In der vorliegenden Arbeit werden die sogenannten Sachsenkriege Karls des Großen auf religiöse Motivation untersucht. Die (Zwangs-)Christianisierung war in dieser Zeit ein geläufiges Instrument, um heidnische Gruppen in das wachsende christliche Reich zu integrieren. In dieser Arbeit wird nun untersucht, ob auch in den Sachsenkriegen das Motiv der Christianisierung eine Rolle spielte. Dafür wurden zeitgenössische Quellen aus verschiedenen Professionen herangezogen, um diese auf Anzeichen religiöser Motivation der Sachsenkriege zu prüfen.
Im Laufe der Geschichte wurden viele Kriege vor religiösem Hintergrund geführt. Einen dieser Hintergründe stellt die christliche Mission dar. Beruhend auf dem Taufbefehl Jesus Christi, weist diese zur Taufe und damit zur Bekehrung von Andersgläubigen an. Nach dessen Vorbild führten viele große Herrscher Kriege gegen heidnische Völker; so auch Karl der Große.
Karl der Große ist zweifelsohne einer der wichtigsten Namen in Bezug auf die europäische Geschichte. Betitelt als Vater Europas setzte er Bildungsreformen an, pflegte eine enge Beziehung zum Papst in Rom und strebte ein imperium christianum an. Er legte deshalb großen Wert auf die Einheit zwischen Kirche und Gesellschaft. Außerdem erweiterte er durch viele Feldzüge, welche zum Teil religiös legitimiert waren, die Grenzen des damaligen fränkischen Reiches. Den wohl längsten, anspruchsvollsten und wichtigsten dieser Feldzüge stellten für Karl die Kriege gegen das germanische Volk der Sachsen dar. Dieses war der letzte große germanische Stamm, welcher sich vor der Bekehrung zum Christentum sträubte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenkritik
- Die Rezeption der Sachsenkriege in zeitgenössischen Quellen
- Ein Kommentar aus dem Kloster: Die Vita Sturmi des Eigil
- Christianisierung im Recht: Die Capitulatio de partibus Saxoniae
- Religiöse Motivation trotz politischem Charakter: Die Vita Karoli Magni des Einhard
- Resümee
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die Sachsenkriege Karls des Großen religiös legitimiert und motiviert waren. Die Untersuchung analysiert zeitgenössische Darstellungen der Kriegshandlungen, um Anzeichen religiöser Rechtfertigung und Motivation zu identifizieren. Die Arbeit konzentriert sich auf drei Quellen: Die Vita Sturmi des Eigil, die Capitulatio de partibus Saxoniae und die Vita Karoli Magni des Einhard.
- Die Rolle der christlichen Mission in den Sachsenkriegen
- Die Legitimierung der Kriege durch religiöse Argumente
- Die Darstellung der Sachsenkriege in verschiedenen zeitgenössischen Quellen
- Die Intentionen der Autoren der Quellen und deren Einfluss auf die Darstellung der Kriege
- Die Beziehung zwischen Kirche und Reich im Frankenreich Karls des Großen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel "Einleitung" gibt einen Überblick über den historischen Hintergrund der Sachsenkriege und die Bedeutung Karls des Großen für die europäische Geschichte. Es stellt die Rolle der christlichen Mission bei der Christianisierung der Sachsen dar und erläutert die Motivation Karls für die Feldzüge gegen dieses heidnische Volk.
Das Kapitel "Quellenkritik" untersucht die drei ausgewählten Quellen - die Vita Sturmi des Eigil, die Capitulatio de partibus Saxoniae und die Vita Karoli Magni des Einhard - in Bezug auf ihre Entstehungszeit, die Intentionen der Autoren und deren Einfluss auf die Darstellung der Sachsenkriege.
Das Kapitel "Die Rezeption der Sachsenkriege in zeitgenössischen Quellen" analysiert die drei Quellen detaillierter und beleuchtet, inwiefern sie religiöse Legitimierung und Motivation für die Kriege hervorheben. Es werden dabei die spezifischen Perspektiven und Argumente der einzelnen Quellen betrachtet, die die Handlungen Karls und die Situation der Sachsen beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Sachsenkriege, Karl der Große, christliche Mission, Christianisierung, Quellenkritik, Vita Sturmi, Capitulatio de partibus Saxoniae, Vita Karoli Magni, religiöse Legitimation, Motivation, Einhard, Eigil.
- Quote paper
- Christoph Zistler (Author), 2017, Religiöse Motivation und Legitimation der Sachsenkriege Karls des Großen in zeitgenössischen Quellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/937964