Im Rahmen meiner ersten Staatsexamensarbeit für das Lehramt an Grundschulen werde ich die Portfolioarbeit und die damit verbundene Selbst- und Fremdbeurteilung untersuchen.
Nach PISA und anderen internationalen Studien wird das deutsche Schulsystem immer mehr kritisiert. Außerdem fordern Veränderungen in unserer Gesellschaft und erweiterte Anforderungen an die Schüler eine Umgestaltung des Schul- und Bewertungssystems. Die Schulen werden vor die große Herausforderung gestellt Reformen voran zu treiben, im Unterricht umzusetzen und so eine neue Lernkultur zu erschaffen. Dies hat einen Wandel des Unterrichts zur Folge. Dabei darf eine damit verbundene Veränderung der Erfassung und Beurteilung von Leistungen nicht vernachlässigt werden. In den letzten Jahren fand bereits eine Entwicklung hin zu offenen Unterrichtsformen statt. Die Schüler sollen selbständiger und individuell arbeiten. Des Weiteren wird der Blick des Lehrers verstärkt auf den Schüler gerichtet. Diese Öffnung des Unterrichts bezieht sich sowohl auf die Lerninhalte als auch auf die Methoden. Auch der Begriff des lebenslangen Lernens wird zunehmend wichtiger. Die Schüler sollen in ihrer Schulzeit bestimmte Kompetenzen erwerben, die es ihnen auch in ihrem Leben nach der Schulzeit ermöglichen zu lernen und ihr Wissen zu erweitern. Um dies zu ermöglichen ist es sehr wichtig, dass in der Schule selbständiges und eigenverantwortliches Lernen als Kompetenzen vermittelt werden. Dies schließt ein, dass die Schüler Themen bearbeiten, die sie interessieren und ihren individuellen Zugang dazu finden. Die Eigenverantwortung und Individualität sollte auch bei der Bewertung der Schüler nicht außer Acht gelassen werden.
Daher bietet sich die Selbst- und Fremdbeurteilung an, die Schüler einzubeziehen und die Bewertung zu demokratisieren. Um alle zuvor genannten Punkte in den Unterricht zu integrieren, bietet sich die Einführung eines Portfolios im Unterricht an. Im Englischunterricht der Grundschule kann dies durch ein Sprachenportfolio eigens für diese Altersgruppe erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Thematik
- Ziele der Arbeit
- Erläuterung der Arbeitsweise
- Aufbau der Arbeit
- Die neue Lernkultur
- Das bisherige Konzept des Lernens
- Das neue Konzept des Lernens
- Kompetenzen erwerben im Lernprozess
- Selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen
- Lernen in komplexen Situationen
- Demokratisierung des Lernens
- Neue Methoden der Leistungsbewertung
- Lerntagebücher
- Rückmeldebögen
- Lernkontrakte
- Leistungspräsentationen
- Zertifikate
- Selbst- und Fremdbeurteilung
- Was ist Selbst- und Fremdbeurteilung?
- Formen
- Bedingungen
- Ziele der Methode
- Vor- und Nachteile
- Portfolioarbeit in der Grundschule
- Der Portfoliobegriff
- Entstehung und Verbreitung des Konzepts
- Portfoliotypen
- Prozessportfolio
- Beurteilungsportfolio/Bewertungsportfolio
- Dokumentationsportfolio
- Präsentationsportfolio
- Sprachenportfolio
- Aufbau und Inhalt eines Portfolios
- Arbeitsergebnisse im Rahmen des Unterrichts
- Arbeitsergebnisse außerhalb des Unterrichts
- Rückmeldung und Fremdbeurteilung
- Reflexion und Selbstbeurteilung
- Einsatz des Portfolios im Unterricht
- Anforderungen für die Arbeit mit Portfolios
- Unterricht und Lehrer
- Klassenzimmer
- Eltern
- Bewertung von Portfolios
- Benotung
- Portfolioprüfung
- Punkte System
- Beurteilungsgespräche
- Zertifikate
- Vor- und Nachteile des Portfoliokonzepts
- Der frühe Fremdsprachenunterricht
- Entwicklung des frühen Fremdsprachenunterrichts
- Didaktik des Fremdsprachenunterrichts der Grundschule
- Rahmenplan Hessen
- Begegnung mit fremden Sprachen
- Einführung in eine Fremdsprache
- Grundsätze
- Fertigkeitsbereiche
- Ziele
- Mein Sprachenportfolio
- Das Konzept
- Der Inhalt
- Der Sprachenpass
- Die Sprachenbiographie
- Meine Schatztruhe
- Die Praxis
- Durchführung in einer 3. Klasse
- Beispiele
- Fazit
- Resümee
- Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit dem Einsatz von Portfolioarbeit im Grundschulunterricht, insbesondere im Hinblick auf die Selbst- und Fremdbeurteilung im Sprachenportfolio. Sie analysiert die Entwicklung der Portfolioarbeit als alternative Leistungsbewertungsmethode im Kontext der neuen Lernkultur und beleuchtet die didaktischen Herausforderungen und Möglichkeiten ihrer Implementierung in der Grundschule.
- Die Entwicklung der neuen Lernkultur und die Kritik am traditionellen Konzept des Lernens
- Die Portfolioarbeit als alternative Leistungsbewertungsmethode und ihre unterschiedlichen Typen
- Die Bedeutung der Selbst- und Fremdbeurteilung im Portfolio für die Förderung selbstgesteuerten Lernens
- Der Einsatz des Sprachenportfolios im Fremdsprachenunterricht der Grundschule und seine Rolle in der Förderung der sprachlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern
- Die Herausforderungen und Chancen der Portfolioarbeit für Schüler, Lehrer und Eltern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Portfolioarbeit und die Selbst- und Fremdbeurteilung ein. Sie stellt die Ziele der Arbeit sowie die angewendete Arbeitsweise und den Aufbau der Arbeit dar.
Kapitel 2 beleuchtet das bisherige Konzept des Lernens und seine Kritikpunkte. Im Anschluss werden die Merkmale der neuen Lernkultur erläutert, die auf Kompetenzerwerb, selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Lernen, komplexes Denken und die Demokratisierung des Lernens ausgerichtet ist. Daraus resultieren alternative Methoden der Leistungsbewertung wie Lerntagebücher, Rückmeldebögen, Lernkontrakte, Leistungspräsentationen und Zertifikate.
Kapitel 3 widmet sich dem Portfoliokonzept und seinen unterschiedlichen Typen, die je nach Zielsetzung, Inhalt und Auswahl variieren. Die Inhalte eines Portfolios werden vorgestellt, sowie die Bedingungen, die für eine erfolgreiche Arbeit mit Portfolios geschaffen werden müssen. Schließlich werden verschiedene Möglichkeiten der Portfoliobewertung diskutiert und die Vor- und Nachteile des Portfoliokonzepts für Schüler, Lehrer und Eltern dargelegt.
Kapitel 4 widmet sich dem frühen Fremdsprachenunterricht und beleuchtet seine Entwicklung und die didaktischen Grundsätze. Der Rahmenplan des Hessischen Kultusministeriums wird im Detail vorgestellt, der den Fremdsprachenunterricht in den Handlungsbereichen „Sprachliche Vielfalt entdecken“, „anderen Sprachen und Kulturen begegnen“ und „in zweisprachigen Situationen handeln“ verankert.
Kapitel 5 stellt das „Mein Sprachenportfolio“ vor, das speziell für Grundschüler entwickelt wurde. Es besteht aus drei Teilen: dem Sprachenpass, der Sprachenbiographie und der Schatztruhe. Die praktische Durchführung in einer 3. Klasse und Beispiele aus den Portfolios veranschaulichen die Selbstbeurteilung von Schülern, Schwierigkeiten und den Vergleich mit dem Eindruck des Lehrers.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld der Portfolioarbeit und der Selbst- und Fremdbeurteilung als alternative Leistungsbewertungsmethode. Sie beleuchtet den Wandel der Lernkultur, den Kompetenzerwerb, die Individualisierung des Lernens, die Integration von außerschulischem Lernen und die Möglichkeiten der Bewertung von Portfolios. Der Fokus liegt auf dem Sprachenportfolio, welches im frühen Fremdsprachenunterricht der Grundschule eingesetzt werden kann.
- Quote paper
- Marie-Luise Möller (Author), 2007, Portfolioarbeit in der Grundschule. Selbst- und Fremdbeurteilung mit dem Sprachenportfolio., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93969