an trafen sich Freud, Adler, Kahane, Reitler und Stekel regelmäßig jeden Mittwoch Abend in Freuds Wartezimmer - die sogenannte "Psychologische Mittwoch-Gesellschaft" war gegründet.
Die Protokolle dieser Zusammenkünfte wurden Mitte der 70er Jahre von Ernst Feder veröffentlicht. Auf Basis dieser Protokolle soll nun die Entzweiung von Freud und Adler herausgearbeitet werden. Mit Absicht wurde außer diesen Protokollen keinerlei Literatur verwendet. Weiters sei darauf hingewiesen, dass es aufgrund des Umfanges der Protokolle (über 1600 Seiten) schwer war, in der Bearbeitungszeit von sechs Wochen alle relevanten Protokolle zu sichten und zu bewerten. Gleichzeitig bedarf es genauer Kenntnis der Inhalte und psychologischen Theorien, um alle Feinheiten zu kennen und entsprechend erfassen und bewerten zu können. Diese Arbeit kann daher nur einen Einblick geben in die Auseinandersetzung und Trennung.Es geschieht des öfteren, dass in den Protokollen nicht alles festgehalten ist, worüber in den Diskussionen gesprochen wurde, d.h. es kommt vor, dass über einen Punkt eines Vortrages diskutiert wird, ohne das dieser Punkt im Protokoll selbst angeführt ist. Etliche Vorträge wurden überdies sehr stark gekürzt. Dies erschwert natürlich die Untersuchung. Der Schriftführer Otto Rank nahm die Diskussionen nicht stenografisch auf; statt zu versuchen, einen wortwörtlichen Bericht des Gesagten zu geben, scheint er ausführliche Notizen gemacht und diese später redigiert zu haben.
Diese Hausarbeit soll den Streit zwischen Adler und Freud nicht aufgrund der inhaltlichen Seite beleuchten und soll nicht die Vor- und/oder Nachteile bzw. das Für und Wider der einzelnen Theorien und Ansätze diskutieren. Der Inhalt dieser Arbeit soll sein, die Entzweiung von Adler und Freud vom Beginn bis zur entgültigen Trennung darzustellen. Kapitel zwei befasst sich kurz mit den untersuchten Protokollen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Hauptakteuren und beschreibt die Personen Freud und Adler. Im vierten Kapitel wird schließlich die Entzweiung der beiden beschrieben. Es wird dabei vor allem auf die Schlussphase der Entzweiung eingegangen. Kleinere Meinungsverschiedenheiten hatte es schon seit Anbeginn gegeben, der eigentliche "Streit" und die Entzweiung sind jedoch in einem scharf abgegrenzten Zeitrahmen geschehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Protokolle
- Die Akteure
- Dr. Siegmund Freud (1856-1939)
- Dr. Alfred Adler (1870 – 1937)
- Die Entzweiung
- Der Beginn
- Offener Diskurs
- Die endgültige Trennung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Entzweiung zwischen Sigmund Freud und Alfred Adler anhand der Protokolle der „Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft“ nachzuzeichnen. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Verlaufs der Auseinandersetzung, vom ersten Auftreten von Meinungsverschiedenheiten bis hin zum endgültigen Bruch. Die Arbeit verzichtet bewusst auf eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den psychologischen Theorien beider Akteure.
- Die Entstehung und Entwicklung der „Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft“
- Der Verlauf der Meinungsverschiedenheiten zwischen Freud und Adler
- Die Rolle der Protokolle als Quelle für die Rekonstruktion des Konflikts
- Die Schlüsselfaktoren, die zum endgültigen Bruch führten
- Die Bedeutung der Ereignisse für die weitere Entwicklung der Psychoanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Ursprung der „Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft“, deren Protokolle die Grundlage dieser Arbeit bilden. Es wird auf die Herausforderungen der Quellenarbeit hingewiesen, da die Protokolle unvollständig und gekürzt sind und nur einen Einblick in die Auseinandersetzung ermöglichen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung der Entzweiung, ohne die psychologischen Theorien von Freud und Adler im Detail zu vergleichen.
2. Die Protokolle: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und dem Verbleib der Protokolle der „Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft“ und der „Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“. Es beschreibt die Publikationsgeschichte der Protokolle, ihre Erhaltung durch Paul Federn während der NS-Zeit und deren Bedeutung als primäre Quelle für die Rekonstruktion der Beziehung zwischen Freud und Adler. Die Unvollständigkeit und die unterschiedliche Qualität der Protokolle über die Jahre hinweg werden ebenfalls thematisiert.
3. Die Akteure: Dieses Kapitel befasst sich mit den Biografien von Sigmund Freud und Alfred Adler, wobei die Schwerpunkte auf ihren jeweiligen Persönlichkeiten und wissenschaftlichen Positionen liegen, die zu ihrer Auseinandersetzung beitrugen (obwohl die detaillierte Beschreibung hier fehlt, da der Fokus auf der Entzweiung selbst liegt).
Schlüsselwörter
Sigmund Freud, Alfred Adler, Psychologische Mittwoch-Gesellschaft, Wiener Psychoanalytische Vereinigung, Protokolle, Entzweiung, Psychoanalyse, Meinungsverschiedenheiten, Konflikt, Geschichte der Psychoanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Entzweiung Freud-Adler
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit rekonstruiert die Entzweiung zwischen Sigmund Freud und Alfred Adler anhand der Protokolle der „Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft“. Der Fokus liegt auf dem Verlauf der Auseinandersetzung, nicht auf einem detaillierten Vergleich ihrer psychologischen Theorien.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle dieser Arbeit sind die Protokolle der „Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft“ und der „Wiener Psychoanalytischen Vereinigung“. Die Arbeit thematisiert die Herausforderungen, die sich aus der Unvollständigkeit und den unterschiedlichen Qualitäten dieser Protokolle ergeben.
Wer waren die Hauptpersonen?
Die Arbeit behandelt die Biografien von Sigmund Freud und Alfred Adler, wobei der Schwerpunkt auf ihren Persönlichkeiten und wissenschaftlichen Positionen liegt, die zu ihrer Auseinandersetzung beitrugen. Eine detaillierte Beschreibung ihrer Theorien ist jedoch nicht der Fokus.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung der „Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft“, den Verlauf der Meinungsverschiedenheiten zwischen Freud und Adler, die Rolle der Protokolle als Quelle, die Schlüsselfaktoren des endgültigen Bruchs und die Bedeutung der Ereignisse für die weitere Entwicklung der Psychoanalyse.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zu den Protokollen, den Akteuren (Freud und Adler), dem Verlauf der Entzweiung (Beginn, offener Diskurs, endgültige Trennung) und eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel fasst seinen Inhalt prägnant zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Sigmund Freud, Alfred Adler, Psychologische Mittwoch-Gesellschaft, Wiener Psychoanalytische Vereinigung, Protokolle, Entzweiung, Psychoanalyse, Meinungsverschiedenheiten, Konflikt, Geschichte der Psychoanalyse.
Wo finde ich mehr Informationen über die "Psychologische Mittwoch-Gesellschaft"?
Diese Arbeit bietet einen Einblick in die Gesellschaft und ihre Protokolle, die als primäre Quelle für die Rekonstruktion des Konflikts zwischen Freud und Adler dienen. Weitere Informationen könnten in spezialisierten historischen Arbeiten zur Psychoanalyse zu finden sein.
Was ist das Ziel dieser Arbeit?
Das Ziel ist die Nachzeichnung der Entzweiung zwischen Freud und Adler anhand der verfügbaren Protokolle, um einen detaillierten Verlauf der Auseinandersetzung darzustellen.
Welche Einschränkungen gibt es bei der Interpretation der Ergebnisse?
Die Unvollständigkeit und die potenziellen Verzerrungen der Protokolle als Quellenmaterial werden in der Arbeit berücksichtigt und beeinflussen die Interpretation der Ereignisse.
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- Klaus Süß (Author), 2002, Sozialgeschichte der Psychologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9397