Die vorliegende Arbeit untersucht das Konzept der „antiautoritären Erziehung“ am Beispiel der englischen Internatsschule Summerhill. Dieses Thema wurde vor allem wegen seiner derzeitigen Aktualität, von mir ausgewählt. (Vgl. Kapitel 6 der Arbeit).
Summerhill wurde 1921in Lyme Regis (Suffolk) von Alexander Sutherland Neill gegründet. Die Schüler werden an der Schule repressionsfrei erzogen, um ihnen den Weg zu einem glücklichen und freien Dasein zu zeigen. Um das Ziel der freien Erziehung zu erreichen, wird in Summerhill auf jegliche Lenkung, Disziplinmaßnahmen, suggestive Beeinflussung verzichtet.
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen biographischen Darstellung von Alexander Sutherland Neill. In Kapitel 3 werden die anthropologischen und psychoanalytischen Grundlagen der Erziehung von Summerhill erläutert. Jean Jacques Rousseaus Erziehungslehre in seinem bekanntesten Werk „Emile“, sowie Sigmund Freuds Psychoanalyse haben das Erziehungskonzept von A.S. Neill wesentlich beeinflußt. Neill distanziert sich jedoch im Laufe der Jahre von Freud und schließt sich den Ansichten seines Freundes und Psychoanalytikers Wilhelm Reich an. Die Schüler werden in Summerhill nach psychoanalytischen Erkenntnissen repressionsfrei erzogen. Dies soll an Beispielen des Schulalltags in Summerhill verdeutlicht werden. Seine Grundeinstellung, die Sexualität betreffend, hat zu großem Aufsehen aber auch zu weltweiten Protesten geführt, da er sich für eine freie sexuelle Entfaltung aussprach. Diesbezüglich mußte Neill jedoch zum erstenmal einen Kompromiß mit seiner Heimat schließen, da ansonsten das Bestehen seiner Schule gefährdet gewesen wäre.
In Kapitel 4 wende ich mich der Theorie und Praxis von Summerhill zu, und werde die wichtigsten Ideen und Anwendungen der Schule darstellen. Unterricht, Erziehung und Moral nehmen zu Beginn meiner Arbeit einen breiten Raum ein, da es diese Elemente der antiautoritären Erziehung waren, die im Laufe der Jahre sowohl negative als auch positive Reaktionen in der Gesellschaft ausgelöst haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alexander Sutherland Neill - Gründer der Internatsschule Summerhill
- Anthropologische und Psychoanalytische Grundlagen der Erziehung von Summerhill
- Einführung
- Jean Jacques Rousseaus Erziehungslehre: ,,Emile oder über die Erziehung“
- Anthropologische Grundlagen A.S. Neills und ihr Bezug zu denen Jean Jacques Rousseaus
- Psychoanalytische Grundlagen Sigmund Freuds
- A.S. Neills Vorstellungen über Sigmund Freuds Psychoanalyse und Sexualität
- Pädagogische Theorie und Praxis von Summerhill
- Unterricht, Erziehung und Moral
- Neills Ansicht über Religion und Kirche
- Schulversammlung
- Spiel
- Theater, Tanz und Musik
- Koedukation und Sexualität
- Tagesablauf von Summerhill
- Kritische Analyse der Theorie und Praxis von Summerhill
- Einführung in die Diskussion
- A.S. Neill:,,Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung\" - eine kritische Darstellung des Bestsellers
- Freiwilligkeit des Unterrichtsbesuchs oder die,,Geh hin wann du willst Schule“
- Pädagogische Insel\" Summerhill und die Integration in die Gesellschaft
- Autorität in der antiautoritären Erziehung von Summerhill
- Schulgeld und seine Auswirkungen auf Summerhill
- Sexualerziehung
- Resümee der kritischen Analyse
- Aktuelle Situation der Schule Summerhill 1999/2000
- Bisherige Schulinspektionen in Summerhill (von 1949-1998)
- Schulinspektion im März 1999 und ihre Folgen
- Summerhills Reaktion und Maßnahmen
- Schlußkommentar und Ausblick für die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, das Konzept der „antiautoritären Erziehung“ anhand des Beispiels der englischen Internatsschule Summerhill zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet die historischen, anthropologischen und psychoanalytischen Grundlagen des Summerhill-Modells, analysiert die pädagogischen Theorien und Praktiken der Schule, und diskutiert kritisch deren Auswirkungen auf die Schüler und deren Integration in die Gesellschaft. Besonderes Augenmerk liegt auf den aktuellen Herausforderungen, denen Summerhill im Kontext der modernen Bildungswelt begegnet.
- Die anthropologischen und psychoanalytischen Grundlagen der antiautoritären Erziehung
- Die pädagogischen Theorien und Praktiken von Summerhill
- Die kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der antiautoritären Erziehung auf die Schüler und die Gesellschaft
- Die aktuellen Herausforderungen und die Zukunft der Schule Summerhill
- Die Rolle von Autorität und Freiheit im Bildungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Internatsschule Summerhill als Beispiel für die „antiautoritäre Erziehung“ vor. Kapitel 2 beleuchtet die Biographie von Alexander Sutherland Neill, dem Gründer von Summerhill. Kapitel 3 untersucht die anthropologischen und psychoanalytischen Grundlagen der Erziehung in Summerhill, wobei insbesondere die Einflüsse von Jean Jacques Rousseau und Sigmund Freud beleuchtet werden. Kapitel 4 befasst sich mit der pädagogischen Theorie und Praxis von Summerhill, einschließlich Unterricht, Moral, Schulversammlung, Spiel und Sexualität. Kapitel 5 analysiert kritisch die Theorie und Praxis von Summerhill, wobei Themen wie Freiwilligkeit des Unterrichts, die Integration in die Gesellschaft, Autorität und Schulgeld diskutiert werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie antiautoritärer Erziehung, freier Bildung, Summerhill, Alexander Sutherland Neill, Jean Jacques Rousseau, Sigmund Freud, Wilhelm Reich, anthropologische und psychoanalytische Grundlagen, pädagogische Theorie und Praxis, kritische Analyse, aktuelle Herausforderungen, Integration in die Gesellschaft, Schulgeld und Sexualerziehung. Die Arbeit zeichnet sich durch eine interdisziplinäre Herangehensweise aus und verbindet die Felder der Pädagogik, Psychologie, Soziologie und Philosophie.
- Quote paper
- Stefanie Hedderich (Author), 2000, Antiautoritäre Erziehung am Beispiel von Summerhill, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9388